Die Kopierschutzsoftware ist tot - es lebe Online-DRM

  • Games for Windows Live und Steam werben mit Anti-Schwarzkopier-Funktionen


    Ein großes Thema der GDC sind onlinebasierte Systeme zum Schutz geistigen Eigentums. Sie sind so geschickt in etablierte Plattformen mit Unterhaltungszusatznutzen eingebunden, dass sich Kunden nicht mehr über Einschränkungen beschweren. Das hoffen jedenfalls Hersteller wie Valve und Microsoft.
    Der Aufschrei war groß, als Electronic Arts im Herbst 2008 für Spore eine Onlineaktivierung verlangte. Inzwischen erscheinen kaum noch Spiele, die ohne eine vergleichbare Zwangsregistrierung starten. Aktuelle PC-Titel wie GTA 4 oder Empire: Total War lassen sich nur nach erfolgreicher Freigabe durch Dienste wie Steam starten. Dieser Trend verschärft sich noch, wie die Game Developers Conference 2009 in San Francisco zeigt.


    Der Games-for-Windows-Live-Dienst von Microsoft zieht jetzt mit einigen der bereits verfügbaren Möglichkeiten von Steam gleich: Spiele lassen sich künftig erst starten, wenn der Spieler sie erstens mit einem individuellen Code registriert, und wenn Microsoft zweitens das Programm freigegeben hat. Vorteil für den Spieler: Er kann das Programm wie bei Steam mit seinem GfW-Live-Account auch auf anderen Rechnern aus dem Netz laden und spielen, auch ohne die Verkaufsversion zur Hand zu haben.


    Auch die Speicherstände lassen sich künftig auf den Servern von Microsoft ablegen und von überall her laden - eine Funktion, die Steam schon länger bietet, die aber bislang kaum ein Spiel unterstützt. Microsoft schult auf der GDC die Entwickler und Programmierer in mehreren Kursen, wie die entsprechenden Funktionen in den Programmcode eingebunden werden. Die PC-Spieler muss Microsoft derweil noch von Games for Windows Live (GfWL) überzeugen. Aufgrund vieler Probleme und nicht zeitgemäßer Beschränkungen dürfte das nicht leicht werden.


    Valve prescht bereits weiter vor und präsentiert auf der GDC eine neue Technik namens Custom Executable Generation (CEG). Das soll ähnlich funktionieren wie bei mit Watermarks versehenen Sounddaten: Spielern, die ein per CEG geschütztes Spiel kaufen, schaufelt die Installationsroutine eine individualisierte Spielversion auf die Festplatte, die fest mit dem Steam-Account des Käufers verbunden ist.


    Derzeit sieht es so aus, als ob sich die meisten PC-Hersteller, die auf Online-DRM setzen, entweder für Games for Windows Live oder für Steam entscheiden. Trotzdem haben auf der GDC auch andere Anbieter Aktivierungssysteme per Internet vorgestellt. So zeigte das auf Kopierschutz spezialisierte Unternehmen Stardock ein Verfahren namens Game Object Obfuscation (Goo), das Spiele ähnlich wie Steam im Container anbietet. Nur wer über den entsprechenden Schlüssel verfügt, kann spielen.


    Vorteile von Goo: Es läuft keine weitere aufwendige Software im Hintergrund, was viele Nutzer etwa von Steam stört. Außerdem soll der Spieler seine Goo-Spiele wie gehabt auf Gebrauchtmärkten weiterverkaufen können. Genau dieser kundenfreundliche Ansatz könnte dem System von Stardock allerdings im Wege stehen. Sowohl Valve als auch Microsoft weisen gegenüber Entwicklern und Publishern unter der Hand darauf hin, dass ihre Software den Secondhandmarkt weitgehend verhindert.


    Quelle

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