Bugs in Spielen bald Garantiefall?

  • Bewegung in den USA


    Softwareentwickler könnten bald für die Sicherheit, Effizienz und Funktion ihrer Produkte verantwortlich gemacht werden, wenn es nach einem neuen Vorschlag der EU-Kommission in Sachen Verbraucherschutz geht. Die beiden Kommissare Viviane Reding und Meglena Kuneva haben einen Gesetzentwurf eingereicht, nach denen die bisher nur für materielle Produkte geltenden Vorschriften auch auf Software ausgeweitet werden sollen. Ausdrücklich werden darin auch Spiele genannt.


    Die Kunden sollen das gleiche grundsätzliche Recht auf ein funktionierendes Produkt zu fairen Bedingungen erhalten, wie bei jedem Kauf einer anderen Ware auch. Die Business Software Alliance (BSA), zu der Größen wie Microsoft, IBM oder Apple gehören, hat den Plan bereits scharf kritisiert. Digitale Inhalte seien keine greifbaren Dinge und sollten daher auch nicht den gleichen Regeln unterworfen werden wie ein Toaster. Man könne bei Software nicht absolut sicher vorhersagen, wie sie genutzt und wie leistungsfähig sie sein werde. Dies hänge auch davon ab, wo sie eingesetzt und ob sie auf dem neuesten Stand gehalten werde. Außerdem würde die vorgeschlagene Regelung jede Software einschließen, selbst Beta-Versionen oder Open-Source-Programme.


    Microsoft & Linuxfoundation als Verbündete.


    In Europa hat der Vorschlag der EU-Kommission schon für Aufsehen gesorgt, nun bewegt sich auch das American Law Institute (ALI) in gleiche Richtung: Für Software soll es eine Garantie geben, dass sie keine "versteckten Defekte" besitzt, die dem Hersteller bekannt sind. Für diese Regelung soll es nach Ansicht von ALI, einer Vereinigung aus Richtern und Anwälten, auch keine Ausnahmen geben. Zwar kann ALI keine Gesetze erlassen, deren Schriften gelten jedoch für Anwälte und Richter in den USA als Referenz. Für Software-Entwickler muss der Gedanke an eine Software-Garantie schrecklich sein, denn in den USA haben sich nun Microsoft und die Linux Foundation verbündet, um dagegen vorzugehen. Das bezeichnet selbst Horacio Gutierrez von Microsoft als bemerkenswert, doch viele Probleme beträfen eben alle Entwickler.


    Quelle


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    Solche Regelungen sind schon längst überfällig. Es wird echt Zeit, dass diesem Abzocken der zahlenden Kundschaft in Form von dieser bisher oft unseriösen Produktpolitik durch Spielehersteller bzw. Spieleentwickler endlich Einhalt geboten wird.


    Das dürfte jetzt vor allem bei EA für Unruhe sorgen und bei BF zu regelrechten Panikattacken führen!^^


    Mir persönlich ist es bis heute sowieso völlig schleierhaft, warum die üblichen Regelungen und Gesetze, die in anderen Bereichen für den Verkauf von Waren gelten, ausgerechnet in der Softwarebranche -und da insbesondere in der Spielebranche- nicht gelten sollen.

  • Ich finde das auch ziemlich richtig.


    Ja, gut Spiele sind heutzutage deutlich aufwändiger als noch vor Jahren. Aber es erscheint einfach der Eindruck, dass man bei der Programmierung immer mehr schlampt.


    Mittlerweile gibt es fast kein Spiel mehr was nicht schon einen Pre-Release Patch benötigt, das ist schon schlimm. Und selbst für Konsolenspiele gibt es mittlerweile schon Patches, das war vor Jahren noch absolut undenkbar. Selbst als PS2 und X-Box Online gingen.. da waren Patches eben nicht drin und man musste sorgfältiger Arbeiten. Und bei der FM Reihe brauchen wir auch nicht mehr groß was zu sagen... jedes Jahr gibt es mehr schwerwiegende Fehler, diesmal so viele, dass man selbst ein 4.Update brauchte wo BF sonst nicht einmal gerne einen dritten Patch heraus gibt.

  • Das einzige Argument, welches man den Entwicklern von Spielen zugute halten muss, ist die Tatsache, dass sie für die Entwicklungszeit ihrer Produkte oft nur sehr wenig Zeit erhalten.


    Bei einigen macht der Publisher Druck, bei anderen ist es der Kunde aufgrund seines Verhaltens selbst. Bei BF greifen wohl beide Aspekte.


    Trotzdem kann es nicht sein, dass die zahlende Kundschaft ständig für diese fehlgelaufenen Umstände gerade stehen muss.
    Nämlich, dass sie für mangelhafte oder fehlerhaft programmierte Software viel Geld bezahlen soll, ohne für die oft nicht von vorne herein ersichtlichen Mängel und Fehler in diesen Produkten die entsprechende Entschädigung zu erhalten.


    Ich halte ja eigentlich nicht allzu viel von dieser EU-Kommission. Aber in diesem speziellen Fall haben die einfach nur recht.


    Sie reagieren -leider viel zu spät- auf diese zum Teil ungeheuerlichen Praktiken der Softwareindustrie, bei denen die Kundschaft zuerst als Beta-Tester für lau missbraucht wird und sich hinterher mit den immer noch vorhandenen Fehlern abzufinden und obendrein den oft völlig überteuerten Vollpreis hinzublättern hat.


    Und dann werden diese Fehlprogrammierungen auch noch für igendwelche fadenscheinige Auszeichnungen nominiert, wie man am aktuellen Beispiel des FM 09 von EA sehen kann.


    Das ist dann eine weitere schallende Ohrfeige für den gebeutelten Kunden, quasi die Spitze des Eisbergs dieser völlig absurden und fehlgeleiteten Produktpolitik.


    Es wäre schön, wenn die EU das genauso wie angedacht umsetzen und in Gesetze verankern würde. Ich glaube es aber erst, wenn ich es sehe.

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