Lancelot saß zu Hause in seinem Schaukelstuhl. Rechts neben sich auf dem Beistelltischchen ein kleines verschnörkeltes Gläschen, dessen Inhalt, ein Eiswürfel der im Begriff war sich im Single Malt langsam aufzulösen. Lancelot las in seinem E-Book Reader gerade eine kleine Geschichte, ein Krimi. Dieser sollte ihn eigentlich von den alltäglichen Problemen ablenken, doch er tat es nicht, jedenfalls nicht so wie er sich den gemütlichen Nachmittag vorgestellt hatte. Seine Gedanken schweiften ab und plötzlich waren sie beim Oscar Abend 2011.
Nur zu gut erinnerte er sich an das Chaos. Als Frontmen zusammen mit Faenwulf hatte er schließlich den Abend moderiert, naja er musste zugeben durch seine plötzliche Unpässlichkeit war es mehr Faenwulf gewesen der durch den Abend geführt hatte. Dennoch, als es dann endlich wieder ging, war es wieder so ein schöner Abend geworden wie der von 2010. Eigentlich noch schöner, vor allem die Aftershowparty hatte er in guter Erinnerung. Nicht so sehr den nächsten Morgen, von dem wusste er nicht mehr viel, außer dass er irgendwie zusammen geklappt und im Krankenhaus wieder aufgewacht war. Alkoholvergiftung lautete damals die Diagnose der Ärzte. Drei Tage später wurde er entlassen, nicht ohne den Rat der Stationsschwester solche Orgien besser zu meiden wenn er nicht zurück kommen wollte. Wollte er nicht, daher hatte er dem Alkohol eine Zeit lang abgeschworen, doch inzwischen, er blickte zu seinem Single Malt...
Dann landete er im Juni, Juli des vergangenen Jahres. Damals hatten sie, Faenwulf, Poseidon und silka versucht den nächsten Oscarabend vorzubereiten. War auch ganz gut gelaufen soweit, doch dann kam die Urlaubszeit, danach andere Dinge und irgendwie war es dann vorbei mit der Geschichte. Poseidon hatte plötzlich auch ganz andere Aufgaben erhalten und meldete sich eines Tages ab. Das war es dann eigentlich gewesen, im Sande verlaufen wie man so schön sagt. Wehmütig erinnerte er sich daran, eigentlich schade das es nicht geklappt hat dachte er. Dann kam der Gedanke, wie ein Blitz brannte er sich ins Hirn, warum nicht jetzt noch einen neuen Anlauf probieren?
Er stand auf, ging kurz auf den Balkon, kalte eisige Luft schlug ihm entgegen, zu kalt eigentlich um sich hier länger aufzuhalten, doch er brauchte jetzt einen klaren Kopf. Das ist ein Haufen Arbeit, das kostet viel Zeit, hast du die überhaupt fragte er sich im stillen selbst. Nein, hast du nicht, also vergiß es einfach ganz schnell wieder antwortete er sich in Gedanken selbst. Doch es ließ ihm keine Ruhe, wäre doch viel zu schade, außerdem hast du es damals versprochen auch diesen dritten Abend noch zu meistern, stehst du nicht mehr zu deinem Wort? Und nun hatte er sich selbst in der Mangel.
Weitere 10 Minuten später saß er am PC und schrieb Faenwulf und silka an. "Wollen wir es nicht noch einmal versuchen?" lautete die Frage an die Beiden.