Der bemerkenswerte Weg des Emmo W.


  • 127. Teil: Hin und Her um Emmo
    (03.09.2016)


    „Den Robin musst du auf jeden Fall spielen lassen!“


    Das war die einhellige Meinung aller, mit denen ich über das Torwartproblem sprach. Und natürlich hatten sie recht, denn Robin Parmander war schließlich der Talentierteste. Aber bedeutete das zwangsläufig auch, dass es gleich die erste Mannschaft sein musste? Die – vorläufige – Entscheidung fiel am 3. September, als die zweite Mannschaft des VfB Lübeck zu ihrem vierten Saisonspiel beim VfL Wolfsburg II schließlich wie folgt auflief:


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Endlich!“ Das war das einzige Wort, das Robin Parmander überglücklich ausgestoßen hatte, als er erfuhr, dass er nun zunächst den Stammplatz im Tor bekam.


    René Melzer war nicht einmal sonderlich böse über seine Zurückstufung, und in der ersten Mannschaft würde es Pascal Nagel jetzt natürlich sehr schwer haben gegen den jüngeren, aber eindeutig besseren Thibaut Hoffmann. Emmo war wegen seiner Gelb-Roten Karte ja diesmal gesperrt, und erneut kam das Mittelfeld ohne ihn nicht so recht in Tritt. Deanas Tor rettete dem Team wenigstens ein 1:1-Unentschieden, was nach jetzt zwei Siegen und zwei Unentschieden immer noch den zweiten Platz in der Tabelle der Regionalliga Nord hinter den Sportfreunden Lotte bedeutete.


    Einen Tag später liefen dann die Profis erstmals in der Formation auf, die nun nach meinen Vorstellungen für die Hinrunde maßgeblich werden sollte. Und auch hier war es der neue Torwart, der sich von Beginn an super in das Team hineinfand und am Ende zu Recht als Spieler des Spiels bezeichnet wurde.



    Überraschungsteams dieses Spieltages waren Bochum (2:1 in Heidenheim) und Jena (3:1 gegen Greuther Fürth). Die Playmobil-Männchen kassierten damit schon ihre zweite Niederlage in Folge, auch Freiburg (0:0 in Duisburg) und Düsseldorf (2:2 in Sandhausen) wurden ihren Favoritenrollen diesmal nicht gerecht. Wir lagen damit nun nicht nur erstmals auf einem Aufstiegsplatz, sondern ich räumte uns auch gute Chancen ein, dort oben zu bleiben, wenn wir nur halbwegs so weiterspielten und wenn es uns weiterhin gelang, die Neuen gut zu integrieren.


    „Also echt, Malte, das geht zu weit!“ Kristian Gentner kam total außer Atem und mit hochrotem Kopf in mein Büro gestürmt. So kannte ich ihn überhaupt nicht. „Und so kann es auch unter keinen Umständen weitergehen!“


    „Du sprichst von der A-Jugend? Aber ich denke, die hat gestern in Stuttgart gewonnen!“


    „Ja, das schon. Zum ersten Mal in dieser Saison. 5:4. Eigentlich ein tolles Spiel und das reinste Torfestival.“


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    „Und was ist es jetzt, das da zu weit geht?“, wollte ich wissen.


    Kristians Blick wurde hart. „Emmo!“


    Vielleicht lag es ja daran, dass Emmo mit dem Erwachsenwerden nicht klar kam. Als er noch in der Jugend spielte, lief alles rund, er war das große Talent, sein größter Trumpf war die Zukunft. Aber jetzt, da der Profifußball für ihn zur Gegenwart geworden war, da tickte er gelegentlich aus.


    „Vielleicht sollten wir doch mal überlegen, einen Psychologen einzustellen.“, überlegte Kristian.


    „Was hat er denn konkret gemacht?“


    Am Anfang sah es noch nach eher harmlosen Streichen aus. Vor dem Jugendspiel gegen den HSV hatte er Georgios Heros (ZM) Juckpulver in die Fußballschuhe gestreut; prompt lieferte der das schlechteste Spiel, das wir je von ihm gesehen hatten. Dann schickte er vorige Woche vor dem Spiel gegen Gladbach, das 1:4 verloren ging, einigen Spielern anonyme Briefe mit Drohungen oder Beleidigungen.


    „Wenn du ein Tor schießt, wirst du kaltgemacht – das war das Schlimmste. Roman Stocker und Marek Muecke (beide ZM) fanden die Zettel vor dem Spiel in ihrem Spind vor. Auch Henry Hennessy (RA) und erneut Georgios bekamen Nachrichten, die alles andere als freundlich waren.“


    „Und woher weißt du, dass die von Emmo stammten?“ Ich konnte mir das eigentlich gar nicht vorstellen.


    „Weil er es inzwischen selbst zugegeben hat. Nach der Rückkehr aus Stuttgart kam er zum Bus und pöbelte rum, da haben ihn die Jungs zur Rede gestellt. Diesmal hatte er nämlich Georgios‘ Schuhe mit Säure verätzt, sodass der überhaupt nicht spielen konnte.“


    Ich war schockiert. Es fiel auf, dass seine „Opfer“ sämtlich Mittelfeldspieler waren, gewissermaßen also seine Nachfolger in der A-Jugendmannschaft. Da musste man kein Psychologe sein, um eine Ahnung von den Ursachen des Konfliktes zu bekommen, mit dem Emmo zu kämpfen hatte. Ich beschloss, mich nach dem anstehenden Match am Mittwoch gegen Lautern – wir hatten diesmal eine englische Woche – intensiv mit dem Problem auseinanderzusetzen.


    Gegen den FCK ließ ich die zuletzt erfolgreiche Startelf unverändert, und tatsächlich gelang es uns, unsere kleine Siegesserie fortzusetzen. Leider verletzte sich Ibisevic nach nicht einmal einer halben Stunde, und Loheider konnte ihn nicht wirklich gleichwertig ersetzen.



    Cottbus verlor 1:2 in Burghausen und überließ uns damit nun die Tabellenführung, aber auch Freiburg (0:1 gegen Paderborn) blieb jetzt schon zum vierten Mal hintereinander ohne Sieg und geriet damit von den fünf Aufstiegsfavoriten am weitesten ins Hintertreffen. Bei unseren Spielern und Trainern stieg von Spieltag zu Spieltag die Zuversicht, dass wir diesmal ernsthaft oben würden mitspielen können, zumal Aubameyang nun auch mit sieben Treffern die Torschützenliste anführte. Ihm folgte der Freiburger Bryan Ruiz (6), Ibisevic lag mit drei Toren auf Rang neun. Und Bonaventura, der schon zum vierten Mal in der Elf des Tages landete, führte die Liste der notenbesten Spieler der Liga an. Aber für mich war all das momentan eher zweitrangig. Unmittelbar nach dem Spiel setzte ich mich mit Emmos Trainer zusammen, der sich auch keinen rechten Rat wusste, mich aber auf etwas ganz Interessantes hinwies.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Okay, Matthias“, sagte ich zu ihm, „da bitte ich dich jetzt mal um Folgendes: Lass Emmo wissen, dass ich mir das Spiel ansehe, und wenn er sich reinhängt, dann hat er die Chance, für den Rest der Hinrunde in das Profiteam zu wechseln. Und beobachte ihn dabei bitte mal, wie er reagiert; das will ich hinterher genau wissen!“


    Zwar war es für mich etwas mühsam, extra für dieses Spiel ins Tecklenburger Land zu fahren, aber zurzeit scheute ich keine Mühe, wenn es darum ging, die Probleme mit und um Emmo zu klären. Ich sah ein gutes Spiel, in dem Robin Parmander (TW) und Simone Deana (IV) die Besten waren (jeweils 1,5) und Emmo der Schlechteste (4,0). Er spielte zu lässig, lustlos und unkonzentriert und hatte nur einen einzigen der für ihn typischen lichten Momente, als er Kai Köppel (ST) mit einem genialen Zuspiel auf die Reise schickte und damit das Lübecker Siegtor zum 0:1 vorbereitete. Der VfB Lübeck II erklomm damit zum ersten Mal die Tabellenspitze.


    „Okay, Emmo“, sagte ich nach dem Spiel zu ihm, „das hätte heute vielleicht besser laufen können, aber ich weiß ja, was in dir steckt.“


    „Stimmt, doll war das nicht.“, bestätigte er. „Nimmst du mich jetzt nicht in die Erste?“


    „Doch!“, erwiderte ich entschieden. „Du sollst deine Chance haben. Und noch etwas: weil es mit der Vertragsverlängerung zurzeit nicht klappt, aus welchen Gründen auch immer, erhöhe ich dir mal dein Gehalt um zehn Prozent.“ Er sah mich ebenso erstaunt wie freudig an. „Dafür erwarte ich aber auch, dass du diesen kindischen Unfug lässt, mit dem du die A-Junioren geärgert hast. Was sollte das eigentlich?“


    Aber da machte er ganz plötzlich wieder dicht. Auf dem Weg nach Hause – in meinem Ford Capri auf der Autobahn – fragte ich mich, ob das nicht vielleicht doch alles gerade wieder ein Fehler gewesen war. Die zweite Mannschaft wurde geschwächt, wenn ich Emmo abzog, und in der ersten hatten wir schließlich gerade mit Stefan Rieß die durch den Weggang von Marius Winkelmann entstandene Lücke im zentralen Mittelfeld geschlossen. Aber vielleicht ließ er wenigstens die A-Jugendspieler in Ruhe, wenn er sich unter meiner Beobachtung wusste.


    Auf meine Entscheidung hin fuhr Emmo direkt von Lotte nach Sandhausen, wo die Profis am nächsten Tag spielten. Für den verletzten Ibisevic (ST) brachte ich Joselu von Beginn an. Und da Rieß (ZM) diesmal keinen allzu guten Tag hatte, ließ ich Emmo sogar schon nach der Halbzeitpause auflaufen, was er durch eine gute Leistung rechtfertigte.



    Freiburg patzte schon wieder, diesmal in Heidenheim (1:2), und auch Fürth (1:4 in Cottbus) schied vorerst aus dem Kreis der ernsthaften Konkurrenten aus. Beim Trainertreffen am Montagmorgen in meinem Büro war die Stimmung dementsprechend euphorisch.


    „So langsam beginne ich selbst dran zu glauben, dass wir aufsteigen können.“, sagte Daniel Lippmann.


    „Sag ich doch!“, stimmte ich vollmundig zu, ehe ich mich an Kristian Gentner wandte: „Nur bei euch lief es wieder nicht so gut, was?“


    „Tja, 1:2 gegen die Kölner, die bis dahin erst einen Punkt geholt hatten – das ist wirklich etwas wenig. Und nächste Woche geht es gegen die Bayern!“


    „Habt ihr denn diesmal wenigstens ungestört auflaufen können…“ Ich stellte die Frage bewusst vorsichtig, denn nicht jeder hier im Raum wusste von Emmos Eskapaden.


    „Ja, daran lag es nicht. Auch Georgios hat von Beginn an gespielt, und das nicht einmal schlecht. Nur vor dem Tor klappt es zurzeit nicht; unser Treffer war sogar ein Eigentor des Kölner LV.“


    Dennoch waren wir uns einig, dass das A-Jugendteam stark genug war, um die Klasse halten zu können. Auch Pressesprecher Ulbricht war total gut drauf, denn Rob Referees Fragen ließen sich natürlich sehr locker beantworten, wenn beide Männerteams Tabellenführer ihrer Ligen waren. Alle waren bester Stimmung, Draggy brachte uns sogar einige Isodrinks und Häppchen nach kroatischer Art, und keiner ahnte. wie schnell und gründlich uns die gute Laune kaputt gemacht werden konnte.


    „LKA Kiel, Senner, guten Morgen!“ Mit diesen Worten kam plötzlich eine mittelgroße, mittelalte und mittelhübsche Frau herein, einen kleinen Plastikausweis vor sich herschiebend und gefolgt von einem Zweimetermann, mit dem man wohl besser keinen Streit anfing. „Wer von Ihnen ist Malte Womerde?“


    „Ähm, das bin ich.“, sagte ich.


    „Einer Ihrer Spieler ist ein gewisser Emmo Winter, richtig?“


    Ich schluckte. „Was ist mit Emmo?“


    „Er sitzt in Untersuchungshaft.“, sagte sie ohne besondere Betonung. „Verdacht auf Störung des öffentlichen Friedens und Vortäuschen einer Straftat.“


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    (Quelle: animal-health-online.de)


    „Aber – was hat er denn gemacht?“


    „Ist Ihnen etwas bekannt von einem anonymen Anruf beim Jugendfußballturnier vergangenen Juli in Lotte?“

  • Spitzenreiter, Spritzenreiter, hey, hey!
    Sportlich läuft es ja prima in beiden Mannschaften, auf die Jugend hat man ja sowieso nicht den riesigen Einfluss, was das sportliche und den Kader angeht.


    Bin mal gespannt, wie die Emmo-Geschichte jetzt weiter geht. :)

    Siamesen kann niemand trennen.
    Schizophrene sind nie allein.
    Pädophile haben immer Bonbons.
    Und wir hassen Hoffenheim!
    :beer:

  • Geniale Wendung und ja auch von langer Hand vorbereitet. Hat wieder viel Spaß gemacht das zu lesen. Wie kommt man eigentlich auf diese Streiche? Sollte da etwa in grauer Vorzeit mal was gewesen sein? :D


    Ich frage mich auch manchmal, ob die ganzen Geschichten einen wahren Hintergrund haben. ;)

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  • 128. Teil: Trüber Herbst
    (17.09.2016)


    Der zweiten Mannschaft des VfB Lübeck fehlte Emmo Winter nicht, jedenfalls nicht in den beiden weiteren Spielen, die sie noch im September auszutragen hatte. Der VfL Bremen, Tabellen-13., wurde im heimischen Stadion klarer, als es das Ergebnis von 1:0 ausdrückte, besiegt. Das Tor erzielte Fabian Strauss (IV) auf Vorarbeit von Rafael Czichos (LM), die Ausbeute von fünf Gelben und einer Gelb-Roten Karte – gegen Simone Deana (IV) – zeigte, mit welchem Einsatz das Team daran ging, die Tabellenführung in der Regionalliga Nord zu behaupten. Eine Woche später lief es in Berlin sogar noch besser, als Herthas Zweite (9. Platz) mit 3:0 überfahren wurde. Bedenklich konnte einen allenfalls stimmen, dass auch da wieder keiner der Stürmer traf – mit Wolf, Köppel, Grasser und Sükür hatten wir eigentlich genügend Potenzial dafür – , stattdessen sorgten Andrea Foggia (ZM), Panaiotis Thera (LV) und ein Berliner per Eigentor für unsere Treffer. Wenn es so weiter lief, hatte Matthias Lichtsteiners Team alle Chancen, im Kampf um den Aufstieg in die Dritte Liga ein gewichtiges Wort mitzureden – und das, nachdem wir gerade erst voriges Jahr aufgestiegen waren.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Und was war mit Emmo? Tja, der Junge hatte Glück, dass Jérôme Vollborn nicht nur sehr engagiert war, was die Eigengewächse aus der Lübecker Jugend anging, sondern auch auf politischem Weg genügend Einfluss besaß, um eine „kleine dumme Jugendsünde“ (Originalton Senator Vollborn) allseits vergessen zu machen. Ich bemühte mich sehr drum, den Trainings- und Spielbetrieb der Profis so normal wie möglich weiterlaufen zu lassen, wenngleich mir nicht entging, dass Emmo irgendwie isoliert wirkte – als wenn er sich selbst in sich zurückzog. In der Begegnung mit Jena am Sonntag war ein total unmotiviertes Hin- und-Hergeschiebe in der ersten Halbzeit die Konsequenz, und das veranlasste mich dazu – was ich selten tat – , mir in der Pause einige Spieler vorzuknöpfen, um ihnen ein paar sehr deutliche Worte zu sagen. Danach lief es besser.



    Der FC Carl Zeiss Jena, der in meinen merkwürdigen Träumen ja sogar Bundesligareife erlangte, war nur zu Hause stark; sonst hätten wir hier heute durchaus in Schwierigkeiten geraten können. Düsseldorf schlug RB Leipzig 3:0 und unterstrich seine Ambitionen, was man von Cottbus (1:2 beim Vorletzten Rostock) in letzter Zeit nicht immer behaupten konnte. Auch unsere anderen Verfolger bis Platz acht konnten nicht gewinnen. Beinahe war man versucht, der zweiten Liga eine langweilige Saison vorherzusagen – solange man nicht einen Blick auf die aktuelle Erstligatabelle warf.


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    „Wird höchste Zeit, dass wir da mal mitmischen!“, sagte Daniel beim Trainertreffen.


    Obwohl alle über die Bemerkung lachten, schwang doch irgendwie ein bisschen Ernst mit. Niemand konnte wollen, dass der deutsche Meistertitel auf Jahre hinaus immer an denselben Verein vergeben wurde. Unsere momentane Euphorie wurde – verständlicherweise – auch von der Lokalpresse geteilt.


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    (Bildquelle: Screenshots FM12)


    Am nächsten Tag bot sich mir beim Training die Gelegenheit, Rob Referee einmal für seine Arbeit zu danken, denn obwohl er ja mitunter etwas eigenartige Anwandlungen hatte, sorgte er doch regelmäßig für ein gutes Bild von uns in der Presse.


    „Kein Grund zur Ursache!“, sagte er heiter und lachte über seinen Witz.


    „Wenden Sie sich ruhig gern weiterhin immer an unseren Pressesprecher oder an mich, wenn Sie etwas wissen möchten.“, bot ich großmütig an.


    „Ach ja“, erwiderte er und kramte seinen Notizblock hervor, „weil Sie es gerade anbieten: was ist eigentlich mit Emmo Winter, diesem angeblichen Jahrhunderttalent? Letzten Sonntag hat er eher mittelmäßig gespielt, und man hat den Eindruck, dass er nicht so richtig – wie soll ich sagen: in das Team integriert ist?“


    Da stand ich nun da. Was sollte ich antworten? So eine Frage hatte ich mir natürlich gerade nicht vorgestellt, und es war bemerkenswert, dass selbst ein Rob Referee spürte, dass da etwas nicht ganz stimmte.


    „So, finden Sie?“, antwortete ich bemüht arglos. „Da müssen Sie sich täuschen. Emmo hat bisher in der Profimannschaft durchweg gute Leistungen gezeigt und ist nach wie vor auf einem sehr guten Weg.“


    „Na, andererseits hört man, es hätte da Probleme mit der Staatsanwaltschaft gegeben…?“


    „Wo haben Sie das denn her?“ Ich war entsetzt. „Das vergessen Sie mal ganz schnell wieder, Herr Referee! Emmo ist ein ordentlicher Junge, und wenn er mal ein bisschen was angestellt haben sollte, dann ist das für sein Alter und seine Lebenssituation ganz normal!“


    Zum Glück gab er sich damit zufrieden, zumal ich vorschützte, nun unbedingt ganz schnell mit dem Training weitermachen zu müssen. Beim nächsten Jour fixe am Donnerstag im Finnegan stellte ich das Thema Emmo einmal ganz gezielt in den Mittelpunkt, aber irgendwie standen – oder besser: saßen – wir alle reichlich ratlos vor dem Problem.


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    (Quelle: aidshilfe-potsdam.de)


    „Also, wenn die Presse tatsächlich von Emmos anonymer Bombendrohung Wind bekommt, dann gute Nacht!“, meinte Martin Ulbricht.


    „Die machen ihn fertig, das hält der nicht aus!“, glaubten auch die anderen.


    „Aber was soll man machen? Bald werden Leute wie Rob Referee ihm Fragen stellen, und auf die Presse kann man ihn in dieser Verfassung überhaupt nicht loslassen.“


    „Also müssen wir handeln!“, sagte ich entschieden und wandte mich an unseren Fitnesstrainer. „Sag mal, Stefan, du hast doch mal eine psychologische Ausbildung gemacht, oder?“


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Darauf hatte Draggy mich aufmerksam gemacht. Auch Matthias Lichtsteiner war mal bei so einer psychologischen Fortbildung gewesen, aber der war momentan bei der zweiten Mannschaft unabkömmlich. Mit Stefan vereinbarte ich, dass er kurzfristig ein psychologisches Konzept erstellen und das – kombiniert mit Fitnesstraining – gezielt einzelnen Spielern anbieten sollte. Darunter natürlich auch Emmo.


    „Derweil werde ich mich bemühen“, kündigte ich an, „für die Einstellung eines Psychologen zu sorgen. Ich denke, nein: ich bin überzeugt davon, dass ein moderner Fußballclub ohne Psychologie nicht mehr auskommt!“


    Nun war das natürlich nicht ganz so einfach, wie ich es mir gewünscht hätte. Als ich das entsprechende Tool an meinem PC aufrief, erhielt ich die Nachricht, dass eine Einstellung weiterer Mitarbeiter erst möglich war, wenn das Bürogebäude erweitert wurde.


    „Wieso das denn?“, wollte ich von Tim Krause, dem Bauleiter, wissen.


    „Na, wieso wohl!“, pampte der mich gleich an.


    Tim Krause, musste man dazu wissen, war mittlerweile siebzig Jahre alt. Manch einer wird sich daran erinnern, dass wir uns nicht immer sehr gut verstanden hatten; einmal war gar so etwas wie eine Du-oder-Ich-Situation entstanden. Seit ich ihn vom Sportdirektor zum Bauleiter degradiert hatte, war er ruhiger geworden, nur hatte ich gelegentlich das Gefühl, dass er geistig nicht mehr immer so ganz der Fitteste war.


    „Ja, wieso wohl wieso?“, pampte ich zurück. „Weil hier nicht jeder Vereinsangestellte unbedingt sein eigenes Büro haben muss! Die Trainer können von mir aus ruhig ein wenig zusammenrücken, Dr. Ehrentraut hat sowieso seine eigene Praxis in der Lübecker Innenstadt – und wozu braucht überhaupt ein Bauleiter einen Schreibtisch?“


    Aber damit kam ich bei ihm natürlich ganz schlecht an. Er kam mir prompt mit irgendwelchen Vorschriften und sogar mit seinem Arbeitsvertrag, sodass ich schließlich nur mit einer wegwerfenden Handbewegung – um nicht eine schlimmere Geste rauszuholen – und einigen Flüchen davonstapfte. Also gut, bauten wir halt mal eben das Bürogebäude aus! Aber wie sich zeigte, war auch das nicht so ohne weiteres möglich.


    [Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150708/qgu7hexa.jpg]


    (Quelle: Screenshot FM12)


    Richtig: das Infrastruktur-Budget ließ gerade nur noch einen Spielraum in Höhe von 90.400 Euro. Das bedeutete, dass ich Jérôme um Zustimmung bitten musste. Nun waren 60.000 Euro Differenz zwar nicht die Welt, aber erstens bat ich den Präsidenten in letzter Zeit nur sehr ungern um etwas und zweitens war er praktisch nie zu erreichen. Doch dafür hatte ich ja meine Wunderwaffe!


    „Draggy?“


    „Ja?“


    „Seien Sie doch bitte so gut und lassen sich von Herrn Senator Vollborn eine Budgeterhöhung genehmigen.“


    „Aber gern, natürlich. Wie viel soll es sein?“


    Bei den Gehältern standen wir gut da, der Posten „Transfers“ war seit dem Deal mit Reginald Zarb sowieso mächtig im Plus, sodass ich nur verhältnismäßig bescheidene Verbesserungen bei Infrastruktur und sonstigen Kosten zulasten der Reserve erbat.


    „Sagen wir: 200.000 bzw. 75.000 Euro mehr, das sollte reichen.“


    „Okay, Malte, ist so gut wie erledigt.“


    Ich weiß nicht, wie sie es anstellte, aber wenn Draggy etwas in die Hand nahm, dann konnte man sich drauf verlassen, dass es funktionierte. So auch in diesem Fall. Schon am nächsten Tag konnte ich Tim Krause den Auftrag erteilen. Wobei mir die Überlegung durch den Kopf ging, ob ich die Einstellung eines weiteren Mitarbeiters nicht ebenso gut dadurch hätte ermöglichen können, indem ich Krause rauswarf. Nun, ich hatte ja außerdem noch den Plan, bald einen Jugendtrainer für unser Lübecker Ausbildungscamp zu engagieren – da konnte ich dann immer noch von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.


    Der September lief für die A-Jugend mit einer respektablen, weil knappen Niederlage gegen das Team von Bayern München aus. Diese Saison war Borussia Mönchengladbach die beherrschende Mannschaft in der Liga „A-Junioren 1“, wir dagegen lagen nach sechs Spielen nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen. Aber ich war überzeugt davon, dass wir uns mit diesem Spielerpotenzial noch würden steigern können. Auch die Profis hatten in diesem Monat noch ein Spiel, ein schweres und vorentscheidendes dazu: Wir reisten bei Dauerregen nach Cottbus zu unserem – neben Fortuna Düsseldorf – derzeit ärgsten Konkurrenten um den Aufstieg. Wie unser voriger Gegner Jena waren sie sehr heimstark, und diesen Vorteil wollten sie heute natürlich ausspielen. Wir hingegen hätten uns mit einem Sieg erst einmal recht deutlich von ihnen absetzen können. Tja, hätten…



    Nun, irgendwann hatte unsere erste Saisonniederlage ja kommen müssen. Aber so blamabel hatte ich mir das dann doch nicht vorgestellt. Okay, Energie war stärker, das Wetter war miserabel und unser Mittelfeld erwies sich heute als Totalausfall – alles gute Erklärungen, aber alles auch Hinweise darauf, dass wir hier vielleicht doch nicht die wahren Mitfavoriten auf den Aufstieg waren. Da ließ sich wahrhaftig noch einiges verbessern!


    Weil von unseren Verfolgern allein Jena gewann (diesmal wieder zu Hause, 3:0 gegen Kaiserslautern), standen wir weiterhin in einem Trio an der Spitze, das die Konkurrenz auf Distanz hielt. Aber spätestens seit heute war mir klar, dass wir nicht übermütig werden durften, denn auch Teams wie Freiburg (9.), Fürth (10.), Lautern (12.) und RB Leipzig (14.) – gegen die wir als Nächstes zu spielen hatten – konnten jederzeit in ein Formhoch geraten und durchaus noch ernsthaft in den Kampf um den Aufstieg eingreifen. Schließlich war die Saison noch sehr lang. Emmo aber würde sich nach dieser Leistung deutlich steigern müssen, wenn ich mich weiterhin um ihn bemühen sollte. Denn auch meine Geduld mit ihm war nicht unbegrenzt.

  • Immer schön den Ball flach halten und nicht zu früh von der 1. Bundesliga träumen :) Der Saisonstart lief aber schon echt gut und wenn man den Schnitt hält, dürfte man auch am Ende aufsteigen. Fast ein bisschen wie Darmstadt oder so.


    Die ganze Geschichte um Emmo ist und bleibt natürlich klasse und macht hier doch was besonderes aus. Das gefällt richtig gut und ist mit fiktiven Personen sicherlich leichter umzusetzen.


    Top übrigens: mittelgroße, mittelalte und mittelhübsche Frau :D

  • Man reiche mir das Popcorn! Großartig, mein Gejammer und die Fährnisse des FM haben Wirkung gezeigt - aus dem aalglatten Musterjungen Emmo Winter ist "Emmo der Schrecken der Straße" geworden, und das in sehr überschaubarer Zeit. 8) Jetzt könnte man natürlich fragen, sind das die Geister, die Malte Womerde rief, mit seiner doch sehr lachsen Handhabung des Lübecker Jahrhunderttalents, die meistens eher an das Verhältnis Netter Onkel - Lieber Neffe erinnert hat, als an das eines professionellen Trainers zu einem Jungspund ohne Pfrofierfahrung. Könnte man. Tut man aber nicht, ganz im Gegenteil, der Junge spielt weiter in der ersten Mannschaft, soll immer noch dringend einen neuen Vertrag bekommen (wobei das natürlich unumgänglich ist) und bekommt sogar einen eigens dafür umgeschulten Psychologen an die Hand (denn seien wir ehrlich, dass Malte plötzlich entdeckt hat, dass es im Profifußball nicht ohne Psychologen geht, redet er sich doch auch eher ein, um die Aktion zu rechtfertigen). Nachdem wir in den letzten Jahren in Lübeck ein leuchtendes Beispiel für gelungene Jugendarbeit beobachten durften, wird uns im Moment also präsentiert, wie man sich eine Diva baut. Großartiger Lesestoff :D


    Ansonsten läuft es sportlich ja ziemlich exzellent, auch nach der Niederlage zuletzt gegen Cottbus würde ich sagen, dass ihr in dieser Saison alle Chancen auf den Aufstieg habt - und die, wenn nicht einer der zehntausend Nebenkriegsschauplätze zur Abwechslung mal tatsächlich auf die Leistung der Mannschaft schlägt, auch nutzen könnt.


    Was den geneigten Lübecker Tribünengast, nennen wir ihn Christoph Ule, aber (und hier kommen wir dann doch nochmal auf Emmo zurück) noch mächtig interessieren würde: Der kleine Winter spielt ja ganz ordentlich, aber wie ist der Jong eigentlich ins Mannschaftsgefüge eingebaut? Darf der Ballnetze schleppen oder bekommt der für sein Talent nen Sonderstatus? Auch ohne Hintergrundwissen über anonyme Bombendrohungen eine spannende Frage.


    Ach ja, wie siehts eigentlich mit Maltes Liebsten aus? An der Front herrscht ja mal absolute Ruhe, wie kommt das? Und wie professionell ist das Verhältnis von Malte und Draggy eigentlich tatsächlich? Und wie gehts der lieben Sabrina? Und Margit? Fragen über Fragen ?(


    Eine Antwort hab ich aber auch noch, denn du hattest ja gefragt, warum so viele von uns Parmander als Nummer 1 in der Ersten haben wollten - natürlich ist die Stärke der ausschlaggebende Wert für den Erfolg der Mannschaft, aber als Torwart bekommt Parmander sehr wahrscheinlich gute Noten und kann sich innerhalb einer Saison locker auf 67 - 70 Stärkepunkte entwickeln, wenn du vernünftige Trainingspläne verwendest. Und auf diesen Wert kommt ein Hoffmann zwar möglicherweise auch, aber wahrscheinlich nicht so schnell und mit 5/10 Talent ist da halt auch das Ende der Fahnenstange, wohingegen Parmander da gerade erst am Beginn seiner richtigen Entwicklung stehen würde.

  • Noch eine Ergänzung zu Cules Beitrag und der Torwart-Frage:


    Einen Wert von 60 bei 4,5er Talent und der ist mit Spielpraxis, guten Noten und ordentlicher Moral sehr schnell bei 70 und hat immer noch Luft nach oben. Im FM geht das echt schnell und deswegen erstmal langen Vertrag geben und spielen lassen, in 3-4 Jahren kann er den nächsten Schritt gehen und du streichst locker eine zweistellige Ablösesumme ein

  • Aber da machte er ganz plötzlich wieder dicht. Auf dem Weg nach Hause – in meinem Ford Capri auf der Autobahn – fragte ich mich, ob das nicht vielleicht doch alles gerade wieder ein Fehler gewesen war.


    In einem Wort: Ja! Da kommt er also, der Laissez-faire-Bumerang.


    „Er sitzt in Untersuchungshaft.“, sagte sie ohne besondere Betonung. „Verdacht auf Störung des öffentlichen Friedens und Vortäuschen einer Straftat.“


    Allerdings hätte niemals so einen Sprung erwartet. Jahrelang passiert da kaum etwas - im Gegenteil, er präsentiert sich als intelligenter und vernünftiger Musterknabe - und nun kommt das andere Extrem mit kriminellen Handlungen.


    Und was war mit Emmo? Tja, der Junge hatte Glück, dass Jérôme Vollborn nicht nur sehr engagiert war, was die Eigengewächse aus der Lübecker Jugend anging, sondern auch auf politischem Weg genügend Einfluss besaß, um eine „kleine dumme Jugendsünde“ (Originalton Senator Vollborn) allseits vergessen zu machen.


    Da hast du aber Glück, dass die Lohmühle komplett mit Filz ausgekleidet ist. Wobei es ja schon am äußersten Rand der Glaubwürdigkeit ist, wenn das so einfach geht (und obendrein niemand sonst etwas mitbekommt).


    „Also müssen wir handeln!“, sagte ich entschieden und wandte mich an unseren Fitnesstrainer. „Sag mal, Stefan, du hast doch mal eine psychologische Ausbildung gemacht, oder?“


    Na ob die reichen wird? Eigentlich würde ich bei so einer Persönlichkeitsentwicklung von stationärer Behandlung ausgehen.


    Top übrigens: mittelgroße, mittelalte und mittelhübsche Frau


    [Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150713/temp/hb8ig9ty.jpg]Quelle: FAZ[irony]Anatomische Darstellung einer mittelgroßen, mittelalten und mittelhübschen Frau im Malte-Universum - und ihrer häßlichen Schwester.[/irony]


    Zur Torhüter-Diskussion ist das wichtigste bereits gesagt: Stärke ist natürlich die wichtigste Eigenschaft und bei sehr erfahrenen oder untalentierten Spielern auch die entscheidende. Aber sie muss irgendwo herkommen und bei einem jungen, hochtalentierten Spieler kann man mit gutem Training und viel Praxiserfahrung massig Stärke herausholen. Zu lange sollte man damit nicht warten, sonst wiederholt man die Fehler der KI. Parmander muss geradezu auf über 70 gepuscht werden (zugegeben, die Infrastruktur beim VfB erleichtert es nicht unbedingt), alles andere wäre "Verschwendung" eines Spitzentalents und das hat er nicht verdient.


  • 129. Teil: Psychologie?
    (01.10.2016)


    Beim Fitnesstraining am nächsten Morgen stellte ich mich einfach mal an den Spielfeldrand und schaute zu. Neben mir stand einer, der mir irgendwie bekannt vorkam; wahrscheinlich einer unserer Dauerkartenbesitzer mit Vereinsmitgliedschaft. Er aß ununterbrochen Popcorn, sagte aber nichts.


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    (Quelle: amazon.de)


    Ob das nun gerade so genial war, was Stefan Gebhardt da an psychologischen Eingebungen ins Training einfließen ließ, weiß ich nicht. Aber den Spielern machte es Spaß, die grünen Hütchen mal umdribbeln, mal abschießen und mal aufsetzen zu müssen. Auch Emmo wirkte zurzeit mal wieder äußerst motiviert und aufgeräumt – ich wurde aus dem Jungen einfach nicht schlau.


    „Hältst du es für möglich“, fragte ich Stefan hinterher ganz direkt, „dass er irgendwie, wie soll ich sagen – mal so, mal so ist?“


    „Gespaltene Persönlichkeit, denkst du an so was? Tja, so weit reichen meine psychologischen Kenntnisse leider nicht. Aber offen gesagt: für irgendwie krank halte ich ihn nicht.“


    Ich sprach dieser Tage mit vielen Menschen über Emmo. Von seinem Bruder Kevin war nicht viel zu erfahren, denn die beiden gingen überwiegend getrennter Wege. Laut Panaiotis trauerte Emmo zwar immer noch seiner Effie hinterher, war aber, was das anging, insgesamt – wie man so sagt – kein Kind von Traurigkeit. Auch seinen anderen Freund aus alten Tagen, Lance, rief ich einmal in Kuopio an.


    „Hi Lance, wie läuft`s denn so bei dir in Finnland?“


    „Och, nicht gerade überragend. Wir sind mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet. Aber das Team ist super, wir haben viel Spaß und der Erfolg, der wird sich schon auch noch einstellen.“


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/150716/5b53o98n.jpg]


    (Quelle: Screenshot FM12)


    Doch zu Emmo konnte er mir auch nicht viel sagen. Anita, meine Immer-noch-nicht-Verlobte, mit der ich mich ziemlich häufig über dieses Thema austauschte, fand, dass ich mir zu viele Gedanken darüber machte.


    „Er ist halt etwas speziell.“, sagte sie. „Ist ja auch kein Wunder, wenn du so ein Talent hast und von vielen mit Bewunderung oder Neid betrachtet wirst.“


    „Das mag ja sein“, gab ich zurück, „aber sein widersprüchliches Verhalten wird noch dazu führen, dass er eines Tages ganz ohne Verein und ohne Fußball dasteht. Meinst du, das will er?“


    „Und wenn er doch krank ist?“


    Das mochte ich nun aber wirklich nicht glauben. Doch immerhin brachte mich das auf die Idee, ihm noch auf eine andere Art zu zeigen, wie wertvoll er für den Verein war.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Wow.“, sagte er, als ich ihn darüber informierte.


    „Ist nur zur Sicherheit.“, sagte ich. „Gesund bist du mir natürlich dennoch allemal lieber.“


    Was ich nicht besonders betonte: auch psychische Erkrankungen waren von der Versicherung abgedeckt. Aber daran glaubte ich nach wie vor nicht. Erst recht nicht am nächsten Wochenende, das für beide Männerteams sehr erfolgreich verlief. Die Reserve festigte ihre Tabellenführung trotz insgesamt schwacher Leistungen durch ein 1:0 gegen den 1. FC Magdeburg (Torschütze: André Senger, ZM) und meine Profis ließen ihren ganzen Frust über die letzte Niederlage an den von den Fans herzlich gehassten Dosenkickern aus Leipzig aus. Zur Erinnerung: Vor fünf Jahren, als ich gerade erst in Kontakt zum VfB Lübeck gekommen war, hatten wir in der Regionalliga Nord zweimal deutlich gegen sie verloren (0:3 und 0:2), danach trafen wir noch viermal aufeinander und konnten sie bislang nicht ein einziges Mal bezwingen (1:1 und 2:3 in der Regionalliga, 2:2 und 1:1 in der Dritten Liga). Da kamen sie uns als Aufsteiger in Liga zwei heute gerade recht.



    Düsseldorf konnte dank eines klaren 3:0 gegen Duisburg nicht nur die Tabellenführung behaupten, sondern behielt auch das bessere Torverhältnis als wir. Sie hatten eindeutig die zurzeit beste Abwehr der Liga. Mit Ausnahme von Jena, das seiner Auswärtsschwäche auch beim 2:2 in Burghausen treu blieb, gewannen alle anderen Verfolger ebenfalls, was Teile unserer Fans nicht davon abhielt, uns nun schon als Aufsteiger zu sehen.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Emmo hatte wieder einen seiner sehr guten Tage. Die Gelbe Karte nach einer Viertelstunde war der Preis dafür, dass er einen Fehler von Ribbeck (LV) ausbügeln musste. Ansonsten hatte er viele gute Szenen und leistete auch den Assist zum vierten Treffer. Völlig zu Recht landete er in der Elf des Tages, in die heute eigentlich fast das gesamte Team gehört hätte. Und auch der Kicker zollte uns auf seine Weise Anerkennung, denn bei seiner alljährlichen Bewertung der Neuzugänge aus der Sommer-Transferperiode schnitten alle unsere Spieler zufriedenstellend bis sehr gut ab.


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    (Quelle: eigene Tabellengrafik/FMWelten.de)


    Weniger gut drauf war zurzeit Gale Agbossoumonde (IV), der am Sonntag erneut nur auf der Bank gesessen hatte. Sein Pech war, dass unsere Abwehr regelmäßig so sicher stand, dass ich dort nur äußerst zurückhaltend auswechselte. Am Mittwoch kam Gale sogar zu spät zum Training und ließ keinen Zweifel daran, dass ihm sein Job momentan keinen wirklichen Spaß machte. Da kam mir das spielfreie Wochenende – Anfang Oktober sind traditionell Länderspiele angesagt – gerade recht, um Männern wie ihm, Pascal Nagel (TW) und Patrick Herrmann (RV) eine Gelegenheit zu geben, sich in einem Testspiel zu beweisen. Ein Gegner aus der Bundesliga wäre mir am liebsten gewesen, aber da funkte mal wieder mein Vorgesetzter mit seinen mafiösen Kontakten dazwischen.


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    „Warum denn schon wieder Foggia?“, fragte ich Draggy, die den Anruf von Vollborns Sekretärin entgegengenommen hatte. „Gegen die haben wir doch gerade erst in Villafranca gespielt?“ Beinahe hätte ich noch hinzugefügt: „Und weshalb sagt er mir das nicht selbst?“, unterließ es dann aber, denn im Grunde war es mir sehr recht, wenn sie mir als meine rechte Hand derartige Dinge abnahm.


    „Das habe ich auch gefragt.“, gab sie zurück. „Weil der Herr Senator es so will, war die Antwort.“


    Nun, eine Bereicherung stellte es nicht gerade dar, wenn wir uns wiederholt auf ein Team einspielten, dem wir gewiss niemals in einem Wettbewerb begegnen würden. Den wahren Grund vermutete ich darin, dass unter der Hand ganz andere Zahlungen als die 5.000 Euro von Lübeck nach Foggia flossen, und das über ganz andere Kanäle. Doch das äußerte ich nicht einmal Draggy gegenüber.


    Zuvor kam aber noch eine ganz andere Herausforderung auf mich zu. Am Freitag, dem 7. Oktober begann nämlich offiziell die Qualifikation für die Fußballweltmeisterschaft 2018, und ich war schließlich immer noch verantwortlich für das österreichische Team. Wir hatten eine, wie ich fand, recht haarige Gruppe erwischt: Kroatien, Schottland, Slowenien, Island und Estland waren unsere Gegner, also kein ausgesprochener Riese darunter, aber alles Mannschaften, gegen die man durchaus auch mal verlieren konnte. Glücklicherweise konnte ich auf ein Quartett sehr kompetenter und angenehmer Hilfstrainer zurückgreifen, von denen mir einer sogar schon seit Längerem bekannt war.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Hallo René, was machen die Vorbereitungen?“, fragte ich ihn am Telefon.


    „Läuft alles nach Plan.“, gab der Co-Trainer zurück. „Und was macht mein Jüngster?“


    René Dotterweich hatte drei Söhne mit drei Frauen in drei verschiedenen Ländern. Das mochte verwerflicher klingen, als es war, denn er war schlicht und einfach dreimal geschieden.


    „Ja, ich muss sagen, der Martin macht sich bei unseren Profis wirklich außerordentlich gut. Gerade nach der letzten Begegnung gegen Leipzig wurde er zum Spieler des Spiels gekürt.“


    „Na, der wird doch wohl nicht noch deutscher Nationalspieler werden?“, witzelte er.


    „Also, wenn ich eines Tages die Mannschaft trainiere, dann will ich das nicht ausschließen.“


    „Untersteh‘ dich bloß nicht, das zu machen, ehe meine beiden Älteren die Trikots von Österreich bzw. der Schweiz übergestreift haben!“


    Renés Sohn Martin, der seit Saisonbeginn bei unseren Profis als IV nicht mehr wegzudenken war, hatte ich vor zweieinhalb Jahren für die Lübecker B-Jugend geholt, und seither kannten wir uns und tauschten uns immer mal gern über den deutschen und den österreichischen Fußball aus. Dabei will ich nicht leugnen, dass seine Tätigkeit für das Auswahlteam seines Landes auch einen gewissen Einfluss auf die Entscheidung gehabt haben könnte, mich dort als Nationaltrainer unter Vertrag zu nehmen.


    „Um zum Punkt zu kommen, René“, sagte ich nach einigen Frotzeleien über unsere jeweiligen ersten Ligen, „ich habe hier zurzeit einige Probleme, die mich sehr an Lübeck binden.“


    „Du willst für das Spiel gegen die Schotten das Management von dort aus übernehmen und ich soll das Training leiten!“ Ich schätzte seine direkte Art sehr.


    „Exakt. Mir fehlt es gegenwärtig einfach an der Zeit und an den Nerven, um nun auch noch die Reise nach Glasgow anzutreten.“


    Wir vereinbarten, dass ich ihm die Aufstellung vorgab und wir während des Matches in telefonischem Kontakt standen. Die Auswahl des Kaders hatte ich ohnehin bereits im Wesentlichen ihm überlassen und die 4-2-4-Formation nach Lübecker Muster war auch ein System, das er akzeptierte und unterstützte. Kurz gesagt: René Dotterweich war der eigentliche österreichische Nationaltrainer, und er machte seine Sache tatsächlich außerordentlich gut.


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    Wir traten sehr souverän auf und ließen den Schotten keine echte Chance. Christopher Drazan (LA), Martin Harnik (RA) und Roman Kienast (ST) trafen zu einem nie gefährdeten 3:0, das uns gleich mal die Tabellenführung in der Gruppe G bescherte. Island besiegte Estland mit 3:1 und Kroatien und Slowenien trennten sich mit einem 1:1-Unentschieden. Auch die deutsche Mannschaft gab sich in Gruppe C keine Blöße und gewann in Griechenland durch Tore von Müller (2), Schürrle und Podolski 4:0. Und ein Lübecker spielte übrigens ebenfalls an diesem Tag: Vedad Ibisevic war – eher glanzlos – beim 0:0 von Bosnien-Herzegowina auf Zypern dabei.


    Rund um unser Testspiel gegen U.S. Foggia veranstalteten Matthias Bünter und Martin Ulbricht – natürlich mit eifriger Unterstützung von Daniel Celio und Dragica Dadic – ein allseits sehr gelobtes Spektakel mit Luftballons, Hüpfburgen, Autogrammstunde und Fanartikelverlosung. Wobei nur vereinzelt angemerkt wurde, dass der VfB Lübeck seit der immer noch sehr beliebten Krawattennadel und dem weniger beliebten Golden Doodle keine spektakulären Devotionalien mehr auf den Markt gebracht hatte. Hatte denn niemand in diesem Verein oder seinem Umfeld mehr gute Ideen?



    „Tja, die Leute mögen ja ihren Spaß gehabt haben“, fasste Daniel Lippmann es anschließend zusammen, „aber sportlich hat es mal reineweg gar nichts gebracht.“


    Das sah ich genauso. Gegen so einen Gegner konnte niemand Herausragendes zeigen, dementsprechend blieb auch die psychologische Wirkung fragwürdig. Hinzu kam, dass nun auch noch – aus welchen Gründen auch immer – Robin Parmander (TW) aus der zweiten Mannschaft leicht verstimmt war.


    „Hat es denn ein Problem gegeben?“, fragte ich Matthias Lichtsteiner, den Amateurtrainer.


    „Nicht, dass ich irgendwas gemerkt hätte.“, antwortete der. „Wär‘ höchstens möglich, dass Robin gern anstelle von Thibaut Hoffmann in die Erste gewechselt wäre.“


    „Meinst du echt?“ Es hatte ja durchaus Stimmen gegeben, die mir sehr dazu geraten hatten, ihn bei den Profis spielen zu lassen. „Na, ich werde mal mit ihm reden.“


    Doch auch mein Lob dafür, wie gut er in letzter Zeit trainiert hatte, freute Robin zwar, änderte aber nichts an seiner Grundstimmung. Stefan Gebhardt bemühte seine psychologischen Fähigkeiten ebenfalls ziemlich erfolglos. Überhaupt kam mir das, was er da als Ergebnisse seiner Fortbildungen an den Tag legte, reichlich unprofessionell vor: von Wer-bin-ich-Spielchen über Schrei-Training bis zu Gruppengesprächen über Kindheitserlebnisse. Es wurde wohl Zeit, dass wir einen wahren Psychologen einstellten!


    Gute Leistungen brachte Parmander dennoch, ebenso wie das ganze übrige Reserveteam. Beim 4:1 in Hannover hielt er wieder einmal großartig. Auch die A-Jugend steigerte sich in diesen Tagen deutlich: Nach dem 0:1 gegen Bayern München gab es vier Spiele ohne Niederlage, die am Ende Platz acht im gesicherten Mittelfeld bedeuteten.


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    (Quelle: eigene Tabellengrafik)


    Indessen führte uns unsere nächste Aufgabe nach Paderborn. Die Blau-Schwarzen, die noch niemals in der Bundesliga gespielt hatten, waren in den beiden letzten Spielzeiten jeweils auf Platz vier gelandet und wollten diesmal endlich den Aufstieg schaffen. Aber gegenwärtig lagen sie wieder auf genau diesem vierten Platz, den sie mittlerweile zu verfluchen begannen. Nun, wir schafften es, sie zumindest für eine Woche von diesem Fluch zu befreien, auch wenn sie sich das gewiss anders gewünscht hätten.



    Paderborn fiel auf Platz sechs zurück, während wir wegen Düsseldorfs 1:3 in Freiburg wieder den Platz an der Sonne eroberten. Und obwohl die Breisgauer endlich in die Spur gefunden zu haben schienen, sah es derzeit doch eher nach einem Dreikampf an der Spitze aus. Hatten wir also irgendwelche Sorgen? Die Fans hatten keine, der Verein hatte keine – warum plagte ich mich eigentlich so? Nun, das Gegentor der Paderborner, das uns in Rückstand gebracht hatte, verstärkte meine Zweifel in der Torwartfrage, weil es eindeutig auf das Konto von Thibaut Hoffmann ging. Sollte ich im Winter also doch Parmander ins Team holen? Und Hoffmann auf die Bank setzen oder in der Reserve Erfahrung und Spielpraxis sammeln lassen?


    Die zweite Sorge, über die wagte ich kaum noch mit jemandem zu sprechen, weil es auch niemand mehr hören wollte: Emmo. Doch gerade jetzt, einen Tag nach dem Paderborn-Spiel, teilte mir Tim Krause mit, dass der Bürogebäude-Ausbau fertiggestellt war. Also hatte ich nichts Eiligeres zu tun, als mich nach einem Mann umzusehen, der uns möglicherweise wirklich helfen konnte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Mit 33 Jahren wäre er deutlich der Jüngste in meinem Mitarbeiterstab, was ich für einen großen Vorteil hielt, zumal er als sehr talentiert galt und sich gut noch weiterentwickeln konnte. Also machte ich ihm ein Angebot, das mir für uns verkraftbar und für ihn leidlich akzeptabel erschien. Und siehe da: fünf Tage später rief er mich an und erklärte, er freue sich auf die Herausforderung und könne sofort bei uns beginnen.


  • 130. Teil: Psychologie!
    (23.10.2016)


    „Einen Highland? Oder lieber was Torfigeres?“


    „Nein, bloß nicht! Ich hasse Whisky! Wussten Sie, dass Whisky Gehirnzellen verbrennt?“


    Das hatte ich allerdings noch nie gehört. Na gut, sollte er Wasser trinken! Pascal Berger war ein äußerst gut aussehender Mann mit einer starken, charismatischen Ausstrahlung, der dabei aber in jeder Situation äußerst ruhig wirkte. Für mich das Musterexemplar eines Psychologen. Als er in mein Büro kam, hatte er sich sofort auf den Sessel gesetzt, von dem aus sich der Raum am komplettesten überblicken ließ. Dann fixierte sein Blick mich, während ich mich setzte.


    „Sie wollen etwas über Emmo wissen?“


    „Ich will etwas über alle Spieler wissen. Und über alle Mitarbeiter.“


    Wir hatten nicht genug Zeit, um ins Detail zu gehen oder auch nur flächendeckend die wichtigsten Themen und Problembereich anzusprechen. Immerhin konnte ich ihm, wie ich fand, die wichtigsten Kernpunkte andeuten.


    „Ich würde ja vorschlagen, Sie sehen sich gleich heute mal das Spiel gegen den MSV Duisburg an.“


    „Das werde ich ganz gewiss tun. Und zwar mit Ihnen gemeinsam.“, sagte er bestimmt. „Wir werden nicht auf der Trainerbank sitzen, sondern auf der Haupttribüne. Das lässt sich doch machen?“


    Ich runzelte die Stirn. Seine vorpreschende Art mochte ja in seinem Sinne zielführend sein, mir behagte sie nicht sonderlich. Aber natürlich musste ich mich darauf einlassen, wenn das Ganze etwas bringen sollte.


    „Ach, und noch etwas: wir duzen uns. Ich bin der Pascal.“


    Ich ergriff die mir dargereichte Hand mit dem unbestimmten Gefühl, gerade in noch unbestimmtem Maße meiner Selbstbestimmungsfreiheit beraubt zu werden. Dazu murmelte ich meinen Vornamen und bat mich zu entschuldigen, ich müsse ins Stadion, wir sähen uns ja nachher.


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    (Quelle: vfb-luebeck.de)


    Nachdem der VfB zunehmend Aufstiegsambitionen zeigte, war die Tribüne auch gegen den Tabellen-Zehnten gut gefüllt. Ich fand mich ziemlich gedrängt zwischen Pascal Berger und einem grün gekleideten Fan mit großen Popcorn-Tonne wieder, als der Psychologe seine Befragung vom Vormittag fortsetzte.


    „Was hast du den Spielern mit auf den Weg gegeben?“, rief er mir ans Ohr, um gegen den Lärm von den Rängen durchzudringen.


    „Ich habe gesagt: wir verlieren das heute nicht.“


    Dazu nickte er nur und ich ertappte mich dabei, darüber erleichtert zu sein.


    „Klar verlieren wir das heute nicht!“, brüllte der Typ mit dem Popcorn. „Im Gegenteil, die schlagen wir drei-null, das ist mal sicher!“


    Ich wünschte mich schon gerade wieder auf meinen Platz auf der Trainerbank zurück, als Pascal den Mann direkt ansprach:


    „Kommst du auch jeden Sonntag her?“


    „Na klar, jedenfalls wenn Heimspiel ist. Sonst macht es ja keinen Spaß im leeren Stadion!“ Und er lachte laut, wobei er einige Popcornkrümel versprühte.


    „Ich bin Pascal, das hier ist Malte!“, rief der Psychologe.


    „Klar kenn‘ ich Malte! Mein Name ist Christoph Ule. Angenehm!“ Na, das konnte ja heiter werden!


    Da liefen die Mannschaften auch schon ein. Wir starteten in der üblichen Besetzung, wobei ich Emmo wieder den Vorzug vor Stefan Rieß gegeben hatte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Schon gleich in der ersten Spielminute sah der Duisburger Mujdža (RV) Gelb nach einem „Textiltest“ bei Schmid, der nun mit einem Riss im Trikot leben musste.


    „Ey, Rot, Schiri!“, brüllte der Popcorn-Nachbar, und von meiner anderen Seite kam:


    „Mit dem Riss weiterspielen zu müssen, ist natürlich schon eine psychologische Belastung.“


    Ich hätte mich am liebsten zwischen den beiden in Luft aufgelöst. Viel Ermutigendes passierte auf dem Rasen sowieso nicht. Ibisevic vergab zwei gute Chancen, aber dann, nach zwanzig Minuten, passierte es.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Rot, Mann!“, fand der Fan zum zweiten Mal, aber es gab nicht einmal einen Freistoß.


    „Das ist natürlich bitter.“, ließ Pascal hören, und mir fiel nur ein Wort mit Sch… ein.


    Daniel Lippmann schickte natürlich Hoogland auf den Platz, aber die Spieler waren erst einmal verunsichert. Aubameyang holte sich für eine Schwalbe die Gelbe Karte ab. Und dann kam der nächste Schock!


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Ey, ich fass‘ es nicht!“, äußerte Christoph Ule.


    Der Psychologe schwieg diesmal. Ich wiederholte das Sch-Wort mehrmals. Dann konnte ich mir einen Seitenhieb nicht verkneifen:


    „Bevor du kamst, hatten wir so was nie.“


    Pascal sah mich an und nickte dann nachsichtig. „Lass es ruhig raus, wenn es dir hilft!“


    Daniel brachte Joselu für Schmid, und damit hatten wir nach einer halben Stunde schon fast das Wechselkontingent erschöpft. Ibisevic vergab die nächste Chance und Aubameyang verstolperte einen vielversprechenden Ball vor dem Tor. Aber dann, unmittelbar vor der Pause, gab es noch einmal große Aufregung. Emmos zweite gute Aktion in diesem Spiel brachte uns endlich die Chance zur Führung.


    „Ganz klarer Elfer!“, befand Christoph, und Pascal äußerte etwas von einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Ich sah Pascal Berger nur ganz kurz an. Wenn er jetzt etwas wie „psychologisch ungünstig“ gesagt hätte, hätte ich mich womöglich vergessen. Aber er schwieg, und ich ging zu den Kabinen hinunter. Er folgte mir.


    „Leute, das könnt ihr besser!“, sagte ich in die Runde. Allseits betretene Gesichter.


    „Darf ich mal ein paar Worte sagen?“, fragte Pascal.


    Ich ließ ihn. Die Männer wussten bereits, dass wir jetzt einen Psychologen an Bord hatten, maßen dem aber kein großes Gewicht bei. Doch als Pascal sich jetzt gezielt ein paar Spieler vornahm und sie lobte, tadelte oder motivierte – darunter auch Emmo, der sich höchst erfreut über die Ansprache zeigte – , beeindruckte er mich doch ein wenig.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Die zweite Halbzeit war nicht mehr und nicht weniger als eine konsequente Fortsetzung der ersten. Ibisevic setzte einen Schuss genau in die Arme von Marcus Sahlmann (TW), Christoph Ule schrie „Rot!“ bei einem Foul von Branimir Bajic (IV) und Pascal Berger vertrat die Ansicht, dass ein Führungstreffer jetzt von Vorteil wäre. In Minute 81 nahm Daniel Lippmann dann noch Emmo für Rieß heraus, aber mehr als eine vergebene Chance von Joselu ergab sich nicht. Das alles erklärende Schlusswort gebührte wieder einmal Rob Referee:


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Mit hängenden Köpfen gingen die Spieler vom Platz. Pascal Berger eilte hinzu und sprach mit ihnen, aber was er sagte, interessierte mich gerade nicht sonderlich. Wir hatten wegen Düsseldorfs klarem 3:0 gegen Dresden die Tabellenführung schon gleich wieder abgegeben und zwei Stammspieler durch Verletzungen verloren.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Noch am Abend rief ich Berger an und bestellte ihn zu mir ins Büro. Anscheinend hatte er gerade mit seiner kleinen Tochter gespielt und wähnte sich im Feierabend, aber darauf wollte ich jetzt keine Rücksicht nehmen.


    „Es geht darum, über das nächste Spiel zu sprechen.“, sagte ich.


    „DFB-Pokal gegen Werder Bremen, auswärts.“ Er wusste Bescheid.


    „Hast du einen Plan, wie du die Spieler dafür motivierst? Nach dieser blamablen Nullnummer?“


    Er nickte. Und nickte. Und hörte gar nicht auf zu nicken. Ich glaubte schon fast, er würde sich in eine Art Trance nicken, aus der heraus er mir dann das perfekte Konzept für das Bremen-Spiel weissagte, aber dann sprach er doch mit halbwegs normaler Stimme. Er sagte nur zwei Wörter:


    „Elfmeter üben.“


    „Was?!“, fuhr ich auf. „Ist das alles, was dir dazu einfällt? Wir treffen am Mittwoch auf den Zweiplatzierten der Bundesliga, die stehen also exakt eine Liga höher als wir – und du willst Elfmeter üben lassen?“


    „Genau.“


    „Hör mir mal zu, Werder Bremen, wir werden…“, stammelte ich. „Es geht einzig und allein darum, dass wir jetzt nicht untergehen und nach dem Duisburg-Spiel und der verlorenen Tabellenführung nicht in eine Schwächephase abrutschen! Also, so viel Psycho kann ich auch, um dir zu sagen, dass es jetzt nicht um Elfmeter geht, sondern…“


    Ich brach ab. Und keuchte. Ich hatte mich in Rage geredet und wusste abrupt nicht mehr, was ich hatte sagen wollen. Ohne es zu merken, war ich aufgesprungen, jetzt ließ ich mich in den Sessel zurückfallen. Vermutlich war mein Kopf hochrot, ich spürte den Blutdruck in beiden Ohrläppchen.


    Pascal blickte mich besorgt an. „Willst du darüber reden?“, fragte er.


    Ich stand auf, verließ den Raum und knallte die Tür hinter mir zu.


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    (Quelle: optimalgraphics.net)


    „Also, Daniel, du willst mir jetzt hier nicht erzählen, dass er den Spielern so das Strafstoßschießen erklärt?“


    „Ach Malte, lass‘ mal, er hat schon eine ganz gute Art mit den Jungs.“, sagte mein Co-Trainer. „Und außerdem musst du zugeben, dass der verschossene Elfer gegen Duisburg der Mannschaft einen Knacks gegeben hat.“


    „Von wegen Knacks gegeben! Dem Berger, dem werde ich einen Knacks geben, wenn er so weitermacht!“


    Möglich, dass ich in letzter Zeit einige Entscheidungen nicht optimal getroffen hatte, aber die Verpflichtung des Mannschaftspsychologen hielt ich eindeutig für meinen gröbsten Fehlgriff. Einige Spieler machten auf mich auch eher einen amüsierten, wenn nicht gar verunsicherten Eindruck und Emmo fragte mich einmal im Vorbeigehen, was ich da denn für einen Vogel aufgetan hätte. Aber egal, er war nun mal da; mir kam es jetzt vor allem darauf an, die Motivation und Fitness des Teams nicht absinken zu lassen.


    Ähnliches galt übrigens auch für die zweite Mannschaft. Sie hatte zuletzt ebenfalls nur unentschieden gespielt, das aber immerhin gegen den VfL Osnabrück, der mit einem Punkt Rückstand der hartnäckigste Verfolger war. Kai Köppel hatte das Ausgleichstor zum 1:1 auf Vorlage von Willibald Grasser in der allerletzten Spielminute erzielt. Da erschien es mir momentan wenig ratsam, ihnen einen Leistungsträger abzuziehen. Mein Problem war nämlich, dass wir wegen der beiden Verletzungen und der Gelb-Rot-Sperre von Papazoglu aus dem Chemnitz-Spiel einen Platz auf der Bank frei hatten.


    „Von mir aus nimm, wen du haben willst.“, bot Kristian Gentner großzügig an. „Für jeden der Jungs wäre es eine super Sache, mal gegen Werder zwischen den Profis auf der Bank zu sitzen.“


    Auch seine A-Jugend hatte am Wochenende remis gespielt, aber für sie war das 0:0 in Wolfsburg durchaus ein Erfolg. Auf Platz acht in der Tabelle hatten sie nach elf Spieltagen weder mit dem Abstieg noch mit der Meisterschaft etwas zu tun.


    „Ich will gegen Bremen mal wieder mit einer defensiveren Formation antreten. Da fehlt mir ein defensiver Mittelfeldspieler, wenigstens als Ersatz, denn Emmo könnte diesen Part durchaus übernehmen.“


    „Tja, wie du weißt, haben wir zwei DM: Roman Stocker mit Stärke 60 und Erdem Kologlu mit 35. Auch Georgios Heros kann die Position spielen; das hat er gerade gegen Wolfsburg recht gut gemacht, aber da bringt er es nur auf Stärke 41.“


    Damit stand die Besetzung für den Pokalfight am Mittwoch im Weser-, pardon: Origin-Stadion für mich fest. Wir begannen mit genau dem 4-1-3-2, das wir noch in der Vorsaison regelmäßig gespielt hatten, als wir uns den meisten Gegnern gegenüber schwächer wähnten.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Ich schlage vor, du sagst den Spielern, dass sie heute gewinnen können.“, war Pascal Bergers grandiose Idee. Aber das sagte ich selbstredend nicht.


    „Geht raus und spielt ordentlich Fußball!“, war meine Ansprache, und ich war sicher, sie verstanden, wie ich es meinte. Zu holen gab es hier heute vermutlich nichts für uns.


    Dieses Mal hatte ich mich natürlich nicht wieder auf die Tribüne verbannen lassen. Da die Bank voll war, bekam Pascal ein Klappstühlchen hart am Rande der Coaching-Zone, auf dem er mit zusammengepressten Knien saß und ständig Notizen in ein kleines Schulheft kritzelte. Und dann erfolgte der mit Spannung erwartete Anpfiff vor mit 51.398 Zuschauern zu 88 Prozent ausverkauftem Haus – immerhin!


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Das Spiel begann so, wie es zu befürchten gewesen war. Unsere Mannschaft war sichtlich überfordert, Emmo handelte sich schon nach vier Minuten eine Gelbe Karte ein und sechs Minuten später zappelte das Leder zum ersten Mal hinter Thibaut Hoffmann im Netz. Pizarro (ST) hatte für die sehr offensiv und schwungvoll beginnenden Bremer auf Vorlage von Arnautović (HS) unhaltbar abgezogen. Damit ging es dann auch in die Pause.


    „Was die Spieler jetzt brauchen…“, setzte der Psychologe an, aber ich schob ihn aus dem Weg.


    „Emmo, sorry“, steuerte ich direkt auf den Spieler zu, der mit dem Gegner am wenigsten klargekommen war, „du bleibst gleich mal draußen!“ Im Moment war mir völlig egal, ob er darüber einschnappte. „Roman, mach‘ dich fertig!“


    Pascal Berger sah mich mit einem Ausdruck maßloser Fassungslosigkeit an.


    „Das kannst du nicht machen!“, raunte er mir zu. „In der Situation, und dann durch einen Jugendspieler…“


    „Halt die Klappe!“


    Natürlich war es ungerecht. Wir lagen gegen den haushohen Favoriten nur 0:1 hinten und hatten uns keineswegs blamiert. Auch Emmo nicht. Roman Stocker mochte eine gute Form haben, aber in dieser Situation war sein Einsatz durch nichts gerechtfertigt als dadurch, dass ein unbeherrschter Trainer einem Spieler und einem Psychologen eins auswischen wollte. Emmo sagte kein Wort, Roman blickte verunsichert, alle anderen flüsterten miteinander oder schwiegen.


    Vier Minuten nach Wiederanpfiff verwertete Marcel Risse (RM) eine Hereingabe von Nikolaus Eger (DM) und es stand 2:0 für Werder. Pascal hob einmal kurz den Kopf in meine Richtung, dann kritzelte er weiter. Nach gut einer Stunde standen für uns alle Zeichen auf Abschied aus dem DFB-Pokal.


    Doch dann kam plötzlich irgendwie Bewegung in die Sache. Ob die Bremer uns unterschätzten oder ob unser Team sich einfach noch mal zusammenriss, vielleicht war es aber auch nur ein Glücksfall: Ausgerechnet dem jungen Roman Stocker gelang aus einer unübersichtlichen Situation heraus ein millimetergenauer Pass in die Füße von Lukas Rupp, der zog von rechts nach innen und knallte das Leder mit links flach in die lange Ecke. Es stand nur noch 2:1!


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    (Quelle: spreadshirt.de)


    Der Erste, der von der Bank aufsprang, war Emmo. Er rannte sogar auf den Platz, um Roman zu seinem Geniestreich zu gratulieren. Pascal Berger sah ich wieder einmal nur nicken, aber in meine Richtung blickte er diesmal nicht. Ich sah auf die Uhr: es war noch eine knappe halbe Stunde zu spielen. Dann noch zwanzig Minuten, noch zehn… Werders Trainer wechselte dreimal aus, anscheinend in der sicheren Erwartung, dass hier ohnehin kein Tor mehr fiel.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Aber da hatte er nicht mit unseren beiden stärksten Spielern gerechnet: Bonaventura nutzte eine Bremer Unaufmerksamkeit, eroberte den Ball und spitzelte ihn gleich zu Aubameyang weiter. Der wiederum ließ Tim Wiese im Tor keine Chance – 2:2, Ausgleich in der 86. Minute!


    Die Verlängerung der Partie war davon geprägt, dass Werder – aus jetziger Sicht – zu früh und falsch ausgewechselt hatte, dass sie uns aber nicht noch einmal eine Gelegenheit für eine überraschende Aktion gaben. Ich brachte Agbossoumonde für den ausgepumpten Straith und kurz vor Schluss unseren besten Strafstoßschützen, Loheider, für den Torschützen Rupp. Als nach 120 Minuten der Pfiff ertönte, mied unser Psychologe erneut einen Blickkontakt mit mir, aber ich konnte mir gut vorstellen, was in ihm vorging. Und natürlich war ich jetzt froh, dass er so intensiv Elfmeter geübt hatte. Sehr sorgfältig bereitete er die fünf, die schießen sollten, auf ihre Aufgaben vor, während ich mich auf der Trainerbank zurücklehnte und das Kommende erwartete. Und schließlich genoss. Pizarro schoss als Erster…


    [Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150727/6nrhlujm.jpg]


    (Quelle: Screenshot FM12)

  • Genial eingebaut hast Du den Psychologen!
    Schöne Sprüche ("vertrat die Ansicht, dass ein Führungstreffer jetzt von Vorteil wäre", "Willst Du darüber reden?"), schöne Grafik zum Elfmeterschießen und natürlich schöne Schlusspointen mit der Einwechslung von Roman Stocker und dem Verlauf des 11-m-Schießens.
    Spitze!

  • Viel zu lange habe ich hier schon nicht mehr kommentiert, weswegen das Feedback etwas länger ausfällt :D


    TMU: Das mit Micai kann ich mir auch nicht erklären, aber schwankende Torhüterleistungen scheinen zu diesem Spielstand ja dazuzugehören. Mir kam das irgendwie auch ganz recht, um eine Rechtfertigung dafür zu haben, die Ablöse für Micai einzustreichen und die Keeper-Zahl zu begrenzen.


    Kann ich verstehen. Wie du dich vielleicht erinnerst, habe ich selbst bei meinen Keepern eine Rechtfertigung für die Zurückstufung Vegas gesucht.


    „Herr Womerde, der VfB Lübeck hat seit heute ein eigenes Jugendcamp.“


    Schön, dass sich Lübeck weiter für die Zukunft aufstellt!


    „Malte? Wo kommen denn plötzlich diese ganzen Anfragen her?“


    Ich würde es mal als Lob für deine geleistete Arbeit werten, dass so viele Vereine deine Spieler haben wollen.


    Achteinhalb Millionen! Das gab dem Verein – und speziell mir – natürlich einen ganz unverhofften Bewegungsspielraum, was weitere budgetrelevante Entscheidungen anging.


    Schade, dass Zarb nicht bleiben konnte, aber aus finanzieller Sicht kann ich den Transfer verstehen. Für Lübeck ist das eine Riesensumme!


    Erleichtert, aber auch mit einem höheren Adrenalinspiegel, als es eigentlich nötig gewesen wäre, traten wir die Heimreise aus Chemnitz an.


    Nanana...etwa Konzentrationsschwächen? Hättest du dir mit einem Psychologen vielleicht erspart :P


    Also wenn man schon so verzweifelt wäre, dann würde ich schauen, ob der Trainer nicht auch eine Datenmanipulation bei den Vertragszeiten zulässt. Diesen hochillegalen Eingriff ins spiel könnte man dann im Nachhinein storytechnisch als Ausschöpfen irgendwelcher komischer Klauseln schönreden. Aber so weit kommt es hoffentlich nicht. Eine ganz krude Idee die ich im legalen Bereich gerade habe - könnte man den Spieler nicht auch zur Winterpause gezielt verkaufen und mit einer Rückkaufklausel zurückholen?


    Unterschreibe ich voll und ganz.


    126. Teil: ... Ich habe dir gerade mal meine Kaderanalyse rübergemailt.“


    Fand ich sehr schön geschrieben. Gerne mehr davon!


    Und tatsächlich hatte ich noch am selben Abend eine entsprechende Liste in meiner Mailbox.


    Bin an sich zwar kein Fan von Top-ten-Listen, aber diese fand ich durchaus interessant.


    „Dafür erwarte ich aber auch, dass du diesen kindischen Unfug lässt, mit dem du die A-Junioren geärgert hast. Was sollte das eigentlich?“


    Aber da machte er ganz plötzlich wieder dicht. Auf dem Weg nach Hause – in meinem Ford Capri auf der Autobahn – fragte ich mich, ob das nicht vielleicht doch alles gerade wieder ein Fehler gewesen war.


    Tja, wenn man das immer wüsste. Finde es in jedem Fall schön, dass du dir abseits dessen, was der FM dir anbietet, so viel Mühe gibst.


    „LKA Kiel, Senner, guten Morgen!“ Mit diesen Worten kam plötzlich eine mittelgroße, mittelalte und mittelhübsche Frau herein, einen kleinen Plastikausweis vor sich herschiebend und gefolgt von einem Zweimetermann, mit dem man wohl besser keinen Streit anfing. „Wer von Ihnen ist Malte Womerde?“


    ...


    „Ist Ihnen etwas bekannt von einem anonymen Anruf beim Jugendfußballturnier vergangenen Juli in Lotte?“


    Mit dieser Wendung hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Auch wenn Emmo nun zum bad Boy mutiert, gefällt mir, dass du ihm eine Entwicklung verpasst.


    Tim Krause, musste man dazu wissen, war mittlerweile siebzig Jahre alt. Manch einer wird sich daran erinnern, dass wir uns nicht immer sehr gut verstanden hatten; einmal war gar so etwas wie eine Du-oder-Ich-Situation entstanden.


    Und das nächste Lob: Wie machst du das nur, dass du alle mal begonnenen Fäden der Geschichte nicht vergisst? Wenn du dir das alles aufschreibst, muss da ja eine Heidenarbeit sein ?!


    Nun, irgendwann hatte unsere erste Saisonniederlage ja kommen müssen. Aber so blamabel hatte ich mir das dann doch nicht vorgestellt.


    Dem schließe ich mich vollumfänglich an. (Ein) Punkt(e) wäre(n) Gold wert gewesen!


    „Hi Lance, wie läuft`s denn so bei dir in Finnland?“


    Du hattest es bereits vorher angekündigt, aber schön, dass du es auch so schnell umsetzt!


    „Ist nur zur Sicherheit.“, sagte ich. „Gesund bist du mir natürlich dennoch allemal lieber.“


    Was hat denn so eine Versicherung für einen Nutzen? Also im FM...


    und einem grün gekleideten Fan mit großen Popcorn-Tonne


    Hat sich der olle Schnösel auch mal wieder blicken lassen :D Im Ernst ich bin weiter beeindruckt wie viele unterschiedliche Personen hier Auftritte haben!


    „Mit dem Riss weiterspielen zu müssen, ist natürlich schon eine psychologische Belastung.“


    :D Generell ist die Einführung des Psychologenm hervorragend geglückt würde ich meinen. Malte wird daran noch lange seinen Spaß haben...


    zwei Stammspieler durch Verletzungen verloren.


    Ganz bitter für Lübeck, aber Malte kriegt das mit seiner neuen personellen Wunderwaffe sicher wieder hin ;)


    Ausgleich in der 86. Minute!


    Nun bleibt die spannende Frage: Erzielt dank oder trotz des Psychologen?


    PS: Viel Erfolg bei den anstehenden lübeckschen Aufgaben. Ein Aufstieg käme auch den Fans sicher nicht ungelegen

  • Grandios, wie du den Psychologen da eingebaut hast. Musste mehrfach herzlich lachen.
    Sportlich ist das natürlich der Hammer, dass du Werder im eigenen Stadion nach so einem Rückstand noch schlagen konntest. Du schreibst, dass Pizarro als erster verschoss?! Stimmt das? Denn normal heißt der Ball doch, dass es ein Tor war?!


    @siika04
    Das ist die ganz normale Ansicht vom FM beim Elfmeterschießen wenn ich nicht irre?!

    Siamesen kann niemand trennen.
    Schizophrene sind nie allein.
    Pädophile haben immer Bonbons.
    Und wir hassen Hoffenheim!
    :beer:

  • Ich habe gerade gesehen dass ich hier noch nie komentiert habe - krass, obwohl ich mich regelmäßig auf Updates freue!


    Finde deine Art zu schreiben klasse, auch wenn sich unsere Storyarten wohl nicht mehr unterscheiden könnten. Finde es schön wie du das ganz erzählerisch machst, jeder Person einen eigenen Charakter eihauchst und mit Kreativität bestimme Situationen meisterst.

  • Aber offen gesagt: für irgendwie krank halte ich ihn nicht.


    Verzogenheit ist keine Krankheit, das stimmt schon ;)


    Laut Panaiotis trauerte Emmo zwar immer noch seiner Effie hinterher, war aber, was das anging, insgesamt – wie man so sagt – kein Kind von Traurigkeit.


    Mal vorausgesetzt, der kleine Winter kriegt sich mal wieder ein und verlängert wie es sich gehört seinen Vertrag, sehe ich hier zukünftige Nebenschauplätze auf uns zukommen :D


    „Weil der Herr Senator es so will, war die Antwort.“


    Den wahren Grund vermutete ich darin, dass unter der Hand ganz andere Zahlungen als die 5.000 Euro von Lübeck nach Foggia flossen, und das über ganz andere Kanäle. Doch das äußerte ich nicht einmal Draggy gegenüber.


    Wie geht´s eigentlich Alex Fischer? :bigboss: :mafia:


    René Dotterweich hatte drei Söhne mit drei Frauen in drei verschiedenen Ländern. Das mochte verwerflicher klingen, als es war, denn er war schlicht und einfach dreimal geschieden.


    Andere Leute sammeln Briefmarken ;)


    Wir vereinbarten, dass ich ihm die Aufstellung vorgab und wir während des Matches in telefonischem Kontakt standen.


    „Das werde ich ganz gewiss tun. Und zwar mit Ihnen gemeinsam.“, sagte er bestimmt. „Wir werden nicht auf der Trainerbank sitzen, sondern auf der Haupttribüne. Das lässt sich doch machen?“


    Wie jetzt, Malte hat keinen Bock mehr auf Seitenlinie? Gutbezahlten Vorstandsposten angepeilt? Soll beim VfB ne ganz angenehme Sache sein - regelmäßiger "Urlaub" in Foggia soll zum Beispiel Teil der Stellenbeschreibung sein ;)


    Für mich das Musterexemplar eines Psychologen.


    Winke winke, hier spricht C. Ule: "Für mich das Musterbeispiel eines Fachidioten!"


    und einem grün gekleideten Fan mit großen Popcorn-Tonne


    <3


    Mein Name ist Christoph Ule.


    Oder Claus-Peter? ?(


    „Ey, Rot, Schiri!“, brüllte der Popcorn-Nachbar


    „Rot, Mann!“, fand der Fan zum zweiten Mal


    Schonmal mit mir im Stadion gewesen, Single? Ähnelt mir sehr, mein Alter Ego :D

    Pascal blickte mich besorgt an. „Willst du darüber reden?“, fragte er.


    :lach:


    „Von wegen Knacks gegeben! Dem Berger, dem werde ich einen Knacks geben, wenn er so weitermacht!“


    Das ist die richtige Einstellung, Fachidiot der Mann, wie gesagt.


    im Weser-, pardon: Origin-Stadion


    Kein Pardon!


    „Emmo, sorry“, steuerte ich direkt auf den Spieler zu, der mit dem Gegner am wenigsten klargekommen war, „du bleibst gleich mal draußen!“ Im Moment war mir völlig egal, ob er darüber einschnappte. „Roman, mach‘ dich fertig!“


    Ja hoppla, lohnt sich der Berger ja doch - er hat Malte so weit auf die Palme gebracht, dass sogar Emmo endlich mal einen drüber bekommt. C. Ule und 8 Milliarden weiteren gefällt das :bravo2:


    „Halt die Klappe!“


    Richtig so :!:


    Natürlich war es ungerecht.


    Hat aber funktioniert - richtig entschieden.


    Auch wenn Weil Emmo nun zum bad Boy mutiert, gefällt mir, dass du ihm eine Entwicklung verpasst.


    Das meintest du doch, oder? ;)


    Im Ernst, Single, das letzte Update war mit Sicherheit eines der mE besten der gesamten Story, danke für den einen oder anderen herzlichen Lacher und immer weiter so! :hutab:

  • (10.000 Hits, 14. Juli 2015)


    Genau abgepasst. :geek:


    „Gespaltene Persönlichkeit, denkst du an so was? Tja, so weit reichen meine psychologischen Kenntnisse leider nicht. Aber offen gesagt: für irgendwie krank halte ich ihn nicht.“


    Die Mehrheit der Stimmen in meinem Kopf hat beschlossen, dass ein dissoziativer Psychopath als Starspieler zwar unglaublich faszinierend, aber auch gewaltig dick aufgetragen wäre. :verwirrt:


    Das mochte ich nun aber wirklich nicht glauben. Doch immerhin brachte mich das auf die Idee, ihm noch auf eine andere Art zu zeigen, wie wertvoll er für den Verein war.


    Den Intellekt für diese Geste dürfte er haben, die Reife nicht. :schiefguck:


    Nun, eine Bereicherung stellte es nicht gerade dar, wenn wir uns wiederholt auf ein Team einspielten, dem wir gewiss niemals in einem Wettbewerb begegnen würden. Den wahren Grund vermutete ich darin, dass unter der Hand ganz andere Zahlungen als die 5.000 Euro von Lübeck nach Foggia flossen, und das über ganz andere Kanäle. Doch das äußerte ich nicht einmal Draggy gegenüber.


    Vielleicht ist da auch jemand nur sonderlich italophil... :cheers3: den Rest besprechen wir im Hinterzimmer.


    René Dotterweich hatte drei Söhne mit drei Frauen in drei verschiedenen Ländern. Das mochte verwerflicher klingen, als es war, denn er war schlicht und einfach dreimal geschieden.


    Laut verwandt.de ist der Name Dotterweich übrigens mit Abstand am Häufigsten in Bamberg verbreitet. Ein versteckter Insiderwitz? :pflaster:


    „Also, wenn ich eines Tages die Mannschaft trainiere, dann will ich das nicht ausschließen.“


    Dreimal Dotterweich auf dem Platz - doch das hätte was. Los, sammle sie alle! :nummer1: Irgendwie fällt mir da spontan ein Zitat eines ehemaligen Nationaltorhüters zu ein.
    Ach ja, es gibt tatsächlich jemanden in diesem Land, der "die Mannschaft" tatsächlich als Namensbezeichnung benutzt. Das hätte ich nicht gedacht. :D


    „Exakt. Mir fehlt es gegenwärtig einfach an der Zeit und an den Nerven, um nun auch noch die Reise nach Glasgow anzutreten.“


    Was die Presse (gerade solche Schundblätter wie die Krone) wohl dazu geschrieben haben. :no:


    „Einen Highland? Oder lieber was Torfigeres?“


    Hat der mittlerweile eine ganze Minibar im Büro?! =O :cheers4:


    Pascal sah mich an und nickte dann nachsichtig. „Lass es ruhig raus, wenn es dir hilft!“


    Der hat die Ruhe weg. Einfach nur genial. :lach:


    „Elfmeter üben.“


    Das schlimme ist: bislang hatte der Psychologe mit vielen Dingen Recht und wahrscheinlich weiß Malte das auch irgendwie. Was könnte z.B. passender sein in so einer Situation als das Gefühlt zu vermitteln: 'Wir sind auf alles vorbereitet.'


    Ausgerechnet dem jungen Roman Stocker gelang aus einer unübersichtlichen Situation heraus ein millimetergenauer Pass in die Füße von Lukas Rupp, der zog von rechts nach innen und knallte das Leder mit links flach in die lange Ecke.


    Geniestreich oder Schicksal? Ich weiß es nicht. :rolleyes:


    Und das nächste Lob: Wie machst du das nur, dass du alle mal begonnenen Fäden der Geschichte nicht vergisst? Wenn du dir das alles aufschreibst, muss da ja eine Heidenarbeit sein ?!


    Kombiniere im Geiste die obligatorische Pinnwand aus einem Kriminalfilm mit Singles Wohnzimmerwand, so in etwa stelle ich mir das bildlich immer vor. :pfeif:


    Generell ist die Einführung des Psychologenm hervorragend geglückt würde ich meinen. Malte wird daran noch lange seinen Spaß haben...


    Aber hallo! Der braucht einen Stammplatz im Cast! 8)


    Winke winke, hier spricht C. Ule: "Für mich das Musterbeispiel eines Fachidioten!"


    ... und welche Profession besitzt Herr Ule? :coffee2:


    Im Ernst, Single, das letzte Update war mit Sicherheit eines der mE besten der gesamten Story, danke für den einen oder anderen herzlichen Lacher und immer weiter so!


    Jepp! Eine hervorragende Figur erschaffen und wunderbar in den Plot eingefügt. Chapeau! :cheer_all:

  • Mannmannmann, so ein heftiges Feedback! Da muss ich glatt mal außer der Reihe (und ohne Spoiler) drauf eingehen (schon um nicht die Zeichenzahl fürs nächste Update zu überschreiten). Danke an alle! :slove:


    @siika: Die Entwicklung im Werder-Spiel war natürlich eine glatte Steilvorlage für den Storyschreiber. Jetzt muss ich vielleicht aufpassen, dass der Psychologe nicht zu dominant wird.


    TMU: So ein ausführliches Feedback ( Lancelot: nicht jeder liebt das, oder?) motiviert immer ganz außerordentlich, danke! Einen „illegalen Eingriff“ zur Emmo-Rettung würde ich auch vornehmen, wenn ich könnte, aber ich sehe irgendwie keine Lösung mehr. Das Thema „Kaderanalyse“ kommt bei mir – weiß ich – viel zu kurz im Vergleich zu anderen Storys; sollte ich eher immer mal einen Extra-Teil damit einschieben? Die verschiedenen alten „Fäden“ der Story fallen mir zum Teil einfach plötzlich wieder ein, und dann verwurste ich sie auch gleich; andere notiere ich mir tatsächlich, um zu einem geeigneten Zeitpunkt auf sie zurückzugreifen. Die Spielerversicherung bedeutet im FM, glaube ich, nur, dass man im Verletzungsfall Zahlungen erhält, habe mich um Einzelheiten aber nie gekümmert. Tja, und sportlich scheint es ja jetzt wirklich ganz nach Aufstieg auszusehen.


    @thegame: Mir macht der Psychologe ja selbst Spaß. Soll ich ihn weiter „auswalzen“? Pizarro hat als Erster geschossen, nicht verschossen. Wer da verschossen hat, konnte ich später leider nicht mehr rekonstruieren.


    @Lucky: Freut mich, dass du hier mitliest und dass es dir gefällt. Ich finde es auch schön, dass sich die verschiedenen Storys hier derart unterscheiden.


    @Cule: Nette Kommentare! Ja, nach Alex Fischer muss ich mich auch mal wieder erkundigen. Und die Kompetenz von C. Ule scheint mir auch nicht ohne Wert zu sein; lass uns mal gemeinsam mit ihm ins Stadion gehen!


    Panthera: Um ehrlich zu sein - der 10.000ste stammte von mir selbst! Danke für den Bamberg-Tipp, könnte sich hier noch auswirken… Im Übrigen: du hast die wahren Wesen von Emmo, Malte, dem Psychologen etc. mal wieder sehr richtig (und für mich hilfreich!) bewertet.


    Und noch was zu meinem "Hauptproblem": Da mir nichts mehr einfällt, wie ich manipulieren, cheaten oder sonstwie verhindern kann, dass Emmo seinen Vertrag auslaufen lässt, habe ich beschlossen, das Prog entscheiden zu lassen. Schließlich ist es mir bisher ja auch immer irgendwie gelungen, unerwartete Entwicklungen in die Story zu integrieren. :sshithappens:

  • @Single Malt
    Ich muss dich leicht korrigieren, ich mag ausführliche Kommentare sehr sehr gerne, nur diese zerissene Art mag ich nicht so.


    Aber deswegen melde ich mich gar nicht zu Wort auch nicht wegen der kleinen Neckerei, hat mich sogar gefreut. Hab bislang eher nichts gesagt weil ich das Update von den anderen schon sehr gut beurteilt fand. Melden tue ich mich wegen deines "Hauptproblems".
    Ich sehe da nicht so das Problem, dann ist Malte eben (temporär?) an einem anderen Ort als Emmo. Das kann man doch in der Story prima verwursten. Ich würde daher auch einfach Laufen lassen.

  • sollte ich eher immer mal einen Extra-Teil damit einschieben?


    Ich fänds zwar schön, aber wegen mir müsste es nicht unbedingt sein. Angesichts das Fokus', den die Story hat...


    Mir macht der Psychologe ja selbst Spaß. Soll ich ihn weiter „auswalzen“?


    Bin zwar nicht thegame, aber ich denke, dass unser Feedback das bereits beantwortet hat. Angesichts der Probleme mit Emmo und dem Aufstieg würde sich eine regelmäßige EInbindung des Psychologen regelrecht anbieten, aber ich will dir da in keinem Fall etwas vorschreiben.

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