@siika: Das klingt plausibel – trotzdem habe ich mich genau entgegengesetzt entschieden. So bekommen beide jungen Keeper Spielpraxis. An der „sternemäßigen Fahnenstange“ erkennt man übrigens den FootMan-Zocker, beim EA-FM ist der „unausgefüllte“ Stern einfach ein halber mehr.
@thegame: Zwei pro Team sollten es schon sein, und ich hatte ja schon Micai und (zum Glück) Lopar verkauft. Parmanders Vertrag läuft noch ein Weilchen und ich hoffe, ihn halten zu können, wenn er Hoffmann tatsächlich überholt. Aber dann kommt da ja noch der Theo…
@Cule: Aha, also auch du! Meine Hauptüberlegung war die, weder Hoffmann noch Parmander auf einer der beiden Ersatzbänke versauern zu lassen, sonst hätte ich es vielleicht ebenso gemacht. Aber vielleicht habt ihr ja recht, dann könnte ich die beiden z.B. in der Winterpause tauschen. Mal sehen, wie sie sich entwickeln.
@Luca: Seht ihr das Talent tatsächlich als so wichtig an? Schon in den früheren EA-FM-Versionen habe ich mich immer wieder von der Sternen-Zahl täuschen lassen; am Ende wiegt doch immer die Stärke am schwersten.
Panthera: ad 1: Ich schau noch mal nach, glaub’s aber nicht. ad 2: Nicht nur die Spieler, auch das Programm erkennt meist nicht, was gut für die Unzufriedenen ist. ad 3: Die kleinen Fehler im Prog verhelfen der Story ja manchmal zu kleinen Pointen, sodass ich nicht böse drum bin. ad 4: Danke für die Anerkennung des Aufwandes. Aber gerade diese kleinen, total unverhältnismäßigen Statistiken machen mir halt auch Spaß. ad 5: Sorry, vergaß ich zu erwähnen: Kadah wechselte zu St. Veit (Österr. Regionalliga), Duspara zum VfR Mannheim (OL Südwest). ad 6: Deine ersten drei Sätze teile ich vollkommen, habe nur die umgekehrten Schlüsse gezogen. Jetzt tut es mir fast leid, schon weitergespielt zu haben, wo sich alle hier anscheinend anders entschieden hätten als ich. Umso gespannter bin ich, wie sich die Situation entwickelt.
@Luca: Richtig! Jetzt du…!
@Alex: Auf die Niederlagen-Top-Ten komme ich vielleicht zurück, wenn es genug gab . Deine Torwart-Meinung ist, wie schon erwähnt, genau auch meine.
127. Teil: Hin und Her um Emmo
(03.09.2016)
„Den Robin musst du auf jeden Fall spielen lassen!“
Das war die einhellige Meinung aller, mit denen ich über das Torwartproblem sprach. Und natürlich hatten sie recht, denn Robin Parmander war schließlich der Talentierteste. Aber bedeutete das zwangsläufig auch, dass es gleich die erste Mannschaft sein musste? Die – vorläufige – Entscheidung fiel am 3. September, als die zweite Mannschaft des VfB Lübeck zu ihrem vierten Saisonspiel beim VfL Wolfsburg II schließlich wie folgt auflief:
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„Endlich!“ Das war das einzige Wort, das Robin Parmander überglücklich ausgestoßen hatte, als er erfuhr, dass er nun zunächst den Stammplatz im Tor bekam.
René Melzer war nicht einmal sonderlich böse über seine Zurückstufung, und in der ersten Mannschaft würde es Pascal Nagel jetzt natürlich sehr schwer haben gegen den jüngeren, aber eindeutig besseren Thibaut Hoffmann. Emmo war wegen seiner Gelb-Roten Karte ja diesmal gesperrt, und erneut kam das Mittelfeld ohne ihn nicht so recht in Tritt. Deanas Tor rettete dem Team wenigstens ein 1:1-Unentschieden, was nach jetzt zwei Siegen und zwei Unentschieden immer noch den zweiten Platz in der Tabelle der Regionalliga Nord hinter den Sportfreunden Lotte bedeutete.
Einen Tag später liefen dann die Profis erstmals in der Formation auf, die nun nach meinen Vorstellungen für die Hinrunde maßgeblich werden sollte. Und auch hier war es der neue Torwart, der sich von Beginn an super in das Team hineinfand und am Ende zu Recht als Spieler des Spiels bezeichnet wurde.
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Überraschungsteams dieses Spieltages waren Bochum (2:1 in Heidenheim) und Jena (3:1 gegen Greuther Fürth). Die Playmobil-Männchen kassierten damit schon ihre zweite Niederlage in Folge, auch Freiburg (0:0 in Duisburg) und Düsseldorf (2:2 in Sandhausen) wurden ihren Favoritenrollen diesmal nicht gerecht. Wir lagen damit nun nicht nur erstmals auf einem Aufstiegsplatz, sondern ich räumte uns auch gute Chancen ein, dort oben zu bleiben, wenn wir nur halbwegs so weiterspielten und wenn es uns weiterhin gelang, die Neuen gut zu integrieren.
„Also echt, Malte, das geht zu weit!“ Kristian Gentner kam total außer Atem und mit hochrotem Kopf in mein Büro gestürmt. So kannte ich ihn überhaupt nicht. „Und so kann es auch unter keinen Umständen weitergehen!“
„Du sprichst von der A-Jugend? Aber ich denke, die hat gestern in Stuttgart gewonnen!“
„Ja, das schon. Zum ersten Mal in dieser Saison. 5:4. Eigentlich ein tolles Spiel und das reinste Torfestival.“
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(Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)
„Und was ist es jetzt, das da zu weit geht?“, wollte ich wissen.
Kristians Blick wurde hart. „Emmo!“
Vielleicht lag es ja daran, dass Emmo mit dem Erwachsenwerden nicht klar kam. Als er noch in der Jugend spielte, lief alles rund, er war das große Talent, sein größter Trumpf war die Zukunft. Aber jetzt, da der Profifußball für ihn zur Gegenwart geworden war, da tickte er gelegentlich aus.
„Vielleicht sollten wir doch mal überlegen, einen Psychologen einzustellen.“, überlegte Kristian.
„Was hat er denn konkret gemacht?“
Am Anfang sah es noch nach eher harmlosen Streichen aus. Vor dem Jugendspiel gegen den HSV hatte er Georgios Heros (ZM) Juckpulver in die Fußballschuhe gestreut; prompt lieferte der das schlechteste Spiel, das wir je von ihm gesehen hatten. Dann schickte er vorige Woche vor dem Spiel gegen Gladbach, das 1:4 verloren ging, einigen Spielern anonyme Briefe mit Drohungen oder Beleidigungen.
„Wenn du ein Tor schießt, wirst du kaltgemacht – das war das Schlimmste. Roman Stocker und Marek Muecke (beide ZM) fanden die Zettel vor dem Spiel in ihrem Spind vor. Auch Henry Hennessy (RA) und erneut Georgios bekamen Nachrichten, die alles andere als freundlich waren.“
„Und woher weißt du, dass die von Emmo stammten?“ Ich konnte mir das eigentlich gar nicht vorstellen.
„Weil er es inzwischen selbst zugegeben hat. Nach der Rückkehr aus Stuttgart kam er zum Bus und pöbelte rum, da haben ihn die Jungs zur Rede gestellt. Diesmal hatte er nämlich Georgios‘ Schuhe mit Säure verätzt, sodass der überhaupt nicht spielen konnte.“
Ich war schockiert. Es fiel auf, dass seine „Opfer“ sämtlich Mittelfeldspieler waren, gewissermaßen also seine Nachfolger in der A-Jugendmannschaft. Da musste man kein Psychologe sein, um eine Ahnung von den Ursachen des Konfliktes zu bekommen, mit dem Emmo zu kämpfen hatte. Ich beschloss, mich nach dem anstehenden Match am Mittwoch gegen Lautern – wir hatten diesmal eine englische Woche – intensiv mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Gegen den FCK ließ ich die zuletzt erfolgreiche Startelf unverändert, und tatsächlich gelang es uns, unsere kleine Siegesserie fortzusetzen. Leider verletzte sich Ibisevic nach nicht einmal einer halben Stunde, und Loheider konnte ihn nicht wirklich gleichwertig ersetzen.
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Cottbus verlor 1:2 in Burghausen und überließ uns damit nun die Tabellenführung, aber auch Freiburg (0:1 gegen Paderborn) blieb jetzt schon zum vierten Mal hintereinander ohne Sieg und geriet damit von den fünf Aufstiegsfavoriten am weitesten ins Hintertreffen. Bei unseren Spielern und Trainern stieg von Spieltag zu Spieltag die Zuversicht, dass wir diesmal ernsthaft oben würden mitspielen können, zumal Aubameyang nun auch mit sieben Treffern die Torschützenliste anführte. Ihm folgte der Freiburger Bryan Ruiz (6), Ibisevic lag mit drei Toren auf Rang neun. Und Bonaventura, der schon zum vierten Mal in der Elf des Tages landete, führte die Liste der notenbesten Spieler der Liga an. Aber für mich war all das momentan eher zweitrangig. Unmittelbar nach dem Spiel setzte ich mich mit Emmos Trainer zusammen, der sich auch keinen rechten Rat wusste, mich aber auf etwas ganz Interessantes hinwies.
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„Okay, Matthias“, sagte ich zu ihm, „da bitte ich dich jetzt mal um Folgendes: Lass Emmo wissen, dass ich mir das Spiel ansehe, und wenn er sich reinhängt, dann hat er die Chance, für den Rest der Hinrunde in das Profiteam zu wechseln. Und beobachte ihn dabei bitte mal, wie er reagiert; das will ich hinterher genau wissen!“
Zwar war es für mich etwas mühsam, extra für dieses Spiel ins Tecklenburger Land zu fahren, aber zurzeit scheute ich keine Mühe, wenn es darum ging, die Probleme mit und um Emmo zu klären. Ich sah ein gutes Spiel, in dem Robin Parmander (TW) und Simone Deana (IV) die Besten waren (jeweils 1,5) und Emmo der Schlechteste (4,0). Er spielte zu lässig, lustlos und unkonzentriert und hatte nur einen einzigen der für ihn typischen lichten Momente, als er Kai Köppel (ST) mit einem genialen Zuspiel auf die Reise schickte und damit das Lübecker Siegtor zum 0:1 vorbereitete. Der VfB Lübeck II erklomm damit zum ersten Mal die Tabellenspitze.
„Okay, Emmo“, sagte ich nach dem Spiel zu ihm, „das hätte heute vielleicht besser laufen können, aber ich weiß ja, was in dir steckt.“
„Stimmt, doll war das nicht.“, bestätigte er. „Nimmst du mich jetzt nicht in die Erste?“
„Doch!“, erwiderte ich entschieden. „Du sollst deine Chance haben. Und noch etwas: weil es mit der Vertragsverlängerung zurzeit nicht klappt, aus welchen Gründen auch immer, erhöhe ich dir mal dein Gehalt um zehn Prozent.“ Er sah mich ebenso erstaunt wie freudig an. „Dafür erwarte ich aber auch, dass du diesen kindischen Unfug lässt, mit dem du die A-Junioren geärgert hast. Was sollte das eigentlich?“
Aber da machte er ganz plötzlich wieder dicht. Auf dem Weg nach Hause – in meinem Ford Capri auf der Autobahn – fragte ich mich, ob das nicht vielleicht doch alles gerade wieder ein Fehler gewesen war. Die zweite Mannschaft wurde geschwächt, wenn ich Emmo abzog, und in der ersten hatten wir schließlich gerade mit Stefan Rieß die durch den Weggang von Marius Winkelmann entstandene Lücke im zentralen Mittelfeld geschlossen. Aber vielleicht ließ er wenigstens die A-Jugendspieler in Ruhe, wenn er sich unter meiner Beobachtung wusste.
Auf meine Entscheidung hin fuhr Emmo direkt von Lotte nach Sandhausen, wo die Profis am nächsten Tag spielten. Für den verletzten Ibisevic (ST) brachte ich Joselu von Beginn an. Und da Rieß (ZM) diesmal keinen allzu guten Tag hatte, ließ ich Emmo sogar schon nach der Halbzeitpause auflaufen, was er durch eine gute Leistung rechtfertigte.
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Freiburg patzte schon wieder, diesmal in Heidenheim (1:2), und auch Fürth (1:4 in Cottbus) schied vorerst aus dem Kreis der ernsthaften Konkurrenten aus. Beim Trainertreffen am Montagmorgen in meinem Büro war die Stimmung dementsprechend euphorisch.
„So langsam beginne ich selbst dran zu glauben, dass wir aufsteigen können.“, sagte Daniel Lippmann.
„Sag ich doch!“, stimmte ich vollmundig zu, ehe ich mich an Kristian Gentner wandte: „Nur bei euch lief es wieder nicht so gut, was?“
„Tja, 1:2 gegen die Kölner, die bis dahin erst einen Punkt geholt hatten – das ist wirklich etwas wenig. Und nächste Woche geht es gegen die Bayern!“
„Habt ihr denn diesmal wenigstens ungestört auflaufen können…“ Ich stellte die Frage bewusst vorsichtig, denn nicht jeder hier im Raum wusste von Emmos Eskapaden.
„Ja, daran lag es nicht. Auch Georgios hat von Beginn an gespielt, und das nicht einmal schlecht. Nur vor dem Tor klappt es zurzeit nicht; unser Treffer war sogar ein Eigentor des Kölner LV.“
Dennoch waren wir uns einig, dass das A-Jugendteam stark genug war, um die Klasse halten zu können. Auch Pressesprecher Ulbricht war total gut drauf, denn Rob Referees Fragen ließen sich natürlich sehr locker beantworten, wenn beide Männerteams Tabellenführer ihrer Ligen waren. Alle waren bester Stimmung, Draggy brachte uns sogar einige Isodrinks und Häppchen nach kroatischer Art, und keiner ahnte. wie schnell und gründlich uns die gute Laune kaputt gemacht werden konnte.
„LKA Kiel, Senner, guten Morgen!“ Mit diesen Worten kam plötzlich eine mittelgroße, mittelalte und mittelhübsche Frau herein, einen kleinen Plastikausweis vor sich herschiebend und gefolgt von einem Zweimetermann, mit dem man wohl besser keinen Streit anfing. „Wer von Ihnen ist Malte Womerde?“
„Ähm, das bin ich.“, sagte ich.
„Einer Ihrer Spieler ist ein gewisser Emmo Winter, richtig?“
Ich schluckte. „Was ist mit Emmo?“
„Er sitzt in Untersuchungshaft.“, sagte sie ohne besondere Betonung. „Verdacht auf Störung des öffentlichen Friedens und Vortäuschen einer Straftat.“
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(Quelle: animal-health-online.de)
„Aber – was hat er denn gemacht?“
„Ist Ihnen etwas bekannt von einem anonymen Anruf beim Jugendfußballturnier vergangenen Juli in Lotte?“