Der bemerkenswerte Weg des Emmo W.


  • Abschnitt 5: Emmo will mehr



    122. Teil: Kaderüberlegungen
    (01.07.2016)


    Der 1. Juli war ein Donnerstag. Alle Trainer begannen die Saison mit einem lockeren Auslaufen und ein paar Spielchen. Am Abend kamen wir alle zu unserem wöchentlichen Jour fixe im Finnegan zusammen. Fast jeder hatte irgendwo Urlaub gemacht und dementsprechend viel zu erzählen, manchen war ich nach der EM noch nicht begegnet, und die ließen es sich natürlich nicht nehmen, mir noch zu gratulieren, und auch sonst gab es allerlei zu diskutieren, zu lachen und zu hinterfragen.


    „Na, was habt ihr für einen Eindruck von euren Neuen?“, wollte Matthias, unser Geschäftsführer, von Daniel Lippmann und mir wissen.


    „Oh, insgesamt bin ich positiv überrascht.“, antwortete mein Co-Trainer. „Über die Verpflichtung von Lukas Rupp (HS) sind alle sehr froh, und die Stimmung im Team stieg gleich angesichts von Anastasios Papazoglou (IV) und Pierre-Emerick Aubameyang (ST) deutlich an. Martin Dotterweich und Vedad Ibisevic fühlen sich dadurch geradezu angespornt, sich weiter zu verbessern. Auf Willibald Grasser (ST) reagierte Joselu wiederum ausgesprochen gelassen.“


    „Soll ich sie alle auf unserer Website vorstellen, oder ist das zu wenig?“


    „Nein, Website muss reichen. Grasser soll übrigens erst mal in der Zweiten spielen und sich gegebenenfalls von da aus empfehlen.“


    „Was, echt? Findest du das gut?“, schaltete sich der andere Matthias, seines Zeichens Amateurtrainer, ein. „Damit hätten wir ganze sieben Stürmer in der Reservemannschaft – wie soll ich die denn alle motivieren?“


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Tatsächlich war ja auch Umut Sükür gerade aus der Jugend dazugestoßen, ebenso wie Hoffmann, Dotterweich – den ich zu den Profis nahm – , Everswald und Warner. Für die drei Erstgenannten mussten wir übrigens Ausbildungsentschädigungen zwischen 23.000 und 68.000 Euro nach Chemnitz, Leverkusen und Hamburg überweisen. Aber den Konkurrenzkampf im Angriff sah ich zunächst durchaus entspannt.


    „Na, wart’s mal ab. In der Saisonvorbereitung und im Trainingslager können sie sich alle gern für die erste Mannschaft empfehlen. Im Übrigen spielt Duspara ohnehin links, mit Kadah plane ich mittelfristig nicht mehr und die jungen Talente sollen sich, wenn sich da was ergibt, ruhig per Leihvertrag woanders Spielpraxis holen.“


    Mehr Gedanken machte ich mir über das Überangebot an Torhütern, deren wir nach Nagels Rückkehr nun sechs hatten. Aber dazu sagte ich vorerst noch nichts. Stattdessen erklärte ich meinen Entschluss, mit der ersten Mannschaft zum schon früher so erfolgreichen 4-2-4 zurückzukehren, wobei mir bereits eine Startaufstellung vorschwebte, an der sich aber natürlich durchaus noch dies und das ändern konnte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Alessandro als Nummer Eins macht Sinn.“, sagte Andreas Johne, der Torwarttrainer. „Andererseits hat er die wenigste Erfahrung, und Pascal und René sind ebenfalls noch relativ jung. Ich bin gespannt, wer sich da bis zum Saisonbeginn hervortut.“


    Auch die Abwehr war zahlen- wie qualitätsmäßig gut bestückt. Deana gab ich keine großen Chancen auf einen Platz in der ersten Mannschaft und Herrmann (RV) hatte mit Zarb und Hoogland natürlich eine starke Konkurrenz vor der Nase. Papazoglou und Dotterweich konnten zunächst einmal als gesetzt gelten, links waren Ribbeck und Straith einsetzbar und Agbossoumonde sah ich als Spieler für die Bank.


    „Hattest du Aubameyang nicht eigentlich für die Außenpositionen geholt?“, erkundigte sich Martin Ulbricht, der Pressesprecher, der gewiss schon darüber nachdachte, wie er das Konzept der Öffentlichkeit verkaufen konnte.


    „Richtig, und da soll er auch häufig eingesetzt werden. Aber zurzeit sind ja vor allem die Angreifer noch sehr formschwach. Joselu, Loheider und auch Wolf haben in den kommenden Wochen die Gelegenheit, Pierre-Emerick zu verdrängen. Den und Lukas Rupp sehe ich dann über die Flügel kommen.“


    Zwei, für die in diesem System letztlich wohl kein Raum mehr bleiben würde, waren Czichos und Potenza. Auch das sollte die Vorbereitung erweisen. Die beiden ZM-Positionen hingegen waren zunächst einmal klar vergeben, und zwar an Bonaventura und Winkelmann.


    „Und was ist mit Emmo?“ Die Frage kam von Kristian Gentner, dem Jugendtrainer.


    „Tja, der Emmo…“


    Einmal mehr verdrängte ich dieses Thema. Aber ich buchte für beide Teams gemeinsam ein zweiwöchiges Trainingslager. Die Auswahl, wohin es diesmal gehen sollte, fiel mir nicht schwer – oder besser: ich traf sie gar nicht wirklich selbst. Vielmehr teilte Draggy mir mit, dass unser italoaffiner Präsident bereits festgelegt hatte, dass wir in das Land seiner Wahl zu fahren hatten. Wenigstens konnte ich noch darauf hinwirken, dass für eine ordentliche Fitness- und Teamworkentwicklung gesorgt sein würde.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Wir flogen nach Mailand und fuhren von dort aus mit dem Bus weiter. Villafranca liegt bei Verona und gehört gerade noch so zur Region Venezien. Im Bus setzte ich mich sogleich zu Emmo, der heute ausgesprochen guter Dinge zu sein schien.


    „Na, dein erstes Trainingslager mit den Profis – wie fühlt sich das an?“


    „Schon geil.“, sagte er. „Machen wir denn auch mal ein Match Erste gegen Zweite?“


    „Aber ganz sicher, das habe ich vor. Und weißt du was: du wirst in der Ersten spielen!“


    „Was, echt?“


    „Ja. Ich habe nämlich beschlossen, dich zunächst einmal für drei Wochen zu den Profis zu verschieben. Und, Emmo: ich würde mich sehr freuen, wenn du da Tritt fasst!“


    „Hm, ich weiß schon, was du meinst.“, erwiderte er. Dann drehte er sich zu Pan und Lan, sorry: Panaiotis und Lance um, die hinter uns saßen, um ihnen freudestrahlend die Neuigkeit zu verkünden.


    Auch die A-Jugend schickte ich dieser Tage mit Kristian Gentner ins Trainingslager, aber wie stets in das örtliche bei Lübeck. Einige aus der zuletzt so erfolgreichen B-Jugend waren ja nun in diesem Erstligateam dabei und sollten auf die veränderten Aufgaben gut vorbereitet werden.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Hier wurde aber erst recht offenbar, dass es in Lübeck zurzeit offensichtlich eine Torhüterschwemme gab. Noch vor der Abreise sortierte ich deshalb Süme und Strauss aus, denen sicherlich mehr damit gedient waren, wenn sie sich beim Stadtkonkurrenten Phönix Lübeck bewarben, der sich immer mal über die Jugendspieler freute, die bei uns nicht zum Zuge kamen. Auch Bierbauer würde kaum Einsatzzeiten erwarten können, aber ich erklärte ihm, dass ich ihn gern für einen gesunden Konkurrenzdruck und für den Verletzungsfall behalten wollte.


    „Vollborn hier!“ Da rief mich der Präsident doch tatsächlich um halb sieben Uhr früh auf meinem Handy an, als wir gerade die antike Via Postumia entlangjoggten.


    „Moin Herr Senator“, sagte ich pustend, „was gibt’s?“


    „Ich wollte Ihnen nur mal meine Zufriedenheit mit Ihrer Arbeit ausdrücken. Sportlich wie finanziell. Wirklich, der gesamte Vorstand ist vollauf zufrieden mit Ihnen!“ Ich freute mich über diese Anerkennung und sah förmlich die beiden Balken auf 20/20 anwachsen. „Außerdem teile ich Ihnen mit, was ich von der kommenden Saison erwarte. Meiner Meinung nach ist das Saisonziel ganz eindeutig die obere Tabellenhälfte!“ Auch das freute mich, denn selbstverständlich hatten wir alle in Wahrheit bedeutend mehr vor – wir wollten den Aufstieg. „Und schließlich noch etwas.“


    „Noch etwas?“ Was denn nun noch!


    „Ja, ich habe gerade schon mal mit Ingo Huber und Raffaele Scuderi gesprochen. Es ist ausgemacht, dass…“


    „Raffael wer?“


    „Raffaele Scuderi. Müssen Sie doch kennen! Das ist der Präsident von U.S. Foggia.“


    Oh je, Foggia – da war doch schon dies und das gewesen! Namen wie Tobias Huber, Daniel Lück und Marco Mona fielen mir ein. Deswegen also hatten wir unser Trainingslager in Italien wählen sollen, weil der Herr Senator mal wieder seine diplomatischen Beziehungen pflegen wollte! Okay, ich nahm zur Kenntnis, dass sich der Manager von Foggia an mich wenden würde, um ein Testspiel in Villafranca zu vereinbaren.


    In den ersten zwei Tagen in Venezien kam ich aber zu praktisch überhaupt nichts, weil sich in personeller Hinsicht einiges tat, das gut überlegt und sorgfältig entschieden werden wollte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Sebastian war 22 und seit einem Jahr bei uns, aber da er praktisch nur HS spielen konnte, war er nicht sehr häufig zum Einsatz gekommen, und wenn, dann als Einwechselspieler oder auf der ST-Position, mit der er sich nicht recht anzufreunden vermochte. 19 Spiele hatte er bestritten und dabei drei Tore erzielt – eindeutig zu wenig für einen talentierten Angreifer. Alemannia Aachen übernahm sein volles Gehalt und wollte mit ihm versuchen, den zuletzt knapp verpassten Wiederaufstieg in die 2. Liga zu vollziehen.


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    (Quelle: Screenshots FM12)


    Und dann hatten Arne und ich, wie es schien, ein paar sehr interessante ablösefreie Spieler aufgetan, die nicht abgeneigt waren, zum VfB Lübeck zu wechseln. Alle drei waren sehr variabel einsetzbar und brachten mit 22 (Fayos) bzw. 25 Jahren noch durchaus Perspektiven für die Zukunft mit. Allen dreien machte ich Angebote, und obwohl sie so einiges an Handgeldern und Gehältern verlangten, erfolgten keinerlei Einwände seitens meines Vorstandes.


    Außerdem wurde mir ein Stürmer vom FC Energie Cottbus angeboten: Garra Dembélé, 30 Jahre alt, Stärke 66 – und das für knapp zwei Drittel seines Marktwertes. Aber mal ehrlich: was sollten wir mit noch einem Stürmer? Ich sagte danke und lehnte ab. Noch am selben Tag flatterte mir ein Angebot auf den Tisch, oder besser: auf den Bildschirm, das unter einigen unserer Reservespieler hitzige Diskussionen auslöste.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Kuopio – ist das eine Geschlechtskrankheit?“, fragte Joe spöttelnd. Und auch Lance’s andere Kumpels wussten nur wenig damit anzufangen.


    „Macht euch ruhig lustig“, konterte Lance, „immerhin handelt es sich dabei um einen Erstligaverein. Also, ich finde, so ein Angebot sollte man sich zumindest mal überlegen.“


    Kuopion Palloseura, kurz: Kuopio PS oder auch KuPS, war der Fußballverein der achtgrößten Stadt Finnlands. Er spielte in der Veikkausliiga, zuletzt meist auch in der Europa League und war fünffacher finnischer Meister. Verstehen konnte ich Lance durchaus. Zwei Angebote aus Linz und Hanau für Panaiotis Thera hatten wir in der vorigen Saison abgelehnt, aber natürlich durfte unseren Nachwuchsspielern auch nicht die Chance verbaut werden, sich woanders ihre Meriten zu verdienen. Schon gerade, wenn auch internationaler Fußball im Bereich des Möglichen lag.


    „Hallo Kristian, wie geht es euch so im Lübecker Trainingslager?“


    „Prinzipiell nicht schlecht, nur das Wetter hier ist beschissen, kann ich dir sagen!“


    „Na, da haben wir es in bella Italia natürlich bedeutend besser. Es ist sogar fast ein bisschen zu heiß. Du, sei doch so nett und bitte Mika, mich mal anzurufen. Ich möchte etwas Wichtiges mit ihm besprechen.“


    Und an diesem Abend führte ich ein langes Gespräch mit Mika Siikainen, unserem Stürmertalent aus der A-Jugend, über Finnland und seine Sitten, Zustände und Gewohnheiten.

  • „Ja. Ich habe nämlich beschlossen, dich zunächst einmal für drei Wochen zu den Profis zu verschieben. Und, Emmo: ich würde mich sehr freuen, wenn du da Tritt fasst!“


    „Hm, ich weiß schon, was du meinst.“, erwiderte er. Dann drehte er sich zu Pan und Lan, sorry: Panaiotis und Lance um, die hinter uns saßen, um ihnen freudestrahlend die Neuigkeit zu verkünden.


    Ich bin gespannt ob du es schaffst Emmo so von einem Verbleib in Lübeck zu überzeugen! Es wäre Schade, wenn Emmo Lübeck schon so früh verlassen würde. Aber er wird hoffentlich anders als in deinem "Traum" dem Fußball erhalten bleiben.
    Und vllt. ergibt sich dann auch für Malte noch die Chance einen anderen Verein zu trainieren, der vllt sogar um Titel mitspielen kann.


  • 123. Teil: Tests und Verträge
    (03.07.2016)


    US Lecce, süditalienischer Zweitligist, gehörte zu der Liste der starken Gegner, die bereit waren, im Trainingslager ein Testspiel mit uns auszutragen. Zwar standen wir noch ganz am Anfang unserer Vorbereitung, aber ich schlug dennoch gern ein, schon um den Spielern zu verdeutlichen, dass es sich bei dem Konkurrenzkampf um die Stamm- und Bankplätze nicht um einen Kuschelwettbewerb handelte. Ich setzte achtzehn Spieler ein, also die maximal mögliche Zahl, doch der Erkenntnisgewinn hielt sich zunächst einmal in Grenzen.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Bis auf eine gelbe Karte für Martin Dotterweich gab es in der ersten Halbzeit praktisch nichts Bemerkenswertes zu sehen. Dann gelang Jonathan Schmid in der 56. Minute ein Geniestreich von der Sorte, wie ich sie eigentlich nur in hart umkämpften Wettbewerbsspielen gern sehe: Mit einer Schwalbe, wie sie jedem italienischen Nationalspieler Ehre gemacht hätte, holte er einen Elfmeter heraus, den Aubameyang prompt zu seinem ersten Treffer für den VfB nutzte. Nur eine Minute später leistete sich Micai im Tor einen groben Schnitzer, der zum Ausgleich führte. Bei diesem 1:1 blieb es gegen einen absolut gleichwertigen Gegner mit einer bestechend sicheren Abwehr.


    „Das zentrale Mittelfeld ist unsere stärkste Waffe, und die Neuen haben sich insgesamt gut gemacht.“, war Daniels Resümee. „Wer im Tor und auf den Außenpositionen spielt, scheint mir dagegen durchaus noch nicht entschieden zu sein.“


    Da konnte ich ihm nur zustimmen. Am nächsten Tag wurde bereits die nächste Personalentscheidung vollzogen: Tommaso Potenza (DM), für den ich in dem derzeitigen System keine Verwendung hatte, ging bis zum Saisonende auf Leihbasis zum FSV Frankfurt, der gerade in die Dritte Liga abgestiegen war. Und am selben Tag konnte ich Jérôme Vollborn mitteilen, dass sein Kumpel Raffaele sich bei mir gemeldet hatte und für den 7. Juli ein Freundschaftsspiel zwischen unseren Teams vereinbart war. Dieses Match war dann zwar noch unspektakulärer als das gegen Lecce, aber zumindest für mich ergaben sich doch durchaus einige Aha-Momente. Und die galten nicht den uns ehedem angedienten Foggia-Spielern Lück (TW) und Mona (ST).


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Erneut gab es eine frühe gelbe Karte (für Zarb), wieder schossen wir nur ein Tor (fünf Minuten vor Schluss), aber diesmal reichte das zu einem 1:0-Sieg. Ebenfalls wie im vorigen Test konnte Micai im Tor nicht überzeugen, hatte allerdings auch nicht allzu viel Gelegenheit dazu. Was mich hingegen extrem freute, war der Einsatz- und Kampfeswille derer, die in die Stammmannschaft kommen wollten. Nicht zufällig sorgten die eingewechselten Wolf und Loheider gemeinsam für das entscheidende Tor, und Herrmann und Deana durften sich nach dieser Leistung durchaus noch Hoffnungen auf Einsätze in der Abwehr machen. Besonders freute ich mich aber, wie sich denken lässt, über Emmos guten Auftritt.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Fürs Erste beschränkte ich mich darauf, ihm nach dem Spiel ein „Super Leistung, Emmo!“ zuzurufen. Auch die Co-Trainer klopften ihm anerkennend auf die Schulter, und wenn ich ehrlich war, hatte ich nun doch die Hoffnung, dass er sich für uns und eine Vertragsverlängerung entscheiden würde. Allerdings war der nächste Tag durch zwei völlig andere Personalentscheidungen geprägt. Aleksandar Ignjovski, der 25-jährigen serbische Außenverteidiger, hatte sich für einen Wechsel zu uns entschieden und stieß schon gleich in Villafranca zum Team. Doch damit nicht genug: unser Hauptsponsor beschloss, die Hälfte seines Grundgehaltes für den Rest der Saison zu übernehmen, was immerhin 325.000 Euro waren.


    „Wir sind optimistisch, dass Aleksandar die erwartete Verstärkung des Teams sein wird.“, zitierte Martin Ulbricht den Firmensprecher. „Wir sind mit der Zusammenarbeit mit Malte Womerde sehr zufrieden und haben uns daher zu diesem Schritt entschlossen.“


    Also gleich zwei gute Nachrichten auf einmal! Der Neue war fit und konnte beim nächsten Testspiel schon gleich in Grün-Weiß auflaufen. Wer da hingegen nicht mehr mit von der Partie war, war Emmos alter Kumpel Lance. Nach gründlicher Überlegung hatte er sich für den Wechsel nach Finnland entschieden, und ich wollte ihm dabei auch keine Steine in den Weg legen. Vor versammelter Mannschaft hielt er an diesem Abend eine kleine Ansprache, die dem einen oder anderen ein paar versteckte Tränen entlockt haben mag.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Na, Emmo – ein bisschen traurig über den Weggang von Lance?“


    „Nö, eigentlich nicht. Ich finde es super, dass er da die Chance hat, in der ersten Liga und sogar international zu spielen.“


    „Und du, wie sieht es mit dir aus? Würdest du auch gern wechseln?“ Aber da verstummte er und sah weg. Deshalb legte ich nach: „Ich werde dir eine Verlängerung anbieten, weil ich dich behalten möchte. Denk darüber nach.“


    Immerhin rang er sich dazu noch eine Bemerkung ab, dass er gespannt ein neues Angebot in den nächsten Tagen erwarte. Ich überlegte hin und her, wann wohl ein günstiger Moment dafür sein würde. Immerhin war Emmos Vater nicht hier nach Villafranca mitgekommen, sodass ich hoffte, ihn zu einem vernünftigen Abschluss bewegen zu können. Indessen kamen weitere Angebote interessierter Vereine für Spieler von uns herein, mit denen ich mich befassen musste. So bot Rapid Wien eine halbe Million für Alessandro Micai und der VfL Bremen zeigte Interesse an Bruno Gregoritsch, allerdings am Kauf, nicht an der von uns eigentlich vorgesehenen Leihe. Nach dem folgenden letzten Testspiel im italienischen Trainingslager fand ich beide Wechsel gar nicht so abwegig.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Der Sieg ging in Ordnung, beide Teams hatten insgesamt ordentliche Leistungen gezeigt und gut gekämpft. Die Abwehr unserer zweiten Mannschaft gefiel mir gut, das Mittelfeld hingegen wirkte ohne Emmo ziemlich aufgeschmissen. Im Angriff hatte Matthias Lichtsteiner vier seiner sechs Stürmer plus Duspara aufgeboten, nur Gregoritsch und Kadah mussten zusehen, nachdem er sie bereits quasi aussortiert hatte. Bei den Profis stach eindeutig ins Auge, dass Micai nicht überzeugen konnte; diesmal war es Nagel, der ihm klar den Rang ablief. Und erneut überzeugte Emmo neben Bonaventura im zentralen Mittelfeld, dessen Stärke sich wieder einmal als spielentscheidend erwies. Gute Leistungen brachten auch die Neuen Dotterweich, Rupp und Aubameyang, während Ignjowski noch nicht optimal in die Mannschaft hineinfand. Nach diesem Spiel entschloss ich mich zu drei Dingen: Ich stimmte dem Verkauf von Micai zu, um die halbe Million zu bekommen, die deutlich über seinem derzeitigen Marktwert lag, und um die Torhüterfrage zu klären. Alessandro selbst war froh über den Wechsel, und wenn man bedachte, dass wir ihn vor einem halben Jahr ablösefrei geholt hatten, war es zudem auch ein wirklich gutes Geschäft. Die zweite Entscheidung war die, dass ich auch dem Wechsel von Gregoritsch zustimmte, nicht ohne Bedauern, aber zu viele Stürmer wären fraglos zu einem Problem im Team geworden. Und drittens machte ich Emmo das angekündigte Angebot, wobei ich durchaus hoffnungsfroh war.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Nun war ich gespannt. Ich vermutete stark, dass er seinen Vater anrufen würde, hoffte aber doch darauf, dass er sich durchsetzen konnte. Immerhin war er noch vor zwei Jahren extrem sauer auf seinen alten Herrn gewesen, als der ihm die Zustimmung zum Profivertrag versagte. Womit ich absolut nicht rechnete, war, dass ich das Ergebnis – neben anderen, mir bereits bekannten Personalentscheidungen – aus der Klatschpresse erfahren würde.


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    (Bildquelle: Screenshot FM12)


    „Emmo ist ziemlich geknickt.“, berichtete mir Matthias Lichtsteiner, den ich sofort, nachdem ich das gelesen hatte, zu mir gebeten hatte. „Ich denke, du solltest ihn im Moment besser nicht darauf ansprechen. Erst hat seine Freundin ihn sitzen gelassen, dann entscheidet sich sein Vater gegen dieses Vertragsangebot, und eine andere Perspektive hat er anscheinend auch noch nicht.“


    „Meinst du, der Weggang von Lance hat damit zu tun?“, wollte ich wissen, weil ich immer noch Zweifel hatte, ob das eine richtige Entscheidung von mir gewesen war.


    „Nein, das glaube ich nicht. Der Vater meint, er könnte Emmo nach Madrid oder Mailand bringen, nur kommt von dort, wie es scheint, trotz all seiner Bemühungen keinerlei Reaktion.“


    In erster Linie tat es mir leid für Emmo. Und um Emmo. Meiner Überzeugung nach musste er noch sorgfältig aufgebaut werden, ehe sich entschied, ob er das Zeug zu einem ganz Großen besaß. Bei uns wäre das möglich gewesen, woanders erschien es mir zumindest äußerst fraglich.


    Nach der Rückkehr aus Italien vereinbarten Kristian Gentner und ich eigentlich mehr aus Tradition als aus einem aktuellen Bedarf heraus das übliche Aufeinandertreffen von Profis und A-Jugend. Mit dabei war ein weiterer Neuzugang, nämlich der schon erwähnte Andreas Laudrup, der sowohl RA wie LA spielen konnte und es damit ermöglichte, Obameyang doch mehr als Spitze einzusetzen. In diesem lockeren Test bewährte sich das sofort, und für die Pflichtspiele gab es uns fraglos eine Option mehr. Das Bild, das auch das OH-Kleeblatt abdruckte, zeigt Mika Siikainen, wie er das einzige Tor für die Junioren erzielte, zu dem Henry Hennessy die Vorarbeit geleistet hatte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Am Ende stand aber ein hochverdientes 7:1 zu Buche, vor allem deshalb, weil Alex Reiß (IV) mit Vedad Ibisevic (ST) hoffnungslos überfordert war. Der Bosnier erzielte allein fünf Tore, Aubameyang und Schmid fügten je eins hinzu. Auch wenn die Aussagekraft eines solchen Tests naturgemäß fragwürdig ist, war ich doch mit allen Spielern – auch erneut mit Emmo – ebenso wie mit dem Spielsystem und der taktischen Einstellung sehr zufrieden. Von mir aus konnte es mit dem Ligabetrieb losgehen, und die Spieler und Mitarbeiterkollegen dachten ebenso.


    Von weiteren Vertragsverhandlungen mit dem dritten ins Auge gefassten Spieler, dem talentierten Mittelfeldallrounder Fayos (22) nahm ich indessen Abstand. Und dann kam es noch zu einem Kuriosum. Ich selbst war gar nicht dabei, aber Kristian Gentner berichtete mir äußerst aufgeregt davon.


    „Abgebrochen? Wieso abgebrochen?“


    „Ich verstehe das auch nicht, Malte. Und es ist eine ausgesprochene Unverschämtheit und Rücksichtslosigkeit den jungen Spielern gegenüber.“


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Nach zwei guten Spielen gegen Dresden (Tore von Stocker, Siikainen und Lotz) und Leipzig (Schwarz, Siikainen) sowie einer verdienten Niederlage gegen Werder Bremen, so berichtete Kristian, hatten sich unsere Jungs schon für das Halbfinale gegen Gladbach warmgemacht, als man das alljährliche Jugendturnier, das dieses Jahr in Lotte ausgetragen wurde, plötzlich abbrach. Es herrschte allgemeine Ratlosigkeit, niemand kannte den Grund, und auch in den folgenden Tagen gab es keinerlei Erklärung für dieses einmalige Vorgehen. Ich bat Kristian wie auch Martin, unseren Pressesprecher, sich intensiv um eine Aufklärung der Hintergründe zu bemühen.

  • Das mit Emmo ist natürlich äußerst ärgerlich und ich bin gespannt, ob sich da noch was ändern kann... Bin da allerdings nicht sonderlich hoffnungsvoll wenn ich ehrlich bin.
    Dass ein Jugendturnier "abgebrochen" wird hab ich so auch noch nicht gehabt. Bin mal gespannt, was dir da für ne Erklärung einfällt.

    Siamesen kann niemand trennen.
    Schizophrene sind nie allein.
    Pädophile haben immer Bonbons.
    Und wir hassen Hoffenheim!
    :beer:

  • [irony]Also echt mal, Finnland? Da kannste deinen A-Jugendstürmer hinschicken aber doch nicht mich. Lance was sagt dir das? Anglosprachraum, also ehrlich da denke ich doch tatsächlich darüber nach den Fußball dran zu geben und Radsportler zu werden. Da können sie mit dem Namen Lance wenigstens was anfangen.[/irony]

  • Interessant zu sehen, wie sich Lübeck derzeit so entwickelt. Du hast wieder am Kader geschraubt und das Getane überzeugend verkauft. Gerne mehr davon (auch in dieser Ausführlichkeit)!
    Die EM war - wie alles andere auch - optisch schön aufbereitet und bot, dank deines Auftretens mit Österreich, auch eine schöne sportliche Überraschung. Respekt!


    Zwei Fragen noch zum Abschluss:


    Kannst du dir erklären warum Micai plötzlich so unsicher spielte?
    Und welche Optionen hast du noch im Fall Emmo?


  • 124. Teil: Mäßiger Saisonauftakt
    (23.07.2016)


    „Lassen Sie sich nur keine Sentimentalitäten einfallen, Womerde!“, war der eigenartige Text einer SMS, die ich vom Präsidenten erhielt.


    „Was meint er damit?“, fragte Draggy, die gerade neben mir stand, nicht zu Unrecht.


    „Na, ich schätze mal, wir sollen Reginald verkaufen.“


    Denn das Sieben-Millionen-Gebot aus Nürnberg war zwischenzeitlich von Paris Saint-Germain noch um eine Viertelmillion getoppt worden. Ich setzte mich erst einmal zu Draggy an den Cocktailtisch und ließ mir von ihr einen Lagavulin bringen.


    „Hätten wir denn gleichwertigen Ersatz?“ Damit stellte sie zweifellos die richtige Frage.


    „Auf der rechten Verteidigerposition können Hoogland und Herrmann spielen. Außerdem haben wir jetzt Ignovski, der für beide Außenseiten infrage kommt. Er ist ebenso talentiert, nur halt nicht so stark und schon fünf Jahre älter.“


    „Und wie sieht es mit dem Marktwert aus?“


    „Von Zarb? Tja, das ist es eben. Aktuell wird der mit 4,6 Mio. Euro ausgewiesen. Da sind 7,25 Millionen natürlich schon ein Argument.“


    „Ja, zumal der Boss es anscheinend auch will.“


    Ich sah sie an. „Draggy, was raten sie mir?“


    Sie zögerte keinen Moment. „Verlangen Sie 8,5 Millionen!“, sagte sie.


    Im gleichen Moment vernahm ich aus meinem Büro den Klingelton, der den Eingang einer Nachricht meldete.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Matthias, was ist da denn jetzt los? Seid ihr nicht recht bei Troste?“


    Aber der Amateurtrainer erklärte es mir, und vermutlich war die Maßnahme gar nicht einmal so dumm. Die beiden Matthiasse, also er und unser Geschäftsführer, waren übereingekommen, dass damit vielleicht eine Entscheidung herbeigeführt werden konnte. Fand sich kein interessierter Verein, der dem Vater gut genug war, standen die Chancen für eine Verlängerung bei uns nicht mehr so schlecht. Meldete sich dagegen ein Interessent, dann konnte man womöglich über eine Leihe oder eine Rückkaufoption verhandeln. Ich gab also, wenngleich zögernd, mein Einverständnis. Und dann folgte gleich noch eine Neuigkeit.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Herr Womerde, der VfB Lübeck hat seit heute ein eigenes Jugendcamp.“, begann Rob Referee, nachdem er mir gegenüber in unserem von Martin Ulbricht eingerichteten Presseraum Platz genommen hatte. „Äh, Moment, das Mikro… So, jetzt. Ach, könnte ich noch was von dem Whisky bekommen?“


    Eigentlich war mir der Lagavulin für einen wie Rob Referee ja ein bisschen zu schade, aber heute zeigte ich mich mal großzügig.


    „Sie wollten sicher gerade fragen, was wir uns von der Investition in ein Jugendcamp versprechen.“


    „Äh, ja.“


    „Nun, wie Sie wissen, liegt dem VfB Lübeck und seinem Präsidenten, Herrn Senator Vollborn, die Jugendarbeit…“ Ich sülzte herum, so gut ich konnte. Tatsächlich hatten wir auch schon gleich ganz Beachtliches vorzuweisen.


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    Was ich dem Journalisten nicht unter die Nase rieb: einen Trainer für das Camp konnten wir uns momentan nicht leisten, weil dazu erst die Vereinsanlagen hätten ausgebaut werden müssen. Auch das Gehaltsbudget gab dafür nicht genug her. Aber schon am ersten Tag drei Jugendspieler vorweisen zu können, die dem Verein neu zur Verfügung standen – wenngleich diesem Ferdy Felder keine sonderlichen Zukunftschancen einzuräumen waren – , das machte zweifellos was her, und Rob Referee fuhr auch prompt darauf ab.


    „13 und 14 Jahre, und schon besser als die meisten A-Jugendspieler? Das nenne ich mal eine Nachricht!“


    Ich nickte, war’s zufrieden und goss ihm noch von dem Lagavulin nach. Dann musste ich aber aufbrechen, denn in einer Stunde hatten wir zum Saisonauftakt ausgerechnet unseren Lieblingsfeind zu Gast: den FC St. Pauli. Das Stadion war schon halb voll, und natürlich wollten wir unbedingt einen Fehlstart vermeiden. Gleich sieben neue Spieler brachte ich in der Startelf, nachdem ich kurz zuvor drei andere für die zweite Mannschaft abgestellt hatte, weil sie dort nach meiner Überzeugung nun doch besser aufgehoben waren: Rafael Czichos (LM), Simone Deana (IV) und den zweifellos verdienten, aber inzwischen in die Jahre gekommenen Denis Wolf (ST).



    Schon am ersten Spieltag bestätigte sich, wer unsere ärgsten Kontrahenten sein würden: Freiburg, Cottbus, Fürth und Düsseldorf bewältigten ihre Aufgaben souverän. Im aktuellen Ranking der Mannschaftsstärken lagen wir in der Mitte zwischen diesen vier Teams auf Platz 3, jedenfalls was die beste Elf anbelangte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Am folgenden Montag erledigte sich auch für die Reserve das Thema Überangebot von Torhütern: Felix Lopar, der seit Beginn meiner Tätigkeit für den VfB im Kader der zweiten Mannschaft stand und sich seither stärkemäßig eher verschlechtert hatte, wechselte für eine Ablösesumme von 4.000 Euro zum FSV Zwickau, der in der Oberliga NOFV-Süd spielte. Die beiden anderen Keeper Hoffmann (18, 62) und Parmander (20, 59) durften dort nun um einen Stammplatz wetteifern oder auch um die Perspektive, irgendwann in der ersten Mannschaft eingesetzt zu werden.


    Für den neuen Club von Lance Lott war das Abenteuer Europa übrigens schon wieder zu Ende. Wie ich in den Sportnachrichten lesen konnte, war Kuopio PS in der Qualifikation an Hapoel Tel Aviv gescheitert. Ob Lance mitgespielt und wie er sich geschlagen hatte, war der Mitteilung allerdings nicht zu entnehmen.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Malte? Wo kommen denn plötzlich diese ganzen Anfragen her?“, rief Draggy durch die offene Tür in mein Büro herüber.


    „Sind schon wieder welche reingekommen? Na, da scheinen einige Scouts zu glauben, nur weil wir letzte Saison nicht aufgestiegen sind, könnten sie unsere Spieler massenweise von uns loseisen.“


    Es war zurzeit wirklich wie verhext. Was sagte man denen allen? Und natürlich wollte ich keine Spieler verprellen, ehe ich von ihnen selbst gehört hatte, ob sie vielleicht gern weg wollten. Deswegen signalisierte ich zunächst jedes Mal Verhandlungsbereitschaft und setzte den Angeboten dann jeweils Forderungen entgegen, die getrost abschreckend wirken durften. Insgesamt wurde bis Ende August an weiteren acht Spielern Interesse aus dem In- und Ausland bekundet, und die Mehrzahl von ihnen konnten wir unter gar keinen Umständen gehen lassen.


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    (Quelle: eigene Tabellengrafik/FMWelten.de)


    Kai Köppel hätte ich angesichts des Stürmer-Überflusses in der Reserve ja eventuell gehen lassen, aber das Angebot war einfach nur ein Witz. Auf Foggia hätte ich nur äußerst ungern verzichtet, aber er hatte sich ja schon mal ziemlich missmutig gezeigt; gegenwärtig wollte er allerdings doch gern bei uns bleiben. Bei Winkelmann, der eigentlich beinahe unersetzlich war, bestand das Problem, dass er in letzter Zeit äußerst schlecht drauf war, und für Zarb wollte Vollborn halt gern die Kasse klingeln hören. Ibisevic hielt ich trotz unserer komfortablen Situation im Angriff für sehr wichtig, wobei ein 31-jähriger Stürmer bei einem wirklich guten Angebot nicht prinzipiell gehalten werden muss. Aber ihn an RB Leipzig abgeben, die gerade mit zwei Niederlagen in die neue Saison gestartet waren? Da würden die sich schon sehr strecken müssen! Für Ribbeck, Mohr und Agbossoumonde schließlich rief ich, weil sie feste Plätze in unseren Planungen hatten, zur Abschreckung jeweils rund das Doppelte ihres Marktwertes auf.


    „Bei Emmo Winter war in dieser Woche ein gewaltiger Formanstieg im Training zu beobachten.“, berichtete mir Daniel Lippmann.


    „Weißt du was“, antwortete ich ihm, „ich werde ihn einfach nochmal für zwei Wochen zu den Profis holen. Schließlich hat die Reserve ihren Pflichtspielauftakt erst am 13. August gegen Torgelow, bis dahin soll er Marius Winkelmann ruhig ein bisschen verunsichern, was seinen Stammplatz im zentralen Mittelfeld angeht.“


    Gesagt, getan. Am Monatsultimo durfte Emmo beim zweiten Spiel neben mir auf der Bank Platz nehmen, worüber er prompt außerordentlich glücklich war. Hätten die beiden Stammspieler auf seiner Position nicht eine so solide Partie abgeliefert, dann wäre er auch sicher schon früher als in der 81. Minute hereingekommen. Aber leider mussten wir infolge einer groben Fehlentscheidung von der 39. Minute an zusehen, dass wir eine Unterzahl kompensieren konnten.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Kumbela konnte man wohl keinen Vorwurf machen. Wäre allerdings er anstelle von Martin des Feldes verwiesen worden, dann hätten wir zweifellos ein völlig anderes Spiel gesehen. Denn nach dieser „gelungenen Aktion“ hatte Braunschweigs Stürmer noch so einige weitere bemerkenswerte Auftritte.



    Immerhin fand ich es beachtlich, dass Martin trotz allem – oder vielleicht gerade auch wegen der unberechtigten Roten Karte – zum Spieler des Spiels erklärt wurde. Aber es half nichts, wir waren mit zwei Unentschieden in die Saison gestartet, von unserem Saisonziel, nämlich den Aufstiegsplätzen, waren wir ein deutliches Stück entfernt. Von unseren ärgsten Konkurrenten hatte nur Düsseldorf nicht gewonnen – aber was soll’s, die Saison hatte ja gerade erst angefangen. Deshalb gab es auch überwiegend zufriedene Gesichter bei der diesjährigen Vereinsversammlung, die unter der Woche stattfand und auf der ich vollmundig betonte, dass wir eine großartige Saison spielen würden. Zu meiner Freude und Erleichterung stimmte Jérôme ein und sprach von blendenden Aussichten für die Zukunft. Und dann – du meine Güte, wie die Zeit vergeht!


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    (Quelle: Screenshot FM12)

  • Durchwachsener Start!? Zwei Unentschieden gegen schwächer einzuschätzende Teams, auch wenn es in Braunschweig in Unterzahl wohl eher ein Punktgewinn war.


    Das mit Emmo ist ja auch mal eine interessante Taktik...in die 2. Mannschaft, auf die Transferliste, doch wieder in die 1. Elf. Da bieten sich viele Nebenstories an was alles möglich wäre und man darf gespannt sein :)


  • 125. Teil: Ein Monat voller Entscheidungen
    (01.08.2016)


    Der August begann mit einigen schlechten Neuigkeiten. Bei Reginald Zarb (RV), an dessen Verpflichtung ja Nürnberg und Paris Saint-Germain interessiert waren, diagnostizierte Dr. Ehrentraut eine Knochenstauchung, die ihn für zwei Wochen lahmlegte. Und Marius Winkelmann erschien zu spät zum Training und legte auch danach eine ausgesprochene Leck-mich-Haltung an den Tag. Derlei kannte ich schon, und nur selten konnte man einen Spieler danach wieder zu alter Motivation und Leistungsstärke zurückführen. Bei der Nachricht, die mich dann am Samstag erreichte, unmittelbar vor unserem Pokalspiel, war ich mir nicht sicher, ob ich sie nun gut oder schlecht finden sollte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Achteinhalb Millionen! Das gab dem Verein – und speziell mir – natürlich einen ganz unverhofften Bewegungsspielraum, was weitere budgetrelevante Entscheidungen anging. Sicher, Reginald war unser stärkster Spieler gewesen, und erwartungsgemäß blieb ein Murren des einen oder anderen Mitspielers nicht aus, der uns damit entscheidend geschwächt sah. Aber die Wahrheit war, dass wir mit Ignjowski, Hoogland und Herrmann drei Spieler für die RV-Position hatten, die alles mitbrachten, was man für die zweite Liga brauchte. Zugleich berichtete mir Matthias Bünter, dass wir 5.645 Dauerkarten verkauft hatten. Das spülte weitere 778.000 Euro in die Kasse, 60.000 mehr als im Vorjahr. Finanziell sah es also zurzeit gut aus.


    Dagegen war das Pokalmatch beim Chemnitzer FC ein ausgesprochenes Zuschussgeschäft, denn zu denen kamen ja noch weniger Zuschauer als zu uns! Aber nachdem der Gegner gerade mit zwei Niederlagen in die Drittligasaison gestartet war, hatten wir natürlich die Favoritenrolle. Im Tor gab ich diesmal Melzer den Vorzug gegenüber dem zuletzt schwachen Nagel und den aufmüpfigen Winkelmann ließ ich aus disziplinarischen Gründen gleich ganz zu Hause; für ihn spielte Emmo von Beginn an. In der ersten Halbzeit hatten wir denn auch jede Menge guter Chancen und gingen verdient in Führung, aber nach der Pause machten uns drei vermeidbare Ereignisse das Leben schwerer als erwartet: eine ärgerliche gelb-rote Karte für Papazoglou, eine Fehlentscheidung, als der Schiri ein Tor der Gastgeber anerkannte, nachdem Melzer gefoult worden war, und ein Torwartfehler von Melzer, der kurz vor Schluss der Verlängerung zum 2:2-Ausgleich führte.



    An diesem Punkt wurde mir klar, dass ich doch besser nochmal hätte Strafstöße üben lassen sollen, aber dass wir hier nach 120 Minuten noch keine Entscheidung haben würden, damit hatte ich wahrhaftig nicht gerechnet. Glücklicherweise waren unsere Schützen auch so sicher genug, und zudem machte René im Tor seinen Fehler mehr als wieder wett, indem er zweimal glänzend parierte.


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    Erleichtert, aber auch mit einem höheren Adrenalinspiegel, als es eigentlich nötig gewesen wäre, traten wir die Heimreise aus Chemnitz an. Derweil gab es einiges darüber zu diskutieren, dass diesmal so viele Erstligisten wie selten bereits in der ersten Runde auf der Strecke geblieben waren, nämlich ganze sieben: Mainz (gegen Unterhaching), Hertha (gegen Ingolstadt), Nürnberg (gegen Union Berlin), Hoffenheim (gegen Offenbach), 1860 München (gegen Bielefeld), Schalke 04 (gegen Wuppertal) und der 1. FC Köln (gegen die Sportfreunde Lotte).


    „Eigentlich schade, dass ich keinen Elfer schießen konnte.“, sagte Emmo. „ich hätte ihn mit Sicherheit auch reingemacht!“


    Ich stimmte ihm zu. „Ich weiß, dass du gute Strafstöße schießt. Aber du warst nach neunzig Minuten doch sehr am Limit, und ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass wir in der Verlängerung noch mehr Druck entwickeln, wenn ich Jonathan bringe.“


    „Ist schon okay.“, meinte er versöhnlich. „Ich finde es schon toll, dass ich überhaupt spielen durfte.“ Und dann fragte er noch sehr vorsichtig: „Meinst du denn, ich könnte dauerhaft in das Team wechseln? Ich meine jetzt, wo Marius doch gern weg will?“


    Natürlich dachte ich da ernsthaft drüber nach. Allerdings war meine Sorge, dass das schiefgehen könnte, größer als die Erwartung, dass Emmo schon zuverlässig stabile Leitungen bringen konnte.


    „Lass uns vielleicht erst mal den Monat abwarten. Vielleicht tut sich mit dem Transfergeschehen ja noch was, und die zweite Mannschaft sollte zum Saisonbeginn zunächst auf dich zählen können. Mit Jonathan Schmid und Tim Hoogland haben wir außerdem zwei erfahrene Spieler, die gut auch ZM spielen können.“


    Emmo nickte, und ich war erleichtert, dass er das akzeptierte. Klar, aus meinem Dilemma mit seiner Vertragsverlängerung konnte mir vermutlich nichts so gut heraushelfen wie eine erfolgreiche Saison mit Emmo als Stammspieler, aber ich machte mir nichts vor, dass das ebenso gut auch schief gehen konnte. Ganz nebenbei brachte mich das auf die Idee, Daniel mal wieder um eine aktuelle Kaderanalyse zu bitten.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Die mit Spannung verfolgte Auslosung der nächsten Spielpaarungen ergab, dass wir in der nächsten Runde zu Werder Bremen reisen mussten. Unser Saisonziel, im nationalen Pokal die dritte Runde zu erreichen, wurde damit natürlich kritisch, denn Werder spielte dieses Jahr immerhin in der Champions League, nachdem sie vorige Saison hinter Bayern und Bayer Dritter geworden waren. Und überhaupt waren wir, solange ich hier dabei war, gegen Bundesligisten stets ausgeschieden – mit einer Ausnahme, dem unvergessenen 6:3 n.E. gegen Hoffenheim vor vier Jahren.


    Am folgenden Montag fand aber zunächst wieder einmal unser clubinterner Jugendtag statt.


    „Hast du eigentlich mal rauskriegen können“, fragte Kristian Gentner mich am Spielfeldrand, während wir eine Vielzahl von Jungs beobachteten, die sich gern für den Erfolgsverein der Hansestadt empfehlen wollten, „was der Grund für den Abbruch des Jugendturniers im Juli war?“


    „Matthias Büntner sagte etwas von einer anonymen Bombendrohung. Ich kann das eigentlich gar nicht glauben.“


    „Ha, da hat sich wohl einer verwählt und wollte zu Germanys Next Top Model !“, sagte er, und wir lachten beide.


    Ziemlich bald kristallisierte sich hier ein Spieler heraus, der als Einziger für unseren Nachwuchs infrage kam. Er war 13 Jahre alt und konnte praktisch jede Abwehrposition besetzen, auch wenn sein Talent nicht herausragend war und er stärkemäßig noch zulegen musste.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Ich glaube übrigens“, sagte Kristian, „du solltest dich auch mal um die Jungs in unserem Camp kümmern. Wenn wir uns da schon keinen Trainer leisten können, müssen wir wenigstens aufpassen, dass uns die Talente nicht weggeschnappt werden. Und immerhin beginnen am nächsten Wochenende auch für den Nachwuchs wieder die Ligaspiele.“


    „Du hast recht“, erwiderte ich, „danke für den Hinweis. Waren da nicht zwei, die ziemlich vielversprechend aussahen?“


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    (Quelle: Screenshots FM12)


    Kurzentschlossen steckte ich sie alle drei in die C-Jugend, in der inzwischen auch das schon vom Kicker erwähnte Talent Pascal Badura (RM) spielte. Die C-Junioren waren unser einziges fünftklassiges Team, und das ließ sich ja vielleicht damit nun auch mal ändern. Aber am Samstag begann zunächst einmal für unsere zweite Mannschaft die Saison, und wie abgesprochen kehrte auch Emmo wieder dahin zurück. Gegner im Lohmühle-Stadion war der Torgelower SV Greif. Es wurde ein beeindruckender Start in die neue Spielzeit. Durch Tore von Denis Wolf (ST), Emmo (ZM) und Kai Köppel (ST) stand der sichere 3:0-Sieg bereits zur Pause fest. Nur die TSG Neustrelitz hatte höher gewonnen (4:0 beim VfL Wolfsburg II), sodass wir gleich mal den zweiten Tabellenplatz in der Regionalliga Nord belegten.


    Nicht weniger eindrucksvoll präsentierte sich die erste Mannschaft einen Tag später an gleicher Stelle. Gegen Hansa Rostock, die mit zwei knappen Niederlagen gegen Dresden und Fürth einen glatten Fehlstart erwischt hatten, wollten wir natürlich endlich unseren ersten Dreier holen. Im Tor setzte ich nach Melzers Patzer in Chemnitz nun wieder auf Nagel, der sich dann auch prompt einmal mehr – wie wir das schon aus seiner früheren Zeit bei uns kannten – mit einem super Abschlag einen Scorerpunkt holte. Marius Winkelmann durfte immerhin wieder auf der Bank Platz nehmen, aber der für ihn eingesetzte Jonathan Schmid (ZM) gab mir keine Veranlassung, ihn einzuwechseln. Und für den gesperrten Martin Dotterweich kam Adam Straith (IV) in die Startelf.



    Der SC Freiburg hatte sich mit einem 1:2 bei RB Leipzig die erste Saisonniederlage eingefangen, aber insgesamt bestätigte sich, wer unsere vier härtesten Konkurrenten werden würden. Ein ähnliches Bild ergab sich, wenn ich – was ich manchmal tat – meine Notizen hervorholte, die ich von den Ergebnissen in meinem Traum vom April gemacht hatte: Da lagen wir am Ende dieser Saison mit elf Punkten Vorsprung vor den vormaligen Absteigern Freiburg und Cottbus. Diese beiden Teams würden also wohl das Maß der Dinge sein, wenn wir den Aufstieg erreichen wollten.


    Unsere A-Jugend verlor ihr erstes Ligaspiel daheim gegen den Hamburger SV mit 2:3. Tom Quilla (IV) und Marek Muecke (ZM) trafen zwar in der zweiten Hälfte für uns und an Theo Gamez (TW) lag es nicht, aber insgesamt lief nichts so recht zusammen. Günni Schwarz (LV) und Mika Siikainen (ST) glänzten nur durch Gelbe Karten, der schon im Testspiel gegen die Profis überforderte Alex Reiß (IV) und der eingewechselte Georgios Heros (ZM) waren völlig von der Rolle. Nun, Kristian und ich waren uns einig, dass das erste Spiel nicht überbewertet werden durfte.


    Und dann war ich doch ein wenig überrascht, als es mit einem weiteren Wechsel klappte, der durchaus Folgewirkungen haben konnte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Burghausen musste handeln, so viel war klar; denn nach drei Niederlagen lagen sie auf dem letzten Platz in unserer Liga. Ob Marius ihnen würde helfen können, musste sich erweisen – hoffentlich nicht gerade in den Spielen gegen uns. Er verabschiedete sich sehr freundlich bei Mitspielern und Trainern und dankte mir sogar dafür, dass ich ihm diesen Wechsel ermöglicht hatte. Als Gegenleistung wies ich Matthias Büntner an, ihn in unsere sogenannte „Ruhmeshalle“ aufzunehmen, eine Liste besonders verdienter Spieler, die ich irgendwann einmal besonders herauszustellen gedachte, wenn der VfB Lübeck dereinst ein eigenes Vereinsmuseum hatte.

  • Wieder sehr schön die Situation um Emmo beschrieben und bahnt sich da vll. doch ein Sinneswandel an?


    Klasse fand ich auch, dass du das abgebrochene Jugendturnier noch einmal aufgreifst. „Ha, da hat sich wohl einer verwählt und wollte zu Germanys Next Top Model !“ ist mal sehr genial :D


    Und sportlich läufts ja auch, Pokalkrimi mit lucky end und den ersten Ligasieg, so kann es dann weiter gehen.

  • Kuopion Palloseura, kurz: Kuopio PS oder auch KuPS, war der Fußballverein der achtgrößten Stadt Finnlands. Er spielte in der Veikkausliiga, zuletzt meist auch in der Europa League und war fünffacher finnischer Meister. Verstehen konnte ich Lance durchaus. Zwei Angebote aus Linz und Hanau für Panaiotis Thera hatten wir in der vorigen Saison abgelehnt, aber natürlich durfte unseren Nachwuchsspielern auch nicht die Chance verbaut werden, sich woanders ihre Meriten zu verdienen. Schon gerade, wenn auch internationaler Fußball im Bereich des Möglichen lag.


    Außerdem soll es auch ein wichtiges Kur- und Wintersportzentrum sein. Also ich finde es gut, wenn Angebote zu gegenteiligem Nutzen zumindest angehört werden (gerade im Ausland). Wobei man durchaus die Frage stellen darf, ob ein finnischer Spitzenklub aus derzeitiger Perspektive nun wirklich ein Schritt nach vorne wäre. Wem nützt die EL-Teilnahme, wenn es nur ein Auswärtsspiel pro Jahr ist? :P


    Von weiteren Vertragsverhandlungen mit dem dritten ins Auge gefassten Spieler, dem talentierten Mittelfeldallrounder Fayos (22) nahm ich indessen Abstand.


    Warum eigentlich? Allrounder, Talent, mit Charakter und obendrein ablösefrei, selbst zum Weiterverkauf noch super. Zu hohe Gehaltswünsche?


    Also echt mal, Finnland? Da kannste deinen A-Jugendstürmer hinschicken aber doch nicht mich. Lance was sagt dir das? Anglosprachraum, also ehrlich da denke ich doch tatsächlich darüber nach den Fußball dran zu geben und Radsportler zu werden. Da können sie mit dem Namen Lance wenigstens was anfangen.


    Anglosprachraum, wie? Also ich weiß jetzt wirklich nicht, ob man auf diesen kleinen Karibikinseln genug als Fußballer verdient. Für angehende Radsportler, die bekanntermaßen ihren Namen nicht nur in den Schnee sondern in jede andere bekannte Substanz schreiben können, gibt es in Kuopio zumindest einen bedeutenden Cluster von Pharma- und Biotechunternehmen. Die richtig dummen Witze die mir gerade durch den Kopf gehen, erspare ich euch mal.


    Mir kam das irgendwie auch ganz recht, um eine Rechtfertigung dafür zu haben, die Ablöse für Micai einzustreichen und die Keeper-Zahl zu begrenzen.


    Wäre "Überangebot" und "Mangel an Einsatzzeiten" nicht Rechtfertigung genug gewesen? Naja, ich hätte genauso gehandelt.


    Tja, und welche Optionen habe ich mit Emmo? Sein Vertrag läuft bis zum Saisonende, also versuche ich ihn zufriedenzustellen. Aber selbst ein Ingame-Editor kann da nicht wirklich was ausrichten.


    Also wenn man schon so verzweifelt wäre, dann würde ich schauen, ob der Trainer nicht auch eine Datenmanipulation bei den Vertragszeiten zulässt. Diesen hochillegalen Eingriff ins spiel könnte man dann im Nachhinein storytechnisch als Ausschöpfen irgendwelcher komischer Klauseln schönreden. Aber so weit kommt es hoffentlich nicht. Eine ganz krude Idee die ich im legalen Bereich gerade habe - könnte man den Spieler nicht auch zur Winterpause gezielt verkaufen und mit einer Rückkaufklausel zurückholen?


    „Nun, wie Sie wissen, liegt dem VfB Lübeck und seinem Präsidenten, Herrn Senator Vollborn, die Jugendarbeit…“ Ich sülzte herum, so gut ich konnte. Tatsächlich hatten wir auch schon gleich ganz Beachtliches vorzuweisen.


    Wow, das ist ja beinahe die Maximalausbaute, bei einem neuen JC. Vielleicht solltest du die Neuen auch bald mal zu Wort kommen lassen, wieso sie plötzlich eine Karriere in Lübeck ins Auge gefasst haben (die kommen ja im wahrsten Sinne des Wortes "aus dem Nichts"). Außerdem solltest du das Konzept ein wenig promoten: Erstens ein Trainingscamp direkt in der eigenen Stadt und nicht irgendwo als Spielerfarm, obwohl die Talente ja auch direkt zum VfB stoßen könnten. Was ist dein Konzept dahinter? Zweitens kannst du ja mal Zukunftspläne in den Raum setzen, wie einen Ausbau hin zur schnelleren statt langsameren Spielerentwicklung oder Zweigstellen im Ausland. Ist natürlich aktuell reine Utopie, weil ja schon das erste finanziell eigentlich nicht drin war, aber man kann ja mal darüber reden.


    Achteinhalb Millionen! Das gab dem Verein – und speziell mir – natürlich einen ganz unverhofften Bewegungsspielraum, was weitere budgetrelevante Entscheidungen anging. Sicher, Reginald war unser stärkster Spieler gewesen, und erwartungsgemäß blieb ein Murren des einen oder anderen Mitspielers nicht aus, der uns damit entscheidend geschwächt sah. Aber die Wahrheit war, dass wir mit Ignjowski, Hoogland und Herrmann drei Spieler für die RV-Position hatten, die alles mitbrachten, was man für die zweite Liga brauchte. Zugleich berichtete mir Matthias Bünter, dass wir 5.645 Dauerkarten verkauft hatten. Das spülte weitere 778.000 Euro in die Kasse, 60.000 mehr als im Vorjahr. Finanziell sah es also zurzeit gut aus.


    Nicht nur von den Mitspielern, sondern auch von mir kannst du es gerne haben. Absolut gesehen hast du mit dem Verkauf der lübischen/maltesischen Legende (mal ehrlich, das wäre er ja wirklich) einen satten Gewinn gemacht. Und gemessen am aktuellen Marktwert war es sogar eine gelungene Verhandlung. Aber dafür hast du tatsächlich deinen aktuell noch besten Mann ziehen lassen. Für das gleiche Geld wirst du den nicht wiederkriegen, weil Reginald bald eventuell noch einmal seinen Marktwert verdoppeln könnte. Aber ich bin jetzt natürlich gespannt darauf, wie du diesen unverhofften Geldsegen nutzbringend einsetzen wirst. Für den richtigen Zukunftsplan war es dieses Damenopfer ja vielleicht tatsächlich wert. Und für Zarb hoffen wir mal, dass der beim französischen Spitzenklub auch angemessen gewürdigt wird und zu Einsätzen kommt.


  • 126. Teil: Die Komplettierung des Kaders
    (18.08.2016)


    „Hallo Malte, hier ist Daniel. Ich habe dir gerade mal meine Kaderanalyse rübergemailt.“


    „Stimmt, da ist sie. Warte, lass mal sehen…“


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    Auf den ersten Blick fiel auf, dass im Tor Handlungsbedarf bestand. Daniel Lippmann empfahl Vertragsverlängerungen für beide Keeper, aber dennoch war das der hässlichste Fleck in unserer Aufstellung. Klar, dass da noch etwas passieren musste, aber ich beschloss, zunächst das Ende der Transferphase abzuwarten. Die Empfehlung für gleich acht Spieler, sie länger an uns zu binden, empfand ich grundsätzlich als Bestätigung für meine Kaderplanung, aber mit der Aussortierung von Patrick Herrmann war ich keineswegs einverstanden.


    „Ich weiß, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind“, gab Daniel zu, „aber wenn du mal ehrlich bist, hat Patrick keine reellen Chancen auf einen Stammplatz.“


    „Schön, mag sein, dass er etwas schwächer ist als die anderen Innen- und Rechtsverteidiger, aber als Backup ist er mir doch immer noch sehr wichtig. Aber, sag mal: Spieler mit nennenswertem Potenzial hast du bei uns nicht ausgemacht?“


    „Na, der Auftrag bezog sich ja nur auf die erste Mannschaft. Wären da jetzt Spieler wie Emmo Winter, Robin Parmander, Andrea Foggia oder Willibald Grasser dabei gewesen, dann hätte das wohl schon anders ausgesehen. Reginald Zarb hast du ja gehen lassen.“ Er sagte das nicht ohne einen leicht vorwurfsvollen Unterton.


    „Okay, lass gut sein. Ich werde deine Erkenntnisse im Laufe der Saison berücksichtigen, versprochen! Und danke dafür!“


    Am Samstag gewann die Reserve auch ihr zweites Spiel, und zwar mit 2:1 bei der TSG Neustrelitz. Bester Spieler war Emmo, der zuerst ein Tor von Denis Wolf vorbereitete und das zweite dann selbst erzielte. Dieser Sieg über den Tabellenführer bedeutete den Sprung auf Platz eins, was allseits für ausgesprochene Euphorie sorgte. Aber auch die Profis wollten nun natürlich nachlegen und endlich in die Aufstiegsränge kommen. Eine Gelegenheit dazu bot sich ihnen gleich am Sonntag, denn da reisten auch sie zum aktuellen Tabellenführer, und zwar nach Fürth. Die Aufstellung veränderte ich gegenüber dem Rostock-Spiel nur geringfügig: Für den etwas formschwachen Laudrup brachte ich Schmid diesmal auf Linksaußen und für ihn spielte Hoogland neben Bonaventura im zentralen Mittelfeld. Und das erwies sich als eine ausgesprochen gute Entscheidung. Denn wir erwischten einen Blitzstart, als sich nach dem Anstoß des Gegners sofort eine Konterchance für uns ergab; der Ball kam zu Aubameyang, und der ließ dem Fürther Keeper Christofer Heimeroth keine Abwehrchance.


    „Sag mal, Daniel, ist das da nicht Rob Referee?“


    „Ja, stimmt! Was redet der denn da wieder für einen Unsinn?“


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Wir grinsten uns an und schüttelten die Köpfe. Morgen würde dann wohl im OH-Kleeblatt entweder stehen, dass das Spiel in Lübeck stattgefunden hatte oder dass Malte Womerde jetzt Trainer der SpVgg Greuther Fürth war. Leider aber stimmte seine Aussage noch aus einem weiteren Grund nicht, denn wir dominierten das Spiel nicht, sondern fingen uns nur einen Moment später den Ausgleich ein. Glücklicherweise war Pierre-Emerick heute ganz großartig drauf und verhalf uns dann doch noch zu den erhofften drei Punkten.



    Freiburg und Cottbus hatten sich 1:1 getrennt, sodass man wohl sagen konnte, dass wir den Anschluss an die Spitze geschafft hatten. Wegen der Länderspiele am nächsten Wochenende – Österreich bestritt übrigens keins – war dies nun auch schon das letzte Pflichtspiel im August gewesen.


    „Und wie sieht’s bei der Jugend so aus, Kristian?“, erkundigte ich mich nach dem Wochenende.


    „Naja, so-so.“, antwortete er. „Die A-Junioren haben in Dortmund immerhin ein 0:0 erreicht. Bester Spieler war TMU. Aber der Sturm schwächelt bei ihnen zurzeit mächtig. Mika hat diese Saison noch nicht einmal getroffen. Und insgesamt ist die Stimmung irgendwie nicht optimal.“


    Er berichtete außerdem, dass sich mit Clemente Rosi mal wieder ein Jugendspieler abgemeldet hatte, weil die Eltern bei Kristian angeeckt waren. Clemente (DM, 15) war Italiener und einer der Besseren in der B-Jugend, wenngleich nicht sonderlich talentiert, konnte aber immerhin LM spielen, woran es in vielen Teams fehlte. Für unsere zweitältesten Jugendlichen würde es dieses Jahr zweifellos schwer werden, die Klasse in der dritten Liga zu halten, nachdem die meisten Leistungsträger eine Altersklasse aufgestiegen waren. Die ersten zwei Spiele hatten sie jedenfalls schon mal verloren.


    Wir gönnten uns derweil noch ein Freundschaftsspiel, nicht nur um fit zu bleiben und ein bisschen Spaß zu haben, sondern auch noch einmal als Test hinsichtlich der Kaderplanung. Denn am nächsten Mittwoch war Ultimo, und am letzten Tag des Transferfensters konnte immer noch die eine oder andere überraschende Entscheidung fallen. Wie erhofft legten sich alle spürbar ins Zeug, und das Ergebnis war ein eindrucksvolles 7:0 gegen den SV Bavenstedt, einen Amateurclub aus Hildesheim.


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    „Schöner Coup!“, gratulierte mir Martin Ulbricht hinterher. „Rob Referee schreibt, soviel ich gehört habe, gerade mal wieder an einer Lobeshymne auf dich und das Team, und nach dem Sieg gegen den Tabellenführer ist die Euphorie groß.“


    „Ja, ich staune selbst, in welcher Torlaune wir uns diese Saison präsentieren. Haben wir überhaupt schon mal ein Spiel höher gewonnen als mit 7:0?“


    „Na, Malte, da fragst du ja genau den Richtigen! Klar gab es schon höhere Siege! Weißt du was: weil du doch Top-Ten-Listen so liebst, mache ich dir nachher gleich mal eine über die zehn höchsten Siege, seit du dabei bist.“


    Und tatsächlich hatte ich noch am selben Abend eine entsprechende Liste in meiner Mailbox.


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    (Quelle: eigene Tabellengrafik/FMWelten.de)


    Sichtlich bemüht waren auch die Spieler der zweiten Mannschaft, sich im Match gegen Dynamo Dresden II möglicherweise noch für das Profiteam zu empfehlen. Leider ging das eher nach hinten los. Einzig Thera (LV) und Deana (IV) machten ein gutes Spiel, Emmo hingegen war reichlich übermotiviert und sah schon nach einer halben Stunde die Gelb-Rote Karte. Ohne ihn lief danach nichts mehr so recht, und am Ende konnten wir mit dem 0:0 durchaus zufrieden sein. Noch unglücklicher lief es für die A-Jugend, die im eigenen Stadion gegen Mönchengladbach mit 1:4 (unser Torschütze: Fontanesi) unterging. Ein Ergebnis, das mich im Grunde mehr verwunderte als bedrückte, denn eigentlich hatten wir da ein solides, starkes Team. Hätte man mir vor Saisonbeginn gesagt, dass die Mannschaft nach drei Spieltagen in der Tabelle vor den Bayern liegen würde, wären Kristian und ich wohl zufrieden gewesen; so waren wir es jedoch nicht.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Malte, ich wäre dir echt dankbar, wenn du mal mit den Jungs reden könntest.“, sagte Kristian nach dem Spiel zu mir.


    „Ich? Wieso denn das?“


    „Nun, ich glaube, da gibt es … sagen wir: gewisse atmosphärische Störungen. Und dein Spezi Emmo Winter scheint da nicht ganz unbeteiligt zu sein.“


    „Also weißt du, Kristian, nee!“, sagte ich etwas ungehalten, vielleicht auch etwas zu schroff. „Die Jugend, das ist dein Ding, ich habe zurzeit wahrlich anderes zu tun. Der letzte Tag der Transferperiode steht vor der Tür, außerdem hat Lukas Geburtstag, für den ich noch überhaupt kein Geschenk habe, Matthias liegt mir wegen Andrea Foggia in den Ohren und das Torwartproblem will auch noch gelöst werden und und und …“


    Kristian zuckte nur mit den Schultern und beließ es dabei. Ein paar Tage später sollte mir bewusst werden, dass ich besser auf ihn hätte hören sollen.


    Das Augustende wurde tatsächlich noch einmal richtig spannend. AC Cesena ging zwar auf meine eigentlich recht unverschämte Forderung für Andrea Foggia (DM/21/62) ein und hätte eine Viertelmillion für ihn gezahlt, aber Andrea konnte sich mit dem Club nicht einig werden. Reservetrainer Matthias Lichtsteiner war darüber natürlich alles andere als enttäuscht. Dafür musste er zwei andere Spieler abgeben, auf die er bedeutend besser verzichten konnte, während es mir tatsächlich gelang, einen halbwegs brauchbaren Ersatz für Marius Winkelmann zu holen.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Stefan Rieß kam zum erstaunlich niedrigen Marktwert vom FC Lustenau – ob das schon ein gewisser Tribut an meinen Erfolg mit der österreichischen Nationalmannschaft war? Er war ein waschechter ZM, der lange Wege ging und sich mutmaßlich gut mit Bonaventura ergänzen konnte. Interessantester Wechsel an diesem Tag war übrigens der eines anderen ZM: Xabi Alonso ging für den Schnäppchenpreis von 7,99 Mio. Euro von Bayern München zurück zu Real Madrid.


    Auch Domogoj Duspara, der sich bei uns viele Meriten erworben hatte, kam in unsere „Ruhmeshalle“ und wurde gebührend verabschiedet. Der Kicker veröffentlichte wie immer am 1. September seine Liste der Top-Transfers des Sommers, und von uns fanden sich da diesmal gleich drei Namen: Pierre-Emerick Aubameyang (ST, 2. Platz), Lukas Rupp (HS, 5.) und Aleksandar Ignjowski (RV, 8.). Einer von ihnen hatte sogleich allen Grund, stolz auf sich zu sein, und wir anderen waren es auch.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Infolge der Transfereinnahmen sahen nun auch die Budgets äußerst erfreulich aus – so erfreulich wie noch nie seit meinem Wirken in diesem Verein. Nicht nur die Unterhaltskosten für unser Jugendcamp waren damit wider Erwarten locker finanzierbar, sondern ich würde den Präsidenten vielleicht gelegentlich auch mal um einen Ausbau unserer Geschäftsstelle angehen können, weil ich doch sehr gern noch weiteres Personal einstellen wollte.


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    (Quelle: Screenshot FM12)


    Und dann widmete ich mich endlich mal in Ruhe der Torwartfrage. Die drei Keeper der A-Jugend hatten Stärkewerte zwischen 38 und 48 und sollten auf jeden Fall noch ein bis zwei Jahre dort Erfahrung sammeln, sodass die Entscheidungen nun anhand der vier Torhüter aus erster und zweiter Männermannschaft zu treffen war.


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    (Quelle: Screenshot FM12, bearbeitet)


    Wie machte man es richtig? Melzer hatte zweifellos die mit Abstand größte Erfahrung, was in meinen Augen eine der wichtigsten Qualitäten eines Torhüters war. Parmanders Talent musste gefördert werden – aber wie tat man das am besten? Und durfte man einen verdienten und für die erste Mannschaft verpflichteten Mann wie Melzer oder Nagel in die Reserve verschieben, ohne dass es böses Blut gab? Ich grübelte hin und her. Und wie so oft, wenn schwerwiegende Entscheidungen anstanden, holte ich meine Notizen aus dem hintersten Fach meines Schreibtisches hervor. Die Notizen, die ich mir nach meinem Albtraum im April gemacht hatte.



    Ich muss sagen, ich tat mich mit der Entscheidung außerordentlich schwer. Am liebsten hätte ich in einem dieser Managerforen gefragt, was andere an meiner Stelle denn gemacht hätten.

  • Mein Duo für die Erste wären Melzer und Parmander.
    Melzer, weil er erfahren ist und offenbar noch Steigerungspotenzial besitzt.
    Parmander, weil er stärkemäßig schon fast der beste ist, das größte Talent hat und gefördert werden muss. Du könntest ihn doch z. B. in Pokalspielen und gegen (vermeintlich) schwächere Gegner einsetzen.


    Nagel ist der Leidtragende, aber er scheint "sternemäßig" ja bereits am Ende der Fahnenstange zu sein und ist stärkemäßig nicht so weit vor Parmander, dass ich ihn diesem vorziehen würde.

  • Ich persönlich hätte versucht einen der erfahrenen zu verkaufen, hier musst du jetzt eine Grundsatzentscheidung treffen.
    Wie lange hat Parmander Vertrag? Nicht dass du ihn jetzt aufbaust und er dann in ein oder 2 Jahren weg ist, weil er von großen Clubs gejagt wird? Ich würde ihn jetzt ins kalte Wasser werfen und einen der beiden erfahrenen dahinter auf die Bank setzen.

    Siamesen kann niemand trennen.
    Schizophrene sind nie allein.
    Pädophile haben immer Bonbons.
    Und wir hassen Hoffenheim!
    :beer:

  • Hab im Urlaub die Updates eher überflogen, daher will ich mich zum Inhalt gar nicht allzu detailliert äußern, aber zu deiner konkreten Frage habe ich ne Antwort:


    Parmander erstmal spielen lassen, irgendwann muss er ja ohnehin mal ins kalte Wasser geworfen werden, warum also nicht jetzt, wo es ohnehin einen Engpass gibt. Dahinter sehe ich übrigens weder Nagel, noch Melzer, sondern Hoffmann, denn der Erfahrungsvorsprung betrifft ja nur sehr bedingt die zweite Bundesliga, sondern hauptsächlich niedere Ligen, da würde ich eher auf den jüngeren, höher veranlagten und nominell stärkeren Keeper setzen.

  • Laufzeitverlängerung geht beim Trainer ebenso wenig wie Rückkaufklausel beim FM12


    Irgendwie bringe ich in letzter Zeit regelmäßig 12 und 13 durcheinander. Ist das der Megadev-Trainer? Dann müsste es nämlich noch die (ungeprüfte!) Möglichkeit geben, dem Spielervertrag eine Klausel "automatische Verlängerung nah X Spielen" unterzujubeln. Wenn man das x jetzt mit "aktuelle Anzahl der Spiele +1" festlegt und den Spieler dann einsetzt, könnte man theoretisch noch ein Jahr rausholen. - So allmählich gehen aber auch mir selbst die kriminellen Ideen aus.


    aber ich wollte mich nicht mit einem Spitzenspieler rumschlagen, der mir nachher vorwirft, ich hätte ihm die Zukunft verbaut.


    Auch wieder war. Wobei eine Stammplatzgarantie bei einem (für mich bereits designierten) Bundesligisten eigentlich ja mehr "Zukunft" versprechen sollte, als ein Tribünenplatz bei einem CL-Teilnehmer (siehe Realität). Wenn das nur diese Egomanen von Spieler auch erkennen würden (ebenfalls siehe Realität, *seufz*).


    Morgen würde dann wohl im OH-Kleeblatt entweder stehen, dass das Spiel in Lübeck stattgefunden hatte oder dass Malte Womerde jetzt Trainer der SpVgg Greuther Fürth war.


    Hast halt verdammt gute Auswärtsfans! Spaß beiseite, dieser Fehler ist eine dieser völlig unnötigen "Verschlimmbesserungen", die irgendwann mal Einzug hielten (den gab es nicht immer).


    „Na, Malte, da fragst du ja genau den Richtigen! Klar gab es schon höhere Siege! Weißt du was: weil du doch Top-Ten-Listen so liebst, mache ich dir nachher gleich mal eine über die zehn höchsten Siege, seit du dabei bist.“


    Da hast du aber ordentlich Arbeit reingebuttert, mit den ganzen Zusatzinfos und so.


    Auch Domogoj Duspara, der sich bei uns viele Meriten erworben hatte, kam in unsere „Ruhmeshalle“ und wurde gebührend verabschiedet.


    Wo ging der denn hin? Das wäre nämlich sonst ein Fall für das Fußballlogo-Quiz.


    Ich muss sagen, ich tat mich mit der Entscheidung außerordentlich schwer. Am liebsten hätte ich in einem dieser Managerforen gefragt, was andere an meiner Stelle denn gemacht hätten.


    Das wichtigste ist für mich: Parmander muss spielen! Dieses Juwel braucht unbedingt Erfahrung. Da ist jedes Spiel, dass er ruhigen Gewissens spielen könnte, aber nicht spielt, ein verlorenes (egal, ob erste oder zweite Elf). Mit dem Erreichen der 60-Punkte-Marke dürfte auch die Perspektive in der Ersten Elf hergestellt sein. Außerdem ist er mittlerweile auch lange genug dabei, dass er nicht mehr unbedingt auf das "schützende Umfeld" der Zweiten Elf angewiesen wäre. Ich finde, er sollte die Ligaspiele der ersten Elf bestreiten.
    Der erste Mann der zweiten Elf sollte Hoffmann sein. Dann bekommt er auch noch ordentlich Spielpraxis, ohne dass fehlende Erfahrung und das Stärkendefizit den gesetzten Mitspielern in die Quere kämen bzw. der Spieler durch die fehlende Perspektive eingeht. Langfristig(!) könnte er dann Parmanders Ersatzmann werden.
    Nun verbleibt die Frage, welcher der beiden verbliebenen Torhüter die zweite Geige im großen und wer die undankbare Rolle der zweiten Geige im kleinen Konzert bekommt. Um des Friedens willen könnte man da mal auf die Vertragsversprechen schauen, welcher der beiden dir den Karriereabstieg weniger übel nehmen würde. Vom Bauchgefühl her würde ich Melzers größere Erfahrung für die bessere Reservistenposition verziehen. Für die Pokalspiele und in den unwahrscheinlichen Fällen, dass du den Keeper tauschst, hast du dann gleich einen supererfahrenen Mann, der sich sofort in die Rolle einfügt und evtl. die Kartoffeln aus dem Feuer holen kann. Andererseits wäre es eigentlich schade um Nagel, der gegenüber Melzer trotz geringeren Alters die größere nominelle Stärke besitzt (die im Wettbewerb nun einmal auch nicht ganz unwichtig ist). Sollte es die Möglichkeit geben, einen der beiden erfahreneren Mannen zu verkaufen oder zu verleihen, solltest du sie nutzen. Den entwicklungshemmenden Platz der Nr.4 kannst du im Falle eines Falles auch an einen talentlosen Hobby-Keeper vergeben (aus der A-Jugend oder gar einen vom "Amateurcasting").

  • Never change a running system@Top 10 Listen ^^
    Interessant zu sehen, was du schon so für Siege einfahren konntest. Bei Gelegenheit könnte man
    auch den Gegenpart noch mit einbauen, sprich höchste Niederlagen.


    Zu deinem Torwartproblem: Na ganz einfach, Parmander muss in Kasten. Mit dem Talent im fm Spielzeit geben und er hat zum Saisonende einen deutlich höheren Stärkenwert.

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