• Das war schon krass, wie die Brasilianer da auseinander gefallen sind. Am Ende war es nur ein Trainingsspiel und dass die Argentinier übers Elfmeterschießen weiter mussten und nen Tag weniger Pause hatten, könnte einzusätzlicher Vorteil für uns sein.


    Ich denke, wir werden den Titel am Ende holen. Ob über 90 oder 120 Minuten liegt daran, wie die Argentinier auftreten.

    Siamesen kann niemand trennen.
    Schizophrene sind nie allein.
    Pädophile haben immer Bonbons.
    Und wir hassen Hoffenheim!
    :beer:

  • In Sachen Finale bin ich verhalten optimistisch. Nie war die Ausgangslage mutmaßlich besser, die Favoritenrolle klarer. Hoffentlich wird das aber nicht zum Bumerang, denn aus allen Gegnern der unteren Turnierbaumhälfte hat Deutschland m.E. den für sie unbequemsten Gegner bekommen. Argentinien beherrscht leider exakt die drei Dinge, die die Deutschen nicht mögen: 1. Taktische Spielzerstörung, 2. Brutale Härte und 3. Absolute Ruchlosigkeit. Ich hätte mir lieber eine stärkere Mannschaft gewünscht, die der DFB-Elf dafür besser liegt. Trotzdem bin auch ich (ausnahmsweise) optimistisch, denn mit Frankreich und Brasilien hat man zwei Mannschaften geschlagen die ich für vergleichsweise schwerer gehalten hätte und auch im letzten Pflichtspiel gegen die Blau-Weißen hat man gegen Argentinien das rechte Mittel gefunden.
    Alles andere wäre auch ein undankbares Resultat für den Sport, also wenn die Mannschaft den Titel gewänne, die bereits seit über 200 Minuten kein reguläres Tor mehr erzielt hatte und nicht jene spielfreudige die fast doppelt so viele Tore im ganzen Turnier hatte. Außerhalb Argentiniens dürfte die überwältigende Mehrheit der globalen Fußballfreunde das nach diesem Turnierverlauf ähnlich sehen und "uns" die Daumen drücken.


    Die beiden Halbfinalspiele waren wie Tag und Nacht.
    Das erste begann mit dem Offenen Schlagabtausch, auf den manche so lange gewartet haben und der (dank eines Abwehrschnitzers bei der Ecke) ein besseres Ende für die Deutschen hatte. Mit dem 1:0 war das dann ein Brasilianischer Schock im Sinne von "Mein Gott, das kann doch nicht tatsächlich passiert sein". Kurzfristig hat man sich dann noch einmal berappelt (man vergesse nicht Lahms Rettungstat), aber mit grober Unkonzentriertheit fängt man sich dann noch das 2:0 ein. Und in dem Moment hatten sie plötzlich eine Körpersprache als hätten sie die die Verkündung einer kollektiven Todesstrafe vernommen. Nun gut, gegen dieses Deutschland eine Bürde von zwei Toren aufzuholen wäre schwierig geworden, aber das sah ja noch schlimmer aus als eine vorweggenommene Niederlage. Tja, dann schaut der Hühnerhaufen paralysiert noch dem deutschen Dreierpack obendrauf zu und blamiert sich vollends. Und die Deutschen machen daraus ein reines Freundschaftsspiel (Trainingsspiel wäre noch zu anspruchsvoll gewesen). Mittlerweile sage ich frei von jeder Euphorie und Ironie: Bei all den Kontern und Überzahlspielen hätte der Sieg nicht nur noch höher ausfallen können, sondern sogar müssen. Neuers Ärger am Ende kann ich wirklich nachvollziehen. Man kann den Keeper selbst in einem Trainingsspiel nicht fast zehn Minuten lang nahezu völlig ohne Deckung lassen. Immerhin hat man sich damit schon früh fürs Finale schonen können, hoffentlich nützt es was. Und dadurch, dass man den Gegner zumindest nicht noch psychologisch mit albernen Tricks vorgeführt hat (was der Gegner bei ähnlichen Lagen in der Vergangenheit ja so gerne tat), hat man sich zumindest die Restsympathie des Publikums gegen Argentinien gesichert, auch ganz nett. Umgekehrt kann man dem Gegner zumindest attestieren, dass dieser bis zuletzt zumindest versucht hat mitzuspielen. Andere hätten sich zur Schadensbegrenzung auf die Linie gestellt oder sich mit Frustfouls abreagiert. Wenn damit der Hauch Demut - den ich bei den Brasilianern stets vermisst habe - eingezogen ist, dann wären sie mir sogar wieder etwas sympathischer (leider scheint laut Medien stattdessen wieder die Sündenbocksuche Vorrang zu haben - die Meldung den "Menschenhandel" mit jugendlichen Legionären verringern zu wollen, gefällt mir da schon eher). Trotz allem ein Spiel das das Prädikat "Jahrhundertpartie" durchaus verdient hätte.
    Die zweite Partie sah hingegen so aus, als hofften zwei Teams gleichzeitig, dass sich der Gegner in der regulären Zeit müde laufen würde. Auf der einen Seite die argentinischen Minimalisten, die wieder auf die eine einzige große Chance lauerten, ohne sie selbst herausspielen zu können/wollen und auf der anderen Seite eine niederländische Mannschaft die vor lauter Sicherheitsdenken das Stürmen vergessen hatte. Gerade von letzteren war ich enttäuscht. Über das ganze Turnier hinweg fiel ihnen von Spiel zu Spiel stetig ein Stückchen Spielfreude irgendeiner Taktik zum Opfer. So lange bis jene Taktik die eigenen Tore verhinderte. Mittlerweile denke ich: Im Halbfinale hätte sich nun selbst Costa Rica die besseren Chancen erarbeitet. Das einzig gute an der ganzen Farce: Aus der Perspektive des bislang besseren Finalisten kommt nun ein Gegner, der über die volle Distanz gehen musste. Das senkt womöglich die Wahrscheinlichkeit weiterer 120 Minuten Maurerei.


    Das Gelaber über den Dritten Platz als "unnützes" "Verliererspiel" hat übrigens auch ganz schön genervt. Andere mit weniger Ego wären über so eine Chance zum "Trostpflaster" froh. Als 2002 zwei Überraschungsmannschaften dort standen, lagen sich diese zuletzt dankbar in den Armen. Wenn es nach mir ginge, dann würde man nach Vorbild der Handball-WM auch die Restplätze austragen. Teams wie Kolumbien, Mexiko oder Algerien würden sich sicher auch über eine Urkunde zum 5.,7.,9.Platz freuen, anstelle als Randnotiz vom Turnier auszuscheiden und in der Statistik zu verschwinden. Davon mal abgesehen könnte man kleineren Spielorten noch zwei Spiele mehr gönnen und die Teilnehmer mit einer ausgeglichenen konditionellen Belastung nach Hause schicken. Fände ich jedenfalls besser, als "Füllturniere" wie den Confed-Cup oder irgendwelche "Pflicht-Freundschaftsspiele" in den Kalender zu schieben.


    Tja, die Bronze-Partie war auch nicht so dolle. Die Niederländer ein Stückchen besser (und vor allem glücklicher, denn die meisten Fehlentscheidungen waren zu deren Gunsten), aber nach zwei Toren bereits zu selbstzufrieden. Brasilien nur wenig besser als gegen Deutschland. Gleich nach dem ersten Gegentreffer wieder der gleiche Hühnerhaufen in der Abwehr. Überhaupt das schlechteste Spiel um Platz Drei, an das ich mich erinnern kann. Irgendwie schien es allen einfach nur egal zu sein.


    PS @Cule:

    Unabhängig davon, dass Suarez ein toller Spieler ist - ich will diesen Menschen nicht mehr auf dem Platz sehen.


    Weißt du es schon? Wahrscheinlich schon. Wenn nicht, dann wirst du es noch erfahren. Du kannst selbst den Abzug drücken, dann hast du es hinter dir. PENG!

  • Also langsam hätte das hier mal wirklich jemand reinsetzen können: WELTMEISTER! :deutschland:


    Das Finale war ja wirklich ein wenig so, wie ich es befürchtet hatte. Argentinien spielte ausgerechnet im Finale das beste Spiel im Turnier und mit einer starken Abwehr und grober Härte konnten sie es bis zum erlösenden Treffer lange offen halten. Ein nun nicht mehr so offenes Geheimnis: Ich habe das Spiel zum Schutze Dritter alleine geguckt, zwischenzeitlich den Ton abgestellt und für etwas Ablenkung gesorgt - ich hatte trotz leichter Vorteile der Deutschen irgendwann nicht mehr an die Erlösung geglaubt und wollte beim fürs Turnier unverdienten Gegentreffer wenigstens die Schäden gering halten. Was bin ich doch froh, mich dann doch geirrt zu haben und nachdem die Anzeige sich zugunsten der Deutschen drehte und von fern her irgend ein Torschrei kam, entfuhr meinen Lippen nur ein helles "Es geht ja doch!"


    Meines Erachtens ist die DFB-Elf einer der verdientesten Weltmeister seit langem. In allen Spielen die stärkere Mannschaft gewesen, fair gespielt, keine fragwürdigen Entscheidungen nötig, keine Elfmeter-Lotterien, meist mit variablem Stil, oft sogar sehr ästhetischer Spielweise... mir fiele gerade nichts ein, was gegen diese Mannschaft spräche.


    Ganz besonders gönne ich dem Titel übrigens dem Trainer-Team. Wenn man bedenkt, wie viele Anfeindungen (Kritik konnte man das teilweise ja schon nicht mehr nennen) in den letzten Jahren gerade auf Löw einprasselten (trotz einer rational gesehen hervorragenden Bilanz), dann ist dies der endgültige Beleg dafür das Richtige getan zu haben. (Ein paar unverbesserliche Unmutsprediger gibt es natürlich immer noch, aber jetzt haben die es wenigstens nicht mehr so einfach.) Unter den Spielern gönne ich es besonders Klose, drei Mal nah dran, endlich hat es gepasst.


    Na ja, ich komme besser zum Ende. Soll ja keine One-Man-Show werden!


    PS: Weltmeister! Macht gerade irgendwie richtig Spaß dieses eine Wort zu schreiben! :freu:

  • Ja verdient ist der Titel auf jeden Fall.
    Mich freut es nicht nur für Klose, auch für Lahm oder Schweinsteiger, die vielleicht ihre letzte WM gespielt haben. Ob die in 4 Jahren noch dabei sind, bleibt abzuwarten.

    Siamesen kann niemand trennen.
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    :beer:

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