22.03.2015 - Mailand - San Remo

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    Das Radrennen Mailand–Sanremo ist mit über 290 Kilometern das längste klassische Eintagesrennen im Profi-Radsport. Es wird zu den fünf sogenannten Monumenten des Radsports gezählt und gehörte für drei Jahre zu der im Jahr 2005 eingeführten UCI ProTour, einer Serie der wichtigsten Radrennen des Jahres. Seit 2011 gehört das Rennen zur Nachfolgeserie UCI World Tour.


    Der wichtigste und berühmteste Klassiker Italiens fand bis 2012 alljährlich an einem Samstag Ende März statt, bevor mit der Ausgabe des Jahres 2013 aus Verkehrsgründen der Austragungstag auf den Sonntag gelegt wurde. Es hat den Beinamen La Primavera (Frühling) bekommen; mitunter wird dieser Beiname auch als „prima vera corsa“ gelesen, also das „erste richtige Radrennen“ des Jahres. La Classicissima, wie das Rennen auch respektvoll genannt wird, fand erstmals 1907 statt und war bis zur Abschaffung des zehn Veranstaltungen umfassenden Rad-Weltcups das erste Rennen dieser Rennserie. Seit der ersten Austragung wird das Rennen von der Gazzetta dello Sport organisiert.


    Die Streckenführung von Mailand nach Sanremo ändert sich von Jahr zu Jahr nur unwesentlich. Im Gegensatz etwa zu Paris–Roubaix, das 80 Kilometer nördlich von Paris in Compiègne beginnt, beginnt Mailand–Sanremo tatsächlich in Mailand, genauer auf der Piazza Castello. Danach führt die Strecke über Binasco, Pavia, Voghera, Tortona, Novi Ligure, Ovada und den Turchino-Pass – mit 588 Meter der höchste Punkt der Route – an die Mittelmeerküste. Diese wird an der westlichen Peripherie von Genua erreicht. Spektakulär sind vor allem die folgenden Passagen, sie führen – großteils der historischen Via Aurelia folgend – direkt an der Italienischen Riviera entlang.


    Das über weite Teile fast völlig flache Rennen entschied sich bis vor einigen Jahren an mehreren kurzen Anstiegen kurz vor Ende der Strecke.
    Darunter vor allem die Steigung nach Cipressa (etwa 20 Kilometer vor dem Ziel auf 240 Meter Höhe gelegen) und der Anstieg nach Poggio di Sanremo (rund sechs Kilometer vor dem Ziel auf 162 Meter Höhe gelegen). Im Radsport spricht man auch kurz von der Cipressa und dem Poggio. Ferner der Capo Mele (65 m), der Capo Cervo (77 m) und der Capo Berta (130 m).


    In den letzten Jahren führten diese als „Capi“ bezeichneten Anstiege jedoch selten zu einer Selektion, so dass die Entscheidung inzwischen meist in einem Massensprint ausgetragen wird. Dies zeigt sich auch in der Siegerliste, die zuletzt von Sprintern wie Erik Zabel, Mario Cipollini, Oscar Freire, Alessandro Petacchi, Mark Cavendish und Gerald Ciolek dominiert wurde.


    Die meisten Siege bei der „Classicissima“ hat der belgische „Kannibale“ Eddy Merckx aufzuweisen. Er gewann in elf Jahren zwischen 1966 und 1976 insgesamt siebenmal. Hinter Costante Girardengo (sechs Siege) und neben Gino Bartali auf Platz 3 der ewigen Rangliste liegt Erik Zabel, der von 1997 bis 2001 viermal in Sanremo gewann.


    Quelle=www.wikipedia.de


    Die letzten Sieger:
    2014: Alexander Kristoff
    2013: Gerald Ciolek
    2012: Simon Gerrans
    2011: Matthew Goss
    2010: Oskar Freire

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    Etixx-Quick-Step-Manager Rolf Aldag | Foto: Cor Vos
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    19.03.2015 | (rsn) – Fünf der vergangenen sechs Austragungen von Mailand-Sanremo wurden von Sprintern gewonnen. Mit Blick auf das Profil der am Sonntag anstehenden 106. Auflage des Frühjahrsklassikers – das praktisch identisch ist mit dem des Vorjahres – dürfen sich auch erneut die schnellen Männer im Feld die besten Chancen ausrechnen.


    Dazu gehört auch Mark Cavendish, der 2009 die „Classicissima“ für sich hat entscheiden können. Diesmal scheinen die Vorzeichen allerdings nicht sehr günstig zu stehen, denn Cavendish laboriert nach eigenen Worten noch an den Folgen einer Viruserkrankung. Beim Tirreno-Adriatico blieb der 29-Jährige ohne Sieg und stieg auf der 6. Etappe vom Rad.
    Etixx-Quick-Step-Manager Rolf Aldag – „beim Tirreno war er nicht 100 Prozent fit“ - zeigte sich allerdings zuversichtlich, dass Cavendish sich in den Tagen zwischen den beiden Rennen gut wird erholen können.


    Doch Aldag betonte auch, dass „wir dieses Mal nicht die großen Favoriten sind“, weshalb man auf mehrere Optionen setze. „Unsere Stärke ist, dass wir viel Talent im Team haben und dass wir in jeder Rennsituation vorne mitmischen können, und zwar von den Capi bis zur Via Roma“, sagte der Ahlener und nannte dafür drei Namen: „Wir haben Fahrer wie Zdeněk Štybar, der das Rennen schnell machen kann, Michal Kwiatkowski, der sein Talent bei Paris-Nizza gezeigt hat und eben Mark Cavendish.“


    Das Trio zählte bereits 2014 zu den Protagonisten des italienischen Frühjahrsklassikers. Kwiatkowski musste zwar aufgeben, doch Cavendish und Stybar erreichten in der 25-köpfigen Spitzengruppe das Ziel und sprinteten um den Sieg mit, den sich schließlich der Norweger Alexander Kristoff (Katusha) holte. Cavendish wurde dabei Fünfter, Štybar landete zwei Plätze hinter seinem Kapitän.


    Auch diesmal ist dem Tschechen, der vor knapp zwei Wochen die Strade Bianche gewann, ein Spitzenergebnis zuzutrauen – und sollte Cavendish nicht mit der ersten Gruppe über den Poggio, den letzten Anstieg des Tages kommen, wird Etixx-Quick-Step sicherlich auf Stybar setzen. Kwiatkowski dagegen, zuletzt Zweiter bei Paris-Nizza, wird versuchen
    müssen, mit einer Attacke am Poggio die Sprinter abzuhängen, will er in Sanremo als Erster über die Ziellinie fahren.


    Angesichts der besonderen Charakteristik des mit 293 Kilometern längsten Eintagesrennens des internationalen Kalenders hofft Etixx-Quick-Step darauf, dass die Strategie mit einer Dreierspitze aufgeht. „Mailand-San Remo ist ein unberechenbares Rennen, und das ist, was es so besonders macht. Am Start träumen mindestens 100 Fahrer vom Sieg auf der Via Roma“, erklärte Aldag und nannte einen weiteren wichtigen Faktor, der alle Prognosen über den Haufen werfen kann: „Die Wetterbedingungen können das Rennen drastisch verändern.“


    Als wichtigstes Ziel für das Etix-Aufgebot, in dem Michal Golas, Mark Renshaw, Fabio Sabatini, Stijn Vandenbergh und Julien Vermote Helferrollen übernehmen werden, sieht Aldag in den Tagen vor dem Rennen „sich so gut wie möglich von den schweren Rennen Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico zu erholen.“ Das sollte vor allem für Cavendish gelten, der sich noch gestern über Müdigkeit beklagte. Am Sontag allerdings wird er hellwach sein müssen.


    Das Etixx- Quick-Step-Aufgebot: Mark Cavendish, Michal Golas, Michal Kwiatkowski, Mark Renshaw, Fabio Sabatini, Zdenek Stybar, Stijn Vandenbergh, Julien Vermote



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    Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) | Foto: Cor Vos
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    21.03.2015 | (rsn) - An der 106. Austragung von Mailand-Sanremo nehmen 25 Mannschaften teil. Neben den 17 WorldTour-Teams, darunter Giant-Alpecin aus Deutschland und IAM aus der Schweiz, stehen acht Zweitdivisionäre am Start des ersten großen Klassikers der Saison. Dazu gehört auch Bora-Argon18, die zweite deutsche Profi-Mannschaft.


    Am Sonntag werden elf Deutsche mit von der Partie sein - John Degenkolb (Giant-Alpecin), Gerald Ciolek (MTN Qhubeka), André Greipel, Marcel Sieberg (beide Lotto Soudal), Paul Martens, Robert Wagner (beide LottoNL-Jumbo), Patrick Gretsch (Ag2r), Jasha Sütterlin (Movistar), Roger Kluge (IAM), Björn Thurau und Paul Voß (beide Bora-Argon 18).


    Hinzu kommen die Schweizer Fabian Cancellara, Gregory Rast (beide Trek), Silvan Dillier, Michael Schär und Danilo Wyss (alle BMC) sowie die Österreicher Bernhard Eisel (Sky) und Marco Haller (Katusha).


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    Davide Cimolai (Lampre-Merida) nach seinem Etappensieg bei Paris-Nizza | Foto: Cor Vos


    21.03.2015 | (rsn) – Nicht viel deutet darauf hin, dass die Tifosi am Sonntag bei Mailand-Sanremo den Sieg eines Italieners werden bejubeln können. Das war zuletzt 2006 der Fall, als Filippo Pozzato auf der Via Roma triumphierte – gefolgt übrigens von seinen Landsleuten Alessandro Petacchi und Luca Paolini, die vor neun Jahren das italienische Podium komplettierten.


    Doch bei der 106. Auflage des ersten großen Klassikers der Saison gelten die heimischen Profis nur als Außenseiter. Sonny Colbrelli (Bardiani-CSF), im vergangenen Jahr als Sechster bester Italiener, blieb in dieser Saison noch den Nachweis seiner Klasse schuldig. Sacha Modolo (Lampre-Merida), der 2014 Achter der „Classicissima“ wurde, wurde gar nicht erst nominiert. Teamkollege Pozzato schließlich ist über seinen Zenit hinaus. Elia Viviani (Sky) kann nach seinem schweren Sturz bei Tirreno-Adriatico gar nicht erst starten.


    Die Hoffnungen der italienischen Fans verkörpert am Sonntag ein anderer Lampre-Merida-Fahrer, nämlich Davide Cimolai. Der 25-Jährige präsentierte sich zuletzt in Top-Form, gewann zum italienischen Saisonauftakt die Trofeo Laigueglia und zuletzt die 5. Etappe bei Paris-Nizza, als er Hochkaräter wie Michael Matthews (Orica-GreenEdge) und Alexander Kristoff (Katusha) hinter sich ließ, die beide morgen zu den Sieg-Kandidaten zählen werden.


    Von seinen Ergebnissen scheint Cimolai selber etwas von sich überrascht. „Vor einem Monat war ich ein Nobody, jetzt bin ich dabei“, sagte er der Gazzetta dello Sport, verriet dann aber doch ein gehöriges Maß an Selbstvertrauen: „Aber in
    den letzten 30 Tagen hat sich viel geändert. Jetzt muss ich nur ruhig sein und dran glauben.“


    Damit meinte er nichts weniger als ein Spitzenergebnis, die unter einer Bedingung möglich sei: „Wenn ich gut über den Poggio komme und mich in einer Situation sehe, die mir liegt, also in einem Sprint“ sagte Cimolai und fügte nach einer kleinen Pause an: „In den drei bisherigen Sprints bin ich zweimal Erster und einmal Zweiter geworden. Sanremo ist eine andere Sache. Aber wenn es zu einem Kampf kommen sollte, werde ich nicht zurückstecken“, kündigte er an.


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    Alexander Kristoff (Katusha) nach seinem Etappensieg bei Paris-Nizza | Foto: Cor Vos


    21.03.2015 | (rsn) – Mit viel Selbstbewusstsein und fünf Saisonsiegen im Rücken tritt Alexander Kristoff (Katusha) am Sonntag zur 106. Auflage von Mailand-Sanremo an. Der Titelverteidiger zählt zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf den Sieg im ersten der fünf Radsport-Monumente, auch, weil er zu denjenigen Fahrern zählt, die sowohl im Massensprint als auch aus einer kleinen Gruppe heraus erfolgreich sein können.


    2014 gewann der 27-jährige Kristoff im Sprint einer 25 Fahrer starken Gruppe, die sich im Poggio, dem letzten Anstieg des Tages, formiert hatte. In Sanremo verwies er im strömenden Regen Fabian Cancellara (Trek) und Ben Swift (Sky) auf die Plätze und feierte den bisher größten Sieg seiner Karriere. „Natürlich ist es ein ganz besonderes Rennen, weil es mein erster Erfolg bei einem der Monumente war“, sagte der Norweger am Samstag in einer Pressekonferenz.


    Wie seine Konkurrenten auch nannte Kristoff die „Classicissima“ ein „sehr offenes Rennen, weshalb so viele Fahrer hier auf unterschiedliche Arten gewinnen können: Du kannst in einem Sprint gewinnen, du kannst in einer kleinen Gruppe am Poggio oder sogar schon vorher mitgehen. Deshalb gibt es viele Favoriten morgen, möglicherweise können 20 Fahrer hier gewinnen“, meinte der Vorjahressieger, der dann auch eine ganze Reihe von Konkurrenten nannte wie Cancellara, Mark Cavendish, Peter Sagan, Michael Matthews, aber auch den Frankfurter John Degenkolb. „Degenkolb ist nicht oft erwähnt worden, aber er war (2014) bis zu dem Zeitpunkt vorne, bis er Platten bekam. Er ist gut in einem rennen wie diesem“, lobte Kristoff den 26-jährigen Deutschen.


    Als entscheidende – und die für ihn kritischste - Stelle des Rennens nannte Kristoff den Poggio. „Wenn der stärkste Fahrer davonzieht, werde ich vielleicht zu kämpfen habe, um ihnen folgen zu können. Aber wir werden sehen, wie ich mich fühle.“
    Vor allem im Finale baut Kristoff auf die Hilfe eines der routiniertesten Fahrer des Pelotons: Der Italiener Luca Paolini war im vergangenen Jahr sein wichtigster Helfer und auch diesmal erwartet er vom 38-Jährigen entscheidende Unterstützung.


    „Ich denke, das Luca sicher da sein wird und vielleicht noch ein anderer (aus dem Katusha-Team)“, sagte er. „Sollte ich alleine sein, wird es schwieriger, aber Luca ist normalerweise stark und er wird da sein, sollte er nicht einen Defekt haben. Er ist wichtig, um mich in Position zu bringen und mir den Sprint anzuziehen“, so der zurückhaltende Skandinavier, der dann doch eine für ihn eindeutige Ansage machte: „Ich kenne dieses Rennen, kenne mein Level und das, was ich in der
    Saison bisher geleistet habe, macht mich zuversichtlich, dass ich den Job werde erledigen können. Ich versuche, mein Bestes zu geben und wenn das gut genug ist, werde ich gewinnen“, sagte Kristoff, der sich zudem nicht im Zugzwang sieht. „Ich denke nicht, dass ich attackieren muss. Ich muss durchkommen und dann sprinten.“


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    Ungläubig schlägt John Degenkolb (Giant-Alpecin) auf der Via Roma seine Hände
    über dem Kopf zusammen. | Foto: Cor Vos


    22.03.2015 | (rsn) – „Auf dem Zielstrich war es pure Emotion“, sagte John Degenkolb auf der Pressekonferenz – und genau danach sah es auch aus, als der Frankfurter auf der Via Roma in Sanremo über die Linie rauschte. Er schrie die Freude heraus, riss gerade noch vor der Linie die Arme hoch und ließ sie Sekundenbruchteile später ungläubig auf seinen Kopf hinunterfallen.


    Tatsächlichwar es kaum zu glauben, was der 26-Jährige auf den letzten zwei Kilometern von der Poggio-Abfahrt bis zum Zielstrich vollbrachte. Allein bahnte er sich seinen Weg durch die rund 30-köpfige Spitzengruppe, sortierte sich an zehnter Stelle im von Katusha angeführten Zug ein und hangelte sich dann bis zum Schlussspurt im Wind auf Rang vier vor, um von dort den für ihn typischen langen Sprint anzuziehen und auf den letzten Metern noch an Titelverteidiger Alexander Kristoff (Katusha) vorbeizufahren.


    „Als Kristoff angetreten hat, dachte ich wirklich, er ist zu stark um ihn zu schlagen“, gab Degenkolb zu. „Aber ich habe immer gehofft, dass ich es noch schaffe. Und kurz vor dem
    Ziel ist er dann eingebrochen. Das Erste, was mir nach der Ziellinie einfiel war: Letztes Jahr hatte ich hier Tränen in den Augen wegen der größten Enttäuschung meines Rennfahrerlebens. In diesem Jahr sind es Tränen der Freude.“


    Im vergangenen Jahr war Degenkolb bereits als Mitfavorit in Mailand gestartet, dann aber im Finale von einem Vorderraddefekt gestoppt worden. „Da hatte ich schon die Beine für einen Sprint wie heute, und es hat ernsthaft fast eine Woche gedauert um das zu verdauen“, so Degenkolb heute im Rückblick. „Glücklicherweise habe ich dann Gent-Wevelgem gewonnen.“ Bei dem belgischen Klassiker will Degenkolb auch diesmal eine Woche nach Sanremo erneut siegen. Es ist das zweite von vier harten Wochenenden hintereinander, denn darauf folgen die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix, wo er 2014 Zweiter wurde.


    „Das sind vier harte Wochen, aber ich bin mental bereit“, ist sich Degenkolb sicher, dass er gerüstet ist. Denn trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Geburt seines ersten Kindes am 2. Januar konnte er sich im Winter gut vorbereiten. „Viele sagen ja, dass die Familie vom Training abhält. Ich habe aber weiter trainiert, mein Sohn hat mich noch mehr
    motiviert.“


    Einen ersten Beweis für die gute Arbeit im Winter lieferte er im Februar bei der Dubai-Rundfahrt, als er mit einem beeindruckenden Bergaufsprint am Hatta-Dammvor Alejandro Valverde (Movistar) triumphierte. Anschließend aber folgte ein ernüchterndes Paris-Nizza, wo er nach dem Grünen Trikot des Vorjahres diesmal ohne Etappensieg blieb. „Wichtig war, dass wir da nicht die Nerven verloren haben“, meinte er nun.


    Die Nerven zu behalten, das war auch auf dem 293 Kilometer langen Weg von Mailand durch den Regen an die ligurische Küste und dort in Richtung Sonne nach Sanremo wichtig. Denn die Classicissima wurde einmal mehr nicht durch Angriffe an der Cipressa oder am Poggio entschieden, sondern erst unten auf den letzten flachen Metern in Richtung Ziel.


    Bis dahin fuhr Degenkolb hellwach, rollte dank guter Positionierung schon in der Cipressa-Abfahrt mit einigen anderen Favoriten etwas vom Feld davon, zog dann aber nicht im Wind durch und hielt sich weiter zurück. Den Poggio schließlich überquerte er unter den ersten Zehn, hielt sich aber auch hier aus dem Wind und ritt auch keine panische Attacke, wie es anderen Siegkandidaten Jahr für Jahr passiert. „Das Wichtigste hier ist, seine Kraft zu sparen – die Beine schonen, die Beine schonen, die Beine schonen“, erklärte Degenkolb. „Wenn man mit leerem Tank auf die Via Roma kommt, kann man nicht mehr sprinten.“


    Trotzdem war es wichtig, am Poggio weit vorne zu fahren. Denn nur knapp hinter Degenkolb krachte es in der Abfahrt – ein Sturz von Philippe Gilbert (BMC) nahm Weltmeister Michal Kwiatkowski, den Tschechen Zdenek Stybar (beide Etixx – Quick-Step) und auch den deutschen Sieger von 2013, Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) aus dem Rennen.


    Unten in San Remo ging Degenkolb zunächst in den schützenden Windschatten der noch recht großen Gruppe und arbeitete sich dann nach und nach weiter nach vorne. Dabei musste er auf den letzten 1000 Metern zwar mehrmals im Wind auf der linken Seite des einreihigen Zuges antreten, doch das schadete ihm offensichtlich kaum.


    „Das Wichtigste im Finale war, dass ich nicht eingebaut war und freie Fahrt hatte“, fand Degenkolb und hatte damit wohl Recht. Denn sein Dauerrivale von Paris-Nizza, der Australier Michael Matthews (Orica-GreenEdge), kam deutlich besser positioniert auf die Zielgerade, war dann aber einen Moment eingebaut, als der Deutsche vorbeizog und musste sich mit Rang drei begnügen.


    Ein bärenstarkes Finale ist Degenkolb gefahren, doch ausgerechnet die Person, die sein Leben am 2. Januar nach eigener Aussage „komplett gemacht“ hat, schaute nicht zu: „Meine Frau hat gleich nach dem Ziel angerufen und erzählt, dass er geschlafen hat, als ich gesprintet bin“, so Degenkolb. Dann muss es wohl an einem der kommenden drei Wochenenden noch einmal klappen mit dem Klassikersieg, damit auch Leo Robert zuschauen kann.


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    John Degenkolb (Giant-Alpecin) rauscht vor Alexander Kristoff (Katusha) und
    Michael Matthews (Orica-GreenEdge) als Erster ins Ziel. | Foto: Cor Vos


    1. John Degenkolb (Ger, Team Giant) 6:46:16
    2. Alexander Kristoff (Nor, Team Katusha)
    3. Michael Matthews (Aus, Orica Greenedge)
    4. Peter Sagan (Svk, Tinkoff Saxo)
    5. Niccolo Bonifazio (Ita, Lampre)
    6. Nacer Bouhanni (Fra, Cofidis, Solutions Credits)
    7. Fabian Cancellara (Sui, Trek Factory Racing)
    8. Davide Cimolai (Ita, Lampre)
    9. Tony Gallopin (Fra, Lotto Soudal)
    10. Edvald Boasson Hagen (Nor, MTN)


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    John Degenkolb (Giant-Alpecin) triumphiert beim 106. Mailand-Sanremo.
    | Foto: Cor Vos


    23.03.2015 | (rsn) – Mit Simon Geschke (Schlüsselbeinbruch) und Nikias Arndt (Erkältung) fehlten bei Mailand-Sanremo gleich zwei wichtige Helfer, die Giant-Alpecin fest zur Unterstützung für John Degenkolb eingeplant hatte. Doch das Team
    wusste den Verlust der beiden Deutschen bestens zu kompensieren. Eine Schlüsselrolle spielte dabei der Niederländer Tom Dumoulin, der bis in den Poggio hinein noch an der Seite seines Kapitäns blieb und Degenkolb optimal in den entscheidenden Anstieg des Tages „ablieferte.“ Der besorgte mit einer taktisch cleveren Vorstellung den Rest und sprintete auf der Via Roma zum bisher größten Sieg seiner Karriere.


    Doch der Triumph des Frankfurters war auch ein Erfolg der ganzen Mannschaft. wie Sportdirektor Marc Reef im Ziel radsport-news.com sagte. „Wir haben einen guten Job gemacht, John perfekt zu platzieren. Wir wollten nur agieren, wo es notwendig ist, am Capo Berta etwa. Die Cipressa war nicht so wichtig, aber dann am Poggio hat Tom Dumoulin einen super Job gemacht“, lobe Reef seinen Landsmann, der sogar noch in der ersten Gruppe auf die Zielgerade kam, wenngleich er Degenkolb den Sprint nicht mehr lancieren konnte.


    „Ich bin nach dem Poggio nicht mehr an John herangekommen“, bestätigte der 24-Jährige gegenüber radsport-news.com. „Er musste auf den letzten Kilometern also allein arbeiten. das hat er aber gut gemacht. Ich habe ihn immerhin zuvor am Poggio gut positioniert. Und er hat das dann perfekt abgeschlossen“, so Dumoulin, der nach dem Rennen gleich zum Flieger musste, aber die Bedeutung dieses Sieges für das gesamte Team betonte.


    „Das ist ein Feiertag für uns alle“, sagte er. „Und für John ist es der Lohn der harten Arbeit, die er im Winter investiert hat. Er ist hier auf einem Top-Level angekommen und es ist so super, dass er gewann.“


    Den Sieg hatte Degenkolb auch einer klugen Teamstrategie zu verdanken, die darin bestanden hatte, möglichst viele Körner für das Finale aufzuheben. Dumoulin: „Der Tag bestand hauptsächlich darin, Kräfte bis zum letzten entscheidenden Moment zu sparen. und das hat mustergültig geklappt. John hat kein bisschen Kraft unterwegs verloren.“ Und Reef ergänzte: „Es war nicht unsere Aufgabe, das Rennen zu kontrollieren. Wir konnten gut in der zweiten Reihe bleiben und Kräfte sparen, das war unsere Taktik. Wir brauchten diese Kräfte aber auch alle zum Sieg.“


    Vielleicht auch, weil er noch über genügend Reserven verfügte, nahm Degenkolb die Abfahrt vom Poggio weit vorne in Angriff und entging damit einem Sturz, der unter anderem Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) und Philippe Gilbert aller Chancen beraubte. Reef bezweifelte allerdings, ob es ohne den späten Crash zu einem anderen Ausgang des Rennens gekommen wäre. „Die Stürze haben natürlich das Rennen beeinflusst. Ich weiß aber nicht, ob es etwas am Resultat geändert hätte, wenn all die Fahrer auf dem Rad geblieben wären. John war einfach sehr stark“, betonte er.


    Mit dem Gedanken an das kommende Jahr, wenn mit dem Pompeiana der schon für 2014 geplante weitere schwere Anstieg in das Streckenprofil genommen werden soll, wollte sich Reef verständlicherweise noch nicht beschäftigen. „Wir genießen erst einmal dieses Jahr. Dass wir jetzt unser erstes Monument gewonnen haben, ist einfach großartig“, sagte der 29-Jährige, der Degenkolb auch für den weiteren Verlauf der Klassikerkampagne viel zutraut. „John hätte Mailand-Sanremo schon
    letztes Jahr gewinnen können, als ihn der Defekt vor dem Poggio ausbremste. Jetzt hoffe ich, dass ihm das einen Schub für die nächsten Klassiker verleiht.“


    Quelle=www.radsport-news.com

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    Autor: unbekannt

  • Ich hab die letzten 50 km live gesehen, das stimmt so weit was die schreiben, Degenkolb war zwar vorne drin, vesteckte sich aber gut und kam erst im Finish stark nach vorn. Zweimal musste er in den Wind, weil es nur einen einreihigen Zug gab, da gab ich ihm schon keine Chance mehr, doch am Ende war es eine Radlänge Vorsprung vor Kristoff.


    Neues deutsches Team mit einem deutschen Topsprinter und gleich solch ein Erfolg, das macht Lust auf mehr.


    Nochmal zur Erinnerung, über 290 km, mit der neutralisierten Fahrt sogar über 300 km, das längste Rennen im Zirkus, da musst du tatsächlich Kräfte sparen bis zum geht nicht mehr. Ich hatte mich eigentlich schon auf Matthews festgelegt, doch der kam nicht raus, weil in dem Moment wo er antreten wollte war Degenkolb neben ihm und er konnte nicht ohne das es nochmal gescheppert hätte. Also taktisch wirklich 1a gefahren von Degenkolb.


    Ich kenne seine Rennplanung nicht, vermutlich geht er jetzt in die Kopfsteinpflastersaison weil er auch da ein Wörtchen mitreden kann. Übersteht er die ohne größere Verletzung ist er einer der Topsprinter bei einer der großen Grand Tours. Dafür muss man jetzt kein Prophet mehr sein.

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    Autor: unbekannt

  • Matthews war am Ende auch mein Favorit, dann aber ganz starke Leostung von Dege!
    Auch die von Kristoff kann man gar nicht hoch genug einschätzen, immerhin sah er schon an der Cipressa wie abgehängt aus und ist dann einen sehr langen Sprint von vorne gefahren.
    Das ist also das erste Monument für Degenkolb, zwei kann er meiner Meinung nach in der Karriere noch holen.

  • Auch die von Kristoff kann man gar nicht hoch genug einschätzen, immerhin sah er schon an der Cipressa wie abgehängt aus und ist dann einen sehr langen Sprint von vorne gefahren.


    Da stimme ich dir absolut zu, ohne den alten Mann Paolini wäre er an der Cipressa verreckt und dann dieses Finale. Einfach nur WOW

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    Autor: unbekannt

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