Prolog
Hallo liebe interessierte Leser,
bevor ich euch meine Geschichte erzähle (und die hat es wirklich in sich!), wäre es natürlich unhöflich, mich nicht zunächst vorzustellen.
Mein Name ist Manfred Siedler, doch seit Erstklässlertagen nennt man mich Freddie. Dieses Schicksal teile ich bestimmt mit vielen Manfreds dieser Erde.
Ebenfalls seit Erstklässlertagen spielte ich Fußball, zwar selten erfolgreich, aber immer mit Herz und Seele dabei. Im Grunde ist es ein Wunder, wie ich immer wieder trotz absoluter Talent- und oftmals auch meine jeweiligen Trainer zur Verzweiflung treibender Planlosigkeit Vereine fand, die so gnädig waren, mich meine limitierten Fähigkeiten zumindest mal demonstrieren zu lassen.
Doch die Vereine meiner "Spielerkarriere" (Uni-Mannschaften und diverse Freizeit-Betriebssportgruppen lasse ich in dieser Aufzählung aus) kennen bestimmt nur absolute Lokalpatrioten. Wem sagt denn der TV Angermund, der SV Oberbilk 09 oder der SSV Erkrath 1909 wirklich etwas?
Wo wir auch schon zu meiner Herkunft kommen. Geboren wurde ich an einem sonnigen Junitag des Jahres 1984. Meinen Geburtsort sollte der lokalkundige Leser schon evaluiert haben, doch diejenigen, denen meine Vereinshistorie nicht das geringste sagt, möchte ich natürlich nicht im Dunkeln lassen.
Ich bin Düsseldorfer durch und durch. Und obwohl es mich studien- und mittlerweile berufsbedingt schon nach Hannover, Würzburg und Trier verschlagen hat, bin ich meiner Heimat stets treu geblieben.
Nach meiner Ausbildung in Trier, dem Studium in Hannover und meiner ersten Stelle als Projektassistent in Würzburg entschied ich mich 2009 dazu, der Großstadt lebewohl zu sagen und mein Glück sozusagen auf dem Lande zu suchen.
Diese Entscheidung wurde allerdings, so ehrlich muss ich dann doch sein, maßgeblich davon beeinflusst, dass mein Würzburger Arbeitgeber im Zuge der ab 2007 stattfindenden wirtschaftlichen Talfahrt Ende 2008 in Konkurs ging und ich gezwungen war, mir eine neue Arbeitsstelle zu suchen.
Ich fand diese glücklicherweise recht schnell, sodass (wie so oft), mal wieder Umziehen angesagt war. Dieses Mal ging es nach Hessen. Fulda war mir, obwohl sich dort mein Arbeitsplatz befand, zu städtisch, hatte ich mir doch vorgestellt, im Ländlichen sesshaft zu werden, sodass ich mir im dreißig Kilometer entfernten Kirchheim, was 99 % derer, die es überhaupt kennen, wohl am ehesten durch den Verkehrsfunk aufgrund eines naheliegenden Autobahndreiecks bekannt sein dürfte, eine Eigentumswohnung kaufte.
Fußballerisch natürlich weiterhin interessiert, entschied ich mich gegen das Angebot, dauerhaft der Betriebssportmannschaft anzugehören, und nahm vor Beginn der Saison 2009/2010 an einem Probetraining beim lokal ansässigen TSV Kirchheim teil.
Zu meiner Verwunderung nahm man mich auf, und so spielte ich fortan als Stürmer in der Kreisliga. Doch einen ungünstigeren Zeitpunkt zum Vereinseinstieg konnte ich kaum finden. Ich meine, gut, als Spieler ging es mich wahrscheinlich nichts an, aber Nach und Nach stellte sich heraus, dass es um den Club schlecht bestellt war. Erst kürzte uns der Kommunalausschuss drastisch die Zuschüsse (hatte ich die Wirtschaftskrise damals schon erwähnt?), dann stellte sich heraus, dass der Finanzvorstand die Clubfinanzen immer schöner dargestellt hatte, als sie eigentlich waren, kurzum, wir legten im Mai 2012 eine astreine Pleite hin.
Der traurige Rest des Vereins fusionierte zur Spielgemeinschaft Aulatal und der TSV Kirchheim war Geschichte. Für einige von uns Ex-TSVlern war das überhaupt kein Problem, man sagte sich "Ob Kirchheim oder Oberaula, hauptsache Fußball!", meldete sich bei der SG Aulatal an und setzte das Fußballspielen fort.
Doch für mich und einen kleinen, harten Kern bestehend aus Ex-TSV-Spielern und Ex-TSV-Vereinsmitgliedern kam das überhaupt nicht infrage.
Kein Fußball mehr in Kirchheim? Das mussten wir ändern. Und so wurde er, nachdem wir mit dem Ortsrat die Weiternutzung des sogenannten Knüllwaldstadions (Wer hat diesem kleinen Ding bestehend aus einem von Holzbänken umrandeten Rasen nebst Bier- Cola- und Bockwurststation überhaupt den Suffix "Stadion" verpasst?!) am 10. Juni 2012, aus der Taufe gehoben, unser "SC Kirchheim 12"
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Und damit herzlich Willkommen zu meiner ersten Managerstory.
Man möge mir die Wall-of-Text verzeihen (ist vielleicht nicht ganz so Short-Story-like), aber mir war es wichtig, irgendwie einen passenden Einstieg zu schaffen, auf dem die Story fußt. (Da muss man sich bei nem CaC halt was überlegen, was irgendwie logisch erscheint).
Im nächsten Teil werde ich euch den Freizeitkicker-Kader und seine Konkurenz näherbringen und dann geht es auch schon los.
Ich hoffe, die Story ist für einige von euch interessant und verbleibe erstmal mit besten Grüßen.