Am Samstag, dem 30. April 2011, gegen 17:18 Uhr gab es im Signal Iduna Park in Dortmund kein Halten mehr: Mit einem 2:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg sicherte der Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund - kurz Borussia Dortmund - seine insgesamt siebte Deutsche Meisterschaft.
Eine grandiose Saison, in der der BVB am 10. Spieltag die Tabellenführung übernommen und seitdem nicht wieder abgegeben hatte, wurde bereits am 32. Spieltag mit dem Titelgewinn gekrönt.
Die Helden des Tages hießen Lucas Barrios und Robert Lewandowski, die mit ihren Toren schon in der ersten Spielhälfte alles klar gemacht hatten. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel mehr und mehr zum Schaulaufen für den neuen Titelträger und nach dem Abpfiff brachen alle Dämme.
[Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/171225/n4nead8i.jpg]
Vater des Erfolgs war sicherlich der Dortmunder Trainer - Jürgen Klopp.
[Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/171225/98a2h2gu.jpg]
Fast drei Jahre zuvor war er vom FSV Mainz 05 nach Dortmund gekommen, um dort eine Mannschaft nach seinen Vorstellungen aufzubauen. Dabei setzte er konsequent auf eine Verjüngung des Kaders, was dazu führte, dass mit Ausnahme von Torhüter Roman Weidenfeller kein Stammspieler der Meistermannschaft älter als Mitte 20 war.
[Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/171225/44pt724d.jpg]
Als das große Ziel des BVB erreicht war und der Traditionsclub aus dem Ruhrgebiet als jüngster Deutscher Meister in der Bundesligageschichte feststand, zog sich Klopp erst einmal für einige Momente zurück. Die Szene erinnerte ein wenig an Kaiser Franz Beckenbauer nach dem 1:0-Erfolg 1990 im WM-Finale gegen Argentinien. Dortmunds Präsident Reinhard Rauball beobachte das mit Wohlwollen: "Du musst bei aller Euphorie eine gewisse Zeit allein sein."
Zwei Wochen später, am 14. Mai 2011, erfolgte nach dem letzten Saisonsieg (3:1 gegen den Absteiger aus Frankfurt) die offizielle Übergabe der Meisterschale.
[Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/171225/hwsig3sg.jpg]
Und keine 24 Stunden danach folgte der Paukenschlag: Klopp lud zur Pressekonferenz und hielt seine Abschiedsrede an die BVB-Familie. „Das ist wohl die schwerste Aufgabe, die ich bisher zu bewältigen hatte“, sagte er, „ich kann das, was mir durch den Kopf geht, nicht ausdrücken. In den letzten Jahren ist so viel passiert, es war unglaublich.“
Es sei nicht so wichtig, was über einen Menschen gedacht werde, wenn er kommt, sagte Klopp: „Es ist wichtig, was über einen gedacht wird, wenn man geht.“ Das, was in Dortmund über ihn und seine Co-Trainer gedacht werde, „das packen wir ein; egal, wo es uns hin verschlägt.“ Kurze Zeit später ging er, die letzte Rede als Borusse lag hinter ihm. „Wir sehen uns wieder. Vielen Dank!“, hatte er geschlossen. Im Saal kämpften viele mit den Tränen.
Borussia Dortmund muss ab sofort den Gedanken ertragen, dass der Trainer nicht mehr Jürgen Klopp heißt.
genutzte Quellen:
http://www.spiegel.de/sport/fu…e-wand-bebt-a-759946.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Fußball-Bundesliga_2010/11
https://www.welt.de/sport/fuss…B-Familie-zu-Traenen.html
Borussia Dortmund muss ab sofort, das heißt ab dem 13.6.2011, den Gedanken ertragen, dass ich jetzt der neue Trainer bin.
Und als neuer Trainer mache ich gleich mal von der Möglichkeit Gebrauch, mir einen Trainerstab nach meinem Wunsch zusammenzustellen. Die Verträge von Michael Wenzel und David Wagner werden aufgelöst und gleichzeitig wird die Suche nach neuen Assistenztrainern in Angriff genommen.
Das Gespräch mit Reinhard Rauball, Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc über die Mindesterwartungen für die neue Saison und die zur Verfügung stehenden Budgets ist nüchtern und sachlich. Es wird nicht die Titelverteidigung verlangt, Mindesterwartung der Vereinsführung ist stattdessen die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. Im DFB-Pokal soll es das Halbfinale sein.
Ein Transferbudget steht für die Erreichung dieser Ziele nicht zur Verfügung, dafür ist im Gehaltsbudget noch "Luft".
[Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/171225/ypej6v7j.jpg]
Schauen wir uns einmal den Kader an:
[Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/171225/jdwrz2sw.jpg]
Und eine etwas tiefergehende Analyse:
[Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/171225/6bxfwnwo.jpg]
Was auffällt:
- Wir haben sechs Verletzte, die allesamt zwischen vier und acht Wochen ausfallen werden.
- Wir sind in der Offensive fantastisch besetzt.
- In der Defensive sieht es da schon etwas weniger toll aus. Gerade Weidenfeller, Piszczek und Schmelzer sollten besser nicht längerfristig ausfallen. Ups ...
Alles in allem kann man Jürgen Klopp nur gratulieren, dass er in der letzten Saison Meister geworden ist! In dieser Spielzeit werden wir das eher nicht hinbekommen.
Hier noch ein Ausblick auf die Vorbereitungsspiele und den ersten Bundesligatermin (dazwischen wird noch die erste Runde im DFB-Pokal rutschen):
[Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/171225/in7ddfdr.jpg]