• Und dass mit Max Hopp erstmals ein Deutscher in Runde 3 steht, wobei er ja für Runde 2 gesetzt war.

    Das ist aber auch so eine Sache, die mich ärgert, Sport1 verbreitet wieder Lügenmärchen. "Toll, zum ersten Mal in der Geschichte des Dartsports steht ein Deutscher in Runde 3!" Dabei ist Runde 3 nur die Runde 2 der letzten Jahre. Zum siebten Mal steht ein Deutscher unter den letzten 32, das ist das Entscheidende. Über Rekorde reden wir dann, wenn Hopp gegen MvG gewinnt und im Achtelfinale steht (der war gut, oder?). Dann hätten wir ein Novum, alles andere ist schöngeredet.


    Und wo ich gerade dabei bin: Ich habe mir gestern spontan Joyce vs. Dobromyslova bei Sport1 gegeben, und wusste danach wieder, warum ich den englischen Originalton bevorzuge.

    Gordon Shumway, der Fachidiot vom Dienst!

  • Naja dass Elmar zu DAZN gegangen ist, ist für Sport1 schon ein herber Verlust...


    Ich hoffe dass Unterbuchner an seine BDO Leistungen anknüpfen kann wenn er denn übernächstes Jahr zur PDC wechseln wird. Er stand schließlich Anfang diesen Jahres im Finale und hat viele gute Leistungen gezeigt im Laufe des Jahres.


    Der Hype um Hopp geht mir sowieso bissel aufn Keks. Der is bei weitem nich so stark dass er gegen MvG auch nur den Hauch einer Chance hätte.

    Siamesen kann niemand trennen.
    Schizophrene sind nie allein.
    Pädophile haben immer Bonbons.
    Und wir hassen Hoffenheim!
    :beer:

  • Paulke war der Grund, warum ich auf livePDC umgestiegen bin. Aber ja, Shumway ist da noch deutlich schlimmer. Ich frage mich jedesmal auf‘s neue, wie man sich so schlecht vorbereiten kann.


    Hopp halte ich persönlich für ziemlich stark - wenn seine Nerven mitspielen. An einem guten Wochenende kann er jeden schlagen (siehe EDC und Saarbrücken). Der Hype ist allerdings furchtbar, und vielleicht auch ein Grund für die Nervosität. Gegen MvG traue ich ihm einen Satz zu, mehr aber mit Sicherheit nicht.


    Von Unterbuchner bin ich kein großer Freund. Erfolge sind momentan da, aber es ist auch nur BDO. Beim Grand Slam hatte er Wade mit dessen eigenen Waffen geschlagen, das war klasse, klar, aber ansonsten... Die Spiele in der Gruppenphase sollte man nicht überbewerten, dass ist nur BO9. In der PDC hat er mit ~90er Averages Top64-Potential, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass da mehr geht. Ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren ;)

  • Das mit den Nerven hat er ja ketzt anscheinend bessee im Griff. Denk aber auch dass er mit dem Druck durch den Hype nicht so ganz klar kommt.


    Finds von Unterbuchner auf jeden fall vernünftig noch zu warten und nicht direkt zu wechseln. ;) Ob er in der PDC mithalten kann wird man sehen.

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  • Die WM – wer qualifiziert sich, wer ist Favorit?


    In diesem Jahr veränderte die PDC das Teilnehmerfeld der WM von 72 auf 96 Spieler. Die Top32 der Welt sind gesetzt und steigen erst in der zweiten Runde ein. Dazu kommen die Top32 (vorher Top16) der Pro Tour Order of Merit, also quasi der Saisonrangliste, die noch nicht über die Weltrangliste qualifiziert sind. Sie spielen gegen 32 sogenannte „Internationale Qualifikanten“, also Spieler, die einzelne Turniere oder Turnierserien gewonnen haben, die nicht zu der normalen Tour gehören. Darunter sind unter anderem sieben Spieler aus Asien, ein Brasilianer, einer aus Indien, einer aus Südafrika, aber auch einer aus Deutschland und seit diesem Jahr auch zwei Frauen. Über die Sinnhaftigkeit der internationalen Qualifikanten lässt sich streiten, viele spielen einfach nicht das Niveau, welches bei der WM gefordert wird.


    Für Deutschland gehen dieses Jahr erstmals vier Spieler an den Start. Max Hopp ist inzwischen die Nummer 32 der Welt und gesetzt, er steigt also erst in der zweiten Runde ein. Martin Schindler und Gabriel Clemens qualifizierten sich über die Pro Tour Order of Merit, dazu kommt Robert Marijanovic, der die sogenannte Superleague gewinnen konnte.


    Die beiden Top-Favoriten sind wie eigentlich immer Michael van Gerwen und Gary Anderson. Van Gerwen spielte ein für seine Verhältnisse schwaches Jahr und konnte „nur“ 19 Turniere gewinnen. Natürlich ist er immer noch der beste Spieler der Welt, aber in wichtigen Matches versagten ihm oft die Nerven und er unterlag knapp. Oft auch gegen Anderson. Der Schotte nutzte die Schwäche seines Konkurrenten aus und gewann mehrere Majors, die UK Open, das World Matchplay und die Champions League. Dazu kommt ein Finale beim Grand Slam, wo er im Halbfinale van Gerwen besiegte und dann im Finale an Gerwyn Price scheiterte, ein Spiel, welches er normalerweise gewonnen hätte, wenn nicht Price zu ein paar Unsportlichkeiten gegriffen hatte. Pikant: Anderson und van Gerwen würden schon im Halbfinale aufeinander treffen.


    Natürlich sind auch alle anderen Top10-Spieler in der Lage, mit einem Run ganz weit zu kommen, als Geheimfavoriten gelten (oder galten) neben diesen aber auch der Niederländer Jeffrey de Zwaan, der dieses Jahr schon bei zwei Majors van Gerwen schlagen konnte und beim World Matchplay bis ins Halbfinale kam und auch Max Hopp, der vom großen Phil Taylor sogar bis ins Halbfinale getippt wurde. Dazu kommt der amtierende zweifache Jugendweltmeister Dimitri van den Bergh, dem beim Grand Slam das perfekte Spiel, der Neun-Darter, gelang.


    Bei der WM wird durchgängig im Set-Modus gespielt. Um einen Satz zu gewinnen muss man drei Legs gewinnen; in den ersten beiden Runden braucht man drei Sätze um das Spiel zu gewinnen. Sollte es zu einem Entscheidungssatz kommen, muss dieser mit zwei Legs Differenz gewonnen werden (Ausnahme Runde 1). Steht es im Entscheidungssatz 5:5, gibt es ein sogenanntes Sudden-Death-Leg, das ist dann das endgültig entscheidende Leg. Vor diesem Leg wird durch einen neuerlichen Wurf auf das Bulls-Eye ermittelt, wer dieses beginnen darf.


    Hopp und Clemens überzeugen, Schindler und Marijanovic unterliegen unglücklich


    Max Hopp bewies wieder einmal, dass er dieses Jahr extrem gereift ist. Mit Danny Noppert musste er gegen den wohl stärksten Pro Tour-Qualifikanten antreten, der zudem ein extrem gutes Scoring an den Tag legte und fast vier Punkte mehr im Average (also die geworfene Durchschnittspunktzahl) spielte. Aber: Noppert traf die Doppel nicht gut, Hopp hingegen checkte 52,94 % seiner Würfe auf den äußeren Ring des Boards. Deswegen gewann er auch alle drei Sätze (3:0, 3:1, 3:2). In Runde 3 wartet allerdings van Gerwen auf ihn, jeder Satzgewinn wird ein großer Erfolg sein.


    Martin Schindler präsentierte sich leider wieder einmal in „Bühnenform“. Während es bei den Turnieren unter Ausschluss der Öffentlichkeit oder auf kleineren Bühnen eigentlich immer gut läuft, konnte er vor TV-Kameras erst ein einziges Spiel gewinnen und ein zweites kam nicht dazu. In den entscheiden Momenten konnte er sein Leg nicht gewinnen, so lief er das ganze Spiel seinem Gegner, dem Neuseeländer Cody Harris hinterher, und hatte im entscheidenden fünften Satz den Nachteil, dass Harris Anwurf hatte. Deswegen verlor der Straußberger am Ende mit 2:3 (1:3, 3:1, 0:3, 1:3, 1:3). Durchaus eine Enttäuschung, Schindler war in das Spiel als Favorit gegangen.


    Robert Marijanovic hatte mit dem Engländer Richard North ein ziemlich hartes Los erwischt. Der Freudenstädter startete aber richtig gut in das Match und konnte dank starken Checkouts die ersten beiden Sätze knapp mit 3:2 für sich entscheiden. Auch im dritten Satz hielt Marijanovic gut mit. Beim Stand von 2:2 stellte sich Marijanovic 16 Rest, nur um zusehen zu müssen, wie North 64 Punkte zum Satz checkte. Im vierten Satz führte Marijanovic wieder 2:0, verpasste dann aber bei 70 Rest mehrere Singlefelder und erspielte sich nicht mal einen Matchdart. North drehte den Satz noch und gewann auch den entscheidenden fünften Satz mit 3:1. Ein weggeworfener Sieg von Marijanovic.


    Gabriel Clemens hatte mit Aden Kirk ein dankbares Los. Clemens konnte sich erwartungsgemäß mit 3:0 (3:0, 3:1, 3:2) durchsetzen und geriet nie in Gefahr. In der zweiten Runde ging es gegen den Schotten John Henderson. Clemens startete stark und checkte bereits im dritten Leg eine 125 mit Bulls-Eye, Single Bull und Bulls-Eye. Trotzdem gewann Henderson den ersten Satz mit 3:2. In den nächsten beiden Sätzen das umgekehrte Spiel. Wieder musste ein entscheidendes fünftes Leg her, diese gewann aber Clemens. Highlight hier ein 141er-Finish. Doch Henderson kämpfte sich stark ins Spiel zurück, denn nachdem Clemens per 10-Darter einen erneuten Set-Decider fixierte, checkte Henderson seinerseits 141 zum 2:2. Im entscheidenden Satz wurde Clemens dann deutlich nervöser, die Triple kamen nicht mehr so gut und Henderson konnte den letzten Satz mit 3:1 für sich entscheiden, sogar mit einem 120er-Checkout zum Sieg. Ähnlich wie bei Marijanovic eine Enttäuschung, denn auch wenn Clemens Außenseiter war, genügend Chancen um das Match zu gewinnen waren da.


    Favoriten scheiden früh aus


    Die ersten beiden Runden hatten einige Favoritenstürze zu verzeichnen. Schon am dritten Turniertag verlor die Nummer 3 der Order of Merit, Peter Wright, gegen den Spanier Toni Alcinas. Schon im ersten Satz packte Alcinas unter höchstem Druck ein 109er-Highfinish zum 3:2 aus (Wright stand auf 28). Danach wirkte Wright gebrochen, er verlor auch den zweiten Satz mit 1:3. Im dritten Satz nahm sich dann Alcinas eine Auszeit und Wright konnte nochmal verkürzen, die erwartete Aufholjagd blieb jedoch aus. Wright verpasste wieder zu viele Darts auf die Doppel und Alcinas gewann den letzten Satz mit 3:2.


    Mensur Suljovic bewies mal wieder, dass die große WM-Bühne nicht seine ist. Gegen den Engländer Ryan Searle setzte es ein deutliches 1:3. Dabei begann Suljovic sogar richtig stark, erzielte in den ersten sechs Aufnahmen vier (!) 180er, brach nach seinem Satzgewinn aber total ein. Suljovic kriegte in den entscheidenden Momenten die Legs nicht zu und verlor die drei weiteren Sätze mit 1:3. Ein herber Rückschlag für den Österreicher, der sich im Vorfeld des Turniers so viel vorgenommen hatte und anders als Wright oder van Barneveld in guter Form war.


    Auch Simon Whitlock hatte in seinem Match nicht viel zu lachen. Wie Mensur Suljovic kriegte er seinen eigenen Anwurf oft nicht durch und verlor alle drei Sätze (2:3, 1:3, 1:3) gegen den klaren Außenseiter Ryan Joyce.


    Raymond van Barneveld kündigte vor der WM sein Karriereende für 2020 an und erklärte als Ziel den sechsten Weltmeistertitel. Dafür hat er aber nur noch nächstes Jahr Zeit, der Holländer verlor gegen den Litauer Darius Labanauskas. Van Barneveld kam schlecht in das Match rein, kämpfte sich jedoch zurück und gewann den zweiten Satz. Auch der dritte Satz schien an den Niederländer zu gehen, doch van Barneveld verpasste vier Set-Darts und Labanauskas brachte doch noch seinen Anwurf durch. Im vierten Satz profitierte van Barneveld vom schwächeren Scoring seines Gegners, er gewann ihn mit 3:2. Doch im fünften und entscheidenden Satz verpasste van Banrveld vier, fünf und einen Dart auf die Doppel, um das Leg zu gewinnen und Labanauskas konnte den (zugegeben glücklichen) Sieg einfahren.


    Und noch eine dicke Überraschung gab es: Der amtierende Grand Slam-Champion Gerwyn Price aus Wales vergab eine 2:0 Führung plus einen Matchdart und verlor sein Spiel gegen Außenseiter Nathan Aspinall noch 2:3. Die letzten fünf Legs gewann alle Aspinall, Price brachte überhaupt nicht mehr sein Spiel auf die Bühne und wurde zusätzlich von den Zuschauern, die ihm seine Aktion im Grand Slam-Finale immer noch nicht verziehen haben, ausgepfiffen.


    Weitere gesetzte Spieler, die ihr Auftaktmatch verloren, waren Darren Webster, James Wilson, Stephen Bunting, Steve Beaton, Jelle Klaasen, Ian White (dazu später mehr) und Jonny Clayton.


    Norris gewinnt im Sudden-Death


    Einen echten Thriller lieferten sich Alan Norris und Steve Lennon. Beide Spieler gewannen ihre ersten beiden Sätze. Auch im Entscheidungssatz konnte keiner breaken, so ging es beim Stand von 2:2 in die Verlängerung. Nach drei weiteren Holds und dem Zwischenstand von 4:3 für Lennon verpasste Norris sechs Darts auf Doppel und ließ Lennon, der in diesem Leg eigentlich viel zu schwach gescort hatte nochmal ans Board. Der Ire verpasste zwei Matchdarts, dann machte Norris das Leg aber endlich zu. 4:4, und wieder konnte keiner der beiden den Anwurf des anderen breaken. So kam, was kommen musste: das Sudden-Death-Leg musste das Spiel entscheiden. Erneut wurde ausgebullt, Lennon konnte gewinnen und durfte das entscheidende Leg anwerfen. Doch der Ire zeigte Nerven und konnte sich auch nach zwölf Darts nur auf 149 Rest stellen. Norris hingegen hatte (unter anderem durch eine 180) schon nach neun Darts nur noch 81 auf der Uhr. Der zehnte Dart steckte in der Triple 19, das bedeuteten zwei Matchdarts auf die Doppel 12. Der erste ging knapp drüber, der zweite aber rein. Lennon verlor also trotz Matchdarts dieses Drama noch, Norris hingegen darf sich glücklich schätzen noch gewonnen zu haben, wenn Lennon stabiler auf die Doppel gewesen wäre…


    Matchdartdrama bei Jones und de Sousa


    Ähnlich dramatisch ging es bei den Partien zwischen Devon Petersen gegen Wayne Jones und Michael Barnard gegen José de Sousa. Publikumsliebling Petersen führte gegen Jones schnell 2:0, verlor dann aber die nächsten zwei Sätze. Im entscheidenden fünften Satz brachten beide ihre eigenen Legs durch und stellten sich beide im Decider (zur Erinnerung: Den Tie-Break gibt es erst ab der zweiten Runde) auf 40 Rest. Petersen hatte das Glück, Anwurf zu haben, verpasste jedoch alle drei Matchdarts. Jones kam nochmal ans Board, tat es seinem Kollegen aber gleich. Wieder Petersen, wieder drei verpasste Matchdarts. Alle dachten, das wäre es für den Südafrikaner gewesen, doch Jones verpasste weitere drei Matchdarts. Und auch Petersen verpasste nochmal einen Matchdart, machte den Sack dann aber (endlich) zu.


    Eine ähnliche Situation ergab sich im Spiel zwischen Barnard und de Sousa. Auch hier ging es im fünften Satz bis ins fünfte Leg, in dem de Sousa deutlich besser scorte und mit meilenweitem Vorsprung in den Finish-Bereich kam. Doch der Portugiese vergab sechs Matchdarts und musste zusehen, wie Barnard auf der Doppel 16 seinen Einzug in die zweite Runde fixierte.


    Petersen, Huybrechts, Cross und Chisnall spektakulär


    Ein spektakuläres Spiel lieferten sich Ian White und Devon Petersen in Runde 2. Zwei Spieler, wie sie unterschiedlicher kaum hätten sein können. White ist dafür bekannt, bei Turnieren ohne Zuschauer sogar mit Michael van Gerwen mithalten zu können. Auf TV-Bühnen kam er aber noch nie in ein Halbfinale. Bei Devon Petersen läuft es eher umgekehrt, bei den kleinen Turnieren läuft es nicht, bei der WM blüht der Südafrikaner aber regelmäßig auf. In diesem Spiel rief White aber plötzlich sein bestes Spiel ab, gewann die ersten beiden Sätze sehr souverän und bewegte sich sogar auf Average-Rekordjagd. Nach der Pause ließ er zwar minimal nach, spielte aber eigentlich immer noch unschlagbar. Aber nicht für Devon Petersen. Der spielte plötzlich einen 14-, 15- und 12-Darter und gewann den dritten Satz mit 3:1. White ließ sind nicht beirren und spielte weiter auf sehr hohem Niveau, verpasste aber plötzlich die Doppel 20 in zwei Legs je dreimal. Und Petersen war wie ein ganz großer zur Stelle und brachte das Spiel in einen Entscheidungssatz. Und White erinnerte sich wohl plötzlich daran, dass er auf einer Bühne stand, jedenfalls verfehlte er plötzlich zehnmal (!) sein Lieblingsdoppel, die Doppel 20. Das wäre wohl nicht weiter schlimm gewesen, wenn Petersen nicht plötzlich auch noch Highfinishe gespielt hätte. So brachte Petersen das Spiel in die Verlängerung, wo er mit 5:3 triumphierte.


    Kim Huybrechts spielte ein eher schlechtes Jahr, gegen Daniel Larsson lief es jedoch plötzlich. Die ersten beiden Sätze wurden im Eiltempo mit je 3:0 und einem Average von an die 120 gewonnen. Im dritten Satz ließ die belgische Nummer 1 ein bisschen nach und senkte seinen Average auf „nur noch“ 103. Weil Larsson aber seine wenigen Chancen auf die Doppel nicht nutzte, gewann Huybrechts auch den dritten Satz mit 3:0 – der bislang einzige Whitewash bei dieser WM.


    Rob Cross galt für viele Experten als leichtes Opfer für Jeffrey de Zwaan. Der amtierende Weltmeister spielte eine sehr schwache zweite Jahreshälfte, während de Zwaan regelrecht aufblühte. Und de Zwaan spielte auch ein überragendes Spiel mit einem Average von 106 (der beste bei diesem Turnier bisher), doch es reichte nicht. Cross fand nach Anfangsschwierigkeiten (er verlor den ersten Satz 0:3) zu seinem Spiel und checkte in den wichtigen Momenten alles, was ihm vor die Füße kam. De Zwaan spielte überragend, gewann einige Legs mühelos, verlor aber die wichtigen Legs und damit auch die folgenden drei Sätze knapp.


    Dave Chisnall stand eigentlich schon vor dem sicheren Aus, schaffte aber dann ein großartiges Comeback. Sein Gegner Josh Payne legte, ähnlich wie Kim Huybrechts, los wie die Feuerwehr und gewann die ersten beiden Sätze mit 3:0. Doch Payne ließ nach und Chisnall gewann die folgenden Sätze mit 3:2, 3:1 und 3:1. Erwähnenswert: Chisnall gewann neun Legs, Payne zehn, doch die Nummer 12 der Welt setzte sich am Ende knapp durch.


    Ausblick


    Es ist die spannendste WM seit langem. Nicht nur, weil viele Spieler für den Titel in Frage kommen, es scheiden auch noch viele gesetzte Spieler vor allem aus der unteren Turnierbaumhälfte aus. So wird zum Beispiel ein Spieler aus der Auswahl Nathan Aspinall, Kyle Anderson, Devon Petersen, Steve West, Toni Alcians, Benito van de Pas, Mervyn King und Brendan Dolan im Halbfinale stehen. Bis auf King steht keiner von diesen in den Top20, und nur er, Anderson und Dolan haben Erfahrungen in solchen Spielen sammeln können. Bei King und Dolan ist das aber schon mehr als fünf Jahre her und Anderson wirkt oft zu inkonstant. Es kann also eine richtig große Überraschung geben.


    Die dritte und vierte Runde wird ab heute Nachmittag bis zum 28.12. mit je zwei Sessions à drei Spielen pro Tag gespielt. Nur an Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen wird pausiert. Der letzte im Turnier verbliebene Deutsche, Max Hopp, spielt heute Abend das letzte Spiel gegen Michael van Gerwen. Weitere Top-Spiele sind Chisnall gegen Huybrechts (heute Nachmittag), Cross gegen Reyes (morgen Abend) und Michael Smith gegen John Henderson (Donnerstag Nachmittag). In der dritten und vierten Runde ändert sich auch der Spielmodus, man braucht nun vier Sätze, um das Spiel zu gewinnen.


  • Hopp spielt gut – und scheidet aus


    Max Hopp, der letzte im Turnier verbliebende Deutsche, schied letzten Samstag trotz einer guten Leistung gegen den zweifachen Weltmeister Michael van Gerwen aus. Van Gerwen begann stark und ließ Hopp im ersten Satz keine Chance. Im zweiten Satz konnte Hopp sein erstes Leg gewinnen, vergab dann aber in zwei weiteren Legs Chancen auf die Doppel und hatte zudem noch das Pech, dass van Gerwen ein brutales Timing mitbrachte. Die Konsequenz war demnach ein weiterer verlorener Satz. Auch den dritten Satz gewann van Gerwen im Schnelldurchlauf, er checkte unter anderem das höchstmögliche Finish von 170 zum Satzgewinn. Danach konnte Hopp sich verbessern und schnell im vierten Satz mit 2:0 in Führung gehen und dann ein 148er Finish zum Satzgewinn nachlegen. Van Gerwen wirkte geschockt und verlor gleich noch die nächsten zwei Legs. Doch Hopp nutzte seine Führung nicht, verpasste ein erneutes 148er Finish ganz knapp und verlor den Satz und das Spiel noch. Die Niederlage fällt etwas zu hoch aus, Hopp hatte genug Chancen um noch zwei weitere Sätze zu gewinnen.


    Viele weitere Favoritenstürze


    Ein weiterer Titelanwärter musste früh die Segel streichen. Daryl Gurney, Nummer 5 der Weltrangliste, kam überhaupt nicht in sein Drittrundenspiel gegen Vorjahreshalbfinalist Jamie Lewis rein und lag (trotz Set-Darts im ersten Satz) schnell mit 0:2 hinten. Dann profitierte er seinerseits von drei vergebenen Set-Darts seines Gegners und konnte auf 1:2 verkürzen. Doch Gurney konnte im vierten Satz wieder seine Chancen nicht nutzen und Lewis stellte auf 3:1. Plötzlich war der Nordire aber da, gewann die nächsten beiden Sätze mit 3:0 und 3:1 und führte auch im siebten und entscheidenden Satz mit 2:0. Doch Gurney verpasste einen Matchdart und danach war wieder der Wurm drin. Lewis gewann die nächsten beiden Legs und brachte das Spiel in die Verlängerung, in der Gurney wieder mehrere Darts auf die Doppel verpasste und am Ende den Satz noch 2:4 verlor.


    Im Achtelfinale erwischte es dann den dreifachen WM-Halbfinalisten James Wade und den amtierenden Weltmeister Rob Cross. Wade schied in einem sehr engen Spiel gegen den WM-Debütanten Ryan Joyce aus. Der an neun gesetzte Engländer führte schon 3:2, vergab dann aber fünf (!) Matchdarts und Joyce rettete sich in den siebten Satz, den er klar mit 3:1 gewann. Rob Cross spielte gegen Luke Humphries, dem schon gegen Stephen Bunting und Dimitri van den Bergh ein überraschender Sieg gelungen war, aus. Der Weltmeister gewann die ersten beiden Sätze mit 3:0 und 3:2 und startete auch gut in den dritten Satz, doch Humphries war nach der Pause wie ausgewechselt, gewann zwischenzeitlich sogar fünf Legs in Serie, und gewann die nächsten beiden Sätze mit 3:0 und 3:1. Danach begann bei Cross das große Nervenflattern, im fünften Satz verpasste er in gleich drei Legs je einen Dart auf ein Doppelfeld – Humphries nutzte das aus und gewann den Satz mit 3:1. Cross schien sich nochmal zu fangen und führte im sechsten Satz mit 2:0, doch Luke „die Entdeckung der WM“ Humphries gewann die nächsten drei Legs mit einem Average von 115,62 und damit auch noch den Satz und das Match.


    Anderson muss kämpfen


    Doppelweltmeister Gary Anderson musste in seinem Drittrundenspiel seine besten Darts auspacken und einen Matchdart überstehen um in das Achtelfinale einzuziehen. Sein Gegner, der Niederländer Jermaine Wattimena gewann den ersten Satz, dann drehte Anderson auf und gewann die nächsten drei Sätze mit 3:1, 3:1 und 3:2. Doch Wattimena gab sich nicht geschlagen, gewann die nächsten beiden Sätze mit 3:1 und 3:2. Dabei hatte er jedoch das Glück, dass Anderson fünf (!) Matchdarts im sechsten Satz verpasste. Im siebten und entscheidenden Satz konnte Wattimena Anderson breaken und mit 2:0 in Führung gehen. Bei eigenem Anwurf verpasste Wattimena ein 170er Finish zum Sieg auf dem Bulls-Eye. Anderson schaffte das Re-Break und brachte das Spiel in die Verlängerung. Beim Stand von 3:3 verpasste Wattimena erneut das 170er-Finish auf dem Bull, Anderson konnte breaken und brachte dann auch noch seinen eigenen Anwurf durch – 5:3 im siebten Satz.


    Auch in seinem Achtelfinale gegen Chris Dobey musste Anderson über die volle Distanz gehen. Dobey startete gut und gewann die ersten beiden Sätze. Anderson gab sich nicht geschlagen, kämpfte sich zurück in das Match, gewann die nächsten beiden Sätze mit 3:0 und 3:2 und führte auch im fünften Satz mit 2:0. Doch Dobey drehte den Satz (mit einem 125er Average!) noch und ging mit 3:2 nach Sätzen in Führung. Und auch der sechste Satz musste in einem Entscheidungsleg entschieden werden. Anderson gewann es unter höchstem Druck und rettete sich in den siebten Satz. In diesem gewannen beide Spieler zuerst je zweimal ihre eigenen Legs – Verlängerung! Der bisher so starke Dobey zeigte Nerven und verpasste drei Darts zum Leggewinn. Es kam, was kommen musste: Anderson breakte, brachte mit etwas Glück auch noch sein nächstes Leg durch und gewann so das bisher beste Spiel bei dieser WM.


    Aspinalls Märchen geht weiter


    Wie schon im ersten Bericht erwähnt, verabschiedeten sich die vier Top-Gesetzten im unteren Draw-Viertel schon in der zweiten Runde. Bis auf den völlig formschwachen Benito van den Pas schieden in der dritten Runde mit King, West und Kyle Anderson auch noch die weiteren Gesetzten und nun eigentlichen Favoriten auf den quasi freigewordenen Halbfinalplatz aus. Im einen Achtelfinale verlor besagter van de Pas dann gegen den ehemaligen Grand Prix-Finalisten Brendan Dolan, im anderen gewann die Nummer 73 der Weltrangliste, Nathan Aspinall, gegen die Nummer 70 der Weltrangliste, Devon Petersen, nach einem Krimi über sieben Sätze. Petersen führte bereits 2:0, verpasste dann aber drei Set-Darts zum (wohl vorentscheidenden) 3:0. Somit wird definitiv ein ungesetzter Spieler im Halbfinale stehen.


    Ausblick


    Aspinall – Dolan:

    Mit dem Spiel in einem Viertelfinale hätte wohl vor der WM keiner gerechnet. Aspinall spielt grundsätzlich besser als Dolan bei dieser WM, Dolan hat allerdings mehr Erfahrung, und das könnte nicht ganz unwichtig sein, wenn Aspinall anfängt, über das Halbfinale nachzudenken. Ich tippe trotzdem auf ein 5:4 für Aspinall.


    Anderson – Chisnall:

    Man kann nur hoffen, dass das Spiel genauso ein Spektakel wird, wie das WM-Viertelfinale zwischen den beiden vor zwei Jahren. Beide Spieler sind in großartiger Verfassung, Anderson sollte über die lange Distanz jedoch nur sehr schwer zu schlagen sein. Ich tippe auf ein 5:3 für den Schotten.


    Humphries – Smith:

    Smith spielt bei dieser WM bislang erstaunlich souverän. Gegen Humphries dürfte er aber richtig gefordert werden, sein Spiel gegen Rob Cross war große Klasse. Ich vermute aber, dass Humphries sein Level nicht halten kann und gegen Smith 2:5 verliert.


    Van Gerwen – Joyce:

    Joyce spielte schon gegen Wade nicht wirklich überzeugend, während van Gerwen in seinem Achtelfinale mal eben den elfthöchsten Average in der Geschichte der WM spielte. Wenn Joyce nicht aufpasst, könnte er völlig unter die Räder kommen, aber auch so wäre jeder Satzgewinn ein Erfolg für ihn. Ich tippe auf ein glattes 5:0 für van Gerwen.


    Heute Nachmittag ab 13:30 Uhr spielen zuerst Aspinall und Dolan, danach Anderson und Chisnall. Die Abendsession ab 20 Uhr wird von Smith und Humphries eröffnet und von van Gerwen und Joyce abgeschlossen. Um ins Halbfinale einzuziehen benötigt man nun fünf Sätze. Im Halbfinale morgen Abend ab 20 Uhr braucht man sechs Sätze für einen Sieg, im Finale am Neujahrsabend gegen 20:45 Uhr sogar sieben.

  • Ich fasse nicht was ich hier sehe, Fallon Sherock macht die Nr. 11 der Welt nass .

    Unglaublich die Frau, nach einem Hänger in Sazt 2 dreht die jetzt wieder auf.


    Und jetzt ist es passiert. Die Frau kennt morgen die ganze Welt. Sie ist nicht nur die erste Frau der Welt die die erste Runde bei der Darts WM überstanden hat, sie ist auch die erste Frau der Welt die in Runde 3 marschiert.

    "Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
    "Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.


    Autor: unbekannt

  • Ein noch größerer Unsympath als MvG, vielen Dank, hätte ich wirklich nicht gebraucht. Wie steht ihr zu Price? In einem Kommentar der BBC las ich „Es gibt in England zwei Fan-Lager: Pro-Anderson und Anti-Price.“ Kann ich persönlich nur unterschreiben, dementsprechend für mich ein sehr ernüchterndes Ende einer den Umständen entsprechen wirklich gut organisierten und erfrischenden WM.

  • Ich mochte Price bis zum Halbfinale auch nicht. Unsympath dachte ich auch. Inzwischen denke ich zum einen das Darts zwecks Weiterentwicklung solche Typen braucht. Mit einem Anderson der sich immer wieder wie eine Schlaftablette präsentiert gelingt dir das nicht. Boah was war das Gestern....

    Ein Peter Wright, ein MVG und eben Price hingegen sind da aus ganz anderem Holz, die kannst du vermarkten und somit auch die Sportart. Ebenso einen Michael Smith oder Dimitri van den Bergh.


    Dazu kam dieses Halbfinale gegen Bunting. Was für eine Fight sag ich nur, 13 Checkouts mit über 100 Punkten von beiden, dann 1:3 und 2:4 für den wahrlich am Anfang groß aufspielenden Bunting, ehe Price das Ding dreht. Mit dem Spiel hat er sich jede Menge Respekt erarbeitet. Erst Recht wenn ihm im Finale der 9 Dater gelungen wäre. Ja der Mann verkauft sich teilweise schlecht, man merkte im Finale aber schon das er sich Mühe gab nicht zu sehr zu provozieren. Das man seiner Freude freien Lauf gibt wenn einem endlich mal wieder was gelingt ist dagegen normal. Die Art wie er das tut ist verständlich und würden andere auch so tun in anderen Sportarten. Im Darts scheint das nicht üblich zu sein, aber Price kommt ja auch vom Rugby. Darts ist aber Emotion und Price lebt Emotion!

    "Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
    "Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.


    Autor: unbekannt

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