Spaghetti Debacolo

  • Im schlimmsten Fall werde ich irgendwann gefeuert und suche einen neuen Job - der Erfolg steht hier nicht an erster Stelle und ich muss auch keine Dynastie aufbauen

    Wie gesagt war jetzt nur ein Vorschlag. ;)

    Mir gefällt es natürlich auch so... :thumbup:

    Finde es irgendwie auch Nice, das Du den "Harten" Weg weitergehst.

    Dir geht es eben um diese Herausforderung, die Du zugegeben auch mMn sehr gut meisterst.

    Mach einfach so weiter... ich lese es gerne.

    Gruß

  • Juni 2017


    Das Hinspiel des Playoff-Finales gegen Carpi bestreiten wir auswärts. Ich schicke die gleiche Elf aufs Feld wie in den letzten beiden Spielen. Die Partie verläuft sehr ausgeglichen, ohne die ganz grossen Chancen. In der 40. Minute holt sich Carpis Bianco eine dämliche zweite Verwarnung ab, sodass wir die zweite Hälfte in Überzahl in Angriff nehmen. Die beste Chance hat dann aber das Heimteam, nach einem Freistoss köpft der Stürmer an den Pfosten. Wir gehen zwar zum Ende hin mehr Risiko, aber ein Tor gelingt uns nicht. Wir müssen es zuhause richten.

    > Carpi – Spezia 0:0


    Im Rückspiel wollen wir natürlich vor allem erstmal kein Tor kassieren. Die Gäste denken ähnlich und sind in einem 5-4-1 am Start. Trotzdem haben sie nach zehn Minuten die beste Chance, Lasagna köpft aus wenigen Metern knapp drüber. Wir finden bis zur Pause kein Mittel gegen den Abwehrblock. Gleich nach Wiederanpfiff erhalten wir bei einem Eckball einen, naja, etwas fragwürdigen Elfmeter zugesprochen. Fabbrini ist’s egal, 1:0. An die Führung klammern wir uns in der Folge. Carpi stellt auf ein 4-3-3 um, schafft es aber nicht, gefährlich zu werden. In der Nachspielzeit ein letzter Freistoss, doch Chichizola pflückt den Ball herunter und wir steigen auf!

    > Spezia – Carpi 1:0



    Durch den Aufstieg werden 1.600.000 € an Prämien für die Spieler fällig. Der Vorstand zeigt sich grosszügig und verdoppelt die provisorischen Transfer- und Gehaltsbudgets für nächste Saison. Fusco, hast du das gehört? Mittlerweile hat er es geschafft, Pulzetti und Nenê für ein weiteres Jahr plus Option an den Verein zu binden. Vielleicht wird ja doch noch was aus dem Sportdirektor.


    Ein paar Preise werden ebenfalls noch verteilt. Migliore holt durchaus verdient die Auszeichnung als bester Spieler der Serie B. Im Team des Jahres finden sich ebenfalls Sciaudone und Granoche. Letzterer ist angeblich auch der beste Stürmer des Jahres. Das habe ich so nicht gesehen, aber was soll’s.

    Währenddessen nimmt Pietro Fusco Fahrt auf, verpasst Sciaudone, Signorelli und Terzi einen neuen Vertrag. Hoffentlich nutzt er unser Gehaltsbudget nicht einfach, um die bisherigen Spieler mit Kohle einzudecken. Wobei, so viele sind ja das gar nicht, haha. Denn ich werde daran erinnert, welche Leihverträge auslaufen. Unter anderem Fabbrini, Giannetti und Martic, das sind ja nur drei wichtige Stammspieler. Fusco konzentriert sich zunächst darauf, den Staff gehörig aufzustocken. Ende des Monats teilt er mir dann mit, dass alle Spieler und Mitarbeiter dank des Aufstiegs eine Gehaltserhöhung von 25% erhalten. Damit ist unser Gehaltsbudget bereits überzogen. Das ist doch ein Scherz!?


    Fazit


    So grossartig und unerwartet der Aufstieg mit Spezia auch ist. Ich glaube, wir schlittern hier sehenden Auges auf eine mittlere Katastrophe in der nächsten Saison zu. Der Kader ist mitnichten erstligawürdig und auf 16 Spieler zusammengeschrumpft. Ich habe eine Budgetanpassung vorgenommen, sodass Fusco zumindest ein paar Leihspieler reinbringen kann. Wenn du mich hörst, Pietro, wir brauchen allerallermindestens einen rechten Verteidiger. Der Vorstand schwebt (noch) auf Wolke sieben. Das Gute ist also, dass ich einiges an Kredit habe und die Erwartungen hoffentlich nicht allzu hoch sind.

  • Durch den Aufstieg

    Glückwunsch dazu!


    Ende des Monats teilt er mir dann mit,dass alle Spieler und Mitarbeiter dank des Aufstiegs eine Gehaltserhöhung von25% erhalten. Damit ist unser Gehaltsbudget bereits überzogen. Das ist doch einScherz!?

    Irgendwie spüre ich Panik bei einem gewissen Salvatore Paghetti aufsteigen, fürchtet er doch um die Früchte seiner Arbeit gebracht zu werden. Aber das ist natürlich richtig bitter, wenn Vertragsverlängerungen mit dem alten Kader und das obligatorische Plus von 25% gleich das ganze Budget auffressen. Wie hoch ist das überhaupt?


    Ich glaube, wir schlittern hier sehenden Auges auf eine mittlereKatastrophe in der nächsten Saison zu. Der Kader ist mitnichten erstligawürdigund auf 16 Spieler zusammengeschrumpft.

    Die Panik ist vermutlich vor allem da, weil er als Einziger um die (nicht vorhandene) sportliche Qualität zu wissen scheint. Da kann man echt verrückt werden ?(


    Ich habe eine Budgetanpassungvorgenommen, sodass Fusco zumindest ein paar Leihspieler reinbringen kann.

    Das dürfte wohl auch eure letzte Rettung sein. Vielleicht überlassen die Großen euch ja ein paar Leihspieler zu günstigen Konditionen.


  • Juli & August 2017


    Das Transferfenster öffnet und Fusco ist jetzt definitiv gefordert. Mehr Spielraum gibt es nicht, da ich die Saisonziele belasse. Der Klassenerhalt wird schon schwer genug und höhere Ambitionen im Pokal schlagen sich kaum auf das Budget nieder, sodass ich beides auf der niedrigsten Stufe belasse. Aber statt ein paar neue Spieler zu holen, gibt Fusco einfach Hinz und Kunz einen neuen Vertrag und hat das Gehaltsbudget im Nu wieder überzogen. Ich glaub, mich tritt ein Pferd. In meiner Verzweiflung schaue ich mich bei der U20 um. Alles, was nur ansatzweise zu Grösserem berufen ist, kommt in die 1. Mannschaft. Das sind Juande (DM, letzte Saison an Murcia ausgeliehen), Maggiore (MC, letzte Saison an Entella ausgeliehen), Acamparo (MC, letzte Saison an Perugia ausgeliehen) und mit Iacopo Galli zum Glück auch ein DR (letzte Saison an Livorno ausgeliehen). Mit Bastoni gibt es einen weiteren brauchbaren Mittelfeldspieler, aber das Zentrum ist nicht das Problem.


    Im Verlauf des Monats schaut sich Fusco dann doch noch nach ein paar Leihgeschäften um. Was bleibt ihm auch anderes übrig, mit unserem Transferbudget kommen wir nirgendwo hin. Und siehe da, er kann drei sinnvolle Spieler an Land ziehen. Mit Martic kehrt ein alter Bekannter für die Position rechts hinten zurück. Mit dem 20-jährigen Belgier Miangue kommt endlich ein vernünftiger Backup für Migliore links hinten. Etwas offensivstärker wäre schön gewesen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Dazu kommt mit dem ebenfalls 20-jährigen Rossi ein Stürmer von Lazio, der das Potential hat, vorne gleich Stammkraft zu werden. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass Fan TMU, der auf Twitter in Frage gestellt hat, ob wir Nenê und Pulzetti überhaupt noch brauchen, nicht doch Recht hatte.




    Die Vorbereitung verläuft nicht sehr spektakulär. Wir gestalten sie positiv, haben jedoch auch keine Übergegner. Einzig das Resultat gegen Panathinaikos ist überraschend, vor allem in seiner Art und Weise, aber ich erkläre mir das so, dass die mit einer B-Elf gespielt oder einfach nicht mehr so gut sind. Taktisch habe ich ein bisschen umgestellt.




    Da wir ohne Fabbrini keinen wirklichen offensiven Mittelfeldspieler haben, habe ich diese Position eine Linie zurückgezogen. Damit trage ich auch dem Fakt Rechnung, dass wir in der Serie A etwas defensiver agieren müssen. Die Buchmacher sehen uns auf Platz 19.




    Schliesslich startet die Saison mit der 3. Qualirunde der Coppa Italia, zu Gast ist Trapani, die kennen wir ja noch. Rossi stellt sich in der vierten Minute gleich mal mit einem Abstauber zum 1:0 vor. Nach Ablauf der ersten halben Stunde legt er mit einem sehenswerten Volley nach und bevor Pause ist, hat er seinen Hattrick komplett. Das, obwohl wir heute enorm Probleme haben, den Ball zu halten. In der zweiten Hälfte gelingt die Ballzirkulation etwas besser und wir haben keine Probleme, den Vorsprung zu verwalten.

    > Spezia – Trapani 3:0



    Eine Woche später geht’s schon um die Wurst. Am 1. Spieltag der Serie A gastieren wir bei Empoli. Sie gehören wie wir zu den vier Kronfavoriten auf den Abstieg. Nach Möglichkeit sollten wir also zumindest nicht verlieren. Wir legen gut los, bekunden in den Startminuten aber Pech. Rossi vergibt einen Hochkaräter und ein toller Schuss von Sciaudone landet an der Querlatte. 0:0 heisst es selbst zur Pause noch. Kurz danach haut Signorelli einen Freistoss an die Latte und Sciaudone bringt den Abpraller nicht im halbleeren Tor unter, meine Herren. In der 55. Minute trifft dann aber Granoche doch. Dann beweise ich ein goldenes Händchen mit der Einwechslung von Pulzetti, der prompt das 0:2 erzielt. Granoche verpasst am Ende noch das dritte Tor, aber ich bin auch so hochzufrieden!

    > Empoil – Spezia 0:2


    Am 2. Spieltag empfangen wir Sampdoria, die zuvor Cagliari mit 4:1 abgefertigt haben. Also Spitzenkampf, höhö. Ich sehe keinen Anlass für einen Wechsel. Dass das heute ein anderes Kaliber ist als Empoli, wird spätestens klar, als Muriel den Ball nach einer Viertelstunde in die Maschen haut. Wir haben zwar viel den Ball, aber so gut wie gar nicht im gegnerischen Drittel. 1:9 lautet die traurige Schussstatistik zur Pause und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll (ausser mal alle anschreien). Zu Beginn der zweiten Hälfte sind beide Seiten mit Standards gefährlich, aber die Gäste sind näher am Treffer. Bis mein Händchen wieder zuschlägt: Joker Nenê trifft aus dem Nichts zum 1:1, weil Silvestre nach Ballgewinn nicht richtig klärt. Ich hoffe, dass wir den Punkt über die Zeit bringen, aber es kommt noch besser. In den Schlussminuten macht Nenê nach toller Kombination das 2:1 und Pulzetti nach einem Konter das 3:1. Lächerliches Ergebnis, aber wir nehmen es gerne mit.

    > Spezia – Sampdoria 3:1




    Dann ist erstmal Länderspielpause. Sciaudone ist froh drum, denn er verletzt sich am Zeh. Aufregung herrscht natürlich auf dem Transfermarkt, der Deadline Day ist da. Auch Fusco hat sich den Tag notiert und wirbt für eine Leihe von Arellano von River Plate. Ein zentraler/defensiver Mittelfeldspieler, können wir eigentlich nicht gebrauchen, aber wem sag ich das. River stimmt zu, der Mann kommt. Dann leiht Fusco auch noch Rosseti ins Team, einen 23-jährigen, körperbetonten Stürmer von Juventus. Ganz ok, aber auch hier nichts, was die anderen Stossstürmer Rossi und Nenê nicht auch drauf hätten. Vor allem nimmt der ein ziemlich saftiges Gehalt. Unser Budget, das bei rund 11.000.000 € liegt, ist damit überreizt und ich erwarte keine weiteren Transfers mehr. So ist es denn auch.





    Fazit


    Wir stehen nach zwei Spielen und zwei Siegen auf Platz 2 in der Tabelle, damit war nun nicht zu rechnen. Gut, gegen Sampdoria war wirklich viel Dusel dabei. Aber der Auftritt gegen Empoli gibt mir das Gefühl, dass wir hier nicht völlig auf verlorenem Posten stehen. Dazu vier Jokertore durch Nenê und Pulzetti, die ich schon fast verschrien hatte. Mit dem Kader lässt sich soweit arbeiten, die wichtigsten Baustellen wurden angegangen: Wir haben wieder einen Rechtsverteidiger, einen Backup für Migliore links hinten und gleich zwei neue Optionen für die Sturmspitze. Definitiv ein Überangebot herrscht im zentralen Mittelfeld. Für die vier Positionen dort habe ich zehn Spieler zur Auswahl, denen ich allen bedenkenlos einen Platz in der Startelf anvertrauen könnte. Vielleicht wird da noch der eine oder andere in den sauren Apfel beissen müssen, sprich in die U20. Vignali und Acampora habe ich mal nahegelegt, sich mit den Aussenpositionen besser bekannt zu machen. Ich würde im Verlauf der Saison gegen die grossen Fische vielleicht gern mal ein defensives 4-1-4-1 ausprobieren.

  • Er tut also doch was und das im Rahmen seiner Möglichkeiten wenn ich dich richtig verstanden habe. Mich wundert eigentlich nur das niemand gehen musste um Transferbudget zu generieren. Aber er hat ja keines benötigt.


    Sportlich läuft es dagegen wie du ja auch schreibst recht ordentlich an. Macht aber auch richtig Laune das hier zu lesen. Gut geschrieben.

  • September 2017


    Am 3. Spieltag geht es zu Mitaufsteiger Verona (20.), die unglücklich gestartet sind. Nenê und Pulzetti erhalten ihre Chance in der Startelf. Die erste Hälfte ist zum Gähnen, kein Team bringt etwas Gefährliches zustande. Nach einer knappen Stunde nehme ich Nenê raus und ich bin kurz davor, auch Pulzetti zu ersetzen, als der nach einem Konter einnetzt. Wenig später sticht Rossi zu, sind wir wieder effizient heute. Unser fünftes Jokertor – geradezu favreesque. Fünf Minuten vor Schluss hält Chichizola mit einem Big Save den Sieg fest. Die Roma spielt Unentschieden und wir können uns daher die Tabelle einrahmen.

    > Verona – Spezia 0:2



    Am 4. Spieltag empfangen wir Udinese (19.), Rossi kommt zurück in die erste Elf. Schon nach sieben Minuten kassieren wir nach einer Ecke das 0:1 und verpassen direkt nach dem Wiederanstoss eine 100%ige zum Ausgleich. Granoche macht es nach 15 Minuten wieder gut, sein abgefälschter Schuss zum 1:1 ist unhaltbar. Generell wissen wir zu überzeugen. Zählbares resultiert daraus bis zur Pause nicht, aber dafür fliegt Udine-Spieler Fofana mit Gelb-Rot vom Platz. Viel anzufangen wissen wir mit der Überzahl nicht. Die Gäste lassen keinen Spielfluss aufkommen, handeln sich total acht Verwarnungen ein. Unsere Einwechselspieler bleiben ebenfalls glücklos. Nun ja, ein Punkt ist besser als keiner.

    > Spezia – Udinese 1:1


    Mit der ersten englischen Woche ist der sanfte Empfang in der Serie A beendet. Am 5. Spieltag reisen wir nach Turin zu Juventus (2.). Der Meister hat bisher (inkl. CL) vier 2:1-Siege und eine Niederlage gegen die Roma vorzuweisen. Wir halten uns knapp 40 Minuten achtbar, dann patzt ausgerechnet Chichizola und Dybala kann abstauben. Wenig später haben wir unsere beste Chance, als Djokovic die Abwehr mit einem 40-Meter-Pass entblösst, aber Rossi scheitert an Buffon. In der zweiten Hälfte sehen wir dann überhaupt kein Land mehr. Vor allem Cuadrado ist nicht in den Griff zu bekommen und legt Higuaín schliesslich auch das 2:0 auf. Juve will nicht, wir können nicht mehr. Das war eine Lektion.

    > Juventus – Spezia 2:0


    Viel einfacher wird es am 6. Spieltag am Samstag nicht, denn die AS Roma (11.) kommt zu uns. Zuerst legt uns Errasti gleich selbst ein Ei ins Nest (14.), im Gegenzug verpasst Granoche den Ausgleich. Dann bekommen wir einen Elfmeter geschenkt, Granoche bedankt sich. Das Remis zur Pause ist nicht gestohlen. Aber es kommt noch besser, als wir uns nach dem Seitenwechsel zum 2:1 durchkombinieren, Rossi vollendet mit der Pike. Eine Viertelstunde vor dem Ende geht Strootman bereits duschen, die Sensation ist greifbar. Dann packt Florenzi den Sonntagsschuss aus, doch der klatscht an den Pfosten. Wir haben unseren ersten grossen Skalp!

    > Spezia – Roma 2:1


  • Unterm Strich, ein sehr guter Saisonstart (Serie A) für Dich!

    Aber hallo! Ich hatte mit dickstem Abstiegskampf gerechnet, aber derzeit grüßt ihr von der der Tabellenspitze. Wahnsinn! Gut, es steht nicht zu erwarten, dass ihr weiterhin so konstant punktet, aber wenn ihr nur halbwegs die Punktausbeute beibehaltet, wirst du bei Spezia wohl heilig gesprochen :D

  • Aber statt ein paar neue Spieler zu holen, gibt Fusco einfach Hinz undKunz einen neuen Vertrag und hat das Gehaltsbudget im Nu wieder überzogen.

    Mir gibt das Anlass, gewisse Zweifel an der Programmlogik zu entwickeln (die ich wegen eigener Erfolglosigkeit sowieso immer mal wieder habe ;)). Was macht der Typ da bloß? Aber die Presse wird vermutlich finden, dass deine Erfolge ihm recht geben. Fiasco-Fusco!

    Zumindest eine Straße dürfte dort schon mal nach ihm benannt worden sein.

    Ich staune auch, nicht ganz neidlos. Vorschlag für den Abschnitt der Via Aurelia in Spezia: Viale Fanachicco!


  • Oktober 2017


    Weiter geht’s im Konzert der Grossen, am 7. Spieltag müssen wir zu Inter (5.). Schon nach wenigen Sekunden pennt deren Abwehr bei einem langen Ball, doch Rossi scheitert an Handanovic – der lässt gerne Hochkaräter liegen. Brozovic ist auf der anderen Seite cooler, 1:0. Und der bleibt eiskalt, nach 23 Minuten steht’s 2:0. Kurz vor der Pause darf Icardi auch noch mal und es steht 3:0. Bitter, so schlecht sind wir gar nicht. In der zweiten Hälfte ist mehrheitlich Inter am Drücker, wir haben längst resigniert. In der Schlussphase trifft Mário noch im Anschluss an eine Ecke, dann ist das Trauerspiel endlich zu Ende.

    > Inter – Spezia 4:0


    In der Länderspielpause päppeln wir unsere Moral mit einem 6:0-Sieg gegen den nächstbesten Dorfverein auf. Ausserdem erhalten ein paar Spieler aus der zweiten Reihe Matchpraxis. Juande ergreift die Gelegenheit, um mehr Spielzeit einzufordern. Ich erzähle ihm was davon, dass Djokovic im Moment zu gut ist, obwohl das nicht mal seine Position ist. Überraschenderweise gibt er sich zufrieden. Dann mäkelt auch noch einer von River Plate rum, dass Arellano keine Spielzeit erhalte. Dem sage ich klipp und klar, wie es ist, nämlich dass er nicht gut genug ist, und auch das wird akzeptiert.


    Endlich geht’s weiter, am 8. Spieltag empfangen wir Cagliari (11.). Die hatten kurioserweise fast das gleiche Startprogramm wie wir und daher sind die 11 Punkte mehr als respektabel. Die Sardinier spielen ähnlich zentrumsfokussiert wie wir, es ergibt sich ein Abnützungskampf ohne Highlights in Hälfte eins – bis Granoche eine Flanke von Migliore wunderschön ins weite Eck köpft. Nach der Pause kontrollieren wir die Partie weitgehend, verpassen aber ein zweites Tor. Das wird bestraft. Fünf Minuten vor Schluss steigt Signorelli an der Strafraumgrenze Verre in die Hacken. Duje Cop macht mit dem Elfmeter, gleichbedeutend mit dem ersten Schuss auf unser Tor, den Ausgleich.

    > Spezia – Cagliari 1:1


    Am 9. Spieltag gleich das nächste Heimspiel, diesmal gegen Sassuolo (15.). Die hatten einen richtig deftigen Auftakt (Juventus, Lazio, Roma, Milan, Inter in den ersten fünf Spielen). Bei uns fehlt der gelbgesperrte Migliore schmerzlich. Schon in der zweiten Minute werden wir nach einem Freistoss böse ausgekontert, da muss ich offenbar was korrigieren. Nach dreieinhalb Minuten steht’s 2:0, weil Berardi nur Geleitschutz erhält und Politano wieder nur einschieben muss. Wir kriegen überhaupt nichts gebacken, doch eine Ecke bringt das 1:2 durch Terzi. Danach läuft es etwas besser und in der 51. Minute kann Granoche per „kontroversem“ Elfmeter gar ausgleichen. Sassuolo hilft weiter, nach einem Vorstoss von Miangue landet der Klärungsversuch von Vlaar im eigenen Tor (62.). Wir bringen dann den Vorsprung tatsächlich über die Zeit. Keiner weiss, wie wir das Spiel gewonnen haben, aber es kümmert mich nicht im Geringsten.

    > Spezia – Sassuolo 3:2


    Am 10. Spieltag sind wir wieder zu Gast bei einem Schwergewicht, diesmal Napoli (5.). Ich packe jetzt wirklich das 4-1-4-1 aus, schlimmer als gegen Inter kann es ja nicht kommen. Die Herrlichkeit des 0:0 hält ganze fünf Minuten, dann lässt Migliore Callejón aus den Augen und es steht 1:0. Ansonsten halten wir die Pizzaiolos einigermassen im Zaum, auch wenn wir dafür offensiv inexistent sind. Es geht mit dem knappen Rückstand in die Pause. Die zweite Hälfte plätschert so dahin ohne die grossen Chancen. Meine Taktikanpassungen fruchten nicht, bis ich in der Schlussphase mit Rosseti doch noch einen echten Stürmer als Target Man bringe. Die Napoli-Abwehr lässt sich vom nachstossenden Pulzetti zum 1:1 übertölpeln. Wir klauen im San Paolo einen Punkt.

    > Napoli – Spezia 1:1


    Am 11. Spieltag kommt Fiorentina (8.) zu uns. Unsere schlechten Starts haben schon Tradition, auch heute sind keine zehn Minuten gespielt und es steht 0:2 nach Toren von Babacar und Vecino. Danach spielen wir auf Augenhöhe, bekommen aber durch einen Weitschuss das 0:3 eingeschenkt. Kurz vor der Pause sieht Diks unnötig Gelb-Rot, das sollte uns zumindest Schadensbegrenzung ermöglichen. Die zweite Hälfte ist dann schnell erzählt. Fiorentina igelt sich ein, uns fällt trotz Überzahl nichts ein.

    > Spezia – Fiorentina 0:3





    Fazit


    Es läuft in der Liga eigentlich viel zu gut, daran ändert auch unsere erste Heimniederlage nichts. Ich beschwere mich natürlich nicht – ich sehe uns als Hamster, der sich fleissig ein Polster für den kommenden harten Winter anfrisst. Im Rest der Hinrunde können wir hoffentlich vor allem gegen die Teams, die aktuell unten drin sind (Cittadella, Chievo, Atalanta), noch ein paar Zähler holen. Etwas Sorgen bereitet mir die Innenverteidigung. An Kapitän Terzi nagt der Zahn der Zeit, sein Partner Valentini hat zuletzt ein paar ganz schwache Spiele erwischt. Hier wird jetzt mal der junge Datkovic eine Chance erhalten. Fusco wird währenddessen immer wieder bei mir vorstellig mit der Meinung, dass ein paar Spieler ihr aktuelles Gehalt nicht rechtfertigen. Du Genie, da stimme ich dir sogar zu, aber wer hat denn die Verträge ausgehandelt?? Wenn was geändert werden muss, kümmere dich doch drum!

  • Es läuft in der Liga eigentlich viel zu gut

    Eben...

    Unterm Strich sind die 4 Pkt. aus 4 Spielen jetzt kein Drama.

    Eigentlich sogar ein wenig realistisch. ;)

    In Mailand haben doch schon ganz andere verloren.

    Du schriebst ja, die waren beim 1:0 eiskalt, das zeichnet Spitzenteams einfach auch aus.

    Auch wenn es Tabellarisch heuer sicher nicht Inters beste Saison ist,

    haben sie doch mMn immer ein Top Team am Start.

    Einzig der kleine Heim "Ausrutscher" gegen die Fiorentina, die aber auch ne starke Saison spielen.

    Dennoch sicher auch kein Beinbruch.

    Platz 7 mit Tuchfühlung nach oben. :thumbup:

    Gruß

  • November 2017


    Der 12. Spieltag bringt ein Auswärtsspiel bei Genoa (12.). Nach vier Minuten liegen wir natürlich schon wieder zurück. Wieder mal ist es eine Ecke und vier bis fünf Mann schauen Lazovic einfach zu. Später hält Chichizola sogar einen Elfmeter von Veloso, doch dafür übertölpelt uns das Heimteam mit einem weiten Einwurf zum 2:0. Uns gelingt wenig, aber gegen Ende der Halbzeit kommen wir mir Rossi recht unverhofft zum Anschlusstreffer. Kurz nach Wiederbeginn ist es ausgerechnet Datkovic, der bei einem Freistoss am höchsten steigt und zum Ausgleich einköpft, während Keeper Perin am Ball vorbei fliegt. Später sieht es nach einem gefährlichen Genoa-Konter aus; stattdessen drischt Signorelli den Ball weg und Rossi kann der aufrückenden Abwehr zum 2:3 entwischen. Ein paar Minuten vor dem Ende macht Vignali nach einem Konter alles klar. Ein Sieg dank der Effizienz, aber aufgrund der zweiten Hälfte nicht mal unverdient.

    > Genoa – Spezia 2:4


    Die nächste Länderspielpause kommt gerade recht, da Terzi mit einer Verletzung zwei Wochen pausieren muss. Derweil stellen wir mit Datkovic, Signorelli und Rossi gleich drei Spieler in der Elf der Woche, das gab’s noch nie. Kurz vor der nächsten Partie verletzt sich leider Martic für zwei bis drei Wochen. Eine Gelbsperre hätte er ohnehin noch absitzen müssen. Jetzt wird sich zeigen, ob Galli bereit ist für höhere Aufgaben.


    Der 13. Spieltag steht an und damit das wichtige Heimspiel gegen Chievo (14.). Die weisen die bessere Tordifferenz (+2) auf als wir (+1), das sagt schon einiges. Galli sieht schon nach 25 Sekunden die gelbe Karte. Ansonsten passiert wenig, wir haben mehr vom Spiel. Dann Acampora mit einem fatalen Befreiungsschlag genau ins Zentrum, der sofort zum 0:1 genutzt wird. Unsere Offensive tut sich schwer. In der zweiten Hälfte gehen wir zunehmend mehr Risiko, haben auch mehr Chancen. Bis auf einen Kopfball von Granoche in der Schlussphase sind die aber zu wenig zwingend. Dennoch, ein Unentschieden hätten wir hier holen müssen.

    > Spezia – Chievo 0:1


    Auswärts liegt uns aktuell vielleicht besser, am 14. Spieltag geht’s zu Torino (9.). Wir sind endlich mal von Beginn wach und gestalten die erste Hälfte ausgeglichen. Beide Teams haben ihre Möglichkeiten, aber das 0:0 zur Pause geht in Ordnung. In der zweiten Hälfte gehen die Gastgeber in Führung, weil wir zweimal nicht nah genug am Mann sind. Wir versuchen zu reagieren, doch weder die Einwechselspieler noch unser „All-In“ am Ende bringen das gewünschte Tor. Schade, wieder wäre mehr drin gelegen.

    > Torino – Spezia 1:0


    In der vierten Qualirunde der Coppa Italia haben wir mit Drittligist FeralpiSalò ein vergleichsweise einfaches Los gezogen. Ein bisschen Rotation ist daher angebracht. Wir erwischen einen miserablen Start, doch Okereke bringt uns mit der ersten Chance in Führung (20.). Bis zur Pause verdienen wir uns diese. 30 Sekunden nach Wiederanpfiff präsentiert Davì eine Hommage an Bruce Lee und wird dafür mit der vorzeitigen Dusche belohnt. Gleich darauf findet ein abgefälschter Schuss von Arellano den Weg ins Tor, was die Entscheidung bedeutet. Ohne grossen Aufwand bringen wir die Führung ins Ziel.

    > Spezia – FeralpiSalò 2:0





    Fazit


    Von Konstanz kann keine Rede sein. Am einen Tag gelingt unseren Stürmern fast alles, dann ergibt sich so ein Spiel wie in Genoa. Dann wiederum machen wir wie gegen Chievo und Torino eigentlich sehr gute Spiele, belohnen uns aber nicht dafür. In der Tabelle werden wir logischerweise langsam zurückgereicht, aber der Vorstand ist immer noch sehr zufrieden. Auch wenn er die ungenügenden Bemühungen, das Gehaltsbudget in den Griff zu kriegen, bemängelt (*hust* Fusco *hust*). Die Presse spekuliert bereits darüber, dass ich beim kriselnden Atalanta anheuern könnte. Puh, falls da wirklich ein Angebot kommen sollte, das wäre dann schon ein paar Gedanken wert.

  • Dezember 2017


    Der 15. Spieltag steht an mit einem Gastspiel bei Milan (2.). Mauern ist wieder angesagt. Das klappt eine Halbzeit lang ordentlich. Wenn es mal gefährlich wird, ist Chichizola zur Stelle. Nur, können wir das über 90 Minuten durchziehen? Dusel haben wir bei einem Lattenkopfball von Bacca. Es läuft schon beinahe die Nachspielzeit, da gibt uns das jetzt sehr offensive Milan zu viel Raum, Acampora kann auf links durchmarschieren, in der Mitte vollendet der in der Schlussphase als Shadow Striker operierende Maggiore. Ist denn schon Weihnachten?

    > Milan – Spezia 0:1


    Am 16. Spieltag kommt Tabellennachbar Lazio (6.), die vor drei Tagen Napoli mit 4:1 abgeschossen haben. Zu meinem Erstaunen dominieren wir die Startphase. Ich hab hier nicht mal die beste Elf auf dem Feld. Selbst als Lazio besser ins Spiel findet, können wir relativ komfortabel das 0:0 halten. Ähnliches Bild in der zweiten Hälfte, beide Teams kommen wenn überhaupt nur zu Distanzschüssen. Am Ende ein gewonnener Punkt, auch wenn wir sogar mehr Abschlüsse hatten.

    > Spezia – Lazio 0:0


    Zum Ende der englischen Woche am 17. Spieltag empfangen wir Bologna (14.). Auf das Spiel habe ich natürlich schon ein bisschen geschielt. Die Gäste sind absolut harmlos, aber es dauert über eine halbe Stunde, bis das Spiel zu unseren Gunsten kippt. Zuerst packt Torosidis die Blutgrätsche aus und darf runter, kurz darauf verwandelt Granoche einen Elfmeter zum 1:0. Kurz nach Wiederanpfiff rettet uns Chichizola nach einem Konter von Bologna den Hintern. Dann schalten wir nach einer Ecke selber schnell um und Granoche erhöht auf 2:0. Und noch vor Ablauf der Stunde macht unser Angreifer, zuvor mit einer Durststrecke von über zehn Stunden, den Hattrick perfekt. Mehr braucht’s dann nicht und mehr machen wir auch nicht.

    > Spezia – Bologna 3:0


    Inzwischen reissen die ersten Geduldsfäden. Napoli (11.) und Sassuolo (17.) werfen ihre Trainer raus. Leider gibt es auch bei uns Knatsch. Fusco steht öffentlich unter Druck, weil Migliore einen neuen Vertrag will und deswegen sauer ist. Fusco will bzw. kann nicht (das Gehaltsbudget ist ja schon überzogen). Ist dann halt ärgerlich, wenn diverse Leute einen neuen Kontrakt bekommen, aber ausgerechnet unser bester Spieler nicht.


    In der 1. Runde der Coppa Italia (eigentlich schon das Achtelfinale) müssen wir zu Inter. Da wird nichts zu holen sein, deswegen gibt’s – dreimal dürft ihr raten – das 4-1-4-1 aka Beton, allerdings mit ein paar Ersatzspielern. Bereits nach zwei Minuten klingelt es durch Longo, weil wir den Ball mehrmals nicht geklärt bekommen. Danach können wir Inter etwas zähmen. Offensiv treten wir nur einmal in Erscheinung, Arellanos Chance ist dafür richtig gut. Der Keeper aber zur Stelle. Mit der Zeit verflacht die Partie zunehmend. Inter gibt sich zufrieden. Wir versuchen am Ende noch etwas offensiver zu werden, aber was Gefährliches schaut dabei nicht raus. Immerhin erhalten wir für den Auftritt 500k €

    > Inter – Spezia 1:0


    18. Spieltag, der letzte des Jahres. Wir reisen nach Bergamo zu Atalanta (19.), neben Napoli die grösste Enttäuschung bisher. Bei denen krankt es vor allem an der Offensive, nur 13 Tore und allein fünf davon gegen Empoli. In der vierten Minute hilft der Schiri nach, Gómez wirft sich im Strafraum abseits des Spielgeschehens zu Boden und erhält einen Elfmeter, den er gleich selber verwandelt. Später legt er zum 2:0 nach. Wir sehen kein Land und Tello erhöht noch vor der Pause auf 3:0. Nach dem Seitenwechsel fällt nach einer Ecke bald das 4:0 und dank etwas Glück bleibt es dabei. Bin ja auch selber schuld, dass ich deren Offensive kritisiert hatte.

    > Atalanta – Spezia 4:0






    Fazit


    Auch wenn es uns unter dem Strich immer noch gut läuft, kann es nicht schaden, sich um seine Zukunft Gedanken zu machen. Die Entwicklungsmöglichkeiten bei Spezia sind ja gelinde gesagt gering. So deponiere ich kurzerhand mein Bewerbungsdossier bei meinem „Heimatverein“ Napoli, wo der Posten frei ist. Trotz Jobinterview wird daraus nichts, vielleicht habe ich beim Blick auf das 10x so hohe Gehaltsbudget wie hier etwas zu sehr gesabbert. Aber ich scheine mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannt, denn zu Jahresende laden mich Granada (20./PD), Leicester City (16./PL) und West Bromwich Albion (19./PL) zu Gesprächen ein. Ich höre mir das alles an. Granada wäre mehr eine Herausforderung als ein Karrieresprung. Die Premier League dagegen schon sehr reizvoll. Als Ausländer schätze ich meine Chancen allerdings nicht allzu hoch ein, warten wir mal ab.

  • Januar 2018


    Das Ende der Hinrunde, den 19. Spieltag, bestreiten wir zuhause gegen Cittadella (19.). Ein Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Bei leichtem Schneefall haben beide Teams Mühe, eine schwache erste Hälfte endet 0:0. Nach dem Seitenwechsel legen wir einen Zacken zu und belohnen uns durch Maggiore mit dem 1:0. Das eine Tor reicht heute, denn die Angriffsreihen bringen wenig zustande.

    > Spezia – Cittadella 1:0


    Am 20. Spieltag wartet gleich das nächste Spiel der Wahrheit gegen Empoli (18.). Mit einem Dreier wäre ich geneigt, bereits den Klassenerhalt auszurufen, aber selbst ein Unentschieden wäre in dieser Hinsicht ok. Die Partie ist wie schon gegen Cittadella zäh, Empoli eher noch das gefährlichere Team. Wir erwischen wieder einen guten Start in die zweite Hälfte, diesmal aber ohne Zählbares. Bis Empoli beim Versuch, hinten rauszuspielen, das Leder unbedrängt für Rossi bereitlegt, der ins halbleere Tor einschieben kann. Ähm, danke, schätze ich mal? Denn ohne gross zu überzeugen bringen wir das 1:0 über die Zeit.

    > Spezia – Empoli 1:0


    Weiter geht es am 21. Spieltag zu Sampdoria (4.). Ich rechne mir nicht viel aus, auch wenn wir im Hinspiel einen Duselsieg geholt haben. Ein paar Ersatzspieler erhalten deshalb eine Chance. Mit mehr Glück als Verstand überstehen wir die ersten 20 Minuten, dann leistet sich Regini ein völlig unnötiges Foul an Rossi und Granoche bringt uns per Elfmeter in Führung. Die zweite Halbzeit starten wir mit einem Lattenknaller von Vignali, das wär’s natürlich gewesen. Das Heimteam ist zunehmend frustriert; 17:2 (!) lautet die Foulstatistik, als Praet in der 72. Minute Gelb-Rot sieht. In Überzahl haben wir dann keine grossen Probleme, den Vorsprung zu konservieren. Sampdoria wähnt sich wahrscheinlich im falschen Film, aber da sind sie nicht alleine.

    > Sampdoria – Spezia 0:1


    Der neue Napoli-Trainer Marcelino übrigens startet mit Niederlagen gegen Cittadella (0:1) und Empoli (2:5…). Ich nehme es mit leichter Schadenfreude zur Kenntnis. Die Hoffnungen auf einen Job auf der Insel haben sich wie erwartet zerschlagen, in Leicester z.B. übernimmt niemand geringeres als Lucien Favre. Aber Mitte Januar geht es plötzlich ganz schnell. Nach weiteren Gesprächen u.a. mit Espanyol Barcelona (16./PD) habe ich schliesslich ein konkretes Angebot aus Frankreich vorliegen. Ein Vertrag bis 2020, das doppelte Salär wir aktuell bei Spezia. Es ist Zeit, Buchhaltung zu machen. Ok, wir liegen derzeit sensationell auf Platz 4 der Serie A. Vielleicht ist es sogar realistisch, die Saison in der oberen Tabellenhälfte abzuschliessen. Doch ich habe die Befürchtung, dass der Kader im Sommer implodiert. Unser „Star“ Migliore will schon lange einen neuen Vertrag, den wir uns nicht leisten können, im Sommer ist er wahrscheinlich weg. Sein Backup ist ausgeliehen, das Gleiche gilt für die RV- und ST-Position. Nein, es wäre dumm, das Angebot aus Frankreich auszuschlagen. Ich würde die neue Mannschaft auf Platz 13 übernehmen, mit dem Ziel, im Mittelfeld abzuschliessen. Das ist mehr als nur machbar. Also Schluss mit Zögern, ich setze meine Unterschrift. Wie mein neuer Arbeitgeber heisst, erfahrt ihr im nächsten Update.

  • Schade, finito mit spaghetti ;(. (Eigenartig, ich hatte am 2. Januar hier eigentlich ein vehementes Statement für deinen Verbleib in Italien abgegeben, aber da scheint was nicht geklappt zu haben.) Dabei lief es so gut, und ich wäre auch sehr gespannt darauf gewesen, wie du mit den von dir beschriebenen Herausforderungen der nächsten Saison fertig geworden wärst. Frankreich ist dagegen nicht so mein Ding. Aber okay, deine Entscheidung.

  • Ich stand ja gerade vor dem selben Problem und hab mich genau anders entschieden. Letztlich war der Grund das ich die Saison fertig machen wollte und mir war eingefallen das Cule immer davon sprach das unter der Saison zu wechseln Mist ist.

    Nun das trifft hier nicht so zu, da du ja nicht für die Transfers zuständig bist. Und ich weiß auch das es in Frankreich gleich eine ganze Reihe an interessanten Vereinen gibt. Von daher bin ich gespannt wie es weiter geht.


  • Januar 2018 – Teil II




    Lille ist es also, ein durchaus respektierter Name in Frankreich. Die letzten zehn Saisons hat man in der Ligue 1 immer in der oberen Tabellenhälfte abgeschlossen, der Höhepunkt war natürlich der Meistertitel 2010/11. Seither zeigt die Tendenz jedoch nach unten (3./6./3./8./5./10.) und ich soll verhindern, dass so weitergeht. Mein Vorgänger Correa musste nach drei Liga-Niederlagen in Folge gehen, in der Zwischenzeit gab es noch ein blamables Pokalaus bei einem Zweitligisten, zuletzt allerdings einen Sieg bei Angers. Damit ist der Anschluss an Platz 10 einigermassen gewahrt.




    Von der Qualität her sollte der Kader um die Plätze 7-11 mitspielen können. Aber schauen wir uns diesen doch gleich an.




    Mit Rossi haben wir ein kleines Monster im Sturm, der bis auf hohe Bälle so ziemlich alles kann. Daneben sind wir im Gegensatz zu Spezia prädestiniert für das Flügelspiel. El Ghazi lässt bis auf eine mässige Work Rate wenig zu wünschen übrig, deshalb wird er auch von halb Europa gejagt. Ihn werden wir sicher versuchen ins Spiel zu bringen. Auf der linken Seite haben wir mit Bauthéac und Sliti ebenfalls gute Optionen, wobei letzterer sich im wohl erstmal im Zentrum versuchen darf. Im Mittelfeld fehlt es uns eigentlich nicht an guten Spielern, aber sie wollen alle entweder Spielmacher oder Abräumer sein. Torgefährlichkeit oder Box-to-Box-Qualitäten suche ich vergebens, was durchaus ein kleines Problem ist, das wir irgendwie umschiffen müssen.


    Unsere Abwehr sieht aus, als hätte sie schon ein paar Schlachten geschlagen. Der ehemalige Abwehrchef Basa ist 35 und mit Pace 6 nicht mehr wirklich tauglich, wie ich finde. Wir haben aber genügend Alternativen. Raggi, Sunzu, Genevois und Pokorny nehmen sich alle nicht viel. Aufgrund der bisherigen Bewertungen dürfen Raggi und Sunzu erstmal anfangen. Auf den Aussen haben wir Spieler mit Offensivdrang, was mir gefällt. Rechts ist der von Arsenal ausgeliehene Debuchy gesetzt, links darf der junge Mendy wirbeln. Last but not least verfügen wir mit Enyeama über einen erfahrenen, guten Keeper.


    Insgesamt gefällt mir der Kader recht gut, wir haben auf jeder Position ordentliche Backups. Ich entwerfe fürs Erste zwei Haupttaktiken. Die erste, dominante Variante ist ein 4-2-3-1 mit Fokus auf Flügelspiel und offensiven Aussenverteidigern. Die zentralen Mittelfeldspieler sollen in erster Linie absichern. Es stellt sich etwas die Frage, wie wir den Ball nach vorne bringen. Aber sobald unser Brasilianer Gabriel in ein paar Wochen wieder fit ist, werde ich einen der zwei DMs durch ihn als tiefen Spielmacher ersetzen (dafür Debuchy etwas weniger offensiv) und das Problem sollte erledigt sein.




    Die Zweittaktik ist dann etwas defensiver und auf schnelles Umschaltspiel über unsere Flügel ausgelegt. Hier könnte ich mir auch gut vorstellen, dass Sliti auf links den Inside Forward gibt. Grundsätzlich auch in der ersten Taktik eine Möglichkeit, aber hier würde es mehr Sinn ergeben.


    Nun gut, kommen wir zu den ersten Amtshandlungen. Als Erstes erfährt natürlich Sportdirektor Luís Campos, dass er nun im Alleingang für Transfers, Verträge, Staff etc. verantwortlich ist. Du machst das schon! Immerhin verfügt er über starke Werte im Einschätzen von Spielerfähigkeiten und –potential (je 17). Kompletten Mist wird er also nicht anschleppen, hoffe ich. Theoretisch hat Campos ein Transferbudget von knapp 11 Millionen zur Verfügung. Da allerdings das Gehaltsbudget (41M) schon 3 Millionen überschritten ist, nehme ich da eine Anpassung vor. Wir haben jetzt 47M Gehaltsbudget und knapp 5M Transferbudget. Damit erwarte ich zumindest Verbesserungen im Coaching und vor allem im Medical Staff (wo wir gerade mal einen Physio und einen Arzt haben, ich glaub mich tritt ein Pferd).


    Eine ruhige Einarbeitung ist nicht. Nach der ersten PK teilt mir Campos mit, dass Bauthéac wechseln will. Campos will das billigen und dafür Correa von Sevilla holen, na viel Glück dabei. Weitere Spieler klagen mir ihr Leid von fehlenden Einsätzen. Fürs Erste kann ich alle damit beruhigen, dass das ein frischer Start ist und jeder seine Chance bekommt, auch wenn ich das bei einigen bezweifle.


    Dann wird endlich Fussball gespielt, am 23. Spieltag empfangen wir Nice (9.). Ich entscheide mich erstmal für die Kontervariante mit Sliti auf dem Flügel. Die Gäste starten besser, doch uns reicht ein Tempovorstoss über El Ghazi, den Rossi zum 1:0 vollendet. Und Sliti kann nach schöner Kombination sogar noch einen drauflegen. Nach der Pause müssen wir nach einem Freistoss das 2:1 durch Séri hinnehmen. Nice drückt auf den Ausgleich, aber wir halten gut dagegen. Fünf Minuten vor dem Ende wechsle ich zum letzten Mal und prompt verletzt sich eine halbe Minute später Rossi. Wir müssen in Unterzahl zu Ende spielen. In der 93. Minute haut Séri noch einen Sonntagsschuss ins Tor, das ist bitter.

    > Lille – Nice 2:2


    Campos stockt unterdessen fleissig den Staff auf, aber nicht nur. Mit Porath vom HSV und Pearson von Southampton leiht er zwei weitere Mittelfeldspieler vom Typ Spielmacher bzw. Abräumer aus. Naja, das sind keine schlechten Jungs, aber auch kein riesiges Upgrade verglichen mit unserem restlichen Personal. Was soll’s, die können sich im nächsten Spiel direkt mal beweisen.


    Am 24. Spieltag gastieren wir bei Tabellennachbar Guingamp (13.). Rossi ist noch angeschlagen, daher kommt Eder zum Zug. Zunächst rettet uns Enyeama mit einer Glanztat das 0:0, fünf Minuten vor der Pause ist dann die Abwehr der Gastgeber im Tiefschlaf, als El Ghazi auf Eder flankt, 0:1. In der zweiten Hälfte spielt eigentlich nur noch Guingamp. Auch wenn kein Hochkaräter dabei ist, das ist doch erschreckend bescheiden, was wir hier zeigen. Obwohl es zum Sieg reicht.

    > Guingamp – Lille 0:1




    Das Transferfenster neigt sich dem Ende zu, aber so einfach kommen wir nicht davon. Ohne grosse Ankündigung teilt Campos mir mit, dass er El Ghazi für 8M (bis zu 10M) nach Celta Vigo verscherbelt hat. Ok, muss eben Chelsea-Leihgabe Boga zeigen, was er drauf hat. Dass wir mit dem Geld einen torgefährlichen Mittelfeldspieler holen, darauf wage ich gar nicht zu hoffen. Nein, viel passiert nicht mehr. Wir verleihen noch ein paar junge Spieler. Der einzige Zugang ist für 100K eine 15-jährige Zukunftshoffnung im Sturm.

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