Neustart an der Porta Nigra

  • Teil 008 - Versöhnlicher Jahresabschluss


    "Ach Antonio...", begann ich und versank mit meinem Gesicht in den Händen, "... ich hab Pagenburg gezogen. Was soll ich denn jetzt machen?"


    Pagenburg gezogen, fragt ihr? Am 22.12. stand das Weihnachtswichteln bei der Eintracht an. Auch wenn man in einer Mannschaft keinen Liebling haben sollte, möchte ich nicht verschweigen, dass ich lieber Kröner, Rama oder einen der anderen jungen Wilden etwas geschenkt hätte um sie für Ihre guten Leistungen zu belohnen. Aber jetzt war es Pagenburg. Zwar haben wir momentan so etwas wie einen Waffenstillstand, aber Freunde sind wir deshalb noch lange nicht. Erschwert wurde das Ganze dadurch, dass er sich im Training verletzt hatte und eventuell erst im neuen Jahr wieder spielen konnte, was seiner Laune nicht gerade zuträglich war.


    "Hm ich denke, dir fällt noch was ein. Dir fällt immer was ein. Wie solltest du es sonst auf Platz 3 geschafft haben?", antwortete Antonio, während er mein Frühstück wegräumte. Ich merkte, dass er mich ein wenig ärgern wollte. Und tatsächlich konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.


    "Nagut ich mach dann erstmal los. Heute vor dem Spiel wird Lewerenz noch als Spieler des Monats November ausgezeichnet. Also, bis dann!". Und so verließ ich das 'Theo'.


    15. Spieltag

    (3) SV Eintracht Trier - SSV Ulm 1846 (17)     

    [663] - [587]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Watzka | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama

    Wechselspieler: Dingels, Anton, Fuchs

    Karten: -

    Spieler des Spiels: Hollmann (1,5)



    Von der Verletzung abgesehen, hätte Lewerenz eh gespielt. Und er enttäuschte mich nicht. Rama hatte ebenfalls wieder einem Zuckertag. Und auch Zittlau wusste wieder einmal mehr zu überzeugen, nach dem er hinten links unseren Kapitän ersetzt hatte.


    Also bat ich Christoph ihm einen neuen Vertrag anzubieten. Und den nahm er auch 2 Tage später an und ist nun 2 Jahre länger an uns gebunden. Somit lichtete sich das Lager an Spielern, die keinen Vertrag über das Saisonende hinaus hatten.


    Die Zeit verflog in den letzten Tagen sehr schnell. Zum einen gab es keine Überraschungen und zum anderen zerbrach ich mir weiter den Kopf wegen des Wichtelgeschenks. Ich ließ das erstmal beiseite, denn es stand das Spiel gegen Hoffenheim ll an. Hoffentlich brachte mich das auf andere Ideen. Denn es waren immerhin nur noch 14 Tage. Anscheinend machte mir das Ganze nämlich mehr zu schaffen als ich dachte, denn ich merkte erst jetzt, dass Gaede nachträglich gesperrt wurde. Nach einem Ellbogenschlag während des 12. (!) Spieltags. Seine Leistungen bewegten mich dazu, dass Kröner spielt und Klinger als Back-Up auf der Bank sitzt. Deswegen habe ich das irgendwie garnicht mitbekommen. Nagut, 3 Spiele hat er schon abgesessen, 3 muss er noch pausieren. Hoffen wir mal, dass weder Kröner noch Klinger sich verletzen.


    16. Spieltag

    (7) TSG Hoffenheim 1899 ll - SV Eintracht Trier (5)

    [660] - [666]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Watzka | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Klinger, Anton, Fuchs

    Karten: Kröner (Ziehen + Foul)

    Spieler des Spiels: Kuduzovic (1,5)



    Ein sehr denkwürdiges Spiel und was für ein Bärendienst von Kröner. Aber um fair zu sein, ein Großteil der Experten fand die Ampelkarte zu harsch vom Schiri. Aber änderte alles nichts. 36 Minuten spielten wir in Unterzahl. Aber es geht noch denkwürdiger. Denn in der Halbzeit traten "Webmaster Sören and the Kelugis" auf. Die Hoffenheimer Fans flippten komplett aus, die trierischen Fans eher nicht so. Und wenn ich nicht schon in die Kabine gegangen w´äre, dann spätestens dann. Und um dem noch die Krone aufzusetzen: Rama hatte sich die Haare in den Vereinsfarben gefärbt. Es fing an zu regnen. Ich schüttelte den Kopf. Der Schiri schüttelte den Kopf. Und unter der blau-gold-schwarzen Farbmischung sah man ein vor Scham errötetes Gesicht.


    Gaede also noch Rot gesperrt, Kröner Gelb-Rot gesperrt. Klinger kann aushelfen, aber wer geht dafür auf die Bank. Ich fand, ein junger Spieler hatte diese Chance verdient. Und so rückte der junge Simon Jonsson (17 J., DM, :star3::star3::star3:, 45) in die Mannschaft für das nächste Spiel gegen Eschborn.


    Dann stand noch die FIFA World Player Gala an, die ich mir bei meinem Co Carsten ansah. Überraschenderweise gewannen weder Ronaldo noch Messi (was mich insgeheim freute), sondern Falcao von Atletico Madrid. Auf Platz 2 fand sich Lewandowski von Dortmund wieder und auf Platz 3 schließlich Messi.


    "Sag mal Carsten, hast du einen Plan was ich Pag schenken könnte?"


    "Nee du, kein Plan. Aber es sollte schon was Gutes sein! So wie ihr zueinander steht und wie es ihm aktuell geht."


    "Danke, das mindert den Druck natürlich immens...", versuchte ich mich in Sarkasmus. Aber langsam formte sich eine Idee in meinem Kopf. "Ich muss mal kurz rumtelefonieren."


    17. Spieltag

    (15) 1. FC Eschborn - SV Eintracht Trier (3)

    [581] - [658]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Klinger

    Watzka | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Jonsson, Anton, Fuchs

    Karten: -

    Spieler des Spiels: Rama (1,5)


    Ein gutes Ergebnis für das letzte Ligaspiel in 2012. Rama ist nun endgültig angekommen und sammelte bereits 15 Scorerpunkte. Und anscheinend hat Abelski nun genug Vertrauen in unsere junge Sturmhoffnung, dass er sich fortan auf die Assists konzentriert. Aber leider Gottes mussten wir das schnell abhaken. Denn 3 Tage später sollte uns Leverkusen in der dritten Runde des DFB-Pokals besuchen.


    DFB-Pokal - 3. Runde

    SV Eintracht Trier - Bayer 04 Leverkusen

    [699] - [821]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Gaede

    Watzka | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Pagenburg, Kröner, Spang

    Karten: Lewerenz (Stürmerfoul)

    Spieler des Spiels: Kießling (ST, 2,0)



    In der ersten Halbzeit konnten wir gut mithalten, sodass ich schon gehofft hatte. Aber in der Zweiten wurden uns unsere Grenzen aufgezeigt und berechtigterweise abgefertigt. Nicht der Jahresabschluss, den ich mir gewünscht hatte, aber wir waren auch weiter gekommen als manch Einer gedacht hatte. Das Saisonziel wurde im Pokal übertroffen und so teilte mir Herr Adlung seine Zufriedenheit und seinen Stolz diesbezüglich mit, was mir zu einem ordentlichen Schub verhalf. Denn das Spiel gegen Leverkusen war schon heftig, aber die größere Herausforderung wartete noch. Die Weihnachtsfeier.


    Die Stimmung auf der Feier war großartig. Wir hatten einige Kinder eingeladen um den Nachmittag mit ihren Helden zu verbringen und es gab Gans mit Rotkohl und Klößen. Und nachdem wir uns alle noch telefonisch mit Freisprechfunktion bei unserem Kapitän meldeten, stand das Wichteln an. Nach und nach übergaben Spieler und Mitarbeiter sich Ihre Geschenke. Ich erhielt übrigens von Christoph eine komplette Kollektion an Trier Merchandise. Trainingsanzug, Schal, Mütze, Sporttasche, Schlüsselanhänger und und und. Das sorgte für einige Lacher bei der Mannschaft und auch Christoph hatte sichtlich Spaß, was mich besonders freute.


    Dann ging ich zu Pagenburg und tippte ihm auf die Schulter...


    "Oh, Herr Waldrichter. Musste ja so kommen oder?"


    "Wahrscheinlich, aber wollen wir uns vielleicht erstmal drauf einigen, dass du mich einfach Trainer nennst?"


    "Klingt gut."


    "Und dazu natürlich dein Geschenk."


    Pagenburg packte ein blau-schwarz-gold-verpackten Schuhkarton aus.


    "Ähm, danke Trainer, aber ich hab schon Fussballschuhe."


    "Ich würde sie mir nochmal genauer anschauen.", antwortete ich und konnte mir ein lächeln nicht verkneifen.


    "Sind das etwa...?"


    "Exakt. Ich hab mich mal bei deinem Freundeskreis erkundigt und das ist genau das Gleiche Modell, wie das erste Paar mit dem du je gespielt hast. Es soll dich dran erinnern, wo du herkamst und was du bereits erreicht hast."


    "Ich bin etwas sprachlos... Vielen, vielen Dank, Trainer! Vielleicht habe ich mich in Ihnen getäuscht."


    Ich hoffte, dass das dies einiges vereinfachen wird. Wir schlugen ein und feierten weiter mit den restlichen Partywütigen. Alles in allem war es ein versöhnlicher Jahresabschluss. In jeglicher Hinsicht.


  • Teil 009 - Jahresanfang nach Maß


    "Ach, Herr Waldrichter! Schön, dass Sie es einrichten konnten!"


    Es war Neujahr um 15 Uhr. Und um ehrlich zu sein, war ich noch ziemlich verkatert. Der Rum hat aber auch einfach zu gut geschmeckt! Trotz Allem bat mich Präsident Adlung zum Vereinsgelände zu einer Besprechung. Und so wartete er bereits am Haupttor.


    "Sie müssen ja ordentlich gefeiert haben, hohoho!", und wie gewohnt prustete Herr Adlung vor sich hin. "Erzählen Sie mir alles auf dem Weg!"


    Unser Gang war direkt auf die Geschäftsstelle gerichtet und mir wurde schnell klar, dass ich gleich ein Gesicht sehene würde, mit dem ich eher ungern ins neue Jahr starten würde. Um nicht daran zu denken und mir sofort die Stimmung zu verhageln fing ich an zu berichten. Von gutem Essen, hochprozentigen Getränken und der ein oder anderen famosen Dame, die sich ins 'Theo' verirrt hatten. Natürlich hab ich es wieder einmal nicht geschafft eine Frau kennenzulernen, aber den Teil übersprang ich dann doch gekonnt.


    So kamen wir nun in der Geschäftsstelle an und wie erwartet standen wir vor dem Büro von Herrn Pries. Mir drehte sich der Magen um. Mit hoher Wahrscheinlichkeit lag das am Alkohol, doch schob ich es jetzt auf die Person hinter der Tür. So traten wir also ein und zu meiner Überraschung war nicht nur Herr Pries sondern auch Christoph anwesend.


    "Hallo Christoph! Ein frohes neues Jahr für dich!" Doch da drehte er sich schon um und verließ durch die Seitentür das Zimmer in sein eigenes Büro.


    "Finden Sie auch, dass sich Christoph in letzter Zeit merkwürdig verhält?", flüsterte ich Herrn Adlung zu.


    "Sie kennen ihn auch NICHT merkwürdig?", und wieder lachte der Präsident laut auf.


    "Also meine Herren, weshalb ich Sie herbeordert habe. Ich habe beschlossen, die Budgets zu erhöhen. Mir gefällt das alles schon sehr gut und den Fans auch. Und damit wir unser Ziel definitiv erreichen, gibt es mehr Geld!" Herr Adlung streckte stolz seine Brust heraus, lächelte zufrieden und sah aus als würde er auf Applaus warten.


    "Wow, Super! Das ist wirklich großzügig von Ihnen!", heuchelte ich etwas Begeisterung. Eigentlich war ich mit dem Team sehr zufrieden und sah keinen Grund für Änderungen. Aber vielleicht passiert noch was. Und damit können wir wichtige Spieler auch mit besseren Verträgen ausstatten.


    "Herr Adlung, Sie machen mir mein Leben nicht leicht! Ich finde Herr Schaltreister, sollte sich erstmal eine ganze Saison beweisen, bevor wir solche Entscheidungen treffen. Aber wer wäre ich, Ihnen diesen Wunsch auszuschlagen." Ich war mir ziemlich sicher, dass Pries - obwohl er redete - mit den Zähnen knirrschte. Aber natürlich ließ er es sich trotzdem nicht nehmen, den Arschkriecher zu spielen. Und NATÜRLICH hat er wieder nicht meinen richtigen Namen genannt... Aber nun gut.


    Weiter ging es dann am 02.01.13 auf dem Triningsplatz. Wir hatten etwas mehr als 2 Wochen bis zum ersten Spiel des Jahres und damit dem Ende der Hinrunde. Neben den neuen Gesichtern Yesilyurt und Quotschalla fehlten aber auch 3 Gesichter. Neben dem seit längerem feststehenden Transer von Konrad verließen uns auch Lubasa und Basquit.



    Lubasa lieferte einfach nicht ab und so einigten wir uns darauf, dass er ablösefrei zu Viktoria Griesheim in der 5. Liga wechseln durfte. Bei Basquit sah es noch mal anders aus. Er war zwar zufrieden in der Mannschaft zu sein. Doch war sein Interesse an höherklassigen Fussball vergangen. Er wollte lieber wieder in seiner Heimat in der Bezirksliga spielen. Darüber hinaus hatte er eh quasi keine Chance sich zu beweisen.


    Und ein Tag später kam, was kommen musste. Lobué verletzt sich beim Training und fällt mit einer Schienbeinsplitterung 4 Wochen aus. Ich nehme schon mal vorweg: Für die 4 Wochen wollte ich nicht extra einen Ersatz holen. Wenn Lengsfeld auch ausfällt, kommt ein Spieler aus der Jugend.


    Besser lief es hingegen bei unserem Kapitän - Brighache. Er lud die ganze Mannschaft ein um zu zeigen, was er für Fortschritte machte. Und da die Reha besser läuft als gedacht, könnte die Ausfallzeit nochmal 1 Woche geringer ausfallen. Trotz Allem sollte man einen Schädelbasisbruch nicht unterschätzen. Spang zieht aber nach und fällt mit einer Prellung 4 Tage aus und verpasst damit das nächste Spiel.


    Der Abschluss der Hinrunde findet zu Hause gegen den SC Pfullendorf statt. Und dieses Spiel ist in mehrerer Sicht besonders. Zum Einen hab ich offiziell die Hinrunde mit meinem Herzensverein abgeschlossen. Und zum Anderen sitzt heute auf der Bank mein allererster selbstverpflichteter Spieler!



    Tobias Willers ist ein 25-Jähriger Defensiv-Allrounder, den ich für das Schnäppchen von 42.500 EUR von den Sportfreunden aus Lotte losgeeist habe (Willers ist 4 Punkte stärker bei dem Bild, da +4 Motivation). Damit haben wir mit wenig Geldeinsatz (25.000 EUR haben wir vom Konrad-Transfer erhalten) einen super Innenverteidiger bekommen.


    Jetzt aber endlich zum Spiel. Wie bereits erwähnt, spielt Lengsfeld. Sonst ändert sich nicht viel, außer dass kein Ersatztorwart zur Verfügung steht und unsere 3 Neuzugänge auf der Bank sitzen. Ach, und natürlich bekam nach der Weihnachtsfeier Pagenburg wieder seine Chance.


    18. Spieltag

    (3) SV Eintracht Trier - SC Pfullendorf (16)

    [659] - [590]

    Aufstellung:

    Lengsfeld

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Watzka | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Pagenburg | Rama


    Wechselspieler: Willers, Anton, Quotschalla

    Karten: -

    Spieler des Spiels: Rama (1,5)

    Elf der Woche: Kuduzovic, Rama, Vogtland, di Gregorio



    Da hatten 2 der Neuen ein erfreuliches Debüt gefeiert! Aber der Sieg war auch zu 100% eingeplant. Und so ergibt sich nun folgende Tabelle nach der Hinrunde:




    'Jetzt erst recht!' dachte ich bei mir. Ich will den gottverdammten Aufstieg und ich merkte, wie mein Selbstvertrauen stieg. Voll guter Laune belohnte ich auch Vogtland für seine gute Leistungen mit einem neuen Vertrag. Also nicht ich, sondern Christoph. Aber letztendlich verlängerte er seinen Vertrag um 1 Jahr und sein Gehalt wurde etwas mehr als verdoppelt.


    Und so ging es gleich ins nächste Spiel. Wir fuhren nach Mainz.


    19. Spieltag

    (6) FSV Mainz 05 II - SV Eintracht Trier (2)

    [653] - [667]

    Aufstellung:

    Lengsfeld

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Watzka | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Pagenburg | Rama


    Wechselspieler: Gaede, Yesilyurt, Quotschalla

    Karten: Gaede (Foul+Handspiel), die Gregorio (Handspiel)

    Spieler des Spiels: Kuduzovic (2,0)

    Elf der Woche: Kuduzovic



    Ja gut. Eigentlich wurde Quotschalla verpflichtet und seine Quote von 15 Toren in 17 Spielen weiterzuführen. Aber vielleicht braucht er noch Eingewöhnungszeit wie Rama als er neu hier anfing. Und über die Assists freute ich mich natürlich auch. Und so ist das Fazit aus Januar: Die Gegner wurden zerlegt und wir haben uns von dem Spiel gegen Leverkusen nicht verunsichern lassen.


    So vergingen die Tage und es wurde keine weiteren Spieler verpflichtet. Ich habe aber schon etwas für den Sommer festgezurrt, was ich aber noch nicht verraten möchte. Und bisher weiß auch nur Christoph von den Spielern. Also ich hoffte er weiß es. Denn er reagierte auf keine meiner Mails. Nach Schließung des Transferfensters blinkte plötzlich mein Mailfach auf. Es war aber keine Mail von Christoph, sondern von einer anonymen Adresse. Eigentlich gab ich nichts auf solche Mails, aber diese beunruhigte mich doch ein wenig...


    Mail von Anonym


    Markus,


    da, wo die Sonne hellt scheint, fällt auch viel Schatten. Euer Erfolg ist teuer erkauft... Der Schlange muss der Kopf abgeschlagen werden, um das zu Problem zu beseitigen! UND ZWAR OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE! Sonst bricht alles um dich herum ein...

  • Teil 010 - Bärenstark durch den Winter


    "Was denkst du denn darüber?"


    "Ganz ehrlich? Ich glaub das ist so eine Mail wie mit den ganzen Pillen und den Sportgeräten, die Wunder wirken sollen..."


    "Ja, aber wieso werde ich direkt angesprochen? Und das klingt nicht so, als ob die für irgendwas Werbung machen wollen?"


    "Also das mit dem Namen ist nichts Außergewöhnliches. Die speichern eh viele Informationen über dich im Internet. Die wissen bestimmt auch, dass du dich letztens bei so einem Forum für Fussballmanager angemeldet hast. Aber den Rest... Da bin ich tatsächlich auch überfragt."


    Ich hatte gehofft, Antonio könnte mir bei der ganzen Sache weiterhelfen. Aber jetzt bin ich genauso schlau wie vorher. Aber der Kopf der Schlange, das sind ja meistens Vorstände, Chefs oder ähnliches. Und da ich direkt angesprochen wurde, würden mir nur 4 Leute einfallen.


    1) Präsident Adlung - Er ist das Oberhaupt des Vereins. Aber eigentlich ist er der Gutmensch in Person. Er tut so viel Gutes für die Menschen um sich herum. Aber vielleicht ist das nur Fassade.


    2) Kapitän Brighache - Er ist der Anführer auf dem Feld. Aber die Mail klang nicht so als ob er gemeint wäre. Außerdem ist er nun schon einige Wochen außer gefecht, warum sollte ich die Mail jetzt wegen ihm bekommen?


    3) Geschäftsführer Pries - Er ist der Leiter im operativen Geschäft. So sehr ich mir vorstellen könnte, dass er Dreck am Stecken hat, wäre das eine ziemlich heftige Anschuldigung.


    4) Meine Wenigkeit - Ich bin der sportliche Leiter der Mannschaft. Aber wieso sollte ich die Mail bekommen, wenn es um mich geht? Da würde eine einfache Kündigung reichen. Und teuer bin ich bei weitem auch nicht.


    Also kam ich immer noch nicht voran. So trank ich weiter meinen Kaffee und unterhielt mich mit Antonio. Dabei ging es wie immer eigentlich nur um Fussball, zum Beispiel, dass Pagenburg zum Spieler des Monats gekürt wurde. Und dass morgen die Reservemannschaft aus Freiburg nach Trier kommt. Da Antonio immer die neuesten Insiderinformationen haben möchte, um bei seinen Gästen mit Fachwissen strahlen zu können, berichtete ich also. Lengsfeld weiterhin im Tor, da Lobué noch angeschlagen ist. Nach der gelb-roten Karte von Gaede wird Klinger starten und der junge Jonson darf wieder mitfahren. Und dann habe ich mich noch zu einer Neuerung hinreißen lassen. Und zwar wird Pagenburg auf Rechts spielen und Quotschalla neben Rama im Sturm spielen.


    20. Spieltag

    (2) SV Eintracht Trier 05 - SC Freiburg II (3)

    [668] - [619]

    Aufstellung:

    Lengsfeld

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Klinger

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Quotschalla | Rama


    Wechselspieler: Jonsson, Lewerenz, Watzk

    Karten: di Gregorio (Foul), Rama (Handspiel)

    Spieler des Spiels: di Gregorio (1,0)

    Elf der Woche: di Gregorio




    Rama ist einfach so unendlich wichtig für diese Mannschaft! Und er bleibt bodenständig und arbeitet fleißig an sich selbst und für das Team. Ich hoffe, das wird auch lange noch so. Aber auf mit der nächsten Nachwuchshoffnung Jonsson bin ich sehr zufrieden, auch wenn man, dass er etwas zurückhängt. Das 1-0 viel nach einer missglückten Abseitsfalle. Ein Grund, warum ich nicht aktiv mit dieser spielen lasse.


    Am nächsten Tag bekam ich mit, dass mein Lieblingsmensch - Bernhard Pries - ein Konzert im Moselstadion organisiert hat. Ich habe als Vereinsmitglied auch eine Karte bekommen, doch als ich den Künstler sah, viel mir die Kinnlade runter. "Webmaster Sören and the Kelugis" waren zu Gast und spielten wohl ein Konzert vor einer beachtlichen Menge von Zuschauern. Ich habe mir das Spektakel nicht angesehen, aber ich habe mitbekommen, dass wohl 40.000 EUR eingenommen wurden, wenn man die Kosten zur Reparatur des Rasens abzog.


    Aber es gab auch wieder erfreuliche Nachrichten an der Personalfront! Denn nachdem Klinger (3 Jahre) und Spang (2 Jahre) ihre Verträge verlängerten, hat der A-Jugenspieler Tsiokas zugestimmt, ab nächsten Jahr für die erste Mannschaft zu spielen. Das wird aber erst noch etwas geheim gehalten und erst mit den anderen Neuverpflichtungen zur neuen Saison preisgegeben.


    21. Spieltag


    (2) SV Eintracht Trier 05 - FC 08 Homburg (17)


    [675] - [559]


    Aufstellung:


    Lengsfeld


    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau


    Gaede


    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic


    Abelski


    Quotschalla | Rama




    Wechselspieler: Willers, Watzka, Spang


    Karten: di Gregorio (Schauspiel), Abelski (Foul), Willers (Foul)


    Spieler des Spiels: Pagenburg (2,0)

    Elf der Woche: Pagenburg




    Kinoreif. Das ist das Schlagwort des Spiels. Wir haben die Revanche bekommen, nachdem Homburg uns in der Hinrunde noch mit 2-1 geschlagen hatten und haben uns seit dem 2. Spieltag endlich wieder Tabellenführer! Lengsfeld ließ einfach nichts zu, vielleicht weil er wusste, dass ab nächster Woche wieder Lobué in der Startelf stehen wird. Dann Pagenburg. Der Junge hat nicht nur ein Tor vom Elfmeterpunkt verwandelt, sondern das zweite direkt von der Eckfahne! So eine Flugkurve hab' ich lange nicht mehr gesehen. Ja und nicht zu vergessen di Gregorio. Ich hoffe ihr könnt euch noch an Norbert Meier vs. Albert Streit erinnern. So war das hier auch... Einziger wirklicher Wehmutstropfen war die Verletzung Kuduzovics. Er befand sich in meinen Augen auf einem aufsteigenden Ast. Aber was willst du machen? 2 Wochen Pause wegen einer Adduktorenzerrung.


    In den folgenden Tagen im Training viel mir auf, dass Pagenburg etwas unmotiviert zur Sache ging. Ich war etwas ratlos, da es in letzter Zeit wieder bei ihm lief.


    "Hey Pag, alles gut bei dir?"


    "Hey Trainer, ja alles in Ordnung. Wieso fragen Sie?"


    "Mir ist aufgefallen, dass du etwas lieblos den Ball vor dir hinschiebst. Und ich möchte nicht, dass du irgendwelche Probleme in dich reinfrisst, die das Team betreffen könnten."


    "Nein, so ist das nicht. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich gerade nicht darüber reden kann. Aber ich verspreche, dass sich das nicht auf meine Leistung auswirken wird."


    "Nagut, aber wenn was ist, kannst du mit mir reden."


    "Danke Trainer, das weiß ich zu schätzen!" Wenigstens hatte er wieder ein Lächeln auf dem Gesicht und im Training strengte er sich auch wieder mehr an. Kurz ging mir durch den Kopf, ob er was mit der Mail zu tun habane könnte. Aber er ist nicht der Typ, der sowas heimlich und indirekt machen würde.


    Anschließend fielen noch die beiden letzten Spiele im Februar an. Auswärts in Frankfurt beim Namensvetter und anschließend kommt deren Lokalrivale nach Trier.


    22. Spieltag

    (14) Eintracht Frankfurt II - SV Eintracht Trier 05 (1)

    [608] - [672]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willers | di Gregorio | Zittlau

    Gaede

    Pagenburg | Lückenfüller | Watzka

    Abelski

    Quotschalla | Rama


    Wechselspieler: Kröner, Spang, Yesilyurt

    Karten: Pagenburg (Foul)

    Spieler des Spiels: Zittlau (2,0)

    Elf der Woche: -


    Rama jetzt mit 20 Scorerpunkten in 22 Spielen. Da konnte ich mir einen Blick auf die Torjägerliste nicht verkneifen. Momentan war Risse der Führende mit 17 Toren und Rama kam auf Platz 13 mit 10 Toren. Ich war gespannt, ob sich da noch etwas tun könnte. Die Karte für Pagenburg war zudem viel zu hart. Im Interview hat sich sogar der Schiedsrichter für die Entscheidung entschuldigt! Dazu gab es nun 2 Punkte Vorsprung auf Mannheim, da diese nur Unentschieden gespielt hatten.


    Manchmal frag ich mich aber auch, was in den Köpfen der Spieler vorgeht. Denn in der Kabine, hat Willers das Gespräch mit Hollmann gesucht. Aber was soll wohl dabei herauskommen, wenn man gerade dessen Startelfplatz eingenommen hat? Der Zank geht also weiter.


    23. Spieltag

    (1) SV Eintracht Trier 05 - FSV Frankfurt II (7)

    [675] - [614]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Gaede

    Pagenburg | Lückenfüller | Watzka

    Abelski

    Quotschalla | Rama


    Wechselspieler: Dingels, Kröner, Lewerenz

    Karten: -

    Spieler des Spiels: di Gregorio (2,0)

    Elf der Woche: -


    "Ich sag dir: Der Rama wird noch Torschützenkönig!"


    "Haha, ja das würde ich mir auch wünschen, aber er hat auch so schon unglaublich viel für die Mannschaft getan."


    "Stimmt. Aber kannst du mir erklären, wieso di Gregorio zum Spieler des Spiels gewählt wurde? Lewerenz hat doch die Note 1 bekommen?"


    "Wahrscheinlich weil er länger auf dem Feld stand. Persönlich hab ich Rama und Abelski sogar noch stärker gesehen..."


    "Ok und eine letzte Frage: Wieso ist da ein Bär neben dem Artikel von euch abgebildet?"


    "Weil Trier das erfolgreichste Team im Winter war und...", ich drehte mich um und ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden. Rot-feuriges Haar, super Figur, grüne Augen, die dich fesselten und ein Lächeln, dass Eisberge schmelzen ließ, "und das ist auch nicht verwunderlich bei der Tabellenführung und 26 zu 5 Toren seit Dezember!"


    "Wer ist das denn?" flüsterte ich zu Antinio herüber.


    "Hey ich bin Maria. Ich habe hier als Kellnerin angefangen." Wieder lächelte Sie mich an und ich bekam kaum noch Luft.


    "H-H-Hallo ich bin Markus."


    "Freut mich, Markus!"


    Ich glaub, ich bin verliebt.


  • Teil 011 - Beziehungen


    24. Spieltag

    (6) VfR Wormatia Worms - SV Eintracht Trier 05 (1)

    [628] - [679]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willer | di Gregorio | Zittlau

    Gaede

    Pagenburg | Lückenfüller | Watzka

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Hollmann, Kröner, Kuduzovic

    Karten: -

    Spieler des Spiels: Tim Bauer (LV - 1,5)

    Elf der Woche: -



    25. Spieltag

    (1) SV Eintracht Trier 05 - SC Idar-Oberstein (10)

    [665] - [601]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willers | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Gaede, Dinger, Quotschalla

    Karten: Willers (Ellenbogenstoß), Kröner (Foul)

    Spieler des Spiels: di Gregorio (1,5)

    Elf der Woche: -



    Oh... Oh tut mir leid. Ich sollte mich wohl etwas konzentrieren. Schwaches Spiel von uns gegen Worms. Tewelde und Jabiri wie im Hinspiel stark aufgespielt. Gegen Oberstein 70 Minuten in Unterzahl. Was will man machen. Leider wieder auf Platz 2 zurückgefallen mit einem Punkt Rückstand auf Waldhof Mannheim.


    Aber kommen wir doch lieber zu den erfreulichen Sachen. Maria! Oh mein Gott, sie ist perfekt. Seitdem ich sie traf, war ich jeden Tag im 'Theo'. Ich blieb sogar als die restlichen Gäste schon weg waren um mich allein mit ihr unterhalten zu können. Und sie sah nicht nur super aus, sondern hatte auch was im Kopf. Sie studierte an der Uni Trier Anglistik und belegte dazu extra Kurse in Literaturwissenschaften und Philosophie. Und ja okay, sie ist 25. Aber mit meinen 38 Jahren geht das glaube ich noch voll klar. Und nun arbeitete sie im 'Theo' um sich etwas Geld zu verdienen und (auch wenn es nicht ihre Absicht war) mir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dazu interessierte sie sich für Fussball. Wahnsinn!


    Und so saßen wir wieder zusammen - ich gab ihr eine Sektschorle aus - und diesmal wollte sie über mich reden. So erzählte ich ihr vom letzten Spiel und dass Willers für 3 Spiele gesperrt wird.


    "Dieser Ellenbogenstoß war so unsinnig! Heimtückisch wie eine Schlange und dann doch zu offensichtlich! Auch wenn der Gegner führt, ist das kein Grund den Kopf zu verlieren. Ich hoffe das Bußgeld kommt ihm teuer zu stehen?!"


    Moment mal... Schlange... Kopf... teuer... Meine Miene wurde ernster. Ich erinnerte mich sofort an die Mail, die ich schon wieder verdrängt hatte. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Mail Maria zeigen sollte.


    "Hey kannst du dir das mal anschauen und mir sagen, was du darüber denkst?"


    "Hm lass mal sehen. Also zuerst einmal kommt die Mail von einem Bekannten von dir..."


    "Wirklich? Wie kommst du darauf?"


    "Also du wurdest in der Mail mit Vornamen angesprochen. Das macht man nur unter Freunden oder wenn der Gegenüber sich in einer überlegenen Situation sieht um dir das zu zeigen. Da du aber nicht denunziert wirst, sondern deine Hilfe eingefordert wird, denke ich es ist zumindestens ein Bekannter."


    "Okay..."


    "Da es sich um deinen Erfolg dreht, geht es um den Verein. Also ist dieser Bekannte offensichtlich ein Kollege."


    "Ja, offensichtlich..."


    "Und teuer ist eindeutig der Hinweis auf Geld. Also die Finanzabteilung. Und der Kopf der Schlange steht für einen Chef. Also Geschäftsführer oder Leiter der Finanzabteilung."


    Ich erstarrte. Das klang alles so schlüssig. Also doch Pries? Ich lehnte mich zurück und fasste an meine Stirn während mein Blick verloren durch den Raum wanderte.


    "Maria, vielen Dank für deine Hilfe, aber ich muss jetzt los."


    Ich stand auf, zog meinen Mantel an und bewegte mich zum Ausgang. Kurz bevor ich an der Tür ankam umarmte mich Maria und gab mir noch einen Kuss auf die Wange ehe sie sich in die Küche zurückzog.


    Da uns ein spielfreies Wochenende bevorstand, beschloss ich am nächsten Morgen Nachforschungen anzustellen. Doch ehe ich dies tat, scrollte ich meine Mails nach neuen Meldungen durch. Und da waren nur 2 wichtige Sachen dabei. Als erstes bat Pagenburg um ein Einzelgespräch. War er etwa der Verfasser der Mail? Er benahm sich ja auch schon komisch in letzter Zeit. Also arrangierte ich für Nachmittags gleich einen Termin. Die zweite Meldung kam vom VfB Lübeck. Ein Angebot zur Übernahme des Trainerpostens. Der VfB war ein geiler Verein, aber in der derzeitigen Lage nicht mehr zu retten. Aufgrund eines Insolvenzverfahrens sind sie mit -30 Punkten in die Saison gestartet! Und nun - 9 Spiele vor Schluss - liegen Sie immer noch 26 Punkte hinter Platz 17. Wie vereinbart kam am Nachmittag Pagenburg zu mir...


    "Nagut Pag, setz dich. Was hast du auf dem Herzen?", unbewusst stellte ich meine Ellenbogen auf den Tisch und verschrenkte meine Hände vor dem Mund. In Sorge, was jetzt kommen mag.


    "Also Trainer es ist so... Ich werde den Verein zum Saisonende verlassen.", er schaute bedrückt auf den Boden.


    "Öh wie bitte?", nicht das was ich aktuell erwartet habe...


    "Ich habe ein Angebot vom FSV Frankfurt bekommen und mich entschieden es anzunehmen. Ich war hin- und hergerissen. Aber letztendlich konnte ich nicht ablehnen. Sie waren so offen und ehrlich zu mir, deswegen will ich das auch zu Ihnen sein.", es herrschte eine Weile bedrückendes Schweigen. Jedoch nur, weil ich erstmal umdenken musste.


    "Mensch Pag, das ist doch klasse! Ich freue mich für dich! Klar ist es schade, dass du uns verlässt, aber 2. Bundesliga ist doch der Hammer!"


    Wir tauschten uns noch weiter aus und Pagenburg war sichtlich begeistert über meine Einstellung. Doch ich war etwas schockiert, wie mich diese Mail-Geschichte mitnahm. Ich sorgte mich etwas um meinen Fokus auf die Mannschaft, da ich mich auch kürzlich mehr für Maria interessiert hatte. Ich entschied also das ganze vorerst nochmal ruhen zu lassen. Und das spielfreie Wochenende doch für Training und nicht für Nachforschungen zu nutzen.


    So war es dann auch und das nächste Spiel gegen unseren engsten Rivalen - Waldhof Mannheim. Durch die Sperre von Willers rutscht Hollmann wieder in die Erste Elf. Wir haben uns intensiv vorbereitet: Jetzt will ich die Tabellenführung zurück!


    26. Spieltag

    (2) SV Eintracht Trier 05 - SV Waldhof Mannheim (1)

    [683] - [61]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Anton, Spang, Fuchs

    Karten: Pagenburg (Foul), Kuduzovic (Foul)

    Spieler des Spiels: Rama (1,0)

    Elf der Woche: Rama, Kuduzovic




    Da waren wir also wieder oben an der Tabellenspitze! Besser konnten wir unsere Ambitionen nicht untermauern. Rama mit einem unfassbaren Spiel, auch wenn es leider kein lupenreiner Hatrick war. Und Kröner auch mit einer Sahnevorstellung. Lag es nun an mir und meinem Fokus, dass die Ergebnisse so unterschiedlich waren? Keine Ahnung, aber die Erfahrung war gut für mich und wichtig. Denn in der Folgewoche standen 2 Spiele an. Also wenig Vorbereitungszeit.


    Vor dem nächsten Spiel gegen die TUS Koblenz hatte der Kicker mal wieder ein paar Bewertungen veröffentlicht. Aber manchmal verstehe ich diese wirklich nicht ganz. Quotschalla gilt als echte Verstärkung, Yesilyurt als Guter Griff und Willers nur als Mitläufer. Nun gut. Dafür galt Rama als Newcomer der Saison, was ich doppelt und dreifach unterschreiben würde.


    27. Spieltag

    (8) TUS Koblenz - SV Eintracht Trier 05 (1)

    [668] - [619]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Klinger

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Dingels, Gaede, Quotschalla

    Karten: Kröner (Foul)

    Spieler des Spiels: Dieter Paucken (TW, 1,0)

    Elf der Woche: -



    Gott verdammt! Zum Mäuse melken! Aber Paucken hat im Koblenzer Tor wirklich alles gehalten. So sind wir wieder auf Platz 2. Egal. Mund abwischen und weitermachen.


    In der Zeit bis zum nächsten Spiel wurden dann auch die Bauarbeiten am Bürogebäude abgeschlossen. Neues Büro = neuer Mitarbeiter = neuer Marketingmanager.



    Marketing. Das erinnerte mich wieder an meinen Vater und unser ehemaliges Büro und dass ich mich wieder eine ganze Weile nicht bei ihm gemeldet hatte. Aber ich will Erfolg hier haben und muss viel Zeit investieren. Und dazu noch das mit der Mail und ich hatte gerade erst Maria kennengelernt. Ich werde mich demnächst bei ihm melden, wenn es hier etwas ruhiger wird...


    Kurz vor dem Spiel erhielt ich 2 Meldungen aus dem Medizinischen Abteilung. Zum einen hatte sich Gaede einen Innenbandriss zugezogen, sodass er 10 Wochen ausfallen wird und damit die Saison für ihn vorbei ist. Zum anderen...


    28. Spieltag

    (2) SV Eintracht Trier 05 - KSV Hessen Kassel (11)

    [670] - [617]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Zittlau

    Klinger

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Quotschalla | Rama


    Wechselspieler: Brighache, Klinger, Anton

    Karten: Abelski (Meckern)

    Spieler des Spiels: Zittlau (1,0)

    Elf der Woche: Rama, Kuduzovic, Zittlau, Brighache



    Die Rückkehr von Brighache war das alles beherrschende Thema. Nach dem 4-0 wechselte ich ihn ein und er spielte als wäre er nie weggewesen. Einfach Top! Leider gewann auch Mannheim, aber wir hatten noch einen gewaltigen Vorteil:



    So endete der März und ich saß in meinem Büro. Ich dachte über die ganzen Beziehungen nach, die ich in meiner Zeit bei der Eintracht aufgebaut hatte...


    Maria, Carsten und Herrn Adlung.


    Die Beziehung zu meinen Spielern...


    Pagenburg, Brighache, Rama.


    Und den Beziehungen, die ich vernachlässigt hatte...


    Vater und...


    Jemand krachte in mein Büro: "Markus, wir müssen uns unterhalten!"

  • Gefällt mir wieder sehr gut, was du da so erlebst und schilderst. Obwohl man vom EA-FM inzwischen wohl so ziemlich alles kennt, was es an Ereignissen gibt, machst du mit deinen Einsprengseln eine richtig gute Story draus.

    Willers ist 4 Punkte stärker bei dem Bild, da +4 Motivation

    Dennoch dürfte er damit dein Stärkster sein, oder? Deswegen hat es mich etwas verwundert, warum du ihn (zunächst) kaum hast spielen lassen. So kam er dann über das "nur Mitläufer" auch nicht hinaus, und die zusätzliche Motivation hat sich vermutlich auch nicht gehalten.

    Ich will den gottverdammten Aufstieg

    Ich auch! Und trotz der vereinzelten Schwächezeichen sieht es doch auch sehr gut aus!

    Aber der Kopf der Schlange, das sind ja meistens Vorstände, Chefs oder ähnliches.

    Ich dachte, das wäre mehr der Kopf vom Fisch! ^^

    Ich hoffe ihr könnt euch noch an Norbert Meier vs. Albert Streit erinnern.

    Ja, leider. Es mag ungerecht sein, aber seitdem habe ich bis heute keine Sympathien mehr für Fortuna Düsseldorf.

    Ich glaub, ich bin verliebt.

    Obacht! Wenn schon die Haarfarbe falsch ist... ;) Vielleicht ist sie ja die Schlange :huh:?

    Die zweite Meldung kam vom VfB Lübeck. Ein Angebot zur Übernahme des Trainerpostens.

    Ja, viele Grüße auch von Jérôme Vollborn. War halt mal ein Versuch, hätte ja klappen können. :P


    Zwei Wünsche hätte ich ja noch an dich. Erstens weiß man bei den im Text auftauchenden Namen oft nicht (mehr), wer das genau war. Vor allem bei den Spielern wäre es deswegen hilfreich, wenn in Klammern die Position auftauchen würde. Und zweitens: Ich würde mich freuen, wenn sich von deinen verschiedenen Charakteren der eine oder andere für den Beste-Storyfigur-Oscar empfehlen würde, aber dafür könntest du noch ein bisschen dran feilen. Maria, Carsten und Herrn Adlung erwähnst du ja gerade, auch der Manager selbst käme infrage, aber vielleicht fällt dir noch was ein, um einen von denen etwas mehr herauszuheben.


    Ansonsten: immer nur weiter so!

  • Gehst du als Zweiter auch direkt hoch?

    Nicht mal der Erste geht direkt hoch! Ich befinde mich in der Regionalliga West in der dummen Situation, dass die beiden Aufstiegsplätze in die Relegation müssen. Da die meisten Profivereine aus dem westlichen Ballungsgebiet kommen und damit das meiste Geld für den deutschen Fussball erwirtschaften, bekommen auch beide Vereine die Möglichkeit aufzusteigen. :S


    Deswegen hat es mich etwas verwundert, warum du ihn (zunächst) kaum hast spielen lassen.

    Ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, den Spieler erstmal einzugewöhnen und ihn dann spielen zu lassen. Ich hab keine Ahnung ob es dafür einen "versteckten Faktor" gibt. Aber ich habe das Gefühl. Zudem hat es mit dem Duo Hollmann und di Gregorio ziemlich ordentlich gemacht und Neuzugänge sind leider auch beim FM von EA nie eine Garantie für ein besseres Resultat ^^


    Vor allem bei den Spielern wäre es deswegen hilfreich, wenn in Klammern die Position auftauchen würde.

    Das ist ein guter Hinweis! Das werde ich in Zukunft übernehmen.


    aber dafür könntest du noch ein bisschen dran feilen.

    Da schaue ich, was ich da machen kann. Einiges wird sich auf jeden Fall noch ergeben bzw. war das meine Intention. Lasst euch einfach überraschen, was mit Markus Waldrichter und der Eintracht noch so passiert ;)

  • Teil 012 - Von Vertrauen und Verlusten


    "Christoph?!", ich war sichtlich überrascht. Und ich hab ihn noch nie so verbissen gesehen.


    "Die Mail ist von mir! Ich hab dir die Mail zukommen lassen."


    Oha, er vergeudete keine Sekunde.


    "Wie bitte? Du hast mir die geschrieben? Wieso bist du nicht gleich zu mir gekommen? Und viel wichtiger: Was willst du mir damit sagen?"


    "Pries! Er hat Dreck am Stecken, irgendwas stimmt mit den Büchern nicht! Und ich hatte das Gefühl, dass ich dir vertrauen kann, Markus..."


    "Oh man, das ist krass...", ich dachte erst mal kurz nach. Ich hatte ja bereits die Ahnung, aber die Bestätigung von Christoph war doch ziemlich heftig. "Aber trotzdem nochmal: Wieso bist Du nicht gleich zu mir gekommen?"


    "Als Sportdirektor bin ich dem Geschäftsführer direkt unterstellt. Und ich hatte ernsthaft Sorge, dass ich damit reingezogen werde. Aber ich schwöre dir, ich hab nichts damit zu tun!", Christoph war den Tränen nahe. Er ist zwar offensichtlich nicht der taffeste Typ, aber wenn das alles stimmt, dann bedarf es trotzdem Mut sowas ans Licht bringen zu wollen.


    "Also was machen wir jetzt?", während mir Christoph diese berechtigte Frage stellte, klingelte mein Handy.


    "Warte mal kurz. Hallo Waldrichter?"


    ...


    Ich legte auf ohne noch ein Wort zu sagen. Ich wurde blass, starrte Christoph an und mir stiegen Tränen in die Augen.


    Mein Vater war tot.


    In der Folgezeit ging alles sehr schnell. Ich wurde netterweise von meinem Präsidenten Herrn Adlung für eine weitere Woche freigestellt. Ich fuhr nach Köln um meine Mutter zu sehen. Sie war erstaunlich gefasst, aber sie war mehr bei ihm als ich, von daher konnte sie es sich wahrscheinlich schon denken, dass es bald soweit ist. Nun war sie mehr für mich da, obwohl ich es andersherum geplant hatte, denn mich plagten viele Schuldgefühle. Jedenfalls übernahm ich die Kosten für die Beerdigung und bezahlte auch eine neue Wohnung für meine Mutter. Die Beerdigung fand nur in kleinem Kreise statt und ich traf so viele Verwandte und Bekannte meines Vaters wieder, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. So viele Beileidsbekundungen, die sich in meinen Ohren mehr wie Vorwürfe anhörten.


    Während das alles passierte, spielte meine Mannschaft gegen unseren nächsten Gegner.


    29. Spieltag

    (7) SV Elversberg 07 - SV Eintracht Trier 05 (2)

    [633] - [681]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willers | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Quotschalla | Rama


    Wechselspieler: Watzka (RM), Spang (OM), Lewerenz (ST)

    Karten: Rama (taktisches Foul)

    Spieler des Spiels: Pagenburg (2,0)

    Elf der Woche: -



    Carsten, mein Co-Trainer, hat mir wieder alles berichtet. Die Mannschaft lief in Trauerflor auf, es gab eine Schweigeminute und dann legte die Mannschaft los wie ein Wirbelwind. Nach dem Spiel liefen alle Spieler mit Shirts zu den Auswärtsfans mit der Aufschrift "Wir sind für dich da, Markus!", welches die Fans auch trugen. Es wurden Plakate hochgehalten und Rama gab beim Interview zu Protokoll, dass die Mannschaft unbedingt für mich gewinnen wollte. Sie haben nicht nur für mich gewonnen, sondern uns auch die Tabellenführung zurückerkämpft! Kurz gesagt ist die Eintracht der geilste Verein, den ich mir vorstellen kann. Die Mannschaft steht komplett hinter mir, genau wie die Fans.


    Nach meiner Auszeit wollte ich mich gleich wieder in die Arbeit stürzen. Aber Herr Adlung bestand dadrauf, dass ich nochmal ein Gespräch mit ihm führe. Er ist wirklich eine gute Seele. Er nimmt sich Zeit für jeden einzelnen Mitarbeiter und Spieler, der irgendein Problem hat. Und so saß ich bei ihm im Büro.


    "So Markus...", fing der Präsident an, "...Du willst dich also wirklich gleich wieder in die Arbeit stürzen? Ich würde es verstehen, wenn Du noch eine Woche Zeit für dich brauchst."


    "Danke Herr Adlung, aber ich denke, dass es besser ist, wenn ich mich hier ablenken kann."


    "Aber irgendwas ist doch noch, oder?", da merkt man, dass er als Präsident wohl schon viele solche Gespräche geführt hat.


    "Naja, wie soll ich sagen..."


    "Jetzt spuck es schon aus, Markus! Das hier ist kein Verhör, sondern ein Gespräch unter Freunden, hohoho!"


    "Also, es ist so. Mich plagen noch einige Schuldgefühle. Ich war nicht für meinen Vater da, obwohl er mich gebraucht hätte. Ich war so auf mich selbst fixiert, dass ich sogar überlegt hatte hier hinzuschmeißen..."


    "Aber, du hast erkannt, dass dir das auch nicht hilft, hab ich recht?"


    "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich hab halt nichts außer das hier. Aber ich fühle mich trotzdem schlecht. Es war immer der Traum meines Vaters, dass er und ich eine Marketingfirma leiten. Ich fühle mich, als würde ich Ihn verraten."


    Während ich ihm so davon erzählte, merkte ich wie es in ihm rattert.


    "Weißt du was, Markus?", er stand auf und schenkte mir sein breitestes Lächeln, das ich je gesehen habe, "Wenn Du dich eh wieder in die Arbeit stürzen willst, dann wirst du zusätzlich mit Herrn Brenzka zusammen das Marketing übernehmen! Der Mann ist ja eh schon etwas älter, da wird sich bestimmt über deine Hilfe freuen! Aber erstmal steigen wir auf, einverstanden?"


    Ich war hellauf begeistert! Ich malte mir schon die ersten Aktionen aus. Und ich konnte mir auch ein Lachen nicht verkneifen, denn der "alte" Brenzka war mit 67 sogar jünger als mein Gegenüber.


    Auf dem Platz gaben alle ihr Bestes, dass es so war wie vor der Tragödie. Und ich versuchte mir auch nichts anmerken zu lassen. Der ganze Tag schlauchte jedoch an meinen Kräften. Zu meiner Überraschung holte mich dann noch Maria vom Trainingsgelände ab. Sie hatte sich Sorgen um mich gemacht. Wir redeten nicht viel. Wir sahen uns hauptsächlich nur an. Und nachdem wir uns küssten, führte sie mich zu ihr nach Hause...


    In den folgenden Tagen sollte es wieder vornehmlich ums Sportliche gehen. Zu allererst erhielt ich die Mitteilung, dass nun unser Amateurtrainer Thomas Wildner mit Abfindung entlassen wurde. In der sportlichen Leitung hatte man sich darauf geeinigt, erstmal keine Amateurmannschaft aufzustellen. Der Kader der 1. Mannschaft ist mit 22 Spielern verhältnismäßig klein. Also könnte jeder mit Talent sofort bei den Profis einsteigen und auch da Spielzeit bekommen. Dafür wurde ein weiterer Scout eingestellt.



    Keine Ahnung, ob ich das jetzt gut oder schade finden soll. Aber mit dem Thomas Wildner hab ich genauso viel gesprochen, wie bisher mit Helge Schürmann. Nämlich garnicht.


    Kurz vor unserem nächsten Spiel gegen Alzenau trat di Gregorio (IV) an mich heran. Er bat mich, ihm die Nummer 5 in der Mannschaft zu geben. Da ich finde, dass er mein Abwehrchef ist und ein Abwehrchef immer die 5 tragen sollte, bekommt er diese natürlich. Im Stadion wurde ich mit Fanchören und Plakaten begrüßt. Das roch ganz stark nach Sieg heute!


    30. Spieltag

    (1) SV Eintracht Trier 05 - FC Bayern Alzenau (16)

    [676] - [582]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willers | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Quotschalla | Rama


    Wechselspieler: Brighache (LV), Anton (LM), Lewerenz (ST)

    Karten: Rama (Schwalbe), di Gregorio (Trikotziehen)

    Spieler des Spiels: Vogtland (2,5)

    Elf der Woche: -



    Nicht die beste Leistung von uns, aber wir sind trotzdem auf Kurs. Denn Waldhof spielte nur Unentschieden. Und noch ein Schmankerl für unsere Fans und einen besonderen Spieler:



    Wer nun vermutet, dass Risse wahrscheinlich mehr in der 1. Mannschaft und deswegen eingeholt wurde, der täuscht! Denn Rama hat nur ein Spiel mehr gemacht. Ja, Marcel Risse ist rechter Mittelfeldspieler, aber immerhin mit Erst- und Zweitligaerfahrung.


    Unser Erfolg spricht sich auch wirklich langsam herum. So hat sich ein lokaler Elektrolytgetränkehersteller gemeldet und möchte uns mit seinen Getränken unterstützen und seinen Beitrag zum Erfolg leisten. Der Präsident hat das gern angenommen und somit konsumieren unsere Spieler nach dem Training "SuperIsoDextroPowerDrink". Der Name sei mal dahingestellt, aber den Spielern hilft es tatsächlich.


    Das vorletzte Spiel im April bestreiten wir gegen die Reserve der Lauterer. Dummerweise sind durch die Karten im letzten Spiel di Gregorio (IV) und Rama (ST) gesperrt. Dafür müssen meine Streithähne Hollmann und Willers beide in der Innenverteidigung auskommen. Zumindest heute hoffe ich! Lewerenz rückt natürlich Rama nach. Aber gegen den Tabellenletzten sollte diese Änderungen keine Probleme bereiten.


    31. Spieltag

    (19) 1.FC Kaiserslautern II - SV Eintracht Trier 05 (1)

    [624] - [671]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willers | Hollmann | Zittlau

    Kröner

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz |Quotschalla


    Wechselspieler: Brighache (LV), Watzka (LM), Yesilyurt (RM)

    Karten: Kröner (Hohes Bein)

    Spieler des Spiels: Pagenburg (2,0)

    Elf der Woche: Pagenburg



    Das war doch knapper als gedacht. Pagenburg (RM) merkt man an, dass er doch noch alles gibt, um den Verein zum Aufstieg zu verhelfen, auch wenn er uns verlässt. Aber langsam fing ich an, an Quotschalla (ST) zu zweifeln. Der Junge kam mit beeindruckenden Statistiken zu uns. Aber abgeliefert hat er noch nicht. Klar ist ein halbes Jahr nicht viel Zeit, aber wenn er mich bis Ende der Saison nicht überzeugt, werde ich mich wohl schon nach einem neuen Stürmer umsehen.


    Umsehen werde ich mich wahrscheinlich auch bald nach einem neuen Rechtsverteidiger, denn Dingels bietet sich nicht nur nicht an, sondern hat sich jetzt sogar verletzt. 3 Wochen Pause nach Muskelfaserriss. Eigentlich bin ich zufrieden, wenn der Konkurrenzkampf nicht ausartet und man dann eher mal eine positive Überraschung erlebt wie mit Zittlau (LV), der Brighache vertreten hat. Aber den Platz gebe ich doch lieber jemanden Jungen und keinem 27-jährigen.


    Alles lief so gut. Und so kam es wie es kommen musste...


    Mail von Christoph


    Hallo Markus,


    ich hoffe Du hast unser letztes Gespräch nicht vergessen. Wir müssen irgendwas unternehmen!


    Gruß, Christoph



    Oh man, das passte mir aktuell garnicht. Aber er hatte Recht. Ich entschied mich mal wieder beim Präsidenten vorstellig zu werden.


    "Aaaah Hallo Markus! Wie kann ich dir helfen? Brauchst du Tipps mit den Frauen? Hohoho!", das mit Maria spricht sich wohl rum. Aber ich war zu sehr in meine Bedenken vertieft, als dass ich darauf eingehen könnte.


    "Nein, nein, Herr Adlung. Es geht mir um etwas Ernsteres..."


    "Oh, das klingt nicht gut. Na dann lass mal hören, was du auf dem Herzen hast!", er lächelte mich weiter an und lehnte sich gespannt auf seinen Tisch.


    "Ich habe Bedenken, dass unser Geschäftsführer, Herr Pries, dem Verein schadet."


    Herr Adlungs Miene wurde schlagartig sehr ernst: "Lieber Markus, das sind ziemliche Anschuldigungen. Hast du denn dafür irgendwelche Beweise?"


    "Euhm also, naja..."


    "Also nicht? Dann möchte ich dich bitten deine Bedenken zukünftig für dich zu behalten! Ich vertraue dir wie einem Sohn, aber sowas dulde ich bei der Eintracht nicht! Ich glaube es wäre ratsam, wenn Du dich mit der Mannschaft nun auf das nächste Spiel vorbereitest. Entschuldige mich.", er stand auf und zeigte zur Tür. Herr Adlung ist ein Mensch, der keiner Fliege etwas zu leiden tun könnte. Aber wenn es um seine Eintracht-Familie geht, ist er wie ein Fels in der Brandung und lässt nichts auf sie kommen.


    Nachdem ich das Büro verließ, schrieb ich Christoph noch schnell zurück. Er meinte er habe einen Plan. Wir würden uns nach dem letzten Aprilspiel darum kümmern.


    32. Spieltag

    (1) SV Eintracht Trier 05 - SG Sonnenhof Großaspach (11)

    [631] - [662]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willers | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Pagenburg | Lückenfüller | Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Yesilyurt (RM), Spang (OM), Quotschalla (ST)

    Karten: Pagenburg (Foul), Kuduzovic (Handspiel)

    Spieler des Spiels: Lobué (2,5)

    Elf der Woche: -



    In der zweiten Hälfte ließen wir es deutlich ruhiger angehen. Aber Rama und di Gregorio haben uns auf jeden Fall mehr Sicherheit gegeben, was zu einem ungeschlagenen April führte. Wir sind weiter Tabellenführer und es sind noch 4 Spiele zu gehen. Zu meiner Überraschung wurde ich bei einer Frage nach dem Spiel drauf hingewiesen, dass der Drittplazierte 9 Punkte hinter uns liegt, sodass wir (aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz) nur noch 3 Punkte benötigen, um sehr wahrscheinlich in der Relegation zu spielen! Trotzdem will ich natürlich Erster werden. Für die Stadt, den Verein, die Fans und auch für meinen Vater.


    Am letzten Apriltag befand ich mich um 23.00 Uhr auf dem Vereinsgelände. Warum? Christoph hatte mich hier her gebeten. Ich wurde schon ungeduldig, als er plötzlich hinter mir auftauchte.


    "Markus, kommst Du?"


    "Ey Christoph, spinnst Du? Erschreck mich nicht so! Was machen wir eigentlich hier?"


    "Wir gehen in Pries' Büro und suchen nach Beweisen!"


    "Aha... Und wie wollen wir da reinkommen?"


    "Hiermit.", er hob ein dickes Schlüsselbund hoch, "Das habe ich mir vom Hausmeister 'geborgt'."


    "Bist Du wahnsinnig? Wenn das rauskommt!"


    "Lieber so, als das Pries machen kann, was er will! Er behandelt dich doch genauso schlecht! Ich geh da jetzt rein!"


    Christoph hatte nicht unrecht. Ich bin mir nicht sicher, ob es an der Neugier lag oder ob mich diese unbekannte direkte Art von Christoph einschüchterte. Aber ich folgte ihm. Leise öffnete er die Bürotür. Auf den ersten Blick sah das Büro arg dekadent eingerichtet aus. Ein Globus als Minibar. Ein Schreibtisch aus Mahagoni-Holz und an der Wand ein riesiges Portrait. Von Pries versteht sich. Ich fing am Schreibtisch an zu suchen. Alles penibel aufgestellt, doch musste ich lachen, als ich einige Schmuddelhefte in den Schubladen fand.


    "Ich hoffe nicht, dass du das mit 'Dreck am Stecken' meintest!" lachte ich und suchte weiter. Einige Zeit später meldete sich Christoph.


    "Du wirst nicht glauben, was ich gefunden habe!", er reichte mir einen Stapel Unterlagen.


    Ich traute meinen Augen nicht.



  • Teil 013 - Von Gewinnern und Verlierern


    Plötzlich hörten wir ein langes langsames Knarzen einer sich öffnenden Tür und ein Lichtschein warf sich den Flur entlang bis zu unserer Tür.


    "Hallo? Ist da jemand?"


    "Verdammt! Das muss Günther sein! Du musst schnell hier weg!", flüsterte mir Christoph aggresiv entgegen und forderte mich auf durchs Fenster zu klettern und abzuhauen.


    Ich versuchte zwar Christoph mitzunehmen, aber er wollte Zeit schinden. So machte ich noch schnell ein Foto von den Unterlagen und polterte durch das Fenster wie bei einer Affäre in einem schlechten Film. Ich rannte zum Haupteingang des Vereinsgeländes und als ich dann am Tor zurückblickte, leuchtete der Wachmann noch mit seiner Taschenlampe über das Gelände. Ich musste schnell hier weg.


    Am nächsten Tag versuchte ich Christoph zu erreichen. Aber er reagierte weder auf meine Anrufe, noch auf meine Nachrichten. Ich hatte die Unterlagen, aber was soll ich jetzt machen? Zum Präsidenten gehen? Zur Polizei? Ich hab doch keine Ahnung von sowas. Und was war mit Christoph passiert? Warum reagierte er nicht? Ich war offensichtlich so überfordert, dass ich mich erstmal entschied nichts zu tun und meinem Job als Trainer nachzugehen.


    Denn es stand das Auswärtsspiel in Ulm an. Ulm stand vor dem Spiel auf Platz 17, daher entschied ich mich, Brighache, Spang und Watzka in die Startaufstellung zu nehmen. Dafür ging Pagenburg in den Sturm. Spang war zwar immer noch einer der schwächeren Spieler auf dem Feld, aber er hatte sich die letzten Wochen wirklich ins Zeug gelegt, daher hatte er die Chance verdient.


    33. Spieltag

    (17) SSV Ulm 1846 - SV Eintracht Trier 05 (1)

    [601] - [668]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willers | di Gregorio | Brighache

    Kröner

    Watzka Lückenfüller Kuduzovic

    Spang

    Pagenburg | Rama


    Wechselspieler: Klinger, Zittlau, Anton

    Karten: Di Gregorio (Meckern)

    Spieler des Spiels: Di Gregorio (1,5)

    Elf der Woche: Di Gregorio



    Zwei sehr einfache Tore heute gegen deutlich überforderte Gegner. Das erste Tor fiel, nachdem Pagenburg (ST) in den Rücken der Abwehr spielt, beim zweiten lässt der Torwart nach einer Ecke den Ball fallen. 61% Ballbesitz spiegelt auch unsere Dominanz über das ganze Spiel wider. Und was soll ich sagen. Noch 3 Spiele zu gehen, 9 Punkte Vorsprung auf Platz 3 und eine 23 Tore bessere Tordifferenz. Das riecht doch stark nach Relegation!


    Auch wenn Brighache (LV) mit seiner 4,5 keinen Sahnetag erwischt hatte, so lobte ich ihn für seine Manschaftsführung als Kapitän. Und als guter Kapitän gibt er das Lob natürlich direkt weiter.



    Eine Woche später startete dann das nächste Spiel gegen die Reserve des TSG Hoffenheim. Zittlau kommt wieder ins Team für Brighache. Das ist die einzige Änderung zur Vorwoche.


    34. Spieltag

    (17) SV Eintracht Trier 05 - TSG 1899 Hoffenheim II (5)

    [680] - [676]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Willers | di Gregorio | Zittlau

    Kröner

    Watzka Lückenfüller Kuduzovic

    Spang

    Pagenburg | Rama


    Wechselspieler: Abelski, Anton, Lewerenz

    Karten: -

    Spieler des Spiels: Zittlau (1,5)

    Elf der Woche: Zittlau



    Powerplay gegen einen gleichstarken Gegner, so macht das Spaß! Gut, es kam uns auch etwas entgegen dass sich der Gregoritsch beim Gegner bereits in der 8ten Minute rausmusste. Trotzdem ein überragendes Spiel. Nach dem Anschlusstreffer wurde es nochmal spannend, aber Abelski (OM) brauchte nach seiner Einwechslung nur noch die restlichen 18 Minuten um unsere Stürmer mustergültig zu bedienen. Und da war sie. die Relegation! Wir hatten es geschafft! Die Fans waren aus dem Häuschen. Alle feierten und in der Kabine ließen die Spieler und der Staff ein paar Sektkorken knallen. Ich versuchte zwar alle daran zu erinnern, dass wir noch nicht aufgestiegen sind, aber nach einem kurzen "Das packen wir schon. Wer soll uns jetzt noch aufhalten?" konnte ich mich nicht mehr erwehren und feierte mit. Bis ich eine Nachricht von Herrn Adlung erhielt. Er wolle mich doch gern am nächsten Tag sprechen...


    Vor dem Besuch beim Präsidenten war ich noch fix in der medizinischen Abteilung. Zittlau hatte sich eine Sehnenverletzung zugezogen und fällt damit den Rest der Saison aus. Zum Glück ist unser Kapitän wieder fit.


    Vor dem Büro des Präsidenten wurde ich sehr nervös. Was konnte jetzt kommen? Lob für das erreichen der Relegation? Entlassung wegen der Aktion mit Christoph? Mist, ich habe immer noch nichts von ihm gehört. Es hilft alles nichts. Ich muss da jetzt rein.


    "Aaaaaaaah, Markus! Der Mann der Stunde!", mit weit geöffneten Armen empfing mich der Präsident und umarmte mich, dass ich fast keine Luft mehr bekam. Er hörte erst auf, als ich auf seinem Schreibtisch abklopfte. "Hohoho, das tut mir leid! Ich bin einfach so froh, was Du mit der Mannschaft erreicht hast!"


    Seine Wangen waren schon ganz rot, vom vielen Lächeln und Lachen und das zog sich auch weiter, während er mich mit Lob und Danksagungen überhäufte. Während er einen Schluck Wasser trank, ergriff ich meine Chance auch mal zu Wort zu kommen.


    "Haben Sie zufällig mal, was von Christoph gehört? Ich kann ihn seit Tagen nicht erreichen. Ich wollte noch, euhm, wichtige Dinge für die nächste Saison mit ihm besprechen."


    "Achso ja, Christoph... Ich habe ihm 3 Wochen Disziplinarurlaub gegeben, hohoho!"


    "Disziplinar-was?"


    "Weißt Du, Markus? Christoph hat sich Ende letzten Monats wohl mit einer Dame im Bürokomplex rumgetrieben. Wollte wahrscheinlich angeben, hoho! Aber wer kann es ihm verübeln? So habe ich damals auch meine Frau um den Finger gewickelt! Hohohohohoho!", er kam aus dem Lachen fast nicht mehr heraus. "Auf jeden Fall hab ich ihm Urlaub gegeben um drüber nachzudenen, dass das 'eigentlich ja nicht geht' und er mal etwas Abstand von hier bekommt."


    "Eine Frau sagen Sie?"


    "Ja! Wer hätte das für möglich gehalten? Hohohoho!", während Herr Adlung fast wieder in einem Lachanfall geriet, nahm ich all meinen Mut zusammen.


    "Da muss ich leider widersprechen, Herr Adlung. Ich war mit Christoph auf dem Gelände."


    "Ich hoffe, er hat nicht versucht dich rumzukriegen!", ehe er wieder weiterlachte zeigte ich ihm die Bilder auf meinem Handy. Die Bilder der Bücher, der Kredite die über den Verein liefen. Man sah in seinen Augen, dass er die Welt nicht mehr verstand.


    Die folgenden Tage waren vereinsintern für die Mitarbeiter sehr bedrückend. Es gab einen Ausschuss, in dem Herrn Pries seine Taten angeschuldet wurden. Unter Tränen konfrontierte Herr Adlung seinen gegenüber. Ich weiß nicht was ihm mehr schmerzte. Der Schaden für den Verein oder dass einer seiner Eintracht-Familie ihn hinterging. Letztendlich wurde entschieden, dass der Vertrag von Herrn Pries "einvernehmlich" zum Saisonende nicht verlängert wird. Eine sofortige Kündigung sollte nicht erfolgen, damit keine Negativschlagzeilen nach außen drangen. Als wir den Saal verlassen, drohte mir Pries noch damit, dass ich es noch büßen würde. Und ich glaubte ihm. Christoph beendete dazu noch seinen "Disziplinarurlaub" vorzeitig, denn er sollte interimsweise den Posten des Geschäftsführers übernehmen. Zuletzt wurde noch eine Pressekonferenz nach dem letzten Ligaspiel in 10 Tagen einberufen. Die alljährliche Information über die Zukunft der Mitarbeiter...


    35. Spieltag

    (1) SV Eintracht Trier 05 - 1. FC Eschborn (15)

    [601] - [668]

    Aufstellung:

    Lobué

    Vogtland | Hollmann | di Gregorio | Brighache

    Kröner

    Watzka Lückenfüller Kuduzovic

    Spang

    Pagenburg | Rama


    Wechselspieler: Klinger, Willers, Abelski

    Karten: -

    Spieler des Spiels: Stehling (TW - 1,0)

    Elf der Woche: -



    Eigentlich hatten die Spieler nichts von dem ganzen Trubel mitbekommen. Aber gegen Eschborn taten sie sich erstaunlich schwer. Zu allem übel verletzen sich auch noch Vogtland (RV) und Brighache (LV). Schienbeinabsplitterung und Hüftverletzung bedeuten 3 bzw. 2 Wochen Pause. Und das so kurz vor den Relegationsspielen.


    Vor dem letzten Spiel in der Liga gab es aber noch etwas zu feiern. Maria hatte ihren Master abgeschlossen. Wir feierten nur in kleiner Runde. Antonio, Maria, zwei ihrer Kommilitoninnen und ich saßen auf ein paar Getränke zusammen im Theo. Es war ein lustiger Abend. Antonio schmiss sich an die beiden anderen Damen heran und eine wirkte etwas angewidert, während die zweite voll drauf ansprang. Für Maria ließ ich mir die letzten Tage nicht anmerken. Ziemlich angetrunken liefen wir dann zu ihr nach Hause. Bis in die späten Stunden sprachen wir dann noch. Nicht über das jetzt. Sondern unsere Zukunft.


    Die Zukunft musste aber noch warten. Denn die Reise ging nach Pfullendorf. Ohne 3 meiner gelernten Außenverteidiger mussten Willers auf Links und Klinger auf Rechts aushelfen. Dingels war nach seiner Verletzung noch nicht bei 100%, da wollte ich kein Risiko eingehen. So standen 4 gerlernte Innneverteidiger in der Viererkette.


    36. Spieltag

    (13) SC Pfullendorf - SV Eintracht Trier 05 (1)

    [601] - [668]

    Aufstellung:

    Lobué

    Klinger | Hollmann | di Gregorio | Willers

    Kröner

    Watzka Lückenfüller Kuduzovic

    Spang

    Pagenburg | Rama


    Wechselspieler: Anton, Yesilyurt, Quotschalla

    Karten: Di Gregorio (Handspiel), Anton (Trikotziehen)

    Spieler des Spiels: Rama (2,0)

    Elf der Woche: Rama



    Meister in der Regionalliga West! Ein unbeschreibliches Gefühl. Markus Waldrichter: Als Nobody gekommen und den Verein endlich nach oben geführt! Was für eine Schlagzeile. Bierdusche, hunderte Nachrichten, Fangesänge und dann wurde ich von den Spielern in die Luft geworfen. Ich war wie im Delirium. Aber das meiste Lob muss an meine Spieler gehen. Sie haben sich auf dieses Abenteuer mit mir eingelassen. Sie haben sich gefangen und zum Ende der Saison die Liga dominiert. Nur noch die Relegation und unser aller Traum wird wahr. Es fehlte nur ein Gratulant: Der Präsident.


    Am Folgetag fand aber erst noch die angekündigte Pressekonferenz statt. Alle saßen Sie bereits da. Die Presse, Christoph, Carsten mein Co-Trainer und ich. Nur Herr Pries und Herr Adlung fehlten. Als dann bereits unruhiges Getuschel unter den Presseheinis aufflammte, tratt Herr Adlung ein. War das wirklich er? Er hatte in den 10 Tagen gefühlt 20 Kilo abgenommen. Er war blass und hatte tiefe Augenringe. Dieses Erscheinungsbild brachte alle zum Schweigen.


    "Lassen Sie uns anfangen."


    Nach etwas Verwunderung, traute sich der erste Journalist mit seiner Frage, ob es in der nächsten Saison eine Reserve geben würde. Dass dies verneint werden würde, war allen klar. Die Nächste Frage wurde dann aber doch zur Überraschung von uns Mitarbeitern etwas düsterer beantwortet.


    "Nach dieser Saison werden doch wahrscheinlich die auslaufenden Verträge aller Mitarbeiter verlängert, oder?", fragte eine ältere Dame.


    "Nein. Sicher sind nur die Verlängerungen von unserem Co-Trainer Herrn Schwertl, Torwartrainer Herrn Altmann und Sportdirektor Herr Gsellmann. Die Gespräche laufen bereits."


    Wo blieb mein Name? Die Frage stellte sich wahrscheinlich auch einer der Journalisten.


    "Und was ist mit Herrn Waldrichter? Er ist zweifelslos der erfolgreichste Trainer der vergangenen Jahre."


    "Sollte die Relegation nicht geschafft werden, wird der Vertrag von Herrn Waldrichter nicht verlängert. Die Zukunft des Vereins hängt davon ab."


    "Wie dürfen wir das verstehen?"


    "In den letzten Jahren hat sich der Verein stark verschuldet. Grund dafür ist die katastrophale Arbeit von Herrn Pries. Herr Pries ist mittlerweile von seinen Aufgaben entbunden.", es wurde unruhig im Pressesaal. Eigentlich sollte doch nichts nach außen dringen? Herr Adlung richtete sich behäbig auf und stütze sich auf den Tisch. "Und wenn jemals wieder jemand versucht mich zu hintergehen oder dem Verein zu schaden, wird er meinen Zorn zu spüren bekommen. Die Konferenz ist beendet."


    Man hörte keinen Mucks mehr als Herr Adlung den Raum verließ. Alle blickten ihm hinterher mit einer Mischung aus Trauer, Verwunderung und Entsetzen. Der immer fröhliche Strahlemann und die Galionsfigur des Vereins war verletzt. Schwer verletzt. Ich konnte mir kaum ausmalen, was gerade in ihm vorging.


    Als Gewinner der Meisterschaft wurde ich öffentlich angezählt, was mich mehr wie einen Verlierer fühlen ließ. Aber der größte Verlierer ist wohl Herr Adlung. Denn er hat sein Vertrauen in uns verloren. Und was für uns noch schwer zu verdauen ist, ist für die Presse bereits verarbeitet.


    Trierscher Volksfreund

    Waldrichter angezählt


    Es geht drunter und drüber bei der Eintracht. Länger als erwartet hat sich Waldrichter auf dem Posten des Cheftrainers gehalten. Sollte die Relegation jedoch verpasst werden, darf er wieder seinen Hut nehmen. Etwas spät, aber definitiv die richtige Entscheidung. Offensichtlich ist der Erfolg die Arbeit der Mannschaft und Co-Trainer Schwertl. Nach Geschäftsführer Pries dürfte dann also der zweite Scharlatan den Verein verlassen.

  • Teil 014 - Alles oder Nichts


    Tag 1 nach der Pressekonferenz. Jeder Mitarbeiter und Spieler hat aktuell doch eher gemischte Gefühle. Drei Tage bleiben uns noch zur Vorbereitung auf unser erstes Relegationsspiel, welches wir auswärts bestreiten. Und gegen wen? Die Spielvereinigung aus Fürth. Also deren Reserve - versteht sich. Die anderen Paarungen lauteten Leipzig - Gladbach II und Mannheim - Wolfburg II. Bis es soweit war standen aber noch ein paar Termine auf der Liste.


    Am Tag der inoffiziellen Meisterfeier, da die Saison noch nicht vorbei ist, wurde im Rahmen einer Veranstaltung des Süddeutschen Fussballverbandes die Mannschaft des Jahres gekürt. Und 5 meiner Spieler konnten sich in dieser Elf wiederfinden.


    In der Abwehr: Innenverteidiger Baldo di Gregorio und links daneben unser als Back-Up eingeplanter, aber zum Dauerbrenner gemauserten Linksverteidiger Fabian Zittlau. Im Mittelfeld fanden sich auf den Flügeln rechts Chhunly Pagenburg, sowie links Kuduzovic wieder. Ehrlicherweise fragte ich mich, wie Kudu es in diese Elf geschafft hatte, aber ich freute mich trotzdem für ihn. Und im Sturm - wie sollte es anders sein - Ingo Rama! Unsere Lebensversicherung und der Grund, weshalb wir als Meister der Regionalliga Südwest in die Relegation gingen. Sogern ich ausgiebig mit meinen Spielern gefeiert hätte, fand aber ein weiterer wichtiger Termin am morgigen Tag statt.


    Ich sitze auf einem Stuhl und starre eine große Doppeltür an. Beine überschlagen, Arme verschrenkt, Blick gesenkt und mit den Fingern schnell auf meinem Jackett tippend, warte ich seit mittlerweile einer Stunde vor dem Versammlungssaal des Vereins. Wann kommt endlich jemand heraus? Exakt in diesem Moment öffnet sich die Tür. Herr Adlung schüttelt ein paar Hände und verlässt den Saal ohne mich eines Blickes zu würdigen. Etwas später folgte Christoph.


    "Und wie lief es?"


    "Die Verhandlungen verliefen gut. Die Stadt Trier erlässt uns, aufgrund des guten Saisonergebnisses, 100.000 EUR unserer Schulden. Also gebührt dir auch ein Teil des Danks bei den Verhandlungen."


    "Wirklich glücklich siehst du aber trotzdem nicht aus..."


    "Wie auch, mit fast einer Million Restschulden? Entweder wir spielen weiterhin so gut oder wir müssen unser Tafelsilber verkaufen. Aber wir sollten uns erstmal auf die Relegation konzentrieren.", anschließend verließ Christoph ebenfalls den Ort des Geschehens.


    Relegation, Relegation, Relegation... Langsam, aber sicher, konnte ich das Wort nicht mehr hören. Aber da musste ich durch. Ich hoffte nach der Saison und mit den Ernennung einiger Spieler in die Elf des Jahres, dass sie genug Selbstvertrauen haben. Denn ich wurde von Tag zu Tag immer mehr ein nervliches Wrack.


    Zu meinem "Glück" wurde auch noch am Abend vor dem ersten Spiel ein Sponsorentreffen abgehalten. Man wollte noch einmal versuchen, sich mit den Geldgebern auf Gut zu stellen, deren Gelder waren aktuell wichtiger denn je. Adlung machte gute Miene und sprach mir sein Vertrauen aus.


    "Was denken sie denn? Mit der Meisterschaft hat Herr Waldrichter die Erwartungen bei Weitem übertroffen! Und die Relegation wird er auch sicher packen, da bin ich mir sicher. Hahaha!", mit großen Gesten und netten Worten sorgte er dafür, dass es alles in allem eine erfolgreiche Veranstaltung wurde und uns weitere Unterstützung zugesagt wurde.


    Aber was war das? Sein Lachen wirkte ziemlich aufgesetzt. Und die Vertrauensbekundungen waren wohl nur Taktik, denn als der Präsident die Veranstaltung verließ, ignorierte er mich wieder total. Es stimmte mich traurig, wie sich das alles, und speziell unsere Beziehung, entwickelt hatte. Zu meinem Erstaunen kamen noch viele Sponsoren auf mich zu um mir Mut zuzusprechen und meine Arbeit zu loben. Das war in dieser Situation wirklich Balsam für die Seele, das auch von Aussenstehenden zu hören.


    Ich merkte wie ich Mut fasste. Jetzt kam es drauf an. Alles oder Nichts!


    Der Einlauf ins Stadion der Fürther war atemberaubend. Zum Anlass dieses Spiels durfte die Vertretung im Trolli-Stadion auflaufen und nicht im Reservestadion. Da kam schon etwas Bundesliga-Feeling auf. Die mitgereisten Fans machten so viel Lärm, dass man die Fürther kaum hören konnte und auch unsere Gegner schienen leicht eingeschüchtert.


    Wieder bestand meine Abwehr aus 4 gelernten Innenverteidigern. Abelski zog die Strippen im offensiven Mittelfeld und Lewerenz spielte für Watzka. Pagenburg ging schließlich wieder auf den rechten Flügel.


    Relegation Hinspiel

    SpVgg Greuther Fürth - SV Eintracht Trier 05

    [631] - [662]

    Aufstellung:

    Lobué

    Klinger | Hollmann | di Gregorio | Willers

    Kröner

    Pagenburg Lückenfüller Kuduzovic

    Abelski

    Lewerenz | Rama


    Wechselspieler: Dingels, Spang, Fuchs

    Karten: -

    Spieler des Spiels: Rama (2,5)



    Seit Tagen konnte ich endlich mal wieder durchschlafen. Verdammt, tat das gut. Das Rückspiel war auch wieder 4 Tage entfernt. Also gab ich dem Team 2 Tage frei, und lud nur zum Abschlusstraining am Abend vor dem Spiel. Meine freien Tage verbrachte ich ungestört mit Maria. Sie kümmerte sich liebevoll um mich, brachte mir Frühstück ans Bett, massierte mich und hörte mir zu, egal was ich sagte. Manchmal fragte ich mich, womit ich sie verdient hatte. Aber sie ließ mir nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Allein einen Anruf erhielt ich von Carsten, der mir mitteilte, dass man offensichtlich Zittlau nach seinen Leistungen ein größeres Talent zusprechen musste (:star3::star3: -> :star3::star3::star2:). Da ich dem nur zustimmen konnte, hörten und sahen wir uns erst wieder zum Abschlusstraining.


    Änderungen in der Aufstellung im Gegensatz zum letzten Spiel folgten daraus, dass Lewerenz und Abelski angeschlagen waren. Also wieder Watzka und Spang in die Mannschaft, wie gegen Pfullendorf im letzten Ligaspiel.


    Relegation Rückspiel

    SV Eintracht Trier 05 - SpVgg Greuther Fürth

    [631] - [662]

    Aufstellung:

    Lobué

    Klinger | Hollmann | di Gregorio | Willers

    Kröner

    Watzka Lückenfüller Kuduzovic

    Spang

    Pagenburg | Rama


    Wechselspieler: Dingels, Lubasa, Spang

    Karten: Hollmann (Foul)

    Spieler des Spiels: Rama (1,0)



    Konfetti wird vom Eingang der Katakomben verschossen. Gold, Blau, Weiß und Schwarz - in den Farben der SV Eintracht Trier 05. Die Spieler liegen sich in den Armen, die Fans rannten auf das Spielfeld. Es fühlt sich irgendwie an wie ein Traum. Die Spieler warfen mich in die Luft und die Fans kamen zu mir und mich abzuklatschen und zu gratulieren. Ich hatte es geschafft. Wenn mein Vater das nur sehen könnte... Aber sicher tut er das und wahrscheinlich hatte er mir von den Sternen aus geholfen. Plötzlich erblicke ich auch Antonio und Maria. Ein langer inniger Kuss und eine lange Umarmung. Man könnte meinen, man weiß von wem was kommt, tatsächlich musste ich Antonio aber davon abhalten, mich ebenfalls abzuknutschen.


    Ich setzte mich auf die Trainerbank und ließ das Spektakel einen Moment auf mich wirken. Ich habe lange keinen so großen Stolz mehr gespürt. Und lange keine pure Freude wie in diesem Moment. Ich entschied mich, den Moment den Spielern zu lassen und mich in die Katakomben zurückzuziehen. Da stand mir plötzlich Herr Adlung gegenüber. Was würde er jetzt wohl sagen? Würde er überhaupt etwas sagen? Immer noch ausgemergelt und mit eiserner Miene bewegte er sich auf mich zu und blieb direkt neben mir stehen, sein Blick zum Platz und der Feier gerichtet, während mein Blick zum Boden ging.


    "Danke..."


    Ich riss die Augen auf.


    "Danke, dass du mir geholfen hast, mein Versprechen wahr zu machen. Und dafür, meinen Glauben wieder zu bekommen. Es gibt doch noch Menschen, denen die Eintracht genauso wichtig ist, wie mir."


    Ich war gerührt. Als hätte ich meinen Vater stolz gemacht. "Danke, Herr Adlung...", sagte ich mit zitternder Stimme.


    "Na, Markus. Ich hoffe, dass sind Tränen der Freude! Immerhin bis du ab nächster Saison Drittliga-Trainer, herzlichen Glückwunsch, hohoho!"


    Im Anschluss fuhren wir in mehreren Wagen in Kolonne durch die Stadt und ließen uns von den Fans feiern. Dabei richtete sich mein Blick für eine Weile auf die Porta Nigra. Aus dem 'Theo' hatte ich sie angeblickt, nachdem mich Herr Adlung angeheuert hatte, und mir einen Neuanfang gewünscht. Und ich denke, dass hat funktioniert. Ich habe gute Freunde, wie Antonio, Carsten und Christoph. Ich habe eine bezaubernde Freundin und ich bin erfolgreich. Bitte liebe Porta, hab weiterhin ein Auge auf mich!



  • Wow, wieder ein excellentes Stück von dir, ich bin begeistert. Eigentlich bin ich schon auf dem Sprung, doch das musste ich noch schnell lesen. Fragen hab ich jetzt auf die Schnelle eigentlich keine, außer vielleicht wie geht´s jetzt weiter? Wird die Mannschaft umgebrochen oder bekommen die Aufsteiger ihre Chance?

  • Glückwunsch zum Aufstieg! Reife Leistung, das war ja am Ende deutlicher als von vielen erwartet. Natürlich hat der sensationelle des LaienErfolgstrainers auch in der Schweiz für Aufmerksamkeit gesorgt. Das eidgenössische Chäsblatt möchte daher wissen:

    - Wie wird man Pagenburg ersetzen?

    - Ist aufgrund der prekären finanziellen Situation des Vereins überhaupt Aktivität am Transfermarkt möglich?

    - Markus Waldrichter ist Quereinsteiger, muss er mit dem Aufstieg in die 3. Liga einen Trainerschein nachholen?

    - Wie würde der Trainer sein Verhältnis zum Präsidenten beschreiben?

    - Im Baskenland ist ein gewisser Trainer berüchtigt für notorische Konflikte mit der Presse, auch Markus Waldrichter kommt nicht immer gut weg, was meint er dazu?

  • Teil 015 - Fragen über Fragen


    Da saß ich nun. Am Tresen der Bar des Restaurants "Theo" in der Stadt Trier mit Blick auf die Porta Nigra. Ich schwenkte ein Glas meines Lieblingsrums Mulata de Cuba, aber zum ersten Schluck konnte ich mich bisher nicht hinreißen lassen.


    "Du sitzt hier schon 'ne ganze Weile und hast noch nicht einen Schluck genommen. Muss wohl ein echt schlechter Tag gewesen sein, was?", fragte mich Antonio, der Besitzer.


    "Eigentlich besser als erwartet. Ich lasse den Tag einfach nur nochmal Revue passieren.", antwortete ich und träumte so etwas vor mich hin.


    Denn es war wieder einmal der 30. Juni, genau ein Jahr nachdem mich Herr Adlung hier aufgabelte um mich zum Trainer der SV Eintracht Trier 05 zu machen. Diesmal waren Antonio und ich aber alleine. Und zudem fing auch schon die Sonne an unterzugehen. Was war also heute passiert?


    -----------


    "Und mit wie vielen Leuten spreche ich heute, sagtest du?", fragte ich, leicht nervös mit einigen Schweißperlen auf der Stirn, meinen Freund Christoph, der ja mittlerweile vom Sportdirektor zum Geschäftsführer "befördert" wurde.


    "Also auf dem Zeitplan stehen 4 Journalisten die mit dir reden wollen. In ein paar Stunden solltest du also durch sein."


    Innerlich möchte ich mich selbst lebendig verbrennen. Mir gefällt die ganze Aufmerksamkeit so schon nicht. Und was ist, wenn richtig unangenehme Fragen kommen? Ich wurde noch nervöser...


    "Du schaffst das! Wenn du den Aufstieg schon gewuppt hast, dann wird das hier doch ein Kinderspiel!", versuchte mich meine Partnerin Maria aufzumuntern. Sie ist als seelischer Beistand dabei. Ich denke mal, aus ihr spricht der jugendliche Enthusiasmus.


    Und dann ging es auch schon los. Das Setting war ganz in Ordnung. Eine Couch für mich und ein Sessel für die sich abwechselnden Journalisten. dazwischen ein kleiner Glastisch für die Getränke. Ich setzte mich auf die Couch und wartete. Um mich herum standen viele Scheinwerfer, da auch Aufnahmen erlaubt waren. Ich war nochmal einen hilfesuchenden Blick zu Maria, die mich anlächelte. Jedoch wurde aus dem Lächeln schnell eine Gesichtsentgleisung. Als ich mich wieder umdrehte, setzte sich eine bildschöne Frau vor mir auf den Sessel, sprach mich an und reichte mir die Hand.


    "Hallo Herr Waldrichter! Veronika Kokorin mein Name. Ich arbeite für die Frankfurter Allgemeine und ich freue mich, Ihnen ein paar Fragen stellen zu dürfen."


    Ihr Lächeln war umwerfend. Genauso umwerfend war aber auch der Fakt, dass eine so große Zeitung sich für mich interessierte.


    "Also, Herr Waldrichter, zu erst einmal möchte ich Ihnen zum geglückten Aufstieg gratulieren. Nach so vielen Jahren war es bestimmt eine Erleichterung für Sie, den Verein und die Stadt, endlich wieder einmal in der 3. Liga zu spielen?"


    "Definitiv! Ich bin ein Trierer Junge und daher umso glücklicher, diesem tollen Verein diesen Wunsch erfüllen zu können!"


    Ok, die erste Antwort hat schon mal ohne Haspler geklappt. Hoffen wir mal, dass es so weitergeht...


    "Bei der Aufstiegsfeier kam es zu einer kuriosen Szene. Nachdem Sie zusammen mit den Fans und Spielern ein paar Vereinslieder angestoßen haben, verkündeten Sie lauthals, dass Trier bald international spielen wird. Wie kamen Sie zu dieser Aussage?"




    "Haha, ja, euhm, was soll ich sagen? Also ich hatte schon etwas getrunken und euhm..."


    "Achso, ich verstehe. Nagut dann kommen wir gleich zur nächsten Frage...", ich schämte mich in Grund und Boden, "Was haben Sie zu den beiden Leistungsträgern Rama und Lobué zu sagen?"



    "Die Leistung der beiden war einfach überragend. Ich hoffe, dass wir die Beiden halten können und sie an ihre Leistungen auch eine Liga höher anknüpfen können. Aber man muss auch der gesamten Mannschaft ein dickes Lob aussprechen!"


    "Dann als Letztes noch eine Frage zu Ihren Verteidigern. Es wurde schon offensichtlich, dass Willers und Hollmann Probleme miteinander haben. Wird das noch zu Problemen in der neuen Saison führen?"


    "Glücklicherweise haben die beiden Ihre Zwistigkeiten ausgeräumt während der Spielpause und sind sogar zusammen mit Ihren Familien in den Urlaub geflogen! Das macht es für mich natürlich viel einfacher, aber vor allem freut mich das auf menschlicher Ebene für die Beiden."


    "Alles klar, dann hab ich alles. Vielen Dank für Ihre Zeit!", wieder warf sie mir ein strahlendes Lächeln entgegen. Und auch als sie aufstand, konnte ich mir ein Blick auf ihre Rückseite nicht verkneifen, was mit kritischen und bösen Blicken von Maria zur Kenntnis genommen wurde. Anscheinend sollte ich mich etwas zusammenreißen...


    Als nächstes kam ein älterer Herr zu mir. Er sah schon sehr streng aus und erinnerte mich an meinen ehemaligen Mathelehrer.


    "Hallo, Lance Lotterich - vom 'Taktikfuchs'. Sind Sie bereit?", da ging aber einer mal gleich in die Vollen. Das Magazin 'Taktikfuchs' kannte ich aber. Es ist eine Zeitschrift für Leute, die sich für mehr als die Ergebnisse und das Getratsche interessieren. Hier findet man Infos zu Taktiken, Training, Mannschaften und der Arbeit der sportlichen Führung.


    "Ich denke schon.", versuchte ich cool und nicht allzu eingeschüchtert rüberzukommen.


    "Welche Abgänge muss die Eintracht zur neuen Saison kompensieren?"


    "Also verlassen wird uns definitiv unser Stürmer Pagenburg. Er wird ablösefrei zum FSV Frankfurt wechseln. Das ist eine großartige Chance für ihn und in dem Zuge möchte ich mich noch mal bei ihm bedanken und alles Gute für die Zukunft wünschen! Darüber hinaus werden die Verträge von unserem Stürmer-Routinier Fuchs und Rechtsverteidiger Dingels auf eigenen Wunsch nicht verlängert. Sie suchen sich eine neue Herausforderung."


    "Und wie sieht es bei den Zugängen aus?"


    "Hier möchte ich noch nicht so viel verraten. Wir haben hierfür eine besondere Pressekonferenz geplant, lassen Sie sich also überraschen!", anscheinend war das nicht die Antwort die er hören wollte. Daher wirkten die folgenden Fragen auch eher desinteressiert.


    "Nun gut. Wie sieht die weitere Kaderplanung aus?"


    "Es wird noch einige Abgänge geben, da der Kader - Stand jetzt - mit den Zugängen ziemlich groß ist. Es wird aber vermutlich keine komplette Runderneuerung geben. Jeder bekommt seine Chance, mit jedem Spieler wird über seine Situation und Meinung gesprochen und am Ende entscheiden wir das gemeinsam. Die Jungs der Aufstiegssaison haben es auf jeden Fall verdient sich zu beweisen."


    "Und sind Änderungen in der Taktik geplant?"


    "Nein wir werden beim klassischen 4-4-2 mit Raute bleiben."


    "Gut dann hab ich alles. Viel Erfolg für die kommende Saison.", uiuiui nagut, ich sag mal, dass das ganz gut lief. Auf jeden Fall ging es um Fussball, das hat es mir deutlich einfacher gemacht.


    Und dann kam das, was ich befürchtet hatte. Eine Dame, die mir sofort unsympathisch war und die über Sachen geredet hat, die mich nicht so sonderlich interessiert haben. Wieso unsympatisch? Ich versuch mich mal kurz...:


    "Halloooooooo, mein Name ist Beate Pieeeeeeeeeel. Ich komme vom 'Fussball - Internationaaaaaaaaaal. Vielen Daaank für Ihre Zeeeeit."


    Und dazu schwaffelten wir 2 Stunden über den Fussball in Deutschland und in Europa. Mir brummt jetzt noch der Kopf, wenn ich daran denke.




    Die einzige, in meinen Augen, gute Frage war die nach der 3. Liga. Denn sie wollte wissen, über welche Duelle ich mich am meisten freue und auf welche nicht. Die Frage nach den ungewollten Spielen konnte ich pauschal mit allen Reservemannschaften beantworten. Ich fände es einfach besser, wenn mehr kleine Vereine an den ganzen Geldern beteiligt werden um somit den Traditionsvereine auch mehr Chancen zu geben. Die Duelle auf die ich mich am meisten freue, sind gegen Saarbrücken, Aachen und Bielefeld.




    Gegen Saarbrücken werden wir hoffentlich ein packendes Derby haben. Zudem möchte ich meinem ehemaligen Chef beim 'Trierischen Volksfreund' gerne eins auswischen. Aachen hat genau so eine Verbindung zum Römischen Reich der vergangenen Tagewie wir, dass man daraus entweder ein zweites Derby oder eine Vereinsfreundschaft entwickeln kann. Und zu Bielefeld war meine Antwort, dass ich gern wissen würde, ob die Stadt wirklich existiert. Gelächter ging durch den Raum, was mich sehr freute. Bis Frau Piel mit einer unausstehlichen Lache alle zum Schweigen brachte.


    Naja sei es drum. Endlich war das Gespräch überstanden und am liebsten wäre ich einfach aufgestanden und gegangen.


    Aber dann kam der letzte Journalist zu mir. Ein junger Kerl, Anfang 20 vielleicht, relativ schlacksig mit zerzaustem Haar. Als er sich setzen will, blieb er auch erst mal am Sessel hängen und hätte sich fast hingepackt. Irgendwie erinnerte er mich an mich selbst in jungen Jahren. Denn er war vielleicht nicht der Selbstbewussteste, hatte aber trotzdem den Willen, einen guten Job abzuliefern. Das konnte man ihm ansehen.


    "H-Hallo Herr Waldrichter, einen schönen T-Tag wünsche ich Ihnen. Mein Name ist Fabian Nakick vom 'Eidgenössischen Chäsblatt. S-Sie dürfen mich gern dutzen, wenn Sie m-mögen. Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?"


    Ich hab das Gefühl, das dies hier noch das angenehmste Gespräch wird. Und ich freute mich darauf.


    "Natürlich, aber ich bestehe darauf, dass Du mich ebenfalls dutzt! Ich bin Markus. Dann schieß mal los mit deinen Fragen!", man merkte wie der Bursche vor mir sich freute und Selbstbewusstsein getankt hatte.


    "Als erstes würden wir gern mehr über Sie... euh... ich meine über Dich... erfahren! Vielerorts wirst Du als 'Laien-Erfolgstrainer' betitelt. Wie sieht es da wirklich aus?", ich fühle mich geschmeichelt! Die erste Frage des Tages, die sich mal um mich dreht!


    "Ok, dann erzähhle ich Dir mal was, was sonst kaum einer weiß! Also vor meiner Tätigkeit bei der Eintracht hatte ich bereits die B-Lizenz erworben, da ich bei meinem Jugendverein als Jugendtrainer tätig war. Als ich dann hier anfing, hat der Präsident seine Beziehungen spielen lassen, dass ich im Eilverfahren die A-Lizenz nachholen konnte, die man für die Tätigkeit in der Regionalliga benötigt. Da wir jetzt im Profibereich angekommen sind, muss ich den Fussballlehrer ebenfalls nachholen und muss diesen spätestens nachweisen, sobald ich in der 2. Liga tätig sein will. Eigentlich nicht möglich, aber Herr Adlung kennt halt Leute!", zwinkerte ich ihm zu. Er schien ernsthaft begeistert.


    "Apropos Präsident. Wie würdest Du eure Beziehhung beschreiben?"


    "Herr Adlung ist wie ein Vater für mich, der an mich geglaubt und mir Rückendeckung gegeben hat! Und das gilt für jeden im Verein. Er ist ein Förderer, Stützpfeiler und Visionär. Ich bin ihm sehr dankbar und ich arbeite sehr gern für ihn!"


    "Das klingt toll! Leider muss ich dann jetzt zu einem unschönen Thema kommen. Zum Ende der letzten Saison wurde öffentlich, dass der Verein in einer finanziellen Zwickmühle steckt. Sind hier große Bewegungen auf dem Transfermarkt möglich? Oder müssen hier sogar Spieler wie Rama verkauft werden?", dann flüstert er, "Tut mir wirklich Leid, dass ich das fragen muss!"


    "Ist doch kein Problem. Ja die ganze Situation schränkt uns natürlich ein. Aber wir sind noch handlungsfähig. Wir versuchen unser Bestes, die Mannschaft zusammenzuhalten und unsere Leistungsträger zu halten. Aber es wird auch noch den ein oder anderen Abgang geben."


    "Ist da schon ein Ersatz für Pagenburg geplant oder wird man versuchen das vereinsintern zu kompensieren?"


    "Gute Frage!", wieder strahlt er, "wir haben unsere Zugänge zum Glück schon sehr früh klargemacht. Unter anderem einen Spieler, der Pagenburg ersetzen soll. Das ist aber noch geheim, aber ich würde dich gern zur entsprechenden Pressekonferenz einladen, wenn Du Lust hast! Gib mir doch einfach mal deine Visitenkarte und ich mach das für dich klar."


    "Das wäre der Wahnsinn! Ich war noch nie auf einer Spielervorstellung!", prompt kramte er durch sämtliche Taschen und überreichte mir seine Karte.


    "Schön, dann machen wir das doch nachher mal fest."


    "Vielen, vielen Dank! Zum Abschluss hätte ich auch nur eine kurze Frage. Kennst Du Pedro Quintana?"


    "Klar kenn ich ihn! Ich liebe diesen Kerl und die Arbeit, die er in Eibar abliefert!"


    "Quintana hat ja oft Probleme mit der Presse. Und Du kommst ab und zu auch ziemlich schlecht weg. Gibt es da Parallelen?"


    "Uff, ich denke nicht. Wir sind zwar beide nicht die Mediengewandtesten in der Trainerbranche. Aber im Gegensatz zu mir, sagt er wenigstens klar seine Meinung. Bei mir kommt die Kritik eher vom Trierschen Volksfreund. Aber das ist eine ganz andere Geschichte..."


    "Ok, alles klar. Nochmal vielen Dank, Markus! Ich drück Dir und der Eintracht die Daumen!", wir reichten uns die Hände und schon sprang er auf und verschwand genauso schnell, wie er mich überrascht hatte.


    Total geschafft stand ich auf und ging hinüber zu Maria. Sie nahm mich in den Arm und sagte wie immer genau das Richtige.


    "Ich bin sehr stolz auf Dich! Auf was hast Du jetzt Lust?"


    "Ich glaube, ich gehe erstmal ins 'Theo'!"

  • Mir gefällt die Story gut! Sie ist eine der wenigen dialoglastigen Geschichten, wobei ich das nicht negativ meine! Sich Dialoge zu überlegen und diese dann nieder zu schreiben, gehört für mich zur ganz großen Kunst. Ich tue mich da immer sehr schwer mit, Dir hingegen geht das gut von der Hand, Respekt dafür!

    Die Protagonisten kommen gut rüber, ich bin gespannt, wer den leicht konfrontativen Spielerpart von Pagenburg übernimmt und ob der Kontakt zu ihm auch nach dem Vereinswechsel bestehen bleibt - so ein wenig ist er Dir ja doch ans Herz gewachsen.

    Für die Romanze mit Maria sehe ich aber schwarz: Erst einer Reporterin schöne Augen machen und dann auf die Frage "Auf was hast Du jetzt Lust?" mit einem Kneipenbesuch antworten ... :lach:

  • Teil 016 - Viel Arbeit, auch abseits des Platzes


    "Mit so vielen Gästen hätte ich garnicht gerechnet!", sagte ich erstaunt als immer mehr Journalisten Platz in unserem Pressesaal nahmen.


    "Wir haben die Info etwas breiter gestreut als sonst. Du sollst ruhig die Aufmerksamkeit bekommen, die du dir verdient hast. Hohoho!", antwortete Präsident Adlung. Dass er mir damit nur bedingt einen Gefallen tat, behielt ich aber für mich.


    Nachdem um die 50 mehr oder weniger begeisterten Gäste eintrudelten, fiel mir dann auch der junge Fabian Nakick auf, der als einer der letzten den Saal betrat. Auf dem Weg zu seinem Platz rämpelte er ein paar Kollegen an und stolperte wieder fast über die Stühle. An seinem Platz angekommen lächte er mir breit entgegen und winkte mir aufgeregt zu. Ich freute mich ihn hier zu sehen und ich hoffte, dass das für ihn ein genauso großes Erlebnis wird, wie für mich. Denn heute fand die Pressekonferenz zum Kader und der Mitarbeiter statt.


    Und so ging es auch schon los. Nach einer ausschweifenden Rede des Präsidenten zu unserem Erfolg und der neuen Saison wurden zuerst die Spieler verabschiedet, die den Verein verlassen. Dingels und Fuchs, beide noch ohne neuen Verein, waren vor Ort um sich auch nochmal einen Blumenstrauß und den Applaus von Anhängern der Eintracht unter den Gästen abzuholen. Pagenburg war bereits in der Vorbereitung mit dem FSV Frankfurt, weswegen er per Live-Schalte ein paar Worte sagte. Er bedankte sich für die tolle Zeit und wünschte uns alles Gute für die neue Saison. Man merkte, dass sie, auch wenn sie nicht mehr Teil des Kaders waren, stolz auf die Eintracht sind.


    Dann wurde der aktuelle Staff bekannt gegeben. Neben meinem Vertrag als Cheftrainer wurden auch die Verträge sämtlicher Mitarbeiter verlängert. Bis auf Bernhard Pries versteht sich. Ergänzungen wurden aber nicht ausgeschlossen. anschließend kam der spannenste Teil der Veranstaltung: die Vorstellung der Neuzugänge...


    "Meine Damen und Herren, die neuen Spieler der Eintracht!", sprach ich zu den Journalisten. Das Licht wurde gedämmt, 2 Nebelmaschinen begannen den Boden zu bedecken und eine eigens für diese Veranstaltung angebrachte Lichtanlage sorgte für eine echt Show. Und dann kamen die neuen Spieler herein...




    Tor: Luis David (19) - LDU Quito, Clément Diop (19) - SC Amiens


    Abwehr: Kusi Kwame (23) - VfR Neumünster


    Mittelfeld: Dominik Burghuber (18) - Borussia Mönchengladbach, Dominic Curtis (19) - Queens Park Rangers, Mike Wunderlich (27) - FC Viktoria Köln, Florian Nagel (21) - SV Werder Bremen, Timo Cecen (19) - VfB Stuttgart, Matti Steinmann (18) - Hamburger SV


    Sturm: Fatjon Celani (21) - FC Augsburg


    Diese Vorstellung wurde mit lautem Beifall quittiert. Und der lauteste kam vom jungen Nakick. Während das Licht wieder anging und die 10 Zugänge Platz nahmen, fuhr hinter uns eine Leinwand herunter auf der unser neues Marketingposter projiziert wurde.


    "Angriff der Legion - Angriff auf die 3. Liga!" - dabei standen alle neuen Spieler in Römischer Rüstung in einer Reihe, mit Wunderlich als ältester Spieler in der Mitte. Dahinter saßen erhöht Lobué, Rama und di Gregorio in Tunika-Gewändern wie Cäsar und das alles vor der Porta Nigra. Da hat sich meine Arbeit als Marketing-Berater gelohnt. Zusammen mit der Zuarbeit unseres Marketing-Managers Brzenska sorgte das für staunende Gesichter im Plenum. Das war der Beginn einer neuen Eintracht, die auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt werden soll. Aber erstmal kümmerten wir uns um die naheliegensten Fragen.


    Die wichtigste Frage, auch unserer finanziellen Situation geschuldet, ist die nach den Ablösen. Und voller Stolz konnten wir verkünden, dass wir alle Spieler ablösefrei bekommen haben. All diese Talente und Verstärkungen konnten wir zum Nulltarif erhalten. Nur für Curtis wurde eine Ausbildungsentschädgung in Höhe von 23.000 EUR fällig. Er soll auch Pagenburg ersetzen und dafür rutscht Kuduzovic (RM) wieder auf seine rechte Lieblingsseite. Was keiner der Anwesenden wusste, dass wir viele der Spieler nur aufgrund einer 10%-beim-Verkauf-Klausel im Vertrag holen konnten. Christoph meinte, dass wir lieber hätten Handgeld zahlen sollen, weil das eventuell preiswerter wird als 10% der Ablöse abzudrücken. Wenn die Spieler aber nie wechseln oder kaum Ablöse einspielen, hat sich das auch wieder erledigt. Außerdem konnten wir momentan jeden Cent gebrauchen.


    Der Kader umfasst nun also 33 Spieler. Viel zu groß und natürlich auch aus finanzieller Sicht nicht tragbar. Deswegen werden uns auch noch einige Spieler verlassen. Der Kader soll im besten Fall auf 25 Spieler verkleinert werden. Aber wir wollen natürlich auch die Spieler nicht von den Kopf stoßen. Es wird also noch viel Arbeit auf uns zukommen.



    Viel Arbeit kommt aber auch noch augrund des engen Zeitplans auf uns zu. Die Saison beginnt bereits mit am 27.07., weswegen wir uns für ein 6 tägiges Trainingslager bei meinem Jugendverein SV Trier-Irsch 1948 entschieden. Anschließend folgten noch 3 Testspiele in 2-Tages-Abständen.


    "Es wird ein hartes Programm, das möchte ich nicht schön reden. Aber wir alle haben die Chance, etwas Großes zu leisten, wenn wir es schaffen uns in der Liga zu etablieren. Ich glaube an euch, also glaubt auch an euch selbst! Ich bin jetzt schon stolz auf euch und am Ende der Saison wird der Stolz wahrscheinlich noch größer sein!"


    "Ja, Trainer!", hallte es im Chor von der ganzen Mannschaft. Und schon gingen die ersten Laufrunden los.


    "Du sag mal...", stand mein Freund Christoph neben mir, "...willst du dir schonmal den Spielplan ansehen?"


    "Ach Pappalapapp, Christoph! Wir müssen erst die Mannschaft fit kriegen. Erst wenn wir das geschafft haben, können wir uns auf die Liga konzentrieren."


    Nach einer kleinen Diskussion, dass er sich mehr um seine Geschäftsführertätigkeit als um das Sportliche zu kümmern solle, drückte er mir noch einen Ordner in die Hand.


    "Dann schau wenigstens mal hier rein...", bat er mich. Als ich so durchblätterte, merkte ich, dass das schon die ersten Transferanfragen für meine Spieler waren.


    Das erste Angebot kam für Zittlau, unseren überragenden Linksverteidiger. Mit einem Marktwert von 70.000 EUR und einem Angebot von 85.000 EUR fiel es mir nicht schwer nein zu sagen. Auch er selbst hatte kein wirkliches Interesse an der Anfrage vom Halleschen FC, denn wenn er wechseln würde, dann nur in eine höhere Liga. Dafür verließen uns gleich 2 Talente aus dem offensiven Mittelfeld. Christopher Spang wurde an den 1. FC Eschborn ausgeliehen, der aus der Jugend gekommene Michael Blan spielt eine Saison für den FSV Zwickau. Spang hat sich zum Saisonende gut gemacht und Blan ist ein echtes Talent. Aber beide brauchen mehr Spielzeit, welche sie nun bekommen um nächste Saison neu angreifen zu können.


    Während unseres Trainingslagers verließen uns auf Leihbasisauch noch Luis David (TW) in die zweite spanische Liga, der zu talentiert ist um hinter Lobué auf der Bank zuversauern, Florian Eckhoff und Thodoris Tsiokas (ST) - ebenfalls beide aus der Jugend gekommen - verließen uns darüber hinaus Richtung 1. FC Eschborn bzw. BFC Dynamo für ausreichend Spielpraxis. Dagegen fest verläßt uns Kevin Heinz (IV), der schon letzte Saison verliehen wurde. Er versucht sein Glück bei Al Wahda in den VAE und für ihn bekommen wir immerhin 7.000 EUR. Es war ja abzusehen, dass er nicht bleiben wird, aber wie er zu dem Transfer kam, kann ich mir auch nicht erklären.


    Am letzten Tag des Trainingslagers kam dann der große Knall. Marco Quotschalla (ST) wechselt für 100.000 EUR zum FC Chesterfield nach England. Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich nie so wirklich warm mit ihm geworden bin. Und seine Bilanz war auch schlecht, weswegen ich ihm keine Steine in den Weg gelegt habe. Damit bleiben mir noch 3 Mittelstürmer für die Saison: Rama, Lewerenz und Celani.


    Und nach diesem Transfer ging auch unser Testspiel-Marathon los...


    SV Eintracht Trier 05 - RW Ahlen

    5:1


    SV Eintracht Trier 05 - FC Oberneuland

    2:0


    SV Eintracht Trier 05 - Hannover 96

    2:2


    Man merkte, dass die Jungs etwas platt waren. Aber das Unentschieden gegen einen Bundesligisten hat schon in ganz Fussball-Deutschland für Aufsehen gesorgt. Oder sagen wir lieber in der ganzen 3. Liga. Man nahm uns nun defintiv ernst. Aber auch wenn es ganz gut lief, haben wir noch ein Problem.


    "Na, wie zufrieden bist du?", fragte mich Carsten, mein Co-Trainer.

    "Es läuft doch super! Auch wenn die Vorbereitung kurz war sind unsere Jungs super eingespielt. Nur bei den Langen Bällen hapert es noch massiv. Aber trotzdem haben Rama und Lewerenz jeweils 2 mal getroffen. Und Celani sogar gegen Hannover."


    "Aber?"


    "Noch ein Stürmer wäre nicht schlecht... Ich will Celani aufbauen, wenn Lewerenz oder Rama ausfallen, haben wir schon ein Problem. Das kann ich nicht mit Jugendspielern auffangen."


    "Sieh es als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk!", entgegnete mir Carsten mit einem breiten Grinsen und reichte mir eine Übersicht.



    "Ich habe Timo mal auf das Turnier angesetzt."


    "Timo hat seinen Keller verlassen?!", staunte ich nicht schlecht. Wer sich nicht erinnert, Timo Schmidt ist unser Chefscout, seitdem er nicht mehr der einzige Scout bei der Eintracht ist. Wie ein Superhelden-Sidekick sitzt er unten im Büro-Komplex und scoutet für uns die halbe Welt. Er hat uns auch auf den Großteil der neuen Spieler hingewiesen. "Ja und?"


    "Er war ziemlich angefressen, dass er raus musste, hahaha!", lachte Carsten los.


    "Das meine ich nicht, hat er wen entdeckt?"


    "Achso ja. Du siehst doch die Anmerkung auffällige Spieler. Ich habe mich im Anschluss mit allen unterhalten. Und wer nicht abgeneigt war, hat ein Angebot bekommen."


    "Und wer ist interessiert?"


    "Die Stürmer Maximilian Germann von Schalke und Dominik Masek vom HSV. Dazu hab ich noch einen Spieler angesprochen, der mir aufgefallen ist."


    "Danke, Carsten! Das könnte uns den Hintern retten!", ich klopfte auf seine Schulter und widmete mich wieder dem Training.


    Die folgenden Tage waren, mal von der weiteren Vorbereitung abgesehen, relativ entspannt. In der ersten Runde des DFB-Pokal wurde uns der 1. FC Union Berlin zugelost. Ich hätte mir besseres für die erste Pokalrunde vorstellen können, aber ein geiles Spiel wird es allemal. Dann verließ uns noch unser 3. Torwart im Kader. Clément Diop wechselte leihweise nach England zu den Wycombe Wanderers. Im Staff gab es dafür dann Zuwachs. Mit Andreas Magyer haben wir nun einen dritten Scout. Ich fragte mich, wie die alle in Timos kleines Zimmer im Keller passen sollten. Aber mir war nicht klar, was das noch mit sich bringen sollte.




    Beim letzten Training vor unserem ersten Ligaspiel hatte sich dann aber unser Abwehrchef di Gregorio weh getan. Einige Minuten später kam dann auch die SMS aus der Medizinischen Abteilung. Rückenprellung bedeuten hier 7 Tage Pause. Saarbrücken wird es freuen, denn die sind unser erster Gegner. SAARBRÜCKEN! Na schönen Dank auch. Wieso hatte mir das keiner gesagt? Ja ok, Christoph wollte mich wohl drauf hinweisen, aber da hatte ich wirklich besseres zu tun.


    Als ich mir so meine Gedanken machte und die Stirn runzle, sehe ich Carsten mit 2 jungen Männern mit Sporttaschen auf mich zukommen.


    "Hallo Carsten, wen hast du mir hier denn mitgebracht?"



    "Das hier ist Dominik Masek, von ihm habe ich dir ja schon erzählt. Und das zu meiner Rechten ist Marcel Petermann. Er ist vom VfB Stuttgart zu uns gekommen."


    Ich begrüßte die beiden herzlich, denn ich war froh, dass Carsten diese Talente zu uns holen konnte. Auch beim ersten Training machten sie einen spannenden, aber vorallem guten Eindruck. So begab ich mich abends vor dem Spiel noch ins 'Theo'. Es war schon keiner mehr da. Während Antonio die Gläser polierte, nahm ich mir einen Schluck meines Rums und blickte über die Ligastatistik und unseren Kader, der bisher auf 27 Spieler geschrumpft ist.



    Wie wird die Saison wohl laufen?

  • Teil 017 - Pläne schmieden


    Fussball ist ein Sport, der die Massen und vor allem die Medien ständig auf Trab hält. Trotzdem bin ich schockiert, dass die folgenden Aussagen innerhalb von nur 5 Wochen gefallen sind: "Überraschungsteam", "nicht ligatauglich", "amteurhafte Vereinsführung" und "leidenschaftlich".


    Aber fangen wir mal ganz am Anfang an. Am 27.03.2013 begann für uns der Ligaauftakt direkt mit dem Lokalderby gegen den 1. FC Saarbrücken. Während die Saarbrücker Zeitung nur über ein lang ersehntes Derby berichtete, wie mir ein Bild meines Co-Trainers Carsten bei Whatsapp zeigte, zerreißt uns der Triersche Volksfreund mal wieder nach Strich und Faden. Grüße gehen an meinen ehemaligen Chef. Ich bin verwundert, dass er immer noch nicht darüber hinweg ist.


    Als Liganeuling haben wir uns für eine tiefer stehende Abwehrreihe entschieden. Begonnen haben wir zu dem mit der nominell stärksten Elf, die mir zur Verfügung stand. Das heißt, Hollmann spielt für di Gregorio, der mit einer Rückenprellung ausfällt. Auf ein gutes Spiel!


    1. Spieltag

    SV Eintracht Trier 05 (-) - 1. FC Saarbrüücken (-)

    690 - 683


    Aufstellung: Lobué - Zittlau, Willers, Hollmann, Vogtland - Burghuber, Curtis, Kuduzovic, Wunderlich - Lewerenz, Rama


    Spielverlauf:

    08': 1-0 Ingo Rama (1) - Steven Lewerenz (1)

    40': 2-0 Steven Lewerenz (1)

    54': :yellowcard:Dominic Curtis

    59': 3-0 Dominic Curtis (1) - Mike Wunderlich (1)

    68': :in:Steinmann :out:Burghuber / :in:Masek :out:Lewerenz

    81': :in:Kwame :out:Vogtland


    Spieler des Spiels: Tobias Willers (1,0)

    Elf der Woche: Tobias Willers


    Booyah! Da bin ich mal gespannt was der Volksfreund dazu schreibt. Rama und Lewerenz macht da weiter, wo er letzte Saison aufgehört haben. Und mein Pagenburg-Ersatz Curtis auf dem Flügel bindet sich auch gut ein, genau wie sein Vorlagengeber Wunderlich. Einziger Kritikpunkt war das Verhalten meiner Spieler, die am 3. Tor beteiligt waren. Hier wäre für ein absichtliches Treten auch Rot für Curtis vertretbar gewesen. Kurz vor Ende ging Wunderlich auch unter die Schauspieler und simulierte einen Ellbogenstoß ins Gesicht, für das der gegnerische DM Kruse glatt Rot sah. Tor des Tages geht übrigens an Lewerenz mit einem Bilderbuch-Heber direkt unter die Latte.


    Und genau wie wir uns nach diesem Spiel feiern, feiert uns auch die allgemeine kleinere Presse. Als "Überraschungsteam" oder "geheimer Favorit" werden wir hier schon geadelt. Die einzige Mannschaft, die noch besser wegkam, war der Chemnitzer FC, der Babelsberg mit 9-3 abgefertigt hatte. Wenn uns das mal nicht auf die Füße fällt. Ich muss aber auch gestehen, dass mir das etwas zu Kopf stieg. Denn in der Jahreshauptversammlung, die ein paar wenige Tage später stattfand, verkauften wir uns so, als würden wir direkt wieder aufsteigen. Kam zwar gut an, aber wer soll dieser Erwartungshaltung gerecht werden? Für mich persönlich war die interessanteste Information, dass Herr Adlung als Vereinspräsident noch 3 Jahre im Amt ist.


    In den nächsten Tagen gab es für die ganze Selbstbeweihräucherung dann auch gleich mal die Quittung, in Form von Stunk in der Mannschaft und im Trainerteam. Und zwar ging es um Marcel Petermann (DM) den Carsten beim Jugendturnier entdeckt hatte.


    "Was soll das denn?", kam Carsten entsetzt in mein Büro.


    "Was meinst du?", ich wusste genau, dass er Petermann meinte, aber ich sah nicht ein, mich gleich dafür zu rechtfertigen.


    "Das weißt du ganz genau! Warum schickst du Petermann gleich wieder weg?"


    "Vielleicht ist dir aufgefallen, dass wir fünf DM hatten? Gaede werden wir nicht los, Steinmann ist ihm voraus und Kröner ist ein ganz anderer Spielertyp."


    "Vielleicht ist DIR schon aufgefallen, dass 6 unserer 7 Leihspieler erst diese Saison zu uns gestoßen sind? Sie haben nicht mal eine richtige Chance bekommen."


    "Wir mussten den Kader verkleinern und Gelder generieren, das weißt du ganz genau.", oh man, ich hörte mich an, als wäre ich der Manager von einem Top-Klub.


    "Ach komm, Markus. Du könntest deine Entscheidungen wenigstens mit mir absprechen...", ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ Carsten mein Büro. Ich habe das Gefühl, der Stachel sitzt etwas tiefer.


    Der Stunk in der Mannschaft kam dazu von unserem Neuzugang Burghuber (DM). Denn er hat beim Abseitstraining komplett versagt und lässt seine schlechte Laune jetzt an jedem aus. War das ein schlechtes Omen für unser nächstes Spiel gegen Aachen? Die gegnerischen Fans hatten wohl eins meiner Interviews gelesen. Denn im Tivoli wurde ein großes Transparent entrollt. Ein Cäsar in Trier' Vereinsfarben gegenüber Karl dem Großen, dem ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nationen, der seinen Sitz in Trier hatte. Genauso hatte ich mir das vorgestellt! Hoffentlich wiederholt sich die Geschichte nicht, denn da hat der Kaiser dem römischen Reich ordentlich Paroli geboten.


    2. Spieltag

    Alemannia Aachen (4) - SV Eintracht Trier 05 (3)

    710 - 696


    Aufstellung: Lobué - Zittlau, Willers, di Gregorio, Vogtland - Burghuber, Curtis, Kuduzovic, Wunderlich - Lewerenz, Rama


    Spielverlauf:

    09': 1-0 Mario Erb - Timo Brauer

    31': 2-0 Timmy Thiele - Timo Brauer

    52': 3-0 Robert Leipertz - Timmy Thiele

    59': :redcard:Dominik Burghuber

    60': :in:Kröner :out:Wunderlich / :in:Masek :out:Lewerenz

    60': 4-0 Robert Leipertz - Timmy Thiele

    77': :in:Hollmann :out: Willers

    81': 5-0 Timmy Thiele - Timo Brauer


    Spieler des Spiels: Timmy Thiele (1,0)


    Elf der Woche: -


    Während des Spiels muss ich einen ziemlich erbärmlichen Eindruck hinterlassen haben. Die Hände überm Kopf zusammengeschlagen, hilfesuchend zu Carsten geblickt, der aber auch nur mit den Schultern zucken konnte. Ich wusste nicht, ob er mir nicht helfen konnte oder helfen wollte. Aber es ändert nix daran, dass wir uns ordentlich blamiert hatten. Und das unsere Abwehr ein reiner Totalausfall war. Das quittierte uns auch die Presse, allen voran der Triersche Volksfreund. "Nicht ligatauglich". Das war das vernichtende Urteil. Mir blieben noch 150.000 EUR im Gehaltsbudget. Sollte ich eventuell nach einer gestandenen Unterstützung Ausschau halten?


    Für die Rote Karte bekam dann Burghuber auch gleichmal 3 Spiele Pause. Wenigstens zeigte er sich einsichtig und nutzte die Zeit, um seinen schwachen Fuß zu trainieren (2/5).


    Tatsächlich sorgte die Niederlage dafür, dass wir ziemlich eingeschüchtert ins nächste Spiel gingen. Ich hoffte inständig, dass das nur ein Ausrutscher war. Deswegen beließ ich erstmal alles so wie es war. Einzige Änderung war, dass Steinmann sich jetzt an Stelle von Burghuber beweisen durfte.


    3. Spieltag

    SV Eintracht Trier 05 (10) - FC Hansa Rostock (3)

    679 - 696


    Aufstellung: Lobué - Zittlau, Willers, di Gregorio, Vogtland - Steinmann, Curtis, Kuduzovic, Wunderlich - Lewerenz, Rama


    Spielverlauf:

    03': 0-1 Nils Quaschner - Tom Weilandt

    15': 0-2 Eddisson Jordanov - Tom Weilandt
    19': 0-3 Tom Weilandt - Sebastian Schindzielorz

    20': 0-4 Nils Quaschner - Michael Blum

    32': 0-5 Nils Quaschner - Tom Weilandt

    46': :in:Hollmann :out:Willers

    68': :in:Abelski :out:Wunderlich / :in:Watzka :out:Curtis

    69': 1-5 Ingo Rama (2) - Alon Abelski (1)

    77': 2-5 Ingo Rama (3)

    81': 3-5 Fahrudin Kuduzovic (1) - Alon Abelski (2)


    Spieler des Spiels: Nils Quaschner (1,5)

    Elf der Woche: -


    10 Gegentore in 2 Spielen. Das muss man erstmal verdauen. Diesmal wird uns aber allgemein mehr Engagement attestiert und kein totales Vesagen. Der Hinweis von Carsten in der Halbzeit hat sich hier als Gold wert erwiesen. Und auch einige andere Erkenntnisse habe ich gewonnen, sodass ich schon Pläne für die nächsten Spiele schmiedete.


    Apropos Pläne schmieden. Zwei Meldungen aus unserer Jugendabteilung sogten bei mir für Kopfzerbrechen. Und diese sorgten dafür, dass ich seit langer Zeit mal wieder einen Abstecher zu unserem Jugendtrainer Stefan Kliche machte. Das erste Thema war schnell abgehakt. Die Jugendmannschaften brauchten einen neuen Kleinbus für die Auswärtsfahrten. 10.000 EUR müssen wir wohl locker machen. Aber dann wurde ich fuchsig.


    "So Stefan, jetzt erklär mir mal das. Wieso kriege ich eine Meldung, dass 16 unserer A-Jugendspieler wieder in der Jugendmannschaft sind. Wo waren sie denn?"


    "In der Reserve.", antwortete Stefan wie immer sehr kurzsilbig mit gelangweiltem Blick.


    "Aha. Und wieso? Wir haben keine Reserve!"


    "Die mussten wir nachmelden."


    "Stefan, ich bitte dich! Kannst du mal etwas genauer werden?!", der Typ treibt mich mit seiner Art jedes Mal zur Weißglut.


    "Also. Nachdem wir aufgestiegen sind, gab es keine Mannschaft, die die Lizenz für die Regional-Liga Südwest erfüllte. Deswegen waren wir verpflichtet, unsere 2. Mannschaft dort zu registrieren. Waldhof Mannheim ging es genauso."


    Ich war fassungslos. Wieso spricht keiner mit mir darüber? Spätestens jetzt war der Gedanke eines neuen Spielers verworfen, auch wenn das schon nach der ersten Nacht drüber schlafen kein Thema mehr war. Wir mussten eine 2. Mannschaft aufstellen. Möglichst günstig und nicht auf Kosten der Jugend. Denn da liefen in der A-Jugend aktuell nur noch 4 Spieler rum. Der Rest musste aushelfen.



    "Ich überleg mir was. Kannst du bitte die Reserve neben der Jugend betreuen? Wir haben aktuell keinen Platz für einen Amateurtrainer."


    "Alles klar.", war seine knappe Antwort. Und so schlurfte er von dannen.


    Wenn mir die Reserve kein Kopfzerbrechen bereiten würde, dann spätestens Stefan. Oder wieder einmal die Medien.


    Trierischer Volksfreund

    Die Eintracht aus Trier überrascht immer wieder aufs neue. Nach einem unverdienten 3-0 Erfolg gegen Lokalrivalen Saarbrücken, kam der Verein schnell wieder in der Realität an. 10 Gegentore in 2 Spielen. Da kann man nur sagen: Autsch! Auch wenn die Mannschaft einen Hauch von Engagement und leidenschaft erahnen ließ, manövriert Markus Waldrichter seinen Verein in die nächste Katastrophe. Denn die Reserve-Mannschaft wurde aus internen Quellen ohne sein Wissen nachgemeldet. Diesen Fehler müssen nun die Jugend-Kicker ausbaden.


    Klare Diagnose: Amateurhafte Vereinsführung!

    Bitte Eintracht Trier. Komm zur Vernunft und setzt Waldrichter vor die Tür! Denn sind wir ehrlich. Schlimmer kann es nicht kommen.


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