Beiträge von wallabie

    Hi,


    das hatte ich auch. Wenn ich mich recht erinnere, passiert das in der Schweiz auch? Wenn eine Abstiegsregelung, zB eine Relegation oder so, im Original-Datensatz programmiert wurde, kann man das nicht mehr ändern. Einzige Möglichkeit das man hätte wäre, das gesamte Ligensystem des Landes zu löschen, so dass echt nüsch mehr da ist, und bei diesem Land ganz von vorne zu beginnen... (nur kann man dann eben nur die "normalen" Absteiger auswählen, je nachdem wie viele Ligen darunter sind... )


    Dann geht´s...

    Panthera: Danke. Ja, es sind 33 Runden. Ich hatte eigentlich versucht, ein Play-Off zu editieren, nur hat das leider irgendwie nicht funktioniert. Im FM15 hab ich es damals noch geschafft...



    [color=rgb(0, 128, 0);" abp="1440]3. Update[/color]


    Das 3. Saisondrittel begann für mich sehr spannend. Mit Tobias Kainz und Mario Reiter hatten sich zwei zentrale Mittelfeldspieler verletzt und drohten mehrere Wochen auszufallen. Taktisch gingen wir wieder auf ein 4-2-3-1 über, allerdings mit veränderten Spielerrollen.


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    Thomas Burghuber hatte als einziger Neuzugang den Sprung in die Startelf geschafft. Er sollte aufgrund seiner Schnelligkeit und guten Technik am Flügel für Gefahr sorgen.


    Bald verletzte sich mit Peter Michorl ein 3. zentraler Mittelfeldspieler. Also mussten wir im Auswärtsspiel gegen den einstigen Ligakrösus Red Bull Salzburg mit Stephan Drechsel (immer noch 16 Jahre) und Sebastian Wimmer im zentralen Mittelfeld spielen. Der junge Drechsel gefällt mir – er spielte brav und solide. Ließ es sich aber nicht nehmen, die Standartsituationen auszuführen. Da hatte ich ein Versprechen für die Zukunft, das ich langsam an die Kampfmannschaft heranführen sollte.

    In dem Spiel gegen Salzburg zeigten wir Effizienzfußball. Wir gingen mit 1:0 durch Manuel Kehre in Führung, Salzburg glich durch Jonathan Soreano bald darauf aus. In der 70. Minute gingen wir erneut in Führung. Der eingewechselte Roman Wallner erzielte gegen seinen Ex-Verein das 2:1. Dann kam es zur Mauerbildung. Ich stellte auf eine 5er Abwehrkette um, für die letzten Minuten stellte ich sogar noch einen Abräumer vor die Abwehrreihe. Wir retteten das 2:1 über die Zeit. Und für den Salzburg Trainer Oscar Garcia war die Zeit abgelaufen.


    Transfer
    Die Transferliste in Österreich war geschlossen. Zwei unserer Spieler erhielten im Februar aber Anfragen aus den USA – der Major League Soccer. Pavao Pervan, der gegen Gregor Fink kein Licht sah, wollte weg. Auch Harun Erbek, der seinen Stammplatz verloren hatte, erhielt ein Angebot. Wenn Spieler die Möglichkeit haben, sich zu verbessern – eben das Ausland – lege ich keinen einzigen einen Stein in den Weg. Beide wechselten.


    Das Gute daran? Wir bekamen zweimal Ablösesumme bezahlt und sparten uns die Gehälter für zwei Spieler, die in meinen Planungen eigentlich keine Rolle mehr spielten.


    Frühjahr
    Im Frühjahr hatten wir einiges an Verletzungspech zu beklagen. So fiel auch Somen Tchoyi aus, Roman Wallner vertrat ihn, was er gut löste. Einer kam zurück, der nächste verletzte sich. Wir spielten fast nie mit der gleichen Aufstellung. Das merkte man auch, es ging nach oben und unten. Sieg, Niederlage, Unentschieden. Als wir das schlimmste überstanden hatten, gewannen wir gegen Mattersburg, Ried und Admira/Wacker drei Spiele hintereinander.


    Wir lagen 4 Runden vor Schluss auf Platz 3 der Tabelle und träumten vom Europacup. Nur um danach die nächsten drei Spiele gegen Rapid, Austria und erneut Salzburg zu verlieren.


    Finale
    In der 33. Runde spielten wir schließlich gegen Sturm Graz. Wir gingen in der 8. Minute durch Rene Gartler in Frühung. Deni Alar gleich anch 12. Minuten aus. In der 18. Minute ging Sturm durch Marko Stankovic schließlich in Führung. Zur Pause lagen wir mit 1:2 zurück. Ade Europacup. Doch ich hatte einen Genieblitz. Ich brachte zur Pause Markus Grössinger. Und der machte das Spiel seines Lebens. Wir drehten mit ihm auf. Minute 53: Grössinger auf Gartler, Kopfball – Tor. Ausgleich. 58. Minute: Grössinger mit einer weiten Flanke auf Drazan – Tor. 3:2. Minute . Grössinger im Zweikampf mit dem Sturm-Tormann, Eigentor des Tormannes. 4:2. In der 89. setzte schließlich Roman Wallner den Schlusspunkt mit dem 5. Tor.


    Wir hatten das Spiel gedreht und damit den Wolfsberger AC noch vom 3. Rang geholt. Europa wir kommen.


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    Kommentar


    Ganz Österreich war geschockt. Red Bull Salzburg hatte sich das gesamte Jahr über nicht erfangen und nicht in die Spur gefunden. Sie wurden durch die neue Ausländerregelung sehr hart getroffen. Immerhin hatten sie ursprünglich fast 20 Legionäre im Kader. Nichts funktionierte bei ihnen, aber dass sie wirklich aus der Liga absteigen würden, damit hätte keiner gerechnet. Ich auch nicht. Dabei hatten sie es selbst in der Hand. In der letzten Runde kam es zum „Fernkampf“. Mattersburg, theoretisch noch einholbar,spielte gegen Rapid Wien. Salzburg musste gegen St. Pölten ran. Salzburg brauchte das Spiel „nur“ gewinnen um in der Liga zu bleiben. Aber denkst Du. Sie gingen zwar schnell mit 1:0 in Führung, bis St. Pölten in der 78. Minute ausglich. Salzburg war geschockt. Sie spielten nur unentschieden und mussten den Gang in die „Erste Liga“ antreten.


    Dort würden sie es noch schwieriger haben. Immerhin sind die Kaderregeln in der Ersten Liga noch viel strenger. Es sind nur 3 Legionäre auf dem Spielbericht erlaubt. Dazu müssen mindestens 2 U-21 Spieler und 2 U24 Spieler in der Startaufstellung stehen. Ob Salzburg sich davon erholen wird, oder ins Bodenlose abzustürzen droht, werden wir beobachten. Jedenfalls war es für die Liga wirklich dramatisch, dass Salzburg abstieg.


    Neu in der Liga begrüßten wir in der nächsten Saison den SC Austria Lustenau aus Vorarlberg.


    Einsatzstatistik


    Zum Saisonabschluss noch die Einsatzstatistik meiner Spieler.

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    Man kann sagen: Mit diesem Kader den 3. Platz in der Bundesliga zu holen, war eine sehr gute Leistung. Jetzt geht es darum, den Kader punktuell zu verstärken. So wie es aussieht, haben aber auch einige Spieler das Interesse von anderen Vereinen auf sich gezogen. Wir werden sehen, wie sich das ganze entwickelt.

    2. Update


    Die 2. Saisonhälfte hatte Höhen und Tiefen. Wir schieden im ÖFB-Cup gegen Wacker Innsbruck aus. Verloren 3 Spiele, gewannen 3 Spiele. Jeweils hintereinander. Mit der Kaderentwicklung war ich zufrieden.


    Torhüter
    Neuzugang Gregor Fink aus Slowenien wurde zum ununstrittenen 1er-Torhüter. Er gab der Abwehr eine Stabilität und Ruhe. Gut, er war nun nicht der Torhüter, der unhaltbare Bälle entschärfte. Aber er war solide. Pavao Pervan war mit der Situation dementsprechend unzufrieden.


    Abwehr
    Zum Glück hatte unsere Innenverteidigung weder Probleme mit mit Verletzungen oder Sperren. Ramsebner/Cabrera konnten fast den gesamten Herbst durchspielen. Fabio Strauss kam deshalb nur zu 4 Einsätzen.


    An den Flügeln hatte links unser Jungspund Maximilian Ullmann den etablierten Harun Erbek den Rang abgelaufen. Auf der rechten Seite hatte sich Reinhold Ranftl durchgesetzt. Marco Salvatore diente für beide Seiten als „Backup“


    Mittelfeld
    Das Mittelfeld stand – nur links wechselten Nikola Dovedan und Christopher Drazan ab.
    Zentral waren wir mit Kainz/Reiter/Michorl gut gerüstet, wobei Michorl während des Herbstes einige Wochen ausfliel. Als Ersatz zogen wir deshalb den 16jährigen Stephan Drechsel aus der Jugend hoch. Ich bedankte mich bei ihm, dass ich ihm in der letzten Runde vor der Winterpause einen Kurzeinsatz gab.


    Angriff
    Somen Tchoyi war immer öfter in der Startelf zu finden. Von früheren Skandalen war er weit entfernt. Bei früheren Stationen hatte er sich öfter einmal etwas geleistet. Bei uns war er höchstens einmal zu verspielt.


    Unser brasilianischer Stürmer Fabiano hatte stark begonnen aber im Verlauf des Herbstes stark abgebaut. Ein Legionär sollte immer eine Verstärkung sein. Demnach, wäre seine Leistung zu wenig gewesen. Rene Gartler spielte eine gute Herbstrunde und erzielte 10 Tore.


    Sorgenkind
    Valentin Grubeck (Stürmer, 20 Jahre) hatte von mir einige Kurzeinsätze bekommen sowie einen Einsatz in der Startelf. Er erzielte während seiner 6 Einsätze ein Tor. Er brauchte noch Zeit.
    Aber er war ungeduldig. Er forderte in einem Gespräch mit mir ein, öfter in der Startelf zu stehen. Ich lehnte eine Sonderbehandlung ab. Er gab aber keine Ruhe.


    Bei so etwas werde ich stur. Ich lasse mir von Spielern nicht vorschreiben, wen ich wann und wie oft aufstelle. Valentin wollte Einsätze in der Startelf? Konnte er haben. Ich ließ die Muskeln spielen und teilte ihm mit, dass er von nun an bei den LASK Juniors trainieren und spielen konnte.


    Tabelle nach 22 Runden


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    Transfers im Winter


    Abgänge


    Red Bull Salzburg fragte wegen Nikola Dovedan an. Das Angebot war aber viel zu schlecht. Ein zweites Angebot von Udine Calcio aus Italien konnte ich nicht ablehnen. 1,1 Millionen Euro boten sie. Einen Spieler kann man so eine Chance nicht vermasseln. Er wechselten


    „Fabiano“ erhielt überraschend ein Angebot aus Australien von Melbourne City FC. Um 18.000 Euro durfte er gehen.


    Für Fabio Strauss erhielt ich eine Leihanfrage vom SV Mattersburg. Sie sahen ihn als wertvoller Spieler der 1. Mannschaft. Wir wollten ihm Spielpraxis geben und verliehen ihn somit bis Jahresende. Ebenso leihweise wechselte Valentin Grubeck. Er schloss sich dem Kapfenberger SV in der Ersten Liga an. Dort konnte er zeigen, was er konnte.


    Zugänge


    In der Vorbereitung hatten wir mit Stürmer Roman Wallner (33, Vereinslos) einen Trainingsgast. Er war bereits 2009 schon einmal bei uns. Er akzeptierte einen leistungsbezogenen Vertrag und unterschrieb bis Saisonende. Er war ein Spieler, der mit seiner Erfahrung nützlich sein konnte.


    Kaderstatus: Rotationsspieler
    Bisherige Stationen (Auswahl): Sturm Graz, Rapid Wien, Hannover 96, Austria Wien, LASK Linz, Red Bull Salzburg, RB Leipzig, Wacker Innsbruck, SV Grödig
    Nationalteam: 29 Länderspiele/7 Tore


    Für das linke Mittelfeld konnten wir den 21jährigen Thomas Burghuber verpflichten. Thomas hatte die Akademie Oberösterreich West besucht. Er hatte für die SV Ried 10 Bundesligaspiele bestritten. Das letzte halbe Jahr spielte er für Austria Salzburg. Der Perspektivenspieler unterschrieb bei uns für 3 Jahre. Er wurde um 50.000 Euro Ablöse verpflichtet. Thomas war ein schneller Flügelspieler.


    Für das rechte Mittelfeld als Alternative verpflichten wir den 26jährigen Markus Grössinger von Union Henndorf. Markus hatte schon 20 Bundesligaspiele in den Beinen., spielte die letzten beiden Jahre aber wieder in der Salzburger Landesliga. Er hatte bei uns ein Probetraining absolviert und mich positiv überrascht. Er wechselte ablösefrei zu uns und unterschrieb für 1 ½ Jahre. Er wurde als Ergänzungsspieler zu uns geholt.


    Als vierten geplanten Neuzugang erwartete uns eine „Mammutaufgabe“. Ich wollte einen unserer verlorenen Söhne – Sebastian Wimmer (22 Jahre), der beim LASK ausgebildet war, nach Hause holen. Sebastian stand aktuell beim VFL Wolfsburg unter Vertrag, war dort aber nicht glücklich. Der VFL wollte für ihn in den Verhandlungen schließlich auch „nur“ 110.000 Euro. Was für uns akzeptabel war. Sebastian wurde in längereren Vertragsgesprächen schließlich davon überzeugt, sich wieder dem LASK anzuschließen, um hier den nächsten Schritt zu machen.


    Er kann im zentralen Mittelfeld aber auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden.


    Kurz zum Ende der Vorbereitung hin, verletzte sich aber schlussendlich auch noch unser Ersatztormann Pavao Pervan. Er würde für rund drei Monate ausfallen. Ungeplant mussten wir hier reagieren. Glücklicherweise standen noch einige Tormänner ohne Verein da. Ich entschied mich schlussendlich für den Ex-Grödig Spieler Rene Swete (25) als Ersatztormann. Auch, weil er den Vertrag (6 Monats + Option auf 2 Jahre) akzeptierte. Damit war unser Transferprogramm abgeschlossen.


    Transferübersicht


    Abgänge:


    Nikola Dovedan (22) – Linkes Mittelfeld – Udine Calcio für 1,100.000 Euro
    Fabiano (30, Brasilien) – Stürmer – Melbourne City CY für 18.000 Euro
    Fabio Strauss (20) – Innenverteidiger – SV Mattersburg (Leihspieler)
    Valentin Grubeck (20) – Stürmer – SV Kapfenberg (Leihspieler)


    Zugänge
    Roman Wallner (33) – Stürmer – Vereinslos (zuletzt SV Grödig)
    Markus Grössinger (26) – Rechts Mittelfeld – Union Henndorf (ablösefrei)
    Thomas Burghuber (21) – Linkes Mittelfeld – SV Austria Salzburg – 50.000 Euro
    Sebastian Wimmer (22) – Abwehr/Mittelfeld – VFL Wolfsburg – 110.000 Euro
    Rene Swete (25) – Tormann – Vereinslos – Ablösefrei (zuletzt SV Grödig)

    Gut, dass es keine geheimen Wahlen gibt :)


    Meine Oktober-Wahl geht an Single-Malt - einfach, weil ich die Story gerne lese und ich echt beeindruckt bin, dass diese Geschichte schon über mehrere Jahre geschrieben wird. Bleib dabei!

    Oh, eine Story mit Österreich-Bezug. Da freue ich mich :). So wie Du das beschreibst, sieht man, dass gewisse Ereignisse im Leben eines Kindes im Gedächtnis verankert bleiben. Die WM 1990 mit Roger Miller, da spricht glaube ich noch eine ganze Generation davon. Für die gleichen, sind die Erinnerungen an die Weltmeisterschaften danach nicht mehr so prägend. Ich persönlich kann mich zB nicht mehr erinnern, ob die WM 2002 zB überhaupt stattgefunden hat :)


    Freue mich auf alle Fälle darauf zu lesen, wie es weiter geht und ob es nun England wird, oder nicht :)

    Huh, das heißt du hörst jetzt auf?
    Die oben berichteten "Probleme" kenne ich von Anstoss 3 auch. Es passierte mir über die Jahre schon öfter, dass eine Mannschaft die stärkste in der Meisterschaft war, dann aber ein Rad nicht in das andere gegriffen hat. Das ist der "berühmte Realitätsfaktor".


    Spannend war es bis zum Schluss. Hättest Du gegen Düsseldorf gewonnen, wäre immerhin noch Platz 2 drinnen gewesen. Aber was wäre wenn, muss man ja nicht unbedingt spielen :). +


    Die EM wollen wir jetzt aber schon noch sehen :)

    Kapitel 9


    Meine lieben Leser,


    am gestrigen Abend hatten wir mit der Mannschaft den Sieg noch bei dem einen oder anderen Bierchen gefeiert. Eine Mannschaft die es gewohnt war, so oft zu verlieren, soll man auch Siege feiern lassen. Sie verstehen das sicherlich? Ich denke, es war 3 Uhr morgens als Trainerin Alex und der Herr Gastwirt mich mit einem leichten Schwips in unser einziges Taxi verfrachteten, um mich damit nach Hause zu schicken.


    Aber Sie können sich nun sicherlich vorstellen, wie schwierig es war aufzustehen, als um 7:30 der Wecker klingelte. Denn für mich war der heutige Tag ein Arbeitstag. Es war Sonntag. Der traditionell stärkste Tag an der Strandbar, da vor allem viele Familien und Touristen kamen. Aber auch Dorfbewohner und Personen aus den umliegenden Gemeinden kamen gerne an den Strand, auf einen Kaffee, ein Eis oder ein Bier.


    Jetzt können Sie sich vorstellen, wie es dort ausgesehen haben muss. Gut, die Strandbar ist nicht groß. Sie besteht aus einer Bar mit vielleicht 10 Barstühlen und etwa 12 Tischen am „Vorplatz“. Und natürlich auch aus etwas Laufkundschaft, die sich nur schnell etwas kaufen möchten um sich mit ihrer Errungenschaft damit in den Sand zu setzen. Also, kurzum. Mit leichten Kopfschmerzen und etwas übermüdet hatte ich einen leichten Stress. Ich merkte gar nicht, dass Alex sich an den Thresen gesetzt hatte und mich angrinste.


    „Bademeister Jochen“ lachte sie laut. „Sie sehen heute aber nicht aus wie ein Sieger?“ meinte sie.
    Ich blickte auf.
    Jochen: „Ah, Trainerin Alex. Bitte nicht so laut. Bademeister hat heute Kopfschmerzen und schlechte Laune“.
    Alex: Gibt es Kaffee?
    Jochen: Es dauert ein bisschen. Es dauert, ich habe nur zwei Hände“ sagte ich etwas gereizt.
    „Na, da hat jemand aber wirklich eine Laune“ kam es von Alex. Sie konnte nicht aufhören zu lachen.


    „Hallo, Hallo, wo bleibt denn bitte mein Kaffee?“ rief ein dicklicherer Gast von Tisch 1. „Und mein Bier bitte“ kam es nun von Tisch zwei. „Ja, sofort, bitte um etwas Geduld rief ich zu den Gästen zurück. Ich versuchte leicht hektisch eine Kaffee herunterzulassen, als ich von der Maschine eine Fehlermeldung bekam. „Filter wechseln, verdammt“ fluchte ich. Emsig kramte ich in meiner Lade nach einem neuen Filter und versuchte ihn einzusetzen.

    Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Alex sich umsah.Da sind heute aber sehr viele Leute“ meinte sie etwas besorgt. „Jochen, wo ist ihre Aushilfe?“ fragte sie. „Nicht da“ kam es etwas schroff von mir. Ich wollte eigentlich nicht schroff sein, aber es rutschte mir so heraus. „Wie nicht da? Sie schaffen das doch niemals alleine den ganzen Tag. Jochen warum haben sie keine Aushilfe?“

    Ich schmiss beinahe die Nerven mit dem Filter.
    „Weil“ kam es schroff von mir, ich versuchte aber, meinen Tonfall zu mäßigen, „Weil ich hier nicht so viel Umsatz mache und ich mir in der Woche nur für 15 Stunden eine Aushilfe leisten kann. 8 Stunden waren gestern und die restlichen Stunden brauche ich unter der Woche von 17 bis 19 Uhr“ meinte ich, bereute aber sofort meine Ehrlichkeit.


    Alex setzte eine besorgten Blick auf. „Jochen“ sagte sie. „Jochen“ kam es von ihr noch einmal etwas leiser, sanfter. „Warten Sie. Sie haben gestern die Aushilfe gebraucht, weil Sie die Auswärtsfahrt mitgemacht haben? Und unter der Woche brauchen Sie eine Aushilfe, während des Traiings?“ Ich sagte nichts. „Und deshalb haben sie heute niemanden?“.


    Ich wollte ihr das gar nicht sagen. Ich wollte ihr kein schlechtes Gefühl geben. Es war mir fast unabsichtlich herausgerutscht. Und während sie mir antwortete, konnte ich sie nicht ansehen. Ich konzentrierte mich komplett auf die Kaffeemaschine und den Filter. Ich riss daran, ich zog, ich schob. Schweißperlen bildeten sich schon auf meiner Stirn. Endlich hatte ich den Filter eingebaut und ließ den nächsten Kaffee hinunter. Ich fühlte mich so erleichtert.


    „Ok, Jochen, ich sage Ihnen wie wir das machen. Sie machen die Bar, ich bediene“ sagte Alex plötzlich. Ich schaute sie nur entgeistert an und musste lachen. „Was?“ Ich bediene, geben Sie mir das Tablett mit den Kaffee´s“. ich sah, wie sie sich bei diesen Worten die Schuhe, die einen Absatz hatten, auszog, und sich Sandalen ohne Absatz überstreifte, die sie in ihrer Tasche mittrug.

    „Ich mach das schon selber, danke“ murrte ich zurück. „Jochen, jetzt seien sie nicht so stur. Lassen sie mich helfen. Los, Tablett mit den Kaffee´s her“ sagte sie nun schon bestimmender und zeigte mit dem Finger auf das Tablett.

    „Das ist doch keine Arbeit für Sie Alex“ lächelte ich. Jetzt hören Sie aber auf Jochen“ sagte sie fast schon beleidigt. „Ja, ich habe Sportwissenschaften studiert. Aber wissen Sie, wie ich mir das Studium finanziert habe? Als Kellnerin, fünf Jahre lang. Vom Studentenclub bis zur Skihütte. Ich kann das schon. Kaffee her“ sagte sie streng. Ich starrte sie an. Nach einigen Augenblicken übergab ich ihr das Tablett.

    Alex steckte sich einen Block der auf dem Thresen lag in die Brusttasche, einen Bleistift hinter das Ohr. nahm das Tablett mit den Kaffees, grinste mich unschuldig an, und ging ein paar Schritte. Nur um danach wieder umzukehen. Geben Sie mir die Geldtasche rüber, ich kann auch gleich kassieren“ grinste sie. Ich reichte ihr diese.


    Ich war wirklich überrascht. Alex machte die Arbeit wirklich gut. Ich kannte sie ja hauptsächlich nur als Trainerin. Als Kellnerin lernte ich eine völlig neue Seite an ihr kennen. Die langen Wartezeiten der Gäste konnte sie mit Witz und Charme fast schon ins Lächerliche ziehen, Bestellungen nahm sie professionell auf. Sie riss mich an diesem Tag wirklich heraus. Es machte mit ihr sogar richtigen spaß.


    Am folgenden Wochenende kam es für uns zum Saisonhöhepunkt. Der Greifswalder FC war bei uns zu Gast. Unser Erzrivale. Ein Derby. Das gesamte Dorf bereitete sich bereits die gesamte Woche darauf vor. Man hatte sich entschlossen, das Spiel mit dem Sommerabschiedsfest zu kombinieren. Ab 10 Uhr Vormittags gab es eine geöffnete Grillstation mit Bratwürsten, Bockwürsten, Ketwurst, Grillhuhn, Eintöpfen aber auch jede Menge Bier. Dazu spielte die vom Bürgermeister höchstpersönlich ausgesuchte Volksmusikgruppe „Hilde & die Ostseemädchen“ auf.


    Vor allem die Wirtschaftstreibenden in Neufeld freuten sich über dieses Fest. Der Bäcker lieferte die Brötchen, der Metzger die Fleischwaren, der Kaufmann die Getränke, Salate und Saucen, während die Frau Gastwirt die Grillstation übernahm und sich für das Catering verantwortlich zeigte. Zwar monierte der Bürgermeister öfter, welche Kosten wegen der Musik und dem Aufstellen der mobilen Toilettenhäuschen entstanden. Aber die Tatsache, dass er sich während des Festes öfters die Hände rieb, ließen erahnen, dass doch einiges erwirtschaftet wurde und schloss sich der allgemeinen feucht-fröhlichen Stimmung an. Dass das Spiel um 15 Uhr begann, wurde schließlich nur noch zur Randnotiz.


    Also wenn ich nun sage, die Stimmung glich einem Volksfest, liege ich gar nicht so falsch. Mit der fortschreitenden Konsumation an Bier wurde die Stimmung sogar besser. Ich muss Ihnen sagen, teilweise waren die Spieler sogar etwas traurig, da sie an den Festivitäten nicht teilnehmen durften, aber sie verstanden dann doch, dass sie noch ein Spiel zu absolvieren hatten. Etwas überrascht waren wir, da wir auf der Seite des Gegnern unseren ehemaligen Co-Trainer Horst Dietrich und zwei frühere Spieler erkannten, die offenkundig zur Konkurrenz gewechselt waren


    Das Publikum feuerte die Mannschaft von der ersten Sekunde weg fanatisch an, unterstützt von Trommeln und Tröten. Unsere Mannschaft zeigte vollen Einsatz. Der Ball wurde flach und gefährlich nach vorne gespielt. Die Kombinationen funktionierten. „Na, die Spielen aber gut dieses Jahr“ kam es über den Mund eines Zusehers. „Ja, kann man nichts sagen“ meinte ein anderer. „Da werde ich jetzt doch wieder öfter kommen“ erklärte ein dritter. Der Bürgermeister hatte gehofft, dass dies passierte. Und verkündete „Nach dem Spiel, kann sich jeder eine Dauerkarte lösen, mit 20 % Rabatt“. Gut, über die Frau an der Seitenlinie und die Asylbewerber im Team, wurde schon ein wenig gelästert.

    Aber sonst war alles in Ordnung. Einzig... Lukas Völkel machte nicht mit. Unsere Solospitze vergeigte wieder sämtliche Chancen. Aber das Gute daran war – dadurch, dass Lukas immer wieder in Aktion war, und er sich den Ball immer weit in der eignen Hälfte holte, band er damit zwei, drei Gegenspieler auf sich. So passierte es auch nach fünfunddreißig Minuten. Szymanski spielte den Ball auf Völkel, der schaute auf, gab ihn weiter an Richard Ziemer, der Rechtsverteidiger immer wieder mit nach vorne kam. Der ins Loch für Hain Brauer spielte. Der frei stand, da die Abwehr einen Pass auf Lukas Völkel erwaret hätte. Brauer konnte einfach abzieen. Tor. Das Stadion bebte. Mehrere hunderte Kehlen die jubelten und sich mit einem „Yeaaahhhhh“ freuten. Die Menge klatschte. Einige stimmten schließlich sogar schon ein „Immer wieder, Immer wieder, immer wieder SVW“

    Im weiteren Verlauf des Spieles wurden schließlich auch sämtliche Aktionen der Spieler von den Zuschauern fachkundig kommentiert. Wir ließen uns von der Stimmung antreiben. Wir spielten Chancen um Chancen heraus. Alleine in der 1. Halbzeit vergab Lukas Völkel 3 100 %te Chancen, was natürlich auch wieder vom Publikum nicht sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Aber er hatte Glück. Kurz vor der Pause stürmte er wieder auf das Tor zu, doch anstelle weiterzulaufen, gab er den Ball an den Mitgesprinteten Hain Brauer ab. Der reagierte Eiskalt. Der zog ab, am Torhüter vorbei. Ein 2:0 war die Folge. Das Publikum lag sich in den Armen.


    In der zweiten Hälfte, der Ruf nach Bier wurde immer größer, die Schlangen an den mobilen Toilettenhäuschen immer länger, stimmte das Publikum schließlich sogar ein „So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der sollte nie vergehen“ an. Genau dort, wie in einer weiteren Drangperiode Christian Birkenbach in die Mitte zog, vom 16-Meter-Raum abzog und mit einem wuchtigen Schuss das 3:0 erzielte. Von den Stehplätzen der Griefswalder Fans flogen jetzt die Bierbecher, kamen Buh.Rufe, die aber bald durch unser Heimpublikum überstimmt wurden.


    Nein, es gab nichts zu bekritzeln. Wir gewannen dieses Spiel mit 3:0. Greifswald, unter deren Schatten wir ewig gestanden waren, wurde von uns besiegt.


    Meine lieben Leser, Sie hätten das sehen sollen. Als der Platzsprecher nach dem Schlusspfiff verkündete:Meine lieben Freunde, das Unfassbare ist passiert. Die SV Wacker Neufeld ist seit heute auf Platz 1 der Verbandsliga vorgestoßen. Auf Platz 111111111!!!!!!“ Meine lieben Leser, der gesamte Kader, Trainerin Alex und ich, wir alle bildeten nach dem Schlusspfliff eine Kreis, sprangen vor der Haupttribüne auf und ab, das Publikum vor uns. und riefen „Hey, Hey Spitzenreiter, Spitzenreiter, Hey, Hey, Spitzenreiter, Spitzenreiter“. Selbst der Bürgermeister kam von seinem Ehrenplatz, direkt an der Mittellinie, zu uns herunten und zwängte sich ungefragt hinein. Er verließ uns danach nur kurz, um dem Heimpublikum in Posen zu winken, als hätte er selbst diesen Erfolg initiiert. Viel stolzer war er ohnehin darauf, dass nach dem Spiel 52 Jahreskarten verkauft wurden.

    1. Update


    Es stört mich natürlich ein bisschen, dass kein Transfer und kein Gehaltsbudget da ist. Die 3 neuen Spieler habe ich nur verpflichten können, da ich die Leihgeschäfte mit 3 Spielern beendete und ich das frei gewordene Geld auf Transfer/Gehaltsbudget aufgeteilt hatte.


    Wir überziehen das Gehaltsbudget derzeit um 5.000 Euro im Monat.


    Vorbereitung
    Wir spielen nur 2 Vorbereitungsspiele


    4:1 gegen LASK Juniors (Amateure)
    2:2 gegen RC Lens


    Entschieden habe ich mich für ein 4-2-3-1 System. Wir werden versuchen, kontrolliert zu spielen und ein Spiel über die Flügel aufzuziehen.


    Meine "Erste Elf" sieht so aus
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    Zu Saisonbeginn spielen wir im Cup gegen SVG Reichenau. Wir gewinnen mit 3:1. Das war´s dann mal


    Danach funktioniert nichts. Gegen Wacker Innsbruck (0:2), Austria Wien (1:3), SKN St. Pölten (2:5) und den Wolfsberger AC (0:1) setzt es 4 Niederlagen zum Auftakt.


    Transfers:
    Thomas Hinum (RV) erhält ein Angebot von Red Bull Salzburg. Mir ist das Angebot zu schlecht. Ich lehne ab.
    Hinum spricht mich darauf an. Warum ich ihm diese Chance verbaue. Er ist unglücklich. Er will weg. Nur wenig danach kommt ein Angebot von Udine Calcio. Sie bieten 550.000 Euro plus 200.000 Euro Prämien. Der LASK braucht das Geld. Ich stimme zu.


    Der französische Stürmer Dmitry Imbongo spielt in meinen Planungen keine Rolle mehr. Wir haben erfolglos versucht für ihn einen neuen Verein zu finden. Selbst ablösefrei haben wir ihn angeboten.
    Nachdem er sich im Training auch noch verletzt (Muskelfaserriss, 3 Monate Ausfallzeit) biete ich ihm eine einvernehmliche Auflösung des Vertrages an. Er lehnt ab. Sein Vertrag wird somit aufgelöst. Es kostet uns 100.000 Euro.



    Ich verpflichte mit dem Geld aus dem Hinum Transfer weitere Spieler:


    Somen Tchoyi (Stürmer/Off. Mittelfeld) - 32 Jahre - aus Kamerun kommt zu uns. Er wechselt ablösefrei. Er war zuvor bei Red Bull Salzburg, West Bromwich, Augsburg, zuletzt in Indonesien und danach vereinslos. Es gibt ihn billig. Er unterschreibt für 1 Jahr


    Nachdem sich unser Torhüter einige Fehler geleitet hat, suche ich nach einen neuen Tormann. Nur ist ablösefrei kein guter Spieler zu finden. Schließlich entdecke ich den Routinier Gregor Fink aus Slowenien. Der 31 jährige hat 200 Spiele in der slowenischen Liga bestritten, war zuletzt 1 Jahr auf Zypern, jetzt vereinslos. Ich biete ihm einen 2-Jahres-Vertrag. Er besteht auf 3 Jahre. Ich stimme schließlich zu. Die Presse zerreißt den Deal.


    Als Ersatz für die rechte Verteidigung hole ich Marco Salvatore (29 Jahre) vom SC Mannsdorf (Regionalliga Ost). Er unterschreibt für 1 Jahr plus Option. Salvatore kann rechts und links hinten spielen. Er hatte vor einigen Jahren Bundesligaerfahrung und spielte auch einige Jahre in der Ersten Liga. Eine bessere Option konnten wir uns nicht leisten .


    Strukturänderung:
    Wir ändern unsere Struktur ein wenig. Mit Gerhard Stöger (50) kommt ein Sportdirektor zu uns. Er wird sich verstärkt um die administrativen Abläufe im sportlichen Bereich kümmern (Vertragsverlängerungen, Scouting, suchen nach jungen Spielern...). Die Transfers obliegen weiterhin mir.


    Mit Paul Hafner erhalten die LASK Juniors einen neuen Trainer, der über die UEFA-A-Lizenz verfügt.



    Systemänderung
    Wir ändern unser System auf 4-4-2. Ein System das auf Konter aufbaut und einem schnellen Umschaltspiel. Es funktioniert. In den nächsten 7 Runden verlieren wir nur noch 1 mal und spielen 1 mal unentschieden.


    Die Tabelle sieht nach dem 1. Saisondrittel viel besser aus als gedacht:


    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/161022/4ykwitgx.png]


    Interpretation der Tabelle:
    Der LASK, St. Pölten und Wacker Innsbruck sind die Überraschungsteams. Am schwierigsten mit der Situation der neuen Kaderbeschränkungen hat es wohl RB Salzburg erwischt. Dadurch dass die nur noch 10 Legionäre im Kader haben dürfen und auch nur noch 6 am Spielbericht, haben sie zu wenig Österreicher mit Klasse... Sie haben zwar brav eingekauft, aber viele Vereine waren nicht dazu geneigt, ihre Österreicher herzugeben

    "Das Spiel"


    so, ich versuche mich jetzt auch noch an einer "schnellen Story".
    Der Manager ist "FM16" von SI - Datenbank ist das Winter-Update. Ich beginne in Österreich
    Ich habe ein bisschen modifiziert.
    Das Ligensystem in Österreich wurde umgebaut:
    Bundesliga: 12 Vereine
    Erste Liga: 16 Vereine
    In der Bundesliga kamen zu den "etablierten" Teams noch St. Pölten, Wacker Innsbruck und der LASK hinzu.


    Regeländerungen

    • Jedes Team muss 12 Österreicher am Spielbericht haben

    • Höchstens 5 Nicht-EU-Ausländer im Kader

    • Maximal 10 Ausländer im Kader

    • mindestens 3 U21 Spieler im Kader

    • mindestens 3 "home grown" Spieler, also Spieler die im Verein ausgebildet wurden

    • Maximal 25 Kaderspieler


    Als Verein habe ich mich für den LASK entschieden. Ich bin kein Fan des LASK, aber lt. Einschätzungen wird der LASK auf Rang 12 geführt, was die ganze Sache ja gleich mal interessant macht :)


    Verein: LASK Linz
    Gegründet: 1908
    Stadion: Linzer Stadion "Auf der Gugl" ca. 20.000 Plätze


    Kurzgeschichte
    Der LASK war 1965 der erste Verein aus den "Bundesländern", die den österreichischen Meistertitel erringen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt war dies nur Wiener Vereinen vorbehalten. 1998 musste der Verein in Konkurs gehen. Von dort an pendelte man zwischen 1. und 2. Liga. 2012 kam es allerdings zum nächsten Lizenzentzug und einen Abstieg in die Regionalliga. Von dort versuchte man sich langsam wieder nach oben zu kämpfen.


    Kader


    Wir hatten 3 Leih-Spieler im 22 Mann Kader, für die wir das gesamte Gehalt bezahlen mussten. So etwas mag ich nicht besonders. Spieler haben, für die man zahlt, aber wo fest steht, dass sie den Verein wieder verlassen. Also beendete ich die Leihgeschäfte der Spieler. Übrig bleiben in meinem Kader 19 Mann hoch.


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    Da steht fest, dass man noch etwas machen muss. Durch die Beendigung der Leihgeschäfte hatten wir etwas Geld im Gehaltsbudget übrig.


    Mein Plan war und ist es: Jüngere Spieler zu verpflichten, die ablösefrei sind, die wir noch entwickeln können. Und dort wurden wir zum Glück beim SV Grödig fündig, der sich in diesem Jahr freiwillig in die Regionalliga zurückgezogen hat.


    Drei neue Spieler wurden in der nächsten Woche geholt


    Tobias Kainz
    Position: Zentralers Mittelfeld
    Alter: 22 Jahre
    Vertrag für 2 Jahre
    Letzter Verein: SV Grödig
    Bisherige Spiele: 111 Spiele


    Fabio Strauss
    Position: Innenverteidiger
    Alter: 20 Jahre
    Vertrag für 2 jahre
    Letzter Verein: SV Grödig
    Bisherige Spiele: 4 Bundesligaspiele


    Valentin Grubek
    Positon: Stürmer
    Alter: 20 Jahre
    Vertrag für 2 Jahre
    Letzter Verein: SV Grödig
    Bisherige Spiele: 0 Bundesligaspiele/18 Spiele in der "Ersten LIga"


    Trainerteam:
    Mein Co-Trainer ist Michael Angerschmid. Er hat bereits 1 Jahr Trainererfahrung in der Bundesliga bei der SV Ried
    Michael kümmert sich um das Training, um die Testspiele, wird mich auch bei den Pressekonferenzen vertreten

    Hallo,


    schade dass Du ausgeschieden bist aus der CL bzw. es auch nicht Platz 3 wurde, aber auf der anderen Seite war die Gruppe auch nicht wirklich leicht. Zumindest National lauft alles gut. Ist ja auch schon einiges wert.


    Das Interview fand ich sehr interessant und wirklich gut gemacht. Der Reporter macht natürlich das, was man erwartet: Eigener Nachwuchs, Legionäre usw. - und der Trainer verteidigt den Weg zum Erfolg. Wobei der "niederländische Weg" natürlich auch recht interessant wäre :). Aber man kann ja nicht alles haben, ne?


    Also - Meister wird er werden dieses Jahr. Dann ist natürlich die Frage, ob er noch einmal versucht das internationale Geschäft zu erobern, oder ob er weiter zieht :)

    Sehr informativ und gut aufbereitet. An den "Kicker Manager" kann ich mich noch dunkel erinnern. Den hab ich nie so wirklich zum Laufen gebracht bzw. hab ich mich damit nieeee so wirklich beschäftigt. Da gab es halt nichts, das besser war als Anstoss 3. Deshalb ist es sehr schön, diese Story mitzuverfolgen, da einem ein - nun eben doch - unbekannter Manager ein bisschen näher gebracht wird :)


    Interessiert mich!

    Super - das wird ja noch dramatisch, mit der Geschichte mit dem Heim und der Polizei.


    Bin von der optischen Aufmachung äußerst begeistert. Du butterst da wirklich viel Arbeit hinein, wow!


    Natürlich musste ich auch gleich einmal wieder nachsehen, wie es "meinen Sohnemann" denn so bei Dir geht. Hmm... wäre es da nicht langsam einmal an der Zeit, ihn in der Ersten Mannschaft etwas Einsatzzeit zu geben? Immerhin habe ich immer noch einige Kontakte die.... :)

    Vielen Dank!
    Dann schauen wir mal, dass wir wieder weiter kommen :)


    8. Kapitel


    Der Sommer war bereits fast vorbei. Es war der 30 August. Während andere Trainer und Manager ob des „Dead Line Days“ - dem Ende der Transferzeit – leicht in Panik verfielen um zu versuchen, noch den ein oder anderen Spieler an Land zu ziehen, saßen Alex Hartmann und ich gemütlich im Vereinslokal. Die Sonnenstrahlen genießend, bei einer Tasse Kaffee, besprachen wir den Plan für das heutige Training.


    Nur wurden wir danach doch noch aus unsere Idylle gerissen. Denn das Telefon von Alex läutete. Sie schaute auf das Display. „Gernot“ stand darauf zu lesen. Warum ruft mich der denn an?“ fragte sie sich selbst etwas verwundert. Mit einem förmlichen Ja?“ hob sie das Telefon ab. Alex“ rief der Mann in das Telefon. Ich wollte nicht lauschen, aber Sie wissen ja alle, wie das bei Telefonen ist. Man hört immer ein bisschen mit.„Bist du jetzt wirklich Trainerin geworden. Gratuliere. Und zwei Spiele hast Du auch schon gewonnen, wie ich sehe. Nicht schlecht“. Alex überdrehte die Augen. „Was willst Du Gernot“ fragte sie leicht genervt. Stille. „Dir einen Gefallen tun meine Liebe“ erklärte er. Ich merkte, dass ich etwas eifersüchtig wurde. „Ich habe da einen jungen Mann. Er spielte bei uns in der U19“ erklärte er. „Ein Genie am Ball, aber charakterlich ein bisschen schwierig. Du kennst solche Typen ja. Hat einen Latino Hintergrund. Die U19 passt für ihn nicht, ein bisschen Realität im Erwachsenenfußball würde den Jungen gut tun. Die Hand einer Frau sowieso. Das Landleben sicher auch. Ich würde ihn gerne an euch verleihen“ schloss er ab. Alex zog die Augenbrauen hoch. „Wie gut ist er?“ fragte sie ihn. „Er ist mit 17 Jahren in der U19 von Hansa Rostock, da kannst du dir denken dass er gut ist“ erklärte der Mann. „So weit ich weiß, ist unser Budget aber schon ein bisschen....“ versuchte Alex ihn auf unsere Finanzsituation aufmerksam zu machen. „Kein Problem“ kam es von der Stimme. „Ihr müsst keine Leihgebühr bezahlen und das Gehalt würde Rostock weiter bezahlen. Eine Gastfamilie suchen wir für diese Zeit auch“ meinte der Anrufer. „Wo ist der Haken?“ fragte Alex ihn. „Kein Haken. Ich sage dir nur ehrlich, er ist schwierig. Ein bisschen wie du damals, nur ohne Brüste halt“ er lachte laut auf. Alex schaute böse in das Telefon, was der Anrufer natürlich nicht sehen konnte. „Nein, ernsthaft. Der Haken ist, es könnte sein, dass ich ab und zu vorbei schaue, um mich über seinen Werdegang zu informieren. Dann treffen wir uns auf einen Kaffee und lassen die alten Zeiten wieder aufleben Kleine“ meinte er.Gernot, hör auf damit...“ begann Alex. „Nein, ich habe wirklich eine Neuigkeit für Dich, die dich interessieren wird. Und die erzähle ich Dir nur persönlich“

    Sie stand auf und verließ den Tisch. Weshalb ich den weiteren Verlauf des Gespräches nicht mehr mitbekam. Es dauerte fünf Minuten, bis Alex strahlend wieder an den Tisch zurück kam.
    „Er kommt morgen. Der Spieler meine ich“. Viel mehr wollte sie dazu nicht sagen. Und ich getraute mich auch nicht zu fragen. Am nächsten Tag, zum Training, war er wirklch erschienen. Christopher Rodriguez. Ausgestattet mit einem Leihvertrag bis 31. Mai. Er bekam fast einen Schock, als er unser Dorf sah. Ich glaube, er wäre am liebsten umgedreht. „Was ist denn das für ein Scheiß hier“ nuschelte er allen Ernstes. Aber Gernot, der Anrufer von gestern, der ihn persönlich nach Neufeld gebracht hatte, redete auf ihn ein. „Das Landleben wird dir gut tun, wir haben darüber gesprochen. Wenn du hier gut spielst, bist Du nächstes Jahr bei den Amateuren ein Thema“ sagte er. „Ich will aber nicht hier bleiben“ meinte Christopher trotzig „Verbandsliga! Sie hätten mir zumindest etwas in der Regionalliga suchen können. Hier gibt es ja nichts. Kein Stadion, kein Trainingszentrum, keine Disco, nichts zum Fortgehen, keine Mädchen“ schimpfte er, so dass es wirklich jeder hören konnte. „Ja, das ist auch der Sinn der Sache“ erklärte Gernot.


    Auch wenn Christopher nicht wollte und sich darüber echauffierte dass es hier nach Kuh roch... . Er musste bleiben.


    Christopher war am Ball wirklich ein Genie. Er deckte ihn ab, klebte förmlich daran, er konnte Dribbeln, Flanken schlagen. Und er war Wieselflink. Aber er hatte auch Schattenseiten. Wenn er den Ball einmal verlor, benutzte er immer wieder Kraftausdrücke um sich zu beschweren. Und ziemlich Jähzornig war er auch. Ein richtiger Hitzkopf. Als er bei einem Dribbling den Ball an Udo Laimer verlor, versuchte er ihn bei der Rückeroberung sogar umzugratschen. „Spnnst du oder so?“ fuhr ihn Udo daraufhin an. „Mach das ja nicht nochmal“, so laut, dass man ihn sicherlich in das Nachbardorf hören konnte. „Jaja“ sagte Christopher nur trotzig und kleinlaut zurück. Da würden wir noch einige Probleme haben.


    Nach dem Training war Alex mit Gernot plötzlich verschwunden. Sie war mit seinem Auto mitgefahren. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie störte mich das. Ich meine, es war rationell nicht zu erklären, warum mich das störte. Alex war ein freier Mensch. Sie konnte machen was sie wollte. Ich könnte auch mit einer Frau irgendwo hin auf einen Kaffee gehen, gäbe es hier welche. Also Frauen. Das mit dem Kaffee würde man schon regeln.


    Ironischerweise führte uns unser nächstes Spiel – erneut ein Auswärtsspiel – nach Rostock. Zum FK Rene Schneider. „Ausnahmsweise“ hatten wir unser Abschlusstraining für das Spiel bereits Freitag zu Mittag gehabt. Trainerin Alex Hartmann war gleich nach diesem nach Rostock aufgebrochen. Sie sagte nicht warum. Sie meinte nur kurz, sie „müsse sich sicher sein“...Ich wusste natürlich worum es ging. Gernot. Er lebte in RostockIch wollte gar nicht wissen, was sie in dieser Nacht machte. Wollte ich nicht. Ich wälzte mich nervös im Bett her und hin, nur, weil ich gestern zu spät noch einen Kaffee getrunken hatte. Nicht, dass ich mir sorgen machte oder so etwas, nein, nein, das war es nicht.... unstellen Sie mir da nichts liebe Leser!An diesem Tag lag es an mir, die Mannschaft am Samstag, am späten Vormittag, zu versammeln und mit dieser nach Rostock zu fahren. Alex fehlte mir dabei. Wir waren etwas zu früh im Stadion von Rostock, weshalb ich gemeinsam mit Udo Laimer das Aktivieren durchführte und die Mannschaft gut eine halbe Stunde damit beschäftigte, 5 gegen 2 in zwei Kreisen spielen zu lassen. Eine Stunde vor Spielbeginn stieß Trainerin Alex Hartmann zu uns. Sie wirkte ausgelassen und glücklich.


    „Haben Sie einen schönen Tag gehabt?“ fragte ich, und tat so, als hätte ich bei dieser Frage keine Emotionen. „Sehr schön“ antwortete sie und strahlte überglücklich. „Ich sag es ihnen Jochen, so ein bisschen Stadtleben tut ab und zu recht gut. Ich meine, ich liebe meinen Job und Neufeld... aber Rostock hat dann doch auch etwas anderes zu bieten“ begann sie zu schwärmen. „Gernot zum Beispiel“ nuschelte ich. Was Alex Hartmann aber zum Glück nicht verstand, ich war wohl zu leise. Zum Glück.


    Unsere Mannschaft war ein bisschen umgebaut. Wir schickten folgende 11 Spieler auf das Feld.

    Peter Huber
    Richard Zierner – Maximilian Mümken – Clemens Rademacher – Idris Parwarni
    Udo Laimer
    Hain Brauer – Bartosz Szymanski – Tobias Scharlau – Christian Birkenbach
    Lukas Völker


    Der kleine Idris, der sehr brav trainiert hatte, durfte heute zum ersten Mal von Beginn an starten. Unsere zwei weiteren Neuzugänge blieben auf der Bank. Diese war mit David Kern, Horst Brunner, Sascha Kuche, Andreas Meyer, Michael Chau, Mahmoud Khamoudi und Christopher Rodriguez zum ersten Mal in dieser Saison voll besetzt.


    Langsam versuchten wir den Ball und das Spiel zu kontrollieren und den Ball zirkulieren zu lassen. Nach 7 Minuten kam es zum ersten großen Höhepunkt. Szymanski passt auf den Flügel auf den nach vorne mitgekommenden Richard Zierner. Macht eine Flanke in die Mitte. Zum gegnerischen Verteidiger. Der fischt den Ball. Plötzlich steht dort Lukas Völker, der kommt an den Ball. Der macht einen Haken, schiebt den Ball in Richtung Tor. Der Torhüter kommt nicht mehr heran. Tor. Lukas Völker, unser Chancentot vom Dienst, schiebt ein zum 1:0.


    Nur vergessen wir weiter Druck aufzubauen. Und bringen den FK Rene Schneider somit zurück in das Spiel. In der 13. Minute schiebt Nils Reiß zum 1:1 ein. In der weiteren Spielhlfte neutralisieren wir uns mehr oder weniger. Komischerweise stehe ich die meiste Zeit der 1. Halbzeit an der Seitenlinie um den Spielern motivierende Worte oder Anweisungen zuzubrüllen. Alex sitzt nur auf der Bank und sieht sich, mit einem lächeln im Gesicht, das Spiel an.


    Es dauerte bis hin zur 2. Halbzeit. Bis zur 53. Minute. Der Förderkader Rene Schneider ist weit aufgerückt. Udo Laimer fängt einen Angriff ab. Passt ungeschaut auf die rechte Seite, wo wieder Richard Zierner in der eigenen Hälfte steht. Der schaut auf, versucht den langen, weiten Pass. Lukas Völker startet richtig, umgeht die Abseitsfalle. Steht frei. Er lauft auf den Tormann zu. Macht einen Haken nach links, der Torhüter fällt. Lukas schiet in Richtung Tor. TOOOOORRRR. Das gibt es nicht. 2:1 für uns, Lukas Völker. Alex und ich können es kaum glauben. Wir fallen uns, von der Trainerbank aufspringend, in die Arme.


    „Oh Jochen, ich bin so glücklich“ keucht sie, während ich sie fester an mich drücke. Bis wir schließlich in Minute 64. alles klar machen. Wieder spielte unsere Achse Szymanski-Ziermer groß auf. Ziermer ist es erneut, der vorne vom rechten Flügel den Ball in die Mitte bringt. Der Torhüter des FK fährt vorbei. Dann steht da plötzlich Hain Brauer frei, der den Ball erobert, abzieht und den Ball unter die Latte knallt. 3:1!


    Was für eine Mannschaft, was für ein Spiel! Wir können es kaum glauben. In unserem Jubel geht das restliche Spiel fast unter.


    In der 70sten Minute bringt Alex Hartmann schließlich noch Christopher Rodriguez und Mahmound Khamoudi anstelle von Birkenbach und Völker. Beide bringen immer wieder Entlastungsangriffe. Und fast wäre durch so einen auch noch ein viertes Tor gefallen. Hätte Christopher, der einen Lauf über 40 Meter startete, zum Abschluss in die Mitte gespielt anstatt es selber zu versuchen. Aber das ist am heutigen Tage nicht mehr so wichtig.


    Wir gewinnen das Spiel. 3:1. Wir sind die Könige der Welt.

    Guten Morgen,


    Urlaub vorbei - hoffe es haben alle die es interessiert nachgelesen. Es geht mal wieder weiter :)



    Kapitel 7[/b]

    „Was sollte denn das jetzt?“ fragte mich Alex, als wir auf dem Vorplatz des Gemeindeamtes angelangt waren. „Steigen Sie auf das Fahrrad, ich zeige Ihnen etwas“. Wir fuhren vorbei an der Kirche, durch den Kreisverekhr. Vorbei an der Ehrentafel, wo das Bild von mir hing. Alex überdrehte die Augen ein wenig, als ich gerade dort etwas langsamer wurde.


    Hinaus aus Neufeld,


    Der Straße folgten wir für ca. 2 Kilometer, bis ein Ortsschild unseren Weg kreuzte. „Willkommen in Tögendorf“ stand hier zu lesen. „Wo sind wir denn hier?“ fragte mich Alex etwas verwundert. „Tögendorf gehört zu Neufeld“ versuchte ich zu erklären. „Es war lange eine eigene Gemeinde, aber seit gut 10 Jahren ist die Gemeinde in Neufeld eingegliedert. Wir haben nicht so viel Kontakt mit denen“ gab ich zu. „Sind aber schöne Häuser hier“ meinte sie anerkennend. „Ja, hier wohnte früher die Hot Voilet unserer Gegend. Alle die eine leitende Position in der Zementfabrik hatten lebten hier. Auch Top-Manager hatten wir Wochenendhäuser“ erklärte ich, während wir um die Kurve bogen. „Und das hier?“ fragte mich Alex, als wir ein altes, sehr baufälliges Gebäude erreichten, das dringenst einmal einen neuen Anstrich vertragen könnte. „Das ist die andere Seite“ erklärte ich.


    „Damals als die Zementfabrik blühte“ begann ich, „so in den 60er, 70er Jahren“ - Gott, ich merkte, ich klang genau so wie mein Großvater - „brauchten sie viele Arbeiter. Also haben sie dieses Arbeiterwohnheim gebaut, relavit schnell und billig. Wir hatten ja nichts im Dorf. Also Mietwohnungen oder so. Als ich hier aufgewachsen bin, war das Wohnheim schon baufällig. Und die zwei Jahrzehnte in denen es leer stand, haben es nicht besser gemacht“ erklärte ich. „Aber da wohnt doch jetzt jemand drinnen, was ist passiert?“ fragte Alex.


    „Wissen Sie Alex, damals, als die Aufträge zurück gingen, hat man natürlich zuerst den auswärtigen Arbeiter gekündigt. Also stand das Haus lange Zeit leer. Man hat es oft der Gemeinde zur Pacht angeboten, nur für die Betriebskosten, aber die hatte kein Interesse. Naja, um ehrlich zu sein, was hätte unsere Gemeinde damit auch anfangen sollen? Vor gut zwei Jahren hat es ein privater Unternehmer aus Greifswald gepachtet... und hat ein Heim für Asylbewerber daraus gemacht“ erklärte ich. „Und der verdient sich damit eine goldene Nase“.


    „Da wohnen jetzt Asylbewerber?“ fragte Alex ungläubig. „Etwa 30“ meinte ich.


    „Und nun schauen sie da hinunter, wir sind rechtzeitig“ erklärte ich. Denn unter dem Heim lag ein Fußballfeld. Auch das hatte schon bessere Zeiten erlebt.Damals lebten hier gut 700 – 800 Leute. Das Dorf hatte einen eigenen Fußballverein. „Turn- und Werksmannschaft Tögendorf“. Die Werksmannschaft des Betriebes, wo eben wirklich nur Angestellte der Zementfabrik spielten. Den Verein gibt es aber schon lange nicht mehr“ meinte ich. „Und warum sind wir hier?“ fragte mich Alex. „Achso, sie möchten mir die Geschichte des Dorfes näherbringen“ meinte sie. „Nein, deshalb“ erklärte ich und streckte meinen Finger in Richtung Fußballfeld. Denn genau in diesem Moment war einer der Spieler am Ball. „Der spielt ja Katz und Maus mit den anderen“ erklärte Alex. „Ja, der ist gut. Ich war in den letzten Tagen öfter hier. Und schauen sie auf den kleinen da, der da links in der Mitte steht... auch nicht schlecht“ erklärte ich.


    Alex schaute sich beide genau an. „Sie haben recht Jochen“ meinte sie. „Ich gehe da jetzt hinunter und spreche mit den beiden“ sagte Alex bestimmt. Da ich sie davon nicht abbringen konnte, begleitete ich sie. Wir winkten zunächst dem kleinen jungen Mann an der Mittellinie. „Hallo, sprichst Du Deutsch“ fragte Alex etwas schüchtern. Er nickte. „Ein bisschen“. Er war ein kautziger junger Mann. Ich schätzte ihn auf Anfang 20, er war klein, vielleicht 1,60, spindeldürr. Seine Haut war etwas dunkler. Bald fanden wir heraus, dass sein Name Idris war und er aus Afghanistan kam. Alex erklärte ihm, dass sie noch zwei Spieler für die Mannschaft von Neufeld suchen würde. „Ich darf Fußball spielen?“ fragte Idris dann irgendwann begeistert. „Ich bin schon seit drei Jahren hier in Deutschland. Seit einem Jahr bin ich hier im Heim. Ich sitze den ganzen Tag nur zu Hause und warte. Hier gibt es ja nichts zu tun. Ich mag sehr gerne bei euch spielen“ sagte er bestimmt. „Gut... kommst Du heute Nachmittag zum Training? Um 17 Uhr?“ Idris lachte. „Ja, sehr gerne“ meinte er.

    Er vollführte einen Luftsprung. Dass er dafür kein Geld bekommen würde, war ihm eigentlich egal. „Brauchen Sie noch mehr Spieler?“ fragte er. „Da sind noch ein paar. Nicht so gut wie ich, aber auch gut“ lobte er sich selber. „Ja, den großen da vorne“ zeigte Alex auf den Mann, der zuvor alle ausgespielt hatte. Idris lachte. „Mahmoud, komm“ winke er ihm. Auch er kam. „Aber er spricht nicht so gut Deutsch... aber ein bisschen Englisch“ erklärte Idirs. Alex sprach auch mit ihm. Auf Englisch. Erklärte ihm die Situation und dass sie dringend einen Stürmer für die Mannschaft brauchen würde.


    Auch er stieß in das gleiche Horn. Nichts zu tun hier, immer nur warten, bis er seine Familie nachholen könne und arbeiten dürfe. Das warten mache ihn krank. „Yes, you know, in Syria I played football, Syria 2nd League. Srinker. I was good player. This country, Germany, is good for me. Here is safe... sure, I help you out“ sagte er, doch mit einem sehr starken Akzent.


    Beide versprachen um 17 Uhr zum Training zu kommen. Alex und ich machten uns deshalb wieder auf den Weg zurück. „Dürfen Asylbewerber eigentlich Meisterschaft spielen?“ fragte sie und sah mich an. Ich wusste es nicht. Also beschlossen wir, einige Telefonate zu erledigen. Natürlich, ich bin hier in Deutschland geboren und aufgewachsen. Aber den Bürokratiejungel … den hatte ich noch nie so erlebt, wie in den nächsten Tagen.


    Alex und ich riefen beim Landesverband an. Wir wurden mit 12 verschiedenen Leuten verbunden, wobei uns keiner sagen konnte, ob Asylbewerber in der Meisterschaft auflaufen durften. „Wir müssten uns schon an den DFB und nicht an den Landesverband wenden“ erklärte uns schließlich jemand. Das taten wir auch. Die konnten sich nicht erklären, warum wir sie kontaktierten. „Das ist doch ganz klar Sache des Landesverbandes“ sagte eine etwas unfreundliche Stimme. Aber wir könnten es ja auch beim Innenminister versuchen. Dies verwies uns dann schließlich an die zuständige Betreuungsstelle, die uns an die Agentur für Arbeit,, Ausländerbeschäftigung, weiterverband. Kurzzeitig war ich danach sogar mit dem Amt für Fischereiwesen verbunden, da ich irgendwann erwähnte, dass ich mich nicht auskannte und ich in einem undurchsichtigen Netz gefangen sei.

    Einige Tage waren vergangen. Mahmoud und Idris waren zumeist pünktlich zum Training gekommen und hatten sich in der Mannschaft schon ein bisschen zurecht gefunden.


    Alex und ich waren uns sicher, dass sie das Niveau der Mannschaft heben würden. Auch wenn die beiden Gäste auch etwas kritisch beäugt wurden. „Zuerst eine Frau, jetzt so Asylanten“ schimpfte ein etwas älterer Herr. „Nein, damals hätte es das nicht gegeben, niemals“. Die mesiten Menschen in Neufeld standen dem Heim für Asylbewerber sehr stark ablehnend gegenüber. „Jaja, sollen nur alle bei uns her kommen und das ganze Geld geht nach Greifswald, wo wir in der Gemeinde so viele Arbeitslose haben“ schimpfte ein anderer älterer Mann. Unsere beiden Gäste blieben freundlich und lächelten bei so etwas immer nur.


    Als wir am fünften Tage noch immer damit beschäftigt waren, uns beim Landesverband durchzutelefonieren hatte wohl jemand bei der Vermittlung Mitleid mit uns, da es bereits der dritte Tag hintereinander war, an dem wir bei der selben Dame gelandet waren. Die unaufhörlich versucht hatte, uns zu verbinden. „Warten sie kurz“ erklärte sie. Musik war in der Leitung zu hören. Eine gute Minute später meldete sich die Frau wieder. Meine Cousine ist die Sekretärin von Herrn Tröger“ erklärte sie. „Schicken Sie ein Fax mit den Kopien der Ausweise der beiden Männer, direkt an sie, an ihre Faxnummer. Herr Tröger wird sich das dann anschauen“ erklärte sie.


    Wirklich, unverhofft und unerwartet, rief uns Herr Tröger einen Tag später retour. „Jaaa, also, ich habe mir das angeschaut. Also das Gesetz verbietet es nicht explizit, dass Asylbewerbende an der Meisterschaft teilnehmen. Maximal 3 Nicht-EU-Spieler, und wenn jemand aus Afghanistan, Syrien oder von mir aus China kommt, ist das Nicht-EU. Und nachdem die beiden das ja als reine Amateure machen, wie sie ja im Fax erwähnt haben, unterliegt das nicht der Ausländerbeschäftigung. Denn wären sie Profis, bräuchten sie die Arbeitsbewilligung ohne diese bekommt man keinen Spielerpass. Was paradox ist, denn ohne Spielerpass, bekommt man solch eine Bewilligung nicht... deswegen, kürzen wir das ab. Denn wissen Sie, meine Mutter kommt aus der Nähe von Neufeld und ihr habt mit genug Problemen zu kämpfen. Außerdem … ich gehe mit Ende des Jahres in Pension. Also kann ich das Gesetz so interpretieren, wie ich meine. Ich stelle Ihnen für die beiden Spieler Spielerpässe aus, vorerst auf ein halbes Jahr befristet. Sollte sich bei den beiden Buben etwas ergeben, mit der Flüchtlingseigenschaft oder so, geben sie uns bescheid. Sonst reicht im Dezember ein Ansuchen auf Verängerung. Schicken sie das direkt an meine Sekretärin, die kennt sich dann schon aus“ erklärte er.

    Fünf Tage dauerte diese gesamte Tortur an. Die Spielgenehmigung sollten wir Anfang der nächsten Woche erhalten. Leider zu spät für das nächste Meisterschaftsspiel gegen den Grimmener SV. Obwohl wir brav kämpften und wirklich versuchten alles zu geben, verloren wir das Spiel mit 1:2 (Torschütze Bartosz Szymanski).
    Nach vier Spieltagen hatten wir somit 2 Siege und 2 Niederlagen auf dem Konto. Dies brachte uns nach dem 4. Spieltag immerhin auf Platz 4 der Tabelle.

    Hi,


    uh, das wird ja noch spannend meine ich. Ein schönes Rennen Kopf an Kopf gemeinsam mit dem FC Basel um die Meisterschaft. Das letzte Viertel wird jetzt die Männer von den Buben trennen. Toll gemacht. Machst alles so, dass es einen guten Überblick bietet. Da hat man spaß dran.


    Ähh.. ich weiß jetzt nicht, ob es ins Konzept passt oder so - aber wäre es möglich, nur so zum Drüberschaun wenn es nicht zu viel Arbeit ist, einen Aufstellungs-Screenshot zu posten? So für das letzte Viertel? Das würde mich persönlich sehr freuen.


    Persönlich sagen mir viele der Spieler eher wenig. Schweiz kenn ich mich überhaupt nicht aus :( ... Aber... wird schon (für mich mein ich)

    Hallo,


    ich hab da auch ein aar Probleme, wenn ich von Word etwas kopiere.Werde das auch mit "Quellcode" probieren.


    Auf der anderen Seite, habe ich aber noch ein Problem. Wenn ich etwas formatiere (Farbe zB) und ich danach noch einmal auf "Bearbeiten gehe", erscheint mir die Farbe nicht mehr, sondern die Befehle des Quellcodes... hmmm... und nu?

    Danke für das Lesen und für das Hinterlassen eines Kommentares. Habe mich sehr gefreut :)


    KAPITEL 6


    Meine lieben Leser,


    unsere Mannschaft hatte in dieser Woche eine wunderbare Stimmung fabriziert. Wir hatten unser Auftanktspiel gewonnen. Jene Mannschaft, die im letzten Jahr fast nur Niederlagen kannte. Die Spieler lachten. Sie fühlten sich stolz. Und befreit. Beinahe gelöst, würde ich fast sagen.
    Alex Hartmann achtete aber darauf, dass die Mannschaft den Sieg nicht zu euphorisch nahm.


    Im Training sprach sie immer wieder an, was nicht so gut funktioniert hatte. Lukas, du hast viel zu viele Chancen vergeben“ sagte sie ernst und versuchte, im Einzeltraining, mit ihm daran zu arbeiten


    Immer wieder ließ sie sich neue Übungen einfallen. So ließ sie die Spieler zB in Gruppen „Dreiecke“ Bilden, wobei zwei der „Dreiecke“ die Aufgabe hatten zu laufen und sich den Ball über Kurzpässe – mit einmal berühren – zuzuspielen, während die zwei anderen Dreiecke versuchen mussten, mit temporeichem Gegenpressen den Ball abzufangen. Gelang es ihnen, hatten eben diese Gruppe die Aufgabe, den Ball zu halten. Erschwert wurde diese Übung dadurch, dass die „überzähligen“ Spieler, aber auch die Trainer, sich immer wieder als neutrale Störfaktoren einmischten und somit den Unberechenkeitsfaktor hoch hielten


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    Alex lebte jede einzelne Siutation auf dem Platz mit und kommentierte diese.„Bewegt euch, keiner bleibt stehen, anbieten, sofort abspielen, nicht warten“ oder sie gab Kommandos: „Dreieckspass, nur mit einmal berühren und die anderen bewegen sich. Nein Lukas, nicht stehen bleiben, immer in Bewegung und wenn du siehst dass ein Pass zu dir kommt schon früher loslaufen. Denke daran, dein Gegenspieler wird dich im Spiel verfolgen, du musst rechtzeitig da sein. Weiterlaufen, Weiterlaufen, auch wenn es anstrengend ist und hinein in die Schnittstelle, nein, nein, nein, der 6er spielt nur einfach. Immer nur einfache Pässe. Ruhig bleiben, lasst den Ball laufen, der Ball wird niemals müde, immer nur mit einem Kontakt, ein Kontakt. Organisiert bleiben, jeder hat seine Position, diese muss abgedeckt sein“... Und immer wieder versammelte sie die Spieler im Kreis, um mit ihnen zu sprechen.


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    Voller Vorfreude wartete die gesamte Mannschaft auf das nächste Wochenende. Denn nach unserem Pokalsieg fand hier das 1. Meisterschaftsspiel statt. Ein Auswärtsspiel. Was bedeutete, dass wir mit einem kleinen, gemieteten Bus, 19 Mann hoch, aufbrachen. Die Stimmung auf der Fahrt war ausgelassen und gut. Ich saß mit Alex Hartmann in einer Bank, wir besprachen Varianten, Spielzüge, taktisches. Aber auch ein bisschen etwas persönliches. Ich war fast schon traurig, als unsere Fahrt nach drei Stunden zu Ende ging.


    Drei Stunden? Ja. Denn unser heutiger Gegner war der SG Aufbau Bolzenburg. „Würden die in der Hamburger Stadtliga spielen, wäre der Anfahrtsweg der Hamburger nicht weiter als unserer“[/i] schimpfte ich. Wir kannten die SG noch vom letzten Jahr. Wir hatten uns mit diesem Verein im letzten Jahr ein spannendes Duell um den Abstieg geliefert. Bis die eben gerettet waren, und wir nicht absteigen mussten, da zwei Vereine ihre Lizenz verloren hatten. Deshalb wussten wir ganz genau, dass dieser Gegner eine Messlatte für uns war. Wir würden wissen, wo wir standen.

    1. Spieltag: SG Aufbau Bolzenburg – SV Wacker Neufeld


    Erneut spulten wir vor dem Spiel unser Programm ab. Aktivieren, 5 gegen 2 in zwei Kreisen, danach noch kurze Besprechung, wo wir den Spielern noch einmal erklärten, wie ihre Rolle sein sollte. Von der Aufstellung her schickten wir die selbe Mannschaft auf das Feld, die in der letzten Woche gewonnen hatte. Tobias Scharlau war immer noch verletzt. Er hatte sich aber entschieden, die Auswärtsfahrt mitzumachen, um seine Kollegen zu unterstützen.


    Unser 4-1-4-1 funktionierte gut. Die Mannschaft spielte, kombinierte, trat organisiert auf. Und das was der Gegner über die Mittellinie brachte, wurde zum größten Teil bereits von Udo Laimer abgeräumt. Nur nach vorne funktionierte wenig. Verstehen Sie mich nicht falsch. Wir generierten Chancen, sowohl durch die Mitte als auch über die Flügel. Aber es war unser Stürmer Lukas Völkler, der nahezu alle Chancen ausließ. Entweder schloss er zu überhastet ab, oder er verstolperte sang und klanglos. Alex fieberte an der Linie mit und bei jeder vergebenen Chance wurde sie frustrierter. Jochen, wie viele waren das jetzt? 8? Das war doch die 8te Chance. Das gibt es doch nicht“ schrie sie irgendwann.


    Doch. Das war so. Es dauerte lange, bis in die 74. Minute. Es war Szymanski der eine gute Idee hatte. Ein Doppelpass mit Chau, ein Querpass auf Lukas Völkel, der richtig startete und in Richtung Tor lief. Im Strafraum stürmte plötzlich ein Verteidiger der Bolzenburger heran. Klassisch grätschte er Lukas von hinten nieder. Der Schiedsrichter pfiff. Elfmeter. Rote Karte für den Spieler. „Hat er das jetzt als Verhinderung einer offensichtlichen Torchance gewertet?“ fragte ich Alex mit einem naiven Blick „Natürlich. War ja eine. Sie lernen es langsam Jochen“ kam es von ihr nur zurück. Naja, aber der Schiedsrichtet hätte auch sagen können, es war keine. Lukas hätte ja ohnehin nicht getroffen“ spottete ich. Das brachte mir einen bösen Blick von Alex ein. Aber ich hatte doch recht.


    Es war Udo Laimer der sich den Ball schnappte und die Verantwortung übernahm. Ihn sich auflegte. "Hoffentlich trifft er“ flehte Alex. Udo lief an, Schuss. Tor! !:0! Er ballte die Faust in die Richtung von der Trainerbank. Die Mannschaft tätschelte ihn ab. Trocken und abgebrüht spielte die Mannschaft die letzten 15 Minuten hinunter. Und um unsere Nerven noch ein bisschen zu schonen, brachten wir für die letzten 10 Minuten Andreas Meyer für Lukas Völker. Der verstolperte nicht weniger Chancen... Bei diesem Ergebnis blieb es. Wir feierten den ersten Meisterschaftssieg, seit über einem halben Jahr.


    Auf der Heimfahrt, die Mannschaft feierte verdient ihren Sieg, hatte es sich Alex Hartmann auf meiner Schulter bequem gemacht. Sie schlief friedlich. Ihre Haare durften so wunderbar...

    2. Spieltag: SV Wacker Neufeld – FSV Einheit Ueckermünde


    Die Woche darauf spielten wir auswärts gegen den FSV Einheit Ueckermünde. Was zur Folge hatte, dass ich unsere Auslosung loben musste. In den ersten beiden Spielen trafen wir auf Mannschaften, die Abstiegskandidaten waren. Auch dieses Spiel, Sie werden es wohl kaum glauben, konnten wir mit 1:0 für uns entscheiden. Das Tor erzielte Hain Brauer. Wir hatten einen Lauf. 3 Siege in den ersten drei Spielen. Wir fühlten uns wie Helfen. Nichts konnte uns mehr stoppen. Dachten wir.


    3. Spieltag: SV Wacker Neufeld – TSG Neustreflitz II


    Doch... der 3. Spieltag führte uns zu einem Heimspiel gegen die TSG Neustreflitz II. Zweite Mannschaften sind ja meistens schwierig zu bespielen. Einerseits hängt ein größerer Verein daran, weshalb die finanziellen Mittel gegeben sind. Auf der anderen Seite, weiß man auch nie genau, wer dem Kader angehören wird. Der TSG wurde bei unserem Spiel mit 3 Profispielern unterstützt. Dem wir nichts entgegen zu setzen hatten. Die 312 Zuschauer, die auf unser Grünes Feld gekommen waren, erlebten mit, dass wir mit 0:2 untergingen. Dazu verloren wir auch noch Lukas Völkel durch eine Gelb-Rote Karte. Wir waren überlegen, hatten 15 Schüsse auf das Tor abgegeben. Aber es wollte einfach kein Ball hinein. Es war wie verhext.


    Am Montag nach dem Spiel zerrte mich Alex Hartmann zum Gemeindeamt, um beim Bürgermeister vorstellig zu werden.


    Jedenfalls, meine lieben Leser, stürmte Alex, mit mir im Schlapptau wie gesagt, in das Gemeindeamt, ignorierte das
    „der Chef ist nicht da“ der Sekretärin, schoss durch die Türe, knallte mit der Faust so richtig auf den Tisch und rief in Richtung des Bürgermeisters. „Ich brauche neue Spieler. Zumindest einen Stürmer, ich brauche jemanden“. Sie schaute den Bürgermeister herausfordernd an.


    „Es geht nicht, Frau Hartmann“ erklärte dieser, ruhig aber bestimmt. „Herr Albert, könnten Sie kurz kommen“ rief er in das Nebenbüro, in dem der Kassier Herr Albert saß. Herr Albert war so etwas wie das Finanzgenie in der Gemeinde, weshalb er vor gut 10 Jahren zum Gemeindekassier ernannt wurde. Und als der Bürgermeister der Obmann unseres Vereines wurde, nahm er Herrn Albert in den Vorstand mit. Natürlich als „Kassier“ . Herr Albert war ein etwas kleinerer Mann, mit schwindendem Haaransatz, stets korrekt und immer mit beigem Anzug und weißem Hemd gekleidet.


    „Wissen Sie Frau Hartmann“ räusperte sich der Bürgermeister, und setzte eine staatsmännische Mine auf. „Wir müssen verantwortungsbewusst mit Geldern umgehen. Das gilt für die Gemeinde, als auch für den Fußballverein. Unsere Gemeinde und auch unser Verein haben beide ein sehr kleines Budget. Herr Albert“ übergab er.


    „für unsere Spieler bezahlen wir ein kleines Fixum, Auflaufprämie, Punkteprämien, Fahrtkosten, Versicherungen. Dann kommt der Trainerstab, Ärzte, Therapien, Buskosten, Spieltagskosten wie den Schiedsrichter, Trainingsmaterial, die Buskosten....“ meinte er. „Buskosten sagten sie bereits“ kam es von Alex Hartmann nur kurz angebunden.


    „Jedenfalls“ übernahm der Bürgermeister das Wort. „Wir können uns in unserem Rahmen keinen weiteren Spieler leisten. Wir haben nicht das Geld dazu. Wir machen dieses Jahr vermutlich schon wieder einen Verlust, es sei denn, die Zuschauerzahlen steigen signifikant. Da geht es auch um das Überleben des Vereines. Ich werde da kein Risiko eingehen“. „Wir haben in den letzten beiden Jahresperioden bereits mit einem Fehlbetrag abgeschlossen und weisen eine Unterdeckung auf. Machen wir dieses Jahr wieder einen Verlust, wäre dies das dritte Mal in Folge.... Und wenn wir dann keine positive Fortführungsprognose vorweisen können....“ erklärte der Kassier, wurde aber vom Bürgermeister unterbrochen auf gut Deutsch also, kommt am Jahresende keine „0“ heraus, sperren sie uns den Laden zu. Und vergessen Sie nicht Frau Hartmann. Einen Spieler haben wir ihnen schon geholt. Mehr wäre unverantwortlich“ schloss er nun ab. .


    „Das heißt aber...“ begann nun ich... „also auf gut Deutsch. Prämien bekommen ja nur die Spieler, die spielen. Wenn wir jemanden finden, der nur für die Prämien spielt... könnten wir einen verpflichten? Fragte ich.


    Herr Albert?“ gab der Bürgermeister die Frage weiter. . „Nein, so gesehen... das wäre möglich“ stotterte er etwas. „Gut, WENN Sie wirklich so einen Spieler finden, dann können wir diesen noch unter Vertrag nehmen. Vorausgesetzt, es fallen keine Kosten für uns an, und das werden wir genau prüfen. Auflaufprämie und Punkteprämie zu den üblichen Sätzen... “

    Ich zog Alex vom Gemeindeamt weg. Sie überdrehte die Augen: „Gut, ich kenne immer noch ein paar Leute, mit denen ich den Trainerlehrgang gemacht habe. Vielleicht hat einer von denen einen Spieler für uns...“ meinte sie. Ich schaute sie herausfordernd an: „Warten Sie... ich … ich habe da eine Idee...“