Beiträge von Horst_Trimmdich

    08.06.08, 17:58 Uhr:


    „Senegal…? Burkina Faso…? Angola…?“ Genug gegrübelt! Ich verlasse mein Hotelzimmer und mache mich auf den Weg in die Hotellobby. Mein Gesprächspartner erwartet mich bereits in Begleitung eines weiteren Herren in Schlips und Kragen.


    „Herr Trimmdich!“ ruft er mir freundlich entgegen. „Entschuldigen Sie die hektischen Umstände. Sie werden verstehen, dass die gegebenen Umstände uns zu äußerster Eile zwingen.“


    „Das schon. Doch bislang weiss ich ja noch nicht einmal Ihren Namen… Oder den, Ihres Begleiters.“


    „Oh, natürlich, bitte entschuldigen Sie. Mein Name ist Diallo – Aliou Badra Diallo. Ich darf ihnen meinen Begleiter vorstellen – Malamine Koné, seines Zeichens Gründer und Inhaber der weltweit erfolgreichen Sportartikelmarke AIRNESS.“


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    Malamine Koné



    „Oha – sehr erfreut…“ stottere ich.


    „AIRNESS ist der Ausstatter unserer Nationalmannschaft und der Financier für die Gehälter des Auswahl-Trainerstabs.“


    „Dann ist er also mein zukünftiger Brötchengeber?“ bemerke ich mit einem schüchternen Blick auf den adrett wirkenden, bislang stumm gebliebenen Mitt-Dreißiger.


    „Hahaha… In der Tat könnten Sie es so ausdrücken.“ erwidert Malamine Koné. „Aber mir geht es lediglich darum, dem Fußball meines Heimatlandes endlich zu seiner verdienten Position zu verhelfen. Wie Sie sicher bereits erraten haben, geht es um das Amt des Nationaltrainers. Sie sind ja bis dato an ein rustikales Fußballerdasein gewöhnt, wenn ich recht informiert bin?“


    „Hmm, ja – das kann man wohl sagen….“ meine ich noch etwas zögerlich. Mir schießen plötzlich die wildesten Erinnerungen an haarstäubenden Geschichten Europäischer Trainer auf dem schwarzen Chaoskontinent durch den Kopf. Hab ich mir das wirklich gut überlegt? Was ist, wenn ich irgendeine Busch-Rumpeltruppe über vertrocknete Staubplätze scheuchen soll? Ob ich überhaupt pünktliche Gehaltszahlungen bekomme?


    „Sie sagen, Sie wollen an die Spitze des Afrikanischen Fußballs?“


    „Sehr richtig!“ erwidern beide wie aus einem Mund.


    „Nunja, ich hoffe, das Spielerpotential hierfür ist vorhanden…?“ bemerke ich etwas kleinlaut.



    „Darauf können Sie Gift nehmen!“ platzt es aus Aliou Badra Diallo heraus. „Ich hatte Ihnen ja bereits am Telefon erzählt, dass die Fußballförderung in unserem Land Mitte der 90er extrem verstärkt wurde. In der Folge konnten wir mit tollen Erfolgen bei U17-, und U20-Weltmeisterschaften aufwarten und haben auch bei Olympischen Spielen eine gute Figur abgegeben. Wir haben mittlerweile eine Reihe von Spielern von Weltformat - nach denen würde sich auch Ihr deutscher Nationaltrainer Löw wohl alle zehn Finger lecken!“


    „Starker Tobak… Hoffentlich klaffen hier nicht wieder Anspruch und Wirklichkeit kilometerweit auseinander.“ denke ich. Zumal Diallo ja am Telefon erwähnte, dass noch nie ein Titel gewonnen wurde.


    „Nun, um welche Nationalmannschaft handelt es sich denn dann hier?“ frage ich jetzt offensiv und forsch.


    „Mögen Sie Raubvögel?“ entgegnet mir Malamine Koné geheimnisvoll…

    Basisinformationen zur Story


    Spiel: FM2009
    Datenbank: "AFRICAN MEGA DATABASE" >> Link
    Datenbankgröße: Large
    Ausgewählte Länder: ALLE
    Ausgewählte Ligen: ALLE
    Detailstufe: volle Simulation aller Internationalen Wettbewerbe, volle Simulation aller ersten Ligen, dazu volle Simulation aller unteren Spielklassen in den "großen" Fußball-Ländern


    Ich hab mich also für die Maximalversion entschieden, um größtmöglichen Realismus in meiner Fußballwelt zu sichern. Viel Spaß beim Schmökern!


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    Wie alles begann...


    08. Juni 2008:


    „Bienvenu a Sousse, Monsieur Trimmdich!“


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    Die beiden Herren hinter an der Hotelrezeption strahlen mich an. Endlich Urlaub! Als durchschnittlich erfolgreicher Trainer einer ostdeutschen Landesklassentruppe habe ich mir diese Auszeit redlich verdient. Zwar sind wir in der abgelaufenen Saison im gesicherten Mittelfeld unserer Liga gelandet, doch ich musste mir ehrlich eingestehen, dass ich es Leid bin, meinen Spielern an Freitagabenden in Dorfdiscos und auf Schützenfesten hinterher zu kontrollieren. Mehr als einmal dürfte der kummulierte Restalkoholgehalt im Blut meiner Startelf am Samstagnachmitag im hohen zweistelligen Bereich gelegen haben.


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    Ich wollte weg – nur weg. Nach der Saison verkündete ich meinen Abschied. Ich will etwas Anderes… Professionelleres… Aber darüber werde ich mir nach dem Urlaub genauer den Kopf zerbrechen. Erstmal ist Auftanken unter der Sonne Tunesiens angesagt!


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    Nachdem ich mein Zimmer bezogen und nach mitnahmewürdigen Souvenirs durchforstet habe, mache ich mich schnurstracks auf den Weg zum Hoteleigenen Strand. Dort angekommen fällt mir sofort ein als Fußball verkleideter Promotion-Sklave auf, der kleine Zettelchen an die umstehenden Touristen verteilt. Neugierig nähere ich mich der grotesk anmutenden Gestalt – immerhin sind es deutlich über 30 Grad. Wortlos (und auch relativ lustlos) drückt er mir einen schweissdurchtränkten Wisch in die Hand. Ich schiebe meine Sonnenbrille nach oben und lese:


    ESS – Club Africain
    Samedi 6 Juin, 16h30, Stade Olympique de Sousse
    Billet gratuit


    Aha – ein Gratisticket für ein Fußballspiel. Auf der Rückseite lese ich noch einen Hinweis, dass dieses Ticket nur zusammen mit dem Vollpension-Armbändchen meines Hotels Gültigkeit besitzt. „Nunja – könnte ganz interessant werden…“ denke ich mir. Nur blöd, dass ich keinen Schimmer von den beiden Teams habe, die auf dem Ticket stehen. „ESS“ ist ja offensichtlich die Heimmannschaft. Ich schlendere in Richtung Hauptstraße, um mir eine Tageszeitung an einem der vielen Eckläden zu besorgen. 20 Minuten später komme ich beladen mit allerlei unnützem Schnickschnack wieder aus der Bude heraus. Zum Glück habe ich inmitten der vielen „Danke, mehr brauch ich nicht!“ die Zeitung nicht vergessen. Ein kurzer Blick in den Sportteil macht mich schonmal um einiges schlauer…


    ESS ist die Abkürzung für „Étoile Sportive du Sahel“, dem hier in Sousse ansässigen Erstligaverein. Zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass es sich hierbei nicht nur um einen der absoluten Spitzenvereine der tunesischen Ligue 1 handelt, sondern auch um eine dicke Hausmarke auf dem Afrikanischen Kontinent. Auch der heutige Gegner, Club Africain, gehört zu den tunesischen Titelaspiranten und kann ebenfalls auf kontinentale Erfolge zurückblicken.


    „Perfekt!“ denke ich mir. Das könnte ein richtig guter Kick werden.Hmm, schon 15:30 Uhr. Ich schultere meinen Touristenrucksack und mache mich auf den Weg zum Stadion. Dort angekommen stelle ich zunächst fest, dass es hier mit der aus Europa gewohnten Platzzuweisung nicht weit her ist. Gesessen wird, wo Platz ist. Die Teams laufen bereits auf, und ich orientiere mich in Richtung Haupttribüne, wo ich mich neben einen kleinen dünnen Schwarzafrikaner mit großer Brille setze. Er nickt mir zu.


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    Mein Sitznachbar


    Die Heimmannschaft posiert noch für das obligatorische Mannschaftsfoto...


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    Es entwickelt sich ein munteres Spiel auf erstaunlich gutem Niveau. Vor allem von der Offensivstärke beider Teams bin ich beeindruckt. Zwar kenne ich keinen einzigen der Spieler auf dem nicht mehr so ganz grünen Rasen, doch ein ums andere Mal reißen mich die gezeigten Angriffsaktionen von meinem Sitz – was mein Sitznachbar anscheinend mit einer Mischung aus Belustigung und Anerkennung zur Kenntnis nimmt. Zur Halbzeit steht es bereits 2:2, und ich bin begeistert. Mein Sitznachbar fragt mich nach meiner Herkunft und bemerkt, er habe in einem afrikanischen Stadion selten solch eine Begeisterung bei einem Fremden erlebt. Ich fange an zu erzählen und klage ihm mein Leid über meine halbtags-Thekentruppe der vergangenen Saison, dass ich mich nach professionelleren Arbeitsbedingungen sehne und endlich Spieler trainieren möchte, denen der Ball bei der Annahme weniger als 5 Meter vom Fuß springt. Ich frage ihn nach seinem Namen und woher er komme, da er ja offensichtlich kein Tunesier ist. Noch bevor ich meine Frage vollständig formuliert habe klingelt sein Handy, und augenblicklich ändert sich seine Stimmung. Er brüllt aufgeregt in das arme Gerät und Schweißperlen bilden sich auf seiner Stirn. Er beendet das Gespräch und springt von seinem Sitz auf. „Es tut mir leid, ich muss sofort abreisen. Es hat mich sehr gefreut Herr Trimmdich. Ich bin von Zeit zu Zeit in Deutschland, vielleicht treffen wir uns ja irgendwann einmal. Möchten Sie mir ihre Nummer geben?“. Ich gebe ihm meine Handynummer, und schon hetzt er aus dem Stadion. „Seltsamer Kauz.“ denke ich.


    Die zweite Halbzeit flacht spielerisch ein wenig ab – am Ende steht ein knapper 3:2 Erfolg für die Hausherren von Étoile du Sahel zu Buche. Ich schlendere zurück zum Hotel, wo ich den Rest des Tages bei ein paar (oder ein paar mehr) Cocktails an der Hotelbar verbringe.


    „Dii-dingelingeling-ding-ding!!!!“


    „Wie… was… Auuu – mein Kopf… Verdammter Alkohol… Achso – das Handy.“ Ich taste nach dem elenden Gerät und schiele gleichzeitig auf die Zimmeruhr. Schon nach 11. Frühstück verpasst. Toll… „Halloo?“ krächze ich mit Motörhead-kompatibler Stimme in mein Mobiltelefon.


    “Herr Trimmdich?“


    „Ja…“


    „Ich bin’s – ihr Sitznachbar aus dem Stadion gestern!“


    „Wie? Äh, ja. Wie geht es ihnen?“


    „Das tut erstmal nichts zur Sache. Gestern sagten Sie, dass Sie auf der Suche nach einer neuen Traineraufgabe sind.“


    „Hmm, ja…“


    „Könnten Sie sich vorstellen, in Afrika zu arbeiten?“


    Ich bin plötzlich hellwach. „Hmm, das Klima gefällt mir hier, und das fußballerische Niveau liegt um Welten über dem, was ich in der deutschen Landesklasse ertragen musste. Ja, ich könnte es mir prinzipiell gut vorstellen.“


    „Sehr schön. Wir treffen uns heute 18 Uhr in Ihrer Hotellobby. Es geht allerdings nicht um einen Job in Tunesien. Alles weitere später. Den Vertrag bringe ich gleich mit.“


    „Ääh, ach so... Moment einmal, ein paar Informationen hätte ich da schon gerne.“


    „Die Zeit drängt. Aber gut – ich bin U21 Auswahltrainer meines Landes und ausserdem Zeichnungsbevollmächtigter des Fußballverbandes. Gestern habe ich im Stadion telefonisch erfahren, dass mein Boss, der Nationaltrainer der A-Mannschaft aus familiären Gründen seinen Hut genommen hat. Wir haben jedoch in einer Woche ein wichtiges WM-Qualifikationsspiel zu absolvieren! Wir sind inmitten eines großen Projektes, im Zuge dessen wir vorhaben, unseren Fußball an die Spitze Afrikas zu bringen. Obwohl wir mit unserer Nationalmannschaft noch nie einen Titel errungen haben, begann unsere Regierung vor 15 Jahren damit, systematisch Finanzmittel in die Fußballförderung bei Jugendlichen zu investieren. Mittlerweile sind daraus eine ganze Reihe toller Spieler hervorgegangen, die bei den größten europäischen Vereinen unter Vertrag stehen und Millionen verdienen. Leider hat sich dies bislang noch nicht in Erfolgen der Nationalmannschaft niedergeschlagen, doch das sollte nun ein Ende haben. Wir wollen uns in Zukunft einen Namen im internationalen Fußballzirkus machen! Aber Genaueres später.“


    „KLICK“


    "Was zur..." Aufgelegt. Hmm, das hört sich ja äußerst reizvoll an muss ich zugeben. Kann es sich hierbei tatsächlich um einen Nationaltrainerposten handeln? Ich frage mich ununterbrochen , um welchen genauen Job es sich dabei nur handeln könnte. Ich zermartere mir das Hirn. Nun ja, jetzt heißt es warten und auf Klärung hoffen…