Beiträge von Single Malt

    Panthera: Super, dass du wieder dabei bist, Lektoratsoffizier! :manual: Aber zunächst mal heißt es nur: rühren! Denn der erste Abschnitt ist ja sattsam bekannt, wenn man ihn im Board verfolgt oder das (verschütt gegangene) pdf gelesen hat. In der kleinen Rahmenhandlung ist Emmo tatsächlich schon etwas reifer, denn da befinden wir uns ganze vier Jahre in der Zukunft! (Siehe ansonsten auch mein Gespamme im Spam-Thread.)


    @siika: Schön, dass wir dich froh machen. Und Lancelot wird für diese Story sowieso unbedingt gebraucht! :hutab:



    Abschnitt 1: Der Weg zum ersten Vertrag


    Prolog


    Als ich Emmo zum ersten Mal begegnete, war er 14 Jahre alt. Das war im Sommer 2011. Er kickte mit ein paar anderen Jungs und Mädchen auf dem Bolzplatz hinter dem großen Wohnkomplex, in dem überwiegend vielköpfige Familien mit geringem Einkommen leben. Es war sommerlich warm, die Kids hatten Ferien, aber ihre Eltern nicht das Geld zum Verreisen. Also traf man sich draußen, und die meisten derer, die keinen Bock auf Rumhängen und Alk hatten, spielten Fußball.



    Es waren viele. Zu viele für den kleinen Platz mit den löcherigen Toren. Und dennoch fiel einer von ihnen sofort auf, und das war Emmo. Er tanzte seine Gegner auf dem engen Spielfeld förmlich aus, verteilte die Bälle ein ums andere Mal klug an seine Mitspieler und lenkte das Geschehen so geschickt, dass seine Mannschaft zwangsläufig als Sieger vom Platz ging.


    An den folgenden Tagen beobachtete ich den Jungen des Öfteren, und es wurde mit jedem Mal offensichtlicher, dass er ein riesiges Talent besaß. Einmal, als er nach einem Spiel auf dem Weg in einen der Wohnsilos war, kamen wir miteinander ins Gespräch. Ich erfuhr, dass er dieselbe Schule besuchte, auf die auch meine Kinder gegangen waren, und dass er in keinem Verein spielte, weil seine Eltern weder für die Mitgliedsbeiträge noch für die Sportausstattung Geld auszugeben bereit waren. Okay, dachte ich, da muss man etwas tun. Ich fragte Emmo zuallererst selbst. Seine Reaktion erstaunte mich total: Nein, sagte er, das geht auf gar keinen Fall. Seine Eltern würden ihn auslachen. Und wenn überhaupt, dann müsste zuerst sein älterer Bruder Kevin gefördert werden. Das sagte er. Aber in seinen Augen konnte man etwas ganz anderes lesen.


    In der nächsten Woche sprach ich mit Emmos Eltern. Der Vater, Frank Winter, arbeitete als Springer in einem Fuhrunternehmen, die Mutter war arbeitslos. Sie hatten vier Kinder: Saskia, die Älteste, dann Kevin und Emmo, schließlich noch die kleine Ivonne. Zuerst verhielten sie sich mir gegenüber sehr reserviert, nahezu feindselig, aber das gab sich allmählich, als sie erfuhren, was für Möglichkeiten ich für ihren Sohn zu sehen meinte. Immerhin erklärten sie sich damit einverstanden, dass ich den Jugendtrainer des Sportvereins ansprach, immer vorausgesetzt, dass sie nichts, aber auch gar nichts zu bezahlen hatten.


    Zehn Tage später waren Kevin und Emmo eingetragene Mitglieder des VfB Lübeck.




    1. Teil: Ein ungewöhnliches Talent
    (1. Juli 2011)


    In der nächsten Zeit ging ich, wann immer ich konnte, zum Jugendtraining und stellte fest, dass Emmo sich sehr gut in das Team einfügte. Er selbst war mächtig stolz darauf, dem Verein anzugehören und sein Wappen auf der Brust zu tragen, und stets, wenn ich kam, begrüßte er mich, indem er mir zuwinkte. Meistens gingen wir anschließend zusammen nach Hause, und er erzählte mir, wer die anderen Jungs in seiner Klasse, der B-Jugend, waren.



    (Quelle: Screenshot FM12)


    Am besten verstand er sich mit Pan und Lan, und die drei wurden bald ein unzertrennliches Trio, das sich auch auf dem Platz nahezu blind verstand. Pan Thera war ein sehr robuster Linksverteidiger, der eigentlich Panaiotis hieß und Eltern griechischer Abstammung hatte. Lan dagegen war sehr schnell auf der rechten Seite unterwegs; sein Name war Lancester Christopher Lott, aber alle nannten ihn nur Lan. Schon im Training ließ sich erkennen, dass sich da ein sehr effektives Dreieck bildete, denn entweder versorgte Pan Emmo von der linken Abwehrseite mit langen Pässen oder rechts holte sich Lan die Bälle von hinten, sauste die Außenlinie entlang und brachte präzise Flanken nach innen. Stark in der Abwehr war auch Ingo, gemeinsam mit Emmo der Jüngste im Team, der alles, was bis zu ihm durchkam, konsequent nach vorne drosch, und für die meisten Tore sorgte Wolfgang, der zurzeit wohl als der stärkste Spieler des Teams gelten konnte.


    Allerdings hatten die Winters mir auch zu verstehen gegeben, dass es mit Emmos schulischen Leistungen nicht immer zum Besten bestellt war. Deswegen sprach ich nach einer Woche den Jugendtrainer an, der Daniel Celio hieß.


    „Emmo ist ja sehr willig, mehr für die Schule zu tun“, sagte ich, „aber in ein paar Fächern bräuchte er unbedingt Nachhilfe, und das Geld dafür haben die Eltern einfach nicht.“


    „Nein, Herr Womerde, ich sehe da überhaupt keine Probleme.“, war die Antwort. „Der Emmo scheint tatsächlich ein immenses Potenzial zu besitzen, und da zeigt sich der Verein dann gerne auch einmal großzügig. Ich will sehen, was ich machen kann, aber in so einem Fall lässt sich bestimmt eine geeignete Lösung finden.“



    (Quelle: Screenshot FM12)


    Es war ein sehr freundliches und fruchtbares Gespräch, aber es stellte sich auch heraus, dass Herr Celio nur ein ehrenamtlicher Mitarbeiter war, der weder großen Einfluss auf das Vereinsgeschehen hatte noch sonderliche Qualitäten als Trainer vorweisen konnte.


    „Wenn Sie beim VfB mehr für Ihren Schützling erreichen wollen“, riet er mir, „dann sollten Sie sich direkt an die Leitungsebene wenden.“


    „Naja“, sagte ich, „Schützling ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Ich habe nur den Eindruck, dass Emmo unbedingt gefördert werden sollte und dass die Eltern da anscheinend ein bisschen überfordert sind.“


    Aber ich befolgte seinen Rat. Und so lernte ich noch am selben Tag Jérôme Vollborn, den Präsidenten des Vereins, kennen. Er lud mich in sein großzügig ausgestattetes Büro ein, bot mir Kaffee und schon nach erstaunlich kurzer Zeit das Du an.



    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Also, Malte, du sprichst da einen ganz wunden Punkt an.“, gab er unumwunden zu. „Die Jugendarbeit liegt bei uns ziemlich im Argen. So ungern ich das sage: es liegt schlicht und einfach am lieben Geld. Gerade kürzlich habe ich versucht, einen kompetenten Jugendtrainer einzustellen, aber wenn du unser Budget sehen könntest, dann wüsstest du, was ich meine.“



    (Quelle: Screenshot FM12)


    Er sah mich mit einem betont leidenden Blick an, der bei mir Zweifel aufkommen ließ, ob er nicht konnte oder nicht wollte. Wie er da in seinem wuchtigen Chefsessel thronte, machte er eher den Eindruck, als wäre es ihm völlig gleichgültig, ob er einem Fußballverein oder einem beliebigen anderen Unternehmen vorstand. Aber immerhin gelang es mir ihn dazu zu bewegen, Emmo einen Mentor zuzuteilen, der sich um seine Integration in den Club kümmern und ihm bei Fragen und Problemen zur Seite stehen sollte. Es handelte sich dabei um Gottfried Ehrenreich, einen Mittelfeldspieler aus der zweiten Mannschaft, der das Amt dann auch sehr gern annahm.



    (Quelle: Screenshot FM12)


    „Ja“, sagte er bei einem ersten kurzen Gespräch, „ich habe schon gehört, dass wir da so ein großes Jugendtalent haben sollen. Bin mal gespannt, ob wir sogar eines Tages zusammen in einer Mannschaft stehen. Auf jeden Fall kann ich ihn beim Donnerstagstraining immer mal zur Seite nehmen und ihm dies und das zeigen und erklären.“


    Gottfried war 23, also selbst nur neun Jahre älter als Emmo. Seine stärksten Positionen (RM, OM, ZM) entsprachen denen von Emmo und wie jener war er der Typ eines Spielmachers. Seit einem Jahr spielte er für die Reserve des VfB und hatte einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015.


    „Das wäre natürlich super.“, erklärte ich. „Vor allem kann er bestimmt auch hin und wieder jemanden gebrauchen, zu dem er mit Schulproblemen und dergleichen kommen kann.“


    „Also, kein Ding – da ist er bei mir immer richtig.“, versicherte Gottfried, und ich hatte das Gefühl, dass er es wirklich ehrlich meinte.



    2. Teil: Ein unverhofftes Interview
    (7. Juli 2011)


    Schon am nächsten Donnerstag erschien Gottfried tatsächlich beim Jugendtraining, sprach mit Emmo und den anderen, zeigte ihnen ein paar Tricks und alle hatten offensichtlich Spaß. Ich hielt mich etwas abseits, wechselte höchstens mal ein paar Worte mit Daniel Celio, der sich hier buchstäblich um alles kümmerte. Übrigens auch um technische Dinge und EDV-Fragen, was mir später noch einmal sehr nützlich werden sollte. Und plötzlich fiel mir am gegenüberliegenden Spielfeldrand ein Typ auf, den ich irgendwo schon mal gesehen hatte.


    „Wer ist eigentlich der da drüben, mit dem Notizblock? Gehört der hier irgendwie dazu?“


    „Ach, das ist so ein Pressefuzzi.“, erklärte Daniel. „Normalerweise verfolgt der alles, was die Erste macht. Dass er heute hier ist, wundert mich allerdings auch.“


    Und da fiel mir auch ein, woher er mir bekannt vorkam. Als ich neulich beim Training der Männer mit Gottfried sprach, stand er genauso lauernd in der Gegend herum wie jetzt da hinten. Presse? Was konnte es für die denn hier Interessantes geben? Aber das sollte ich dann schon recht schnell erfahren. Denn gerade, als ich nach dem Training heimwärts abziehen wollte, sprach mich der Mann von hinten an.


    „Herr Womerde?“


    Ich wandte mich um. Woher kannte der meinen Namen?


    „Kennen wir uns?“


    „Ulrich Leitenberg, Lübecker Express.“ Er reichte mir die rechte Hand entgegen, der Kuli steckte noch zwischen Zeige- und Mittelfinger. Ich griff vorsichtig hin, sodass es nach einem Handschlag aussah, ohne dass eine Verletzungsgefahr bestanden hätte.


    „Worum geht es?“



    „Herr Womerde, wie man hört, wächst in der B-Jugend eine hervorragende Spielergeneration heran. Was dürfen wir in Zukunft von diesen Jungs erwarten? Ist es das beste Team, das der VfB je zu seiner Jugendabteilung zählen konnte?“


    Ich war einfach nur baff. Der Mann wirkte ja nicht unsympathisch, aber diese Direktheit machte mir irgendwie zu schaffen. Ich beschloss, mich zurückhaltend zu geben. Vielleicht würde er dann ja doch eher die Leute interviewen, die zum Verein gehörten und wirklich etwas zu sagen hatten.


    „Naja, die Jungs sind schon alle super. Aber das beste Team… ich weiß nicht. In der Jugend kommt es ja jedes Jahr zu Verschiebungen, etliche aus der Vorsaison spielen jetzt in der A-Jugend, dafür sind Jüngere nachgekommen und einige sind auch ganz neu im Verein.“


    Herr Leitenberg kritzelte irgendwas, ehe er fortfuhr.


    „Besonderes Aufsehen erregt der junge Emmo Winter, der als Jahrhunderttalent gehandelt wird. Was ist da dran? Ist der Junge wirklich so gut? Und passen er und sein Bruder als Bolzplatzkicker überhaupt in eine richtige Mannschaft, auch was den Charakter betrifft?“


    Meine Güte, der hatte sich ja richtig krasse Fragen zurechtgelegt. Über die musste ich selbst erst mal nachdenken. Doch auf die Schnelle antwortete ich ihm:


    „Ja, der Emmo, der kann wirklich was. Sie haben recht, dass sich jetzt im Verein erweisen wird, was er in einem echten Team beisteuern kann. Für Kevin gilt im Prinzip dasselbe. Das hängt dann natürlich auch sehr vom Trainer ab.“ Ich verkniff mir aber eine Bemerkung dazu, dass es dem Verein anscheinend am Geld für einen ordentlichen Jugendtrainer fehlte. Doch auch da hatte er schon gleich den richtigen Riecher.


    „Angesichts der finanziellen Lage drängt sich die Frage auf, ob Jungs wie die Winters, Thered, Zurawsky, Thera, Henn oder auch Lott überhaupt jemals für den VfB auflaufen werden. Bei einem anderen Verein wäre doch für solche Leute eine bessere Infrastruktur vorhanden, von den finanziellen Aussichten ganz zu schweigen.“


    Wahnsinn, dieser Leitenberg kannte ja sogar die Namen der Jungs! Wieso, schoss es mir durch den Kopf, hatte er sich so mit dem B-Jugendteam befasst? Ob Gottfried ihn mobilisiert hatte, oder Daniel? Oder er war einfach nur so einer von diesen irren Journalisten, die sich in ein Thema verbeißen in der Hoffnung, damit mal bei ihrer Zeitung groß rauszukommen.


    „Stimmt schon, das liebe Geld.“, sagte ich sibyllinisch. „Hier beim VfB sprudelt es jedenfalls nicht gerade, und ich persönlich bin sowieso chronisch pleite.“ Dazu versuchte ich ein vielsagendes Grinsen. „Aber in diesem Alter, glaube ich, wollen die Jungs vor allem spielen, und das können sie hier jedenfalls. Ihre Mannschaft spielt in der vierten B-Jugendliga, und da treffen sie auf Gleichaltrige, die genau so wild auf Fußball sind wie sie. Und aufs Gewinnen.“


    Nun, sehr intelligent fand ich die Antwort selbst nicht, aber Herr Leitenberg war's zufrieden. Er machte sich noch ein paar Notizen und verschwand dann in Richtung seines schwarzen Golf, der auf dem Parkplatz des Vereinsgeländes stand. Schwarzer Golf – das passte zu einem wie Ulrich Leitenberg.

    Täusche ich mich, oder ist hier im Forum gerade eher weniger los?


    Was mich sehr gefreut hat: Nach dem „Black Friday“ bekam ich einige PNs, ich solle mit der Emmo-Story doch wenn möglich unbedingt weitermachen. Na, mache ich ja auch!


    Was mir etwas peinlich war: Nach meinem Post vom 11. März konnte man vielleicht glauben, dass ich hier – beleidigt – die Segel streiche. Zugegeben, ich war erst mal echt frustriert. Aber ich habe mich dann schon sehr bald daran gemacht, die Story neu aufzubereiten, und dazu gehörte auch, alles Bisherige in geeigneten Code zu bringen. Dann war ich zwei Wochen jenseits von Zivilisation und Internet im Urlaub, deswegen also hier nicht präsent. Aber: jetzt gibt es mich hier wieder öfter!


    Was mich enttäuscht hat: An meinem Arbeitsplatz, von dem aus ich (keine Sorge – in Privatzeit) in der Regel hier gepostet habe, regiert noch der IE in Version 8. Die ganzen neuen Features des Forums kann ich da deshalb gar nicht nutzen, die Darstellung ist grottig und posten geht auch nur mehr oder weniger blind. Am PC zu Hause sind dagegen Zeit und Gelegenheit zur Forenteilnahme knapp. Blöd.


    Was ich jetzt vorhabe: Ich hoffe, das ist kein Regelverstoß oder so was, ich möchte jetzt die ganze „alte“ Emmo-Story innerhalb des neu geschaffenen Rahmens (Malte erzählt Emmo, wie alles angefangen hat) noch einmal posten. Dann soll es an der Stelle weitergehen, wo mich das Foren-Aus gestoppt hat. Da ich den Emmo-Spielstand aber schon über das fertig Formulierte hinaus weitergespielt hatte, gibt es zwischenzeitlich eine etwas „dünne“ Berichtsphase, ehe es Anfang 2015 wieder richtig losgeht.


    Wozu ich gern eure Meinung hätte: Es ist ja kein Geheimnis, dass ich gern andere Foren-User in meine Story einbinde. Lancelot und Joe „Cule“ Everswald sind ebenso dabei wie aus dem Board-Forum Panthera (welcome back my friend!), Ingo The Red (der das anscheinend selbst nie bemerkt hat) und Jack „wallabie“ Warner. Und jetzt gibt es die Gelegenheit: ab Januar 2015 (Spielzeit) kann jeder, der möchte, ebenfalls mit von der Partie sein, wenn er mich wissen lässt, wie er heißen soll. Auf Wunsch erhält er auch gern seine favorisierte Position, Nationalität und – falls einem so was wichtig ist – bestimmte Eigenschaften. Oder kommt das nicht gut an?


    Ja, zugegeben, das mit der Emmo-Story hat sich irgendwie unvorhergesehen verselbständigt und lässt mich nicht mehr los. Aber gerade deshalb bin ich für jede Kritik und jeden Input dankbar, denn sie soll ja ganz nebenbei auch den Lesern Spaß machen. Und vielleicht gibt sie sogar ein bisschen Anregung für andere Ideen, die von mir aus so verrückt sein können, wie sie wollen.


    So, jetzt habe ich mich hier ausgespammt.

    Huuh - das ist so schön gruselig, wenn man die alten Screenshots sieht! Der BMP war nie mein Ding (allerdings finde ich vielleicht sogar noch ein paar damals heruntergeladene Torszenen von Usern, falls dich das interessiert). Deine "Story" wird dem alten Proggi vollauf gerecht, man kann sie schön runterlesen, und ganz erfolgreich bist du ja auch. Nur wäre vielleicht der jeweilige Tabellenplatz nach jedem Spieltag noch aufschlussreich.


    (Nach meinem zwischenzeitlichen Abtauchen in eine Welt ohne Internet schreibe ich das hier übrigens in dem veralteten Browser an meinem Arbeitsplatz, in dem das neue Foren-Layout einfach nur grottig rüberkommt. Ich hoffe, es ist trotzdem brauchbar.)

    Black Friday hin oder her – der eine oder andere hier wird es sich schon gedacht haben: Emmo und Malte verschwinden nicht einfach so. Und richtig: jetzt sind sie wieder da, und das sogar in „voller Pracht“. Der Titel ist auch wieder der alte, trotz der vielfach zu Recht bemängelten „Emmo-Schwäche“. Aber weil die Zeit nicht nur in der Realität, sondern auch in der FM-Welt inzwischen vorangeschritten ist, erhält die Story in diesem ersten Post eine andere Blickrichtung. (Wer das danach Folgende schon aus dem Board oder aus der Zeit vor dem Black Friday kennt, kann einen großen Sprung machen.)


    Sprungmarken:
    Abschnitt 1: Der Weg zum ersten Vertrag
    Abschnitt 2: Emmo startet durch
    (Fortsetzung nach dem Gate-Crash)
    Abschnitt 3: Emmo und Malte rocken Lübeck
    Abschnitt 4: Aus Jungs werden Männer
    Abschnitt 5: Emmo will mehr
    Abschnitt 6: Der VfB Lübeck in der Bundesliga
    Abschnitt 7: Neue Ordnung, neue Zeitrechnung
    Abschnitt 8: Auf dem Weg (möglichst) nach ganz oben

    Abschnitt 9: Projekt Titelverteidigung



    Pro-Prolog
    (1. Juli 2015)


    „Es ist einfach unglaublich!“, rief Emmo und drehte sich mit ausgebreiteten Armen unablässig im Kreis. „Einfach unglaublich!“


    Ich war mir nicht sicher, was er damit meinte: die Wohnung, in der wir uns hier befanden und die jetzt seine war, die Wahnsinns-Saison, die wir gerade mit dem VfB Lübeck hinter uns hatten, das ganze Geld, das zurzeit nur so herumzuflattern schien, oder vielleicht all das zusammen. Auf jeden Fall war er eindeutig glücklich, zufrieden und stolz auf das, was er erreicht hatte. Und das zu Recht.


    „Du hast es dir wirklich verdient.“, sagte ich und setzte mich mit der Tasse Kaffee, die ich mir gerade in der Küche eingegossen hatte, auf einen der Kartons.


    „Nein, halt – nicht darauf!“, wollte Emmo mich bremsen, aber es war schon zu spät. Unter mir gab es ein leichtes Knacksen, und ich schoss sofort wieder hoch. „Na, macht nichts!“, lachte Emmo dann. „Das war nur die Schreibtischlampe von meinem Alten. Und ich fürchte, er wird sie mir wieder reparieren wollen.“


    Wir lachten beide. So zufrieden wie heute hatte ich Emmo lange nicht erlebt. Oder vielleicht noch nie. Gestern hatte er den ganzen Tag zusammen mit seinen Freunden Möbel und Kisten geschleppt, und seit heute war er stolzer Mieter dieser Wohnung in der Lübecker Innenstadt. Er hatte völlig recht, es war kaum zu glauben, wie sich sein Leben in den letzten vier Jahren verändert hatte.



    „Komm, wir setzen uns in die Küche.“, schlug er vor. „Da gibt es wenigstens schon mal zwei freie Stühle.“


    „Wo hast du eigentlich heute Nacht geschlafen?“


    „Och, auf der Matratze, die jetzt im kleinen Zimmer an der Wand lehnt. Ich musste ja heute früh gleich erst mal den PC und den Router klarmachen.“


    „Ach, Mensch, hätte ich fast vergessen: ich hab' ein bisschen Frühstück mitgebracht.“


    Dann saßen wir in Emmos Küche und mampften Croissants, Brownies und Ananas, dazu gab es schon etwas abgekühlten Kaffee und ungekühlten Orangensaft.


    „Ein etwas eigenwilliges Frühstück!“, lachte er, langte aber doch von allem zu.


    „Du kannst sagen, was du willst, ich finde es super gemütlich bei dir.“


    Er nickte, während er kaute. In den nächsten Tagen würde er hier noch viel zu tun haben, aber natürlich halfen ihm seine Freunde auch dabei, die Wohnung einzurichten. Eigentlich hatte ich ihm zur Feier des Einzugs eine Flasche Champagner mitbringen wollen, aber die lag jetzt zerbrochen unten vor dem Hauseingang, weil sie mir bei dem Versuch, Emmos Klingelknopf ohne Verlust der Brötchentüte zu erreichen, aus der Hand geglitten war.



    „Sag mal, Malte, was ich dich schon länger mal fragen wollte: Wie bist du eigentlich zum VfB gekommen?“


    „Kannst du dich gar nicht daran erinnern?“


    „Nee, nur ganz dunkel. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich ziemlich wenig über die Geschichte unseres Vereins weiß.“


    „Na“, sagte ich, „das müssen wir aber ändern. Willst du noch Kaffee?“


    „Danke, lieber von dem O-Saft.“


    Und während ich ihm eingoss, begann ich ihm schon in gedrängter Kürze das Wichtigste über den Verein für Bewegungsspiele Lübeck von 1919 e.V. zu erzählen.



    Vor hundert Jahren wurde Fußball vor allem in unorganisierten Straßenclubs gespielt. Einer dieser Straßenclubs in Lübeck nannte sich Hansa, und dessen Spieler gründeten am 1. April 1919 den BSV Vorwärts, der aber 1933 als Arbeitersportverein von den Nazis verboten wurde. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, im Sommer 1945, gründeten Sportler des von den britischen Besatzern aufgelösten Polizeisportvereins der Stadt und des ehemaligen BSV Vorwärts den VfB Lübeck als Rechtsnachfolger des früheren Straßenfußballclubs.


    Bis zur Einführung der Bundesliga pendelte die Fußballmannschaft des VfB zwischen Oberliga und Amateurliga der britischen Besatzungszone, ehe sie sich 1963 für die Regionalliga Nord – die zweite Klasse unter der Bundesliga – qualifizieren konnte. Elf Jahre lang spielten die Lübecker zweitklassig und erreichten 1969 einmal die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga, wo sie aber von fünf Teams Letzter wurden. 1974 verpassten sie die Qualifizierung sowohl für die neue 2. Bundesliga als auch für die Amateuroberliga und wurden mit einem Schlag viertklassig. 1995 und 2002 gelang dann jeweils für zwei Jahre der Aufstieg in die Zweite Liga, aber ab 2008 sorgten finanzielle Schwierigkeiten dafür, dass mehr als die Viertklassigkeit nicht drin war und 2013 sogar ein Zwangsabstieg in die Schleswig-Holstein-Liga erfolgt wäre – hätte nicht das Trainergespann um Malte Womerde die Geschichte neu geschrieben.



    „Boh, dann sind wir ja jetzt so gut wie seit über zehn Jahren nicht mehr!“, staunte Emmo.


    „Das stimmt. Und vielleicht ist unsere Erfolgsstory ja noch gar nicht an ihrem Gipfel angekommen!“


    „Und wie sah es im Pokal immer so aus?“


    „Tja, da haben wir es 2004 immerhin einmal bis ins Halbfinale geschafft, ehe wir bei Werder Bremen unglücklich mit 2:3 ausgeschieden sind. VfB-Trainer war damals übrigens Dieter Hecking. Aber den Landespokal Schleswig-Holstein konnten wir seit 1956 insgesamt elfmal nach Lübeck holen.“


    „Dieter Hecking? Krass! Gab es denn sonst noch bekannte Trainer hier?“


    „Einer hatte den schönen Namen Heinz Spundflasche; der hat den VfB 1963 in die bundesweite Zweitklassigkeit geführt. Später gab es bekannte Namen wie Peter Nogly, Heinz Höher, Karl-Heinz Körbel und Uwe Erkenbrecher, um nur einige zu nennen.“


    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/140406/c2yo5y56.jpg]
    (Quelle: kicker.de – Karl-Heinz „Charly“ Körbel, 6-facher Nationalspieler)


    Aber ich erzählte Emmo natürlich auch noch von den größten Rivalen des VfB. Da war zunächst der 1. FC Phönix Lübeck, der bis in die dreißiger Jahre unbestritten die Nummer eins in der Stadt war. Nach dem Krieg gab es häufig heiße Lokalderbys, bis hin zu dem legendären 7:5 im Aufstiegskampf 1988. Heute ist Phönix ein unterklassiger Verein und spielt in der Kreisliga Lübeck.



    Traditionell heiß umkämpft war auch immer das Schleswig-Holstein-Derby zwischen dem VfB und Holstein Kiel. Da hatten – vor allem im Pokal – meistens die Kieler die Nase vorn. Dennoch waren die Lübecker zuletzt überwiegend die Nummer eins im nördlichsten Bundesland.


    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/140406/ip4qfft3.jpg]
    (Quelle: de.wikipedia.org – Übersicht über die bestplatzierte Mannschaft in Schleswig-Holstein)


    „Ansonsten gibt es in jüngerer Zeit noch eine leidenschaftliche Rivalität mit dem FC St. Pauli.“, erklärte ich weiter.


    „Na, dann können wir uns ja diese Saison endlich mal wieder auf Derbys mit heißen Fanreaktionen gefasst machen!“, konstatierte Emmo. „Pauli spielt ja jetzt mit uns in einer Liga.“


    „Stimmt. Und nicht mehr nur Zweite gegen Zweite, wie wir es jetzt jahrelang zur Genüge hatten.“


    „Sag mal, und du? Wie bist du damals hier zum Club gekommen? Ich weiß nur noch, dass du irgendwann bei meinen Eltern auftauchtest.“


    Ich nickte. „Willst du die kurze oder die lange Fassung hören?“


    „Die lange!“, sagte er ohne zu zögern.


    „Okay. Dann sollten wir aber vielleicht doch mal die beiden großen Sessel drüber freiräumen und es uns gemütlich machen.“ Und dann fing ich an: „Das war irgendwann im Juni 2011, also vor ziemlich genau vier Jahren. Du musst damals, warte mal – ja, du warst gerade vierzehneinhalb Jahre alt…“

    8) Auftritt beim Titelverteidiger. Ein Blick in die Parallelwelten sagt mir, dass da bisher jeder zu Null verloren hat. Insofern bin ich schon stolz, als Rafael kurz vor der Pause den 1:1-Ausgleich erzielt (wenngleich es klar abseits war). Leider trifft nach gut einer Stunde Götze – der nach einer bösen Tätlichkeit eigentlich schon hätte vom Platz fliegen müssen – mit einem Elfer zum 1:2. Jentzsch ist Spieler des Spiels.


    Das folgende Freundschaftsspiel gegen SV Lutzerath macht Spaß, vor allem den Reservisten. Beim 7:0 trifft Verteidiger Sankoh dreimal. Indessen schießt Kapllani mal wieder ein Tor für Albanien, diesmal in Zypern. In Mainz hingegen regnet es. Das Spiel wird um drei Tage verschoben.


    9) Die Mainzer sind – lange vor Beginn der Narrenzeit – schon Tabellenletzter. Wir wollen es nicht sein, die das ändern. Zweimal gleichen wir eine Mainzer Führung aus, das 2:2 gelingt Baier aber erst, nachdem die Gastgeber bereits wegen Gelb-Rot für Stieber dezimiert sind.


    10) Bremen liegt auf Platz 4, und bis zur Pause machen wir ihnen das Leben schwer. Danach treffen aber Wesley und Rosenberg und wir registrieren die dritte Niederlage in fünf sieglosen Heimspielen: 0:2. Wir liegen wieder auf dem Relegationsplatz, punktgleich mit Platz 17.


    Dann empfangen wir im DFB-Pokal den VfB Stuttgart. Ich erfreue mich an unserer schier unüberwindlichen Abwehr, aber die ebenso unüberwindliche Sturmschwäche bringt uns leider wieder in die Verlängerung. Nach dem 0:1 durch Progrebnyak in der 106. Minute darf auch der wieder genesene Oehrl für ein paar Minuten auf den Platz. Danach sind wir aus dem nationalen Pokal ausgeschieden, das Vorstandsvertrauen sinkt auf 10 und 14.


    11) Nach einigen halbherzigen Experimenten kehre ich im Spiel beim 1. FC Köln zum 4-1-3-2 mit Kontertaktik zurück. Es wird ein ordentliches Spiel der gesamten Mannschaft, allerdings ohne irgendwelche nennenswerten Torchancen. Aber wie es scheint, genießen wir bei den Schiedsrichtern so etwas wie Artenschutz: In der 69. Minute fliegt der Kölner Lanig mit Gelb-Rot vom Platz. Da das alleine uns noch kein Tor bringt, schicke ich in der 81. Oehrl für Mölders aufs Feld. 90. Minute: Schuss Oehrl, Tor, Abpfiff. Wir holen unseren zweiten Saisonsieg, wieder 1:0, wieder auswärts, wieder bei einem „1. FC K“ – wie viele gibt es davon in dieser Liga noch?


    12) Was wir jetzt nicht gebrauchen können, ist ein Gegner wie der FC Bayern, der uns in den ersten Minuten des Spiels fertig macht. Aber leider besucht uns der Vizemeister, der zurzeit Dritter ist. Unser Hauptsponsor setzt eine Siegprämie aus – naja, das sind halt so Spaßvögel. Nach 14 Minuten haben Gomez, nochmal Gomez und Gustavo uns gezeigt, dass das Spiel schon angefangen hatte. Als wir das gemerkt haben, trifft auch Mölders mal, um zu zeigen, dass es uns gibt. Ganz, ganz schwaches Spiel. Auch als Hosogai in der 70. Minute sein erstes Saisontor schießt, lässt das in keiner Weise vermuten, dass wir hier einen Punkt holen könnten. So ist es dann auch; Endstand: 2:3. Immerhin haben wir zum dritten Mal zwei Tore in einem Spiel erzielt.


    Ich hoffe weiter auf Oehrl. Im Testspiel gegen RW Reichenau spielt er erstmals durch. Das 4:1 ist am Ende nicht wirklich toll, aber der Vorstand fühlt sich – vielleicht auch wegen des letztlich schmeichelhaften Bayern-Spiels – bemüßigt, sein Vertrauen in mich jetzt auf die Marke 13 heraufzusetzen.


    13) Taktisch bleibe ich jetzt bei der Köln-Variante, auch in Stuttgart. Die haben wir ja gerade schon mal 90 Minuten auf torlos stellen können, und das gelingt uns jetzt wieder. Beim 0:0 haben wir eine super Abwehr und einen schwachen Sturm; nichts Neues also. Immerhin: Jentzsch ist wieder Spieler des Spiels, Verhaegh und Langkamp kommen in die Elf des Tages. Auswärts haben wir jetzt neun unserer elf Punkt geholt.


    14) Unsere Gäste in der sgl Arena lagen zuletzt, wie ich nachlese, auf den Plätzen 3, 4, 3 und 1, bevor sie zu uns kamen. Da freut man sich doch vergleichsweise auf einen VfL Wolfsburg, der gerade mal Elfter ist. Mit einer geschlossenen und soliden Mannschaftsleistung gelingt es uns, den Ball über 90 Minuten von beiden Toren fernzuhalten. Das neuerliche 0:0 bringt uns auf Platz 14, einen Punkt vor dem Abgrund.

    Konstant ist aber tatsächlich unsere Heimschwäche bzw. Auswärtsstärke.


    Seltsam, dass dir das auch so geht. Da fände ich am Ende der Challenge ja mal eine Detailanalyse interessant. Eigentlich müssten wir mit diesem Team auswärts nur abgewatscht werden.
    Ansonsten kann man dich ja nur beglückwünschen. Ist ein super Halbzeitstand, und die Erfüllung des Challenge-Ziels sollte dir auch ziemlich sicher sein.

    Das klingt ja alles sehr plausibel, aber so ganz verstanden habe ich noch nicht, wieso es erst so gar nicht geklappt hat und dann so super. Ein paar von den Dingen, auf die du da Wert legst, macht sicher der eine oder andere anders und hat trotzdem Erfolg. Großen Wert einer Eingespieltheit kann ich z.B. beim FM12 nicht feststellen, und Taktikwechsel sind (wie in der Realtität) oft das einzig richtige Mittel.


    Aber was red' ich, der Erfolg gibt dir ja recht! Mach einfach weiter so!

    Jetzt bin ich mit deiner Story endlich auch so weit durch, und dann das! Ja, was kann man da raten? Für mich ist das genau der Grund, weshalb ich am FootMan immer wieder mal verzweifelt bin. Beim EA-FM würde ich sagen, es liegt an der Fitness, wenn man vermehrt gegen Spielende einbricht. Da die sich nicht kurzfristig steigern lässt, würde ich in der Abwehr einfach mal andere Spieler bringen und nach vorne mehr auf Schnelligkeit/Beschleunigung/Kampfkraft achten als auf technische Fähigkeiten. Pressing, Konter usw. sind auch Sachen, die man dann einfach mal bleiben lassen sollte, wenn es an der Fähigkeit fehlt. Aber das Dumme beim FootMan war für mich immer, dass man unter der Saison ja wohl besser nicht viel am eingespielten System ändert.


    Beim Spiel gegen Elche fällt mir auf, dass es vielleicht nicht so günstig war, im Mittelfeld zu wechseln. Insbesondere deinen besten Mann (Lejeune, 8,4) rauszunehmen, kann die Wende verschuldet haben. Ich tausche zwar auch am liebsten in jedem Spiel drei Mann aus, aber manchmal macht es auch Sinn, wenn es läuft, nichts zu ändern.


    So, das war jetzt der komprimierte Klugsch*** eines Ahnungslosen. :alien:

    An deiner Story gefällt mir eigentlich fast alles: origineller und sympathischer Verein, interessante Herausforderungen, dazu die Spielbeschreibungen: locker geschrieben und dennoch spannend. Das liest sich gut. Der FM 12 ist sowieso zurzeit mein Favorit. Jetzt bleibt dir nur noch zu wünschen, dass du dich in der ersten Saison nach dem Aufstieg von den Abstiegsplätzen fernhalten kannst.

    Die Hauptversammlung läuft leidlich. Nur als einer, der sich einen Fan nennt, anfängt auf meinem Sturm rumzuhacken, nehme ich den Mannschaftsteil ein wenig in Schutz, was nicht gut ankommt. Das Vorstandsvertrauen (sportlich) steigt auf 17 und ich sehe dem Saisonstart zuversichtlich entgegen. Wir haben auch die fünftbeste Vorbereitung der Liga gespielt, wobei Marcel de Jong besonders hervorstach. Ehe es gegen die Breisgauer geht, stocke ich noch das Personal auf (Psychologe, Fanbeauftragter, Mannschaftsarzt, Marketingmanager, Masseur, Fitnesstrainer) und erfahre, dass Hosogais Trikots die meistgekauften sind.
    1) Dann beginnen wir munter unser erstes Saisonspiel, Rafael trifft auch gleich mal in der 7. Minute, aber okay, das war Abseits. Kurz nach dem Wechsel fangen wir uns ein Tor durch Dembélé, spielen dann offensiver, aber es hilft nichts: 0:1 – der Auftakt ist verpatzt. Wir sind 13., das Vorstandsvertrauen sinkt wieder (15).
    2) Beim ersten Auswärtsspiel in Kaiserslautern laufe ich dennoch mit gleicher Taktik auf (4-1-3-2). Und siehe da: Wieder ist es Nando Rafael, der – nach schöner Einzelleistung in der 23. Minute - für uns trifft, und diesmal zählt es sogar. Wir bringen die Führung über die Runden, gewinnen 1:0 und erreichen mit Platz 10 unsere (bis auf weiteres) beste Tabellenposition. De Roeck ist Spieler des Spiels.
    3) Weil ich mal irgendwann den Eindruck gewonnen habe, dass es zu Erfolg verhilft, spendiere ich unserem Hauptsponsor für das nächste Spiel 500 Freikarten. Der bedankt sich, Salihović bedankt sich auf seine Art, indem er uns in der 70. Minute einen einschenkt. Das Spiel endet mit demselben Ergebnis wie die beiden anderen, 0:1 jeweils für das Gästeteam, aber Möhrle wird Spieler des Spiels. Wir fallen auf Platz 12 zurück und der Sponsor zeigt sich enttäuscht.
    4) Enttäuschung ist auch das Stichwort für die nächste Partie. Zwar treffen wir auch in Nürnberg einmal, ansonsten ist das Ergebnis aber eins, das wir durchaus noch nicht hatten. Pekhart heißt der Mann, der uns mit seinen drei Toren der Lächerlichkeit preisgibt, nachdem Hegeler die Gastgeber schon in Führung gebracht hatte. 1:4 – das Vorstandsvertrauen sinkt auf 13, wir sinken auf Platz 16 und ich finde, es sollte sich etwas ändern.
    Wenigstens eine gute Pressemeldung gibt es diese Woche: Kapllani schießt beim 2:0 in Ungarn ein Tor für Albanien und verdient sich die Note 2,5. Indessen testen wir gegen den FC Memmingen (Stärke: 567), was wir können, und ich darf erfahren, dass das wohl nicht sehr viel ist. Ein 2:1 springt gerade mal so eben heraus.
    5) Deshalb stelle ich für das Spiel gegen den aktuellen verlustpunktfreien Tabellenführer Leverkusen ein wenig um. Statt Doppelspitze heißt es jetzt Doppelsechs, dafür OM statt ZM, sozusagen also ein 4-2-2-1-1. Kontern wird ebenfalls gestrichen, das können wir sowieso nicht. Der „Erfolg“ stellt sich umgehend ein: Kießling trifft schon gleich mal in der 2. Minute. Aber zur allgemeinen Überraschung gehört die zweite Halbzeit dann uns. Mölders erzielt kurz nach dem Wechsel den Ausgleich, nur einmal passt die Abwehr nicht auf, und da hat Schürrle den Ball auch schon reingemacht. Doch wie sagte schon mal einer, der nicht Tipp-Kick gemeint hat: Ball rund, Spiel 90 Minuten! In der 89. ist es Sinkala, der den Endstand von 2:2 herstellt. Wir haben unseren ersten Heim-Punkt und Platz 14!
    6) Auswärts kehre ich dann doch wieder zum alten System zurück und gebe die Parole Kontern aus. Das ist ja auch nur eine Art Defensivspiel, und wenn man trotzdem nicht kontert, kann man ja immerhin noch 0:0 spielen. Genau das machen wir in Berlin bei der Hertha, wo wir Glück haben, dass Ebert in einem schwachen Spiel Sekunden vor Schluss eine Riesenchance vergibt. Keeper Jentzsch verdient sich das Prädikat Spieler des Spiels. Er und Verhaegh sind die ersten beiden Spieler, die in der Elf des Tages landen.
    7) Was gegen Leverkusen geklappt hat, könnte ja auch für Hannover 96 geeignet sein, denke ich mir und stelle wieder eine Doppelsechs auf. Ohne Konter. Und es zeigt sich, dass man ohne Konter es ebenso gut wie mit Kontern schaffen kann, kein Tor zu erzielen. Hannover schafft das Gleiche: noch ein 0:0. Wir liegen die dritte Woche in Folge auf Platz 14, einen Punkt vor dem Relegationsplatz. Verhaegh ist Spieler des Spiels und erneut in der Elf des Tages.

    Gerade habe ich bei Lancelot gepostet, dass ich mir eigentlich nur um mich Sorgen mache (nachdem Dr.Holly nach schlechtem Start plötzlich aufdrehte). Aber bei dir scheint es ja jetzt auch eng zu werden. Der Rückrundenstart (Freiburg, Lautern, Hoffenheim) wird zum Wahrsager - wie wahrscheinlich noch für den einen oder anderen von uns.


    Toi toi toi!

    Zitat

    Darf ich gehen silka? Mir ist danach.


    Hihi! Ich fänd's okay und würde dir ein paar Extrapunkte gönnen für die klügste Managerentscheidung.


    Glückwunsch zum ersten Pokalerfolg in der zweiten Runde! Und dann hast du ja bisher Glück, dass deine drei Letzten so wenig vom Punkteholen halten. Mein Tipp: das Gesamtziel erreichst du! (Da habe ich eigentlich nur bei mir Zweifel.)

    Glückwunsch zum bisher höchsten Sieg der Challenge (3:0)! Und überhaupt - das läuft ja super. Sieht man mal von dem Freiburg-Spiel ab, bist du glatt auf dem Weg zu einem Euro-League-Platz! :thumbup:

    So, jetzt von einem anderen PC.


    Wenn ich auf "Vorschau" klicke, ist alles okay.


    Wenn ich "absende" und dann noch mal bearbeite...


    edit: ...ist jetzt auch alles okay. Verstehe ich nicht. An meinem Job-PC schieben sich dann immer bis zu drei Leerzeilen zwischen jeden Absatz.

    Normaltext

    Kommentartext klein


    Storytext


    (Quelle: Screenshot FM12)

    Überschrift


    Sprache1

    Sprache2


    Sprache3

    kursiv: kursiv



    Doch, da ist es wieder. Scheint von der Formatierung abhängig zu sein. Ich teste das gelegentlich hier mal weiter.


    Normaltext


    Kommentartext klein


    Storytext



    (Quelle: Screenshot FM12)


    Überschrift


    Sprache1


    Sprache2


    Sprache3


    kursiv: kursiv



    Was ich nicht verstehe: Beim Editieren fügen sich immer von selbst zusätzliche Leerzeilen ein. Kann mir das einer erklären?

    Also, Faenwulf, wie es aussieht, bist du hier das Maß der Dinge. Unglaublich, was du aus dem Team rausholst! 1:1 gegen die Bayern, da möchte ich mal sehen, ob das hier noch einer toppt. (Nebenbei: der Ergebnisscreen ist der vom Oktober, nicht vom November).

    Unglaublich, was du dir da für 'ne Mühe gemacht hast! Und ich finde es sowieso interessant, wenn hier immer mal Vergleiche zwischen den FMs zustandekommen (im EA-Forum gibt es das natürlich nicht). Also: wenn es dich nicht zu sehr von der eigentlichen Challenge abbringt, freue ich mich, wenn du das fortführst. Wäre auch bereit, dafür 100 Punkte extra zu gewähren :thumbup: .

    Wow, hier geht's ja jetzt schon mächtig ins Detail. Da komme ich vielleicht etwas trampelig daher, wenn ich auch mal sagen wollte, wie geil ich die Challenge-Idee finde! Bin ja nun erst seit ein paar Tagen hier dabei, und wie es der Zufall wollte, ging es gerade los mit der Augsburg-Challenge. Solltet ihr euch glatt patentieren lassen. Nein, im Ernst, ich kann mir gut vorstellen, dass das woanders übernommen wird und den Managerstorys Konkurrenz machen könnte. Ist halt ganz was Neues, dass man einen FM zockt und die anderen wissen ganz genau, wie es einem gerade geht mit den Schwächen des Teams und den eingeschränkten Möglichkeiten.


    :bravo2:


    Nun habe ich nicht so richtig viel Zeit und bin daher ein bisschen hinterher, was natürlich durchaus seine reizvollen Seiten hat. Aber ich habe schon den Eindruck, dass ich im Vergleich eher der laienhafte FM-Zocker bin (habe ich da wirklich gerade "alienhafte" statt "laienhafte" geschrieben? :ui: ). Meistens bin ich zu faul, mich ums Training zu kümmern, und ändere auch während des Spiels an Taktik etc. nur selten etwas. Aber vielleicht wird es ja gerade interessant sein zu sehen, ob mich das entscheidend ins Hintertreffen bringt. Ich denke, am Wochenende beginne ich dann mal mit den Ligaspielen, und dann sehen wir ja...


    Auf jeden Fall macht es großen Spaß hier bei euch, und demnächst komme ich dann auch mit meiner Story hier an.

    So, nun habe ich auch mal einen Versuch gestartet. Aber vorab: Fitness und Form sind ja grottig! Da spar ich mir glatt einen Laktattest – ich weiß auch so, dass meine Spieler den Urlaub allzu sehr genossen haben.


    Erst einmal begrüße ich die Neuzugänge (Langkamp, Mölders, Davids, Bah, Thiede, Mayer, Gogia). Das kommt gut an. Dann schicke ich sämtliche vier Mitarbeiter auf Lehrgang; immerhin der Co-Trainer verbessert sich um ein Level. Ihm vertraue ich das Training an; besser als er kann ich es auch nicht.


    Das Spielsystem, das ich vorfinde, verändere ich nur geringfügig, indem ich den OM zurückziehe. das ergibt ein 4-1-3-2. ZM können Baier, Davids und Brinkmann spielen. Übrigens eine erstaunlich homogene Truppe, die ich da habe, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Da kann fast jeder mal seine Chance erhalten.


    Wir fahren auf ein zweiwöchiges Trainingslager nach Mallorca. Die Schwerpunkte lege ich auf Fitness und Teamwork. Die Form mehrerer Spieler verbessert sich sichtbar.


    Zwei Friendlies bestreiten wir auf Malle, jeweils gegen Teams, die uns stärkemäßig überlegen sind. Gegen Espanyol Barcelona halten wir eine Stunde lang gut mit, dann kommt der konditionsbedingte Einbruch. Vier Tore schenken uns die Katalanen ein, und am Ende schleichen wir total fertig vom Platz.


    Gegen Athletic Bilbao, die nominal sogar stärker sind, sieht es eine Woche später schon besser aus. Als sie nach der Pause das 1:0 schießen, glaube ich schon beinahe an eine ähnliche Talfahrt wie im ersten Spiel, aber Stephan Hain gleich aus, und am Ende haben wir uns das Unentschieden durchaus verdient.


    Wieder zu Hause, treffen wir auf Wacker Innsbruck, den Ö-Bundesligisten, den wir schlagen können sollten. Und richtig – am Ende heißt es 3:1 für uns. Ich bin ganz zufrieden.


    Dann will ich meinen Männern, bevor es ernst wird, Gelegenheit geben sich noch einmal so richtig auszutoben. Tore am Fließband zu schießen und sich gut zu fühlen. Als Sparringspartner lade ich uns bei dem schwächsten Gegner ein, den ich auftreiben kann. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich vom SV Bufleben noch nie etwas gehört habe. Hinterher habe ich mich dann aber doch mal informiert, denn vielleicht hört man von denen ja nochmal was: Bufleben ist eine Gemeinde in Thüringen, Landkreis Gotha, mit 1.051 Einwohnern, davon standen über 1 Prozent gegen uns auf dem Platz. Sie verhinderten nach Kräften, dass es zu dem geplanten Schützenfest kam. Wäre Michael Thurk nicht gewesen, hätte ich mich hier in Augsburg gleich wieder abmelden können – er erzielte das 1:0.


    Und dann fahren wir nach Chemnitz. Gar nicht mal so weit von Thüringen, und ich ahne schon, dass man im südlichen Beitrittsgebiet durchaus Fußball spielen kann. Ich bleibe dennoch bei meiner Taktik und hoffe darauf, dass wir die drei großen F inzwischen so weit haben, wie wir sie brauchen: Frische, Fitness, Form. Allerdings zeigt sich rasch, dass der Schiri eine ziemliche Pfeife ist. Unser Strafstoß zum 1:0 resultiert aus einer klaren Schwalbe von Nando Rafael, der Ausgleich kurz vor der Pause war ein klares Abseits. Aber am 2:1 der Himmelblauen gibt es dann nichts auszusetzen, und plötzlich bin ich hellwach. Entsetzt stelle ich fest, dass wir viel zu defensiv spielen. Ich pfeife jetzt natürlich auf Konter, lasse ganz vorne Pressing spielen und fordere Einsatz auf maximalem Niveau. Schon sehe ich meine Augsburg-Ambitionen auf Null rutschen, als Nando Rafael in der 88. Minute doch noch der Ausgleich gelingt. Was dann folgt, ist übervorsichtiges Ballgeschiebe; beide wollen das Elfmeterschießen. Und sie bekommen es. Kurz vor Schluss bringe ich noch Dawda Bah für Lorenzo Davids, weil er der bessere Schütze vom Punkt ist. Und als es so weit ist, erweisen sich die Schützen durchweg als außerordentlich treffsicher. Den zweiten Schuss der Chemnitzer kann Simon Jentzsch parieren, aber unser Jubel ist noch sehr verhalten. 6:6 steht es, als unser letzter Strafstoß fällig ist. Es ist an Dawda Bah, ihn zu treten, und was soll ich sagen: er verwandelt ihn ganz sicher!


    Sieben Bundesligisten haben sich heute aus dem Pokal verabschiedet: Hoffenheim, Schalke, Freiburg, Hannover, Wolfsburg, Hamburg und Gladbach. Wir sind zum Glück nicht dabei. Alles in allem können wir einigermaßen selbstbewusst auf den Saisonstart nächste Woche blicken. Ich habe fast jedem Spieler mal die Chance gegeben, sich zu beweisen. Überzeugt haben mich insbesondere Marcel de Jong, Daniel Baier auf der ZM-Position und – eher überraschend – Lorenzo Davids, der LM ebenso gut wie ZM spielen kann. Simon Jentzsch im Tor ist hingegen bislang eher ein Unsicherheitsfaktor, aber auch wenn ich Mohamed Amsif dreimal kurz eingesetzt habe, ist er keine Alternative. Im Sturm werde ich vermutlich viel rotieren, denn da haben wir fünf etwa gleichstarke Leute, die sich ruhig ein bisschen Konkurrenz machen sollen.



    Hier noch die Übersicht über die Ergebnisse vor dem ersten Ligaspiel (mit einem kleinen, freundlichen Druckfehler):




    In der nächsten Runde des DFB-Pokals empfangen wir übrigens den VfB Stuttgart. Schade, bei so vielen ausgeschiedenen Erstligisten hätte es gern auch eine Nummer kleiner sein dürfen.