Luxemburger Löwen unterwegs in deutschen Landen
Mein Name ist Paolo Rafáel Vázquez Ruíz. Vor 38 Jahren wurde ich in Spanien geboren, lebte eine lange Zeit in Deutschland und konnte im beschaulichen Luxemburg bereits in relativ jungen Jahren eine sehr erfolgreiche Firma aus dem Grund stampfen. Der Fußball war nebenbei immer in meinem Leben zugegen und so lag es auf der Hand, dass ich früher oder später einen Fuß dort reinsetzen würde. Erst als Sponsor eines luxemburgischen Klubs, bei dem ich mich nach zwei, drei Jahren in den Vorstand arbeitete, während ich gleichzeitig meine Trainer-Lizenzen einfuhr und dann als Gründer und Besitzer eines neuen Vereines.
Während die Bauarbeiten auf dem Gelände, welches ich für diesen neuen Klub erwarb, voranschritten, kletterte mein Verein die unteren Ligen im luxemburgischen Ligasystem herauf. Von Anfang an schien mein Klub den Herren des Verbandes ein Dorn im Auge zu sein, denn nach und nach häuften sich merkwürdige Ereignisse und Probleme. Sei es im Lizensierungsverfahren beim nächsten Aufstieg oder das auf einmal das Gelände, welches noch nicht mal fertiggestellt war, bereits gegen Auflagen verstieße. Als mein Team dann kurz vorm fünften Aufstieg, dem Aufstieg in die zweite Liga Luxemburgs, stand, machten die hohen Herren des Landesverbandes keinen Hehl mehr daraus, dass sie alles in ihrer Macht stehende taten, um diesen zu verhindern. Das bewegte mich dazu meine durchaus guten Beziehungen zum DFB zu nutzen und zu vertiefen. Wenn der Luxemburger Fußballverband nicht will, dann geht es eben ins große Deutschland.
Eigentlich nur als Schuss ins Schwarze gedacht, sah sich mein Team zur Saison 2010/2011 auf der sechsten Ebene des deutschen Liga-Systems wieder. Dank der mit dem DFB und dem SWFV vereinbarten Sonderlizenz und dem gerade fertiggestellten Stadion außerhalb der Luxemburger Stadtgrenze durften wir nicht nur in der Verbandsliga ran, wir durften sogar im eigenen Stadion spielen, auch wenn dieses nicht auf deutschem Grund steht. Der Luxemburger Fußballverband wollte dies zwar auch mit aller Macht verhindern, aber selbst die hohen Herren dort haben schnell kapiert, dass es da womöglich Probleme mit der UEFA geben würde oder vielleicht auch das die Aussichten auf einen Erfolg gering wären.
Und so kommt es das mein Klub, der FC Luxemburg 2005, nach einem erfolgreichen Jahr in der Verbandsliga, verbunden mit einem sportlichen Aufstieg, die Saison 2011/2012 in der Oberliga Südwest verbringen wird.
Saison 2011/2012
Finanzen
Dank meiner eigenen Firma, die nebenbei auch noch läuft, steht die Kasse nach dem kompletten Bau des Vereinsgeländes inklusive des Stadion, bei aktuell ca. 35 Millionen Euro. Das hört sich im ersten Moment nach einer Menge an, gerade in der Oberliga, aber die laufenden Kosten sorgen dafür, dass der Verein mindestens über die nächsten 3-4 Jahre 2-3 Millionen Verlust pro Saison machen wird. Die Fanbasis ist durchaus da und für die Liga passend, aber natürlich ist die fünftklassige Oberliga nicht gerade ein Zuschauermagnet. Andere große Einnahmequellen gibt es, neben unserem Hauptsponsor, nicht und so müssen wir uns schnell nach oben orientieren. Ein Lichtblick ist aktuell noch, dass noch sämtliche Banden im Südëstleche Stadion frei sind und wir einige Interessenten haben.
Mitarbeiter / Vereinsumfeld
Da ich gerne selbst die Hand auf den meisten Bereichen habe, bleibe ich vorerst auch weiter auf der Bank. Zusammen mit meinen Co-Trainern Marco Heinicke und Daniel Reichenberger, sowie dem Rest des Trainerteams läuft es bisher gut und ich bin mir sicher, dass es zumindest in der Oberliga auch so bleibt.
Wie bereits erwähnt besitzen wir ein für luxemburgische Vereins-Verhältnisse relativ großes, fortgeschrittenes Umfeld. Ich lege großen Wert auf eine moderne, stabile Basis, die bereits jetzt für größere Aufgaben ausgelegt ist. Das Südëstleche Stadion verfügt über 30.000 Plätze und ist mit weitem Abstand das größte Stadion im Land. Der Luxemburger Fußballverband möchte zwar nichts im Stadion ausrichten, aber ich hoffe immernoch, dass bei den hohen Herren vielleicht mal ein Umdenken stattfindet. Solange wird es neben den Heimspielen des FC Lux 05 auch für Konzerte und andere Veranstaltungen, zur Verfügung stehen, sollte sich die Möglichkeit bieten.
Kader [tabmenu]
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Nach der letzten Saison gab es in diesem Sommer einen ziemlichen Umbruch im Kader. Der Großteil der Spieler kam erst hinzu und so wird es womöglich erstmal darum gehen, so schnell wie möglich ein echtes Team zu formen. Wir haben 21 Spieler, plus 6 junge Spieler, die von unterschiedlichen A-Jugenden anderer Vereine kamen. Unsere eigene Talentschmiede wird, so wie es aktuell aussieht, erst nächste Saison ein paar Kandidaten hervorbringen und ja, wir haben in unserem Jugendzentrum fast ausschließlich luxemburgische Spieler. Auch wenn der Verband seine Probleme mit mir hat, so möchte ich dadrüber stehen und alles dafür tun, dass meine zweite Heimat die bestmögliche Nachwuchsförderung bekommt.
Alles in allem wird unsere Mannschaft von einschlägigen Sportmagazinen und Zeitungen der Region sogar als Aufstiegskandidat gehandelt. Ich kann sehen, woher diese Einstellung kommt, denn wir haben uns gezielt verstärkt um nicht nur den Klassenerhalt früh und sicher einzufahren, sondern auch eine Grundlage für die nächste Saison zu haben. Wie bereits erwähnt orientieren wir uns bereits nach oben und natürlich möchte ich auch fix hoch, aber mit der gerade erst zusammengefügten Mannschaft möchte ich auch nicht in irgendwelche Träumereien verfallen. Es ist eine sehr gute Basis, um nächstes, spätestens übernächstes Jahr gezielt einen Aufstieg in die Regionalliga anzugehen.
Grundsätzlich haben wir auf allen Positionen ein, zwei Alternativen, sollte es zu Verletzungen kommen und eigentlich möchte ich auch nicht mehr auf dem Transfermarkt zuschlagen in dieser Saison, aber unsere linke Seite könnte durchaus noch eine Verstärkung brauchen. Außerdem wäre ich ein paar Leihen nicht abgeneigt. Da außer Robert Kirtz alle Spieler mindestens zwei Jahre Vertrag haben wird, könnte dieser Kader gut auch nächste Saison den Kern bilden.
In unserer A- und B-Jugend befinden sich einige talentierte Spieler, was mich doch sehr freut. Nicht nur für unsere nächsten paar Jahre, sondern auch für die Nationalmannschaft, wenn ich mir da Loic Thomas, Anthony Baciu, Vincent Christanval und vor allem Olivier Mendy ansehe.
Im nächsten Update: Ein Blick auf die Oberliga Südwest und die Vorbereitung auf die Saison