Wahnsinn, was hier in meiner Abwesenheit alles passiert. Geteilte Wahl zur Story des Monats, Verschiebung von den schnellen zu den "normalen" Stories und dann dort gleich auch noch angepinnt. Ich fühle mich echt geehrt und meine "Arbeit" wertgeschätzt. Ich danke allen dafür verantwortlichen Personen, ihr gebt mir die Motivation, meine nun doch wieder sehr spärliche Freizeit in dieses Hobby zu stecken. Vielen lieben Dank!
Fanakick - Zugegeben, dass die Bayern auch hier Meister wurden, weil der BVB die gute Ausgangslage nicht nutzen konnte, erinnert schon stark an die Realität. Aber die Story heisst ja "Flucht in andere Welten" und nicht "Flucht ins Gegenteil-Universum", von daher lasse ich deine Aussage bezüglich falschen Versprechungen nicht zu.
Ansonsten danke ich natürlich auch dir für die lieben Worte!
Die Saison 2021/22
Es floss viel Geld in diesem Sommer. Wieder einmal waren es aber die Bayern, die die dicksten Fische an Land zogen und nach der sensationellen Rückrunde in der letzten Saison wieder von allen gejagt werden würden. Vor der Saison waren auch die Fragezeichen über die Konkurrenzfähigkeit der Aufsteiger sehr gross.
Die Favoriten
Auf dem Papier sah alles nach dem Titel-Hattrick der Bayern aus. Das Team, welches in der ersten Jahreshälfte 2021 kein einziges Ligaspiel verloren hatte, verstärkte sich noch weiter. Von Juventus Turin kehrte Emre Can für 75 Mio. nach Deutschland zurück und von der Hertha kam für 57 Mio das Riesentalent und Neo-Nationalspieler Arne Maier. Abgänge gab es dagegen keinen nennenswerten.
Auch Dortmund gehörte natürlich wieder zu den Favoriten. Man hatte Torhüter Trapp nach dessen Leihe nun definitiv übernommen und dafür Bürki nach Bremen verkauft. Zudem wurden zwei junge Holländer verpflichtet. Von Ajax Amsterdam kam der 19-jährige Stürmer van Zwam für 15 Mio, zudem wurde Tahith Chong von Manchester United ausgeliehen. Der erst 21-jährige Mittelfeldspieler spielte die letzten zwei Saisons für Frankfurt und erzielte dabei beachtliche 14 Tore.
Auch die Nummer 3 der letzten Saison, Schalke 04 startete mit Aussenseiter-Chancen in die Saison. Von PSG kehrte Julian Draxler ablösefrei nach Gelsenkirchen zurück. Zudem wurde die Abwehr mit Niklas Stark von der Hertha und Gian-Luca Itter von Wolfsburg verstärkt. Abgänge gab es keinen einzigen.
Zwar immer noch mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft, doch mit vielen Fragezeichen bespickt ging Leipzig in die neue Spielzeit. Konate weg, Vagnoman weg (beide zu PSG) und dazu gleich noch ein Dutzend weiterer Spieler, die aber keine grosse Rolle gespielt hatten. Einziger namhafter Zuzug war Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam. Da man schon letzte Saison nicht ganz vorne mithalten konnte, dort aber oftmals unter dem Potential blieb, war für die neue Spielzeit vieles möglich, Sowohl der Titel, als auch der Fall ins Mittelfeld.
Das Mittelfeld
In diesem Mittelfeld gab es nämlich mit Leverkusen, Frankfurt und Gladbach gleich drei Teams, die aufgrund des Kaders durchaus um die Champions League-Plätze mitspielen konnten. Für Gladbach und Leverkusen galt auch in diesem Jahr wieder, dass das Kader ausreichend für eine Teilnahme am europäischen Wettbewerb war, doch speziell Gladbach verpasste dieses Ziel zuletzt fünf Mal in Folge.
Gespannt war man, ob der HSV und Köln ihre starken Leistungen aus der Vorsaison bestätigen würden. Beim HSV befürchtete man das Problem in der Mehrbelastung, die Kölner sah man bestenfalls im hinteren Mittelfeld. Dort sah man auch Mainz, Hoffenheim, Bremen und die Hertha, die einen ziemlichen Substanzverlust erlitten hatte.
Der Abstiegskampf
Auch wenn die Aufsteiger Nürnberg, Bochum und Braunschweig sehr wenig Kredit zugesprochen erhielten und auch keinerlei Verstärkungen tätigten, hatte man natürlich noch die letzte DFB Pokal-Saison im Kopf, in der die 2. Liga-Teams zahlreiche Erfolge landen konnten. Darmstadt, welches sich zuletzt zweimal am letzten Spieltag retten konnte, war gewarnt und war ebenso erneut gefährdet, wie der SC Freiburg. Doch einige Experten sahen auch Köln durchaus in Gefahr, da die letzte Saison nicht der eigentlichen Qualität des Kaders entsprach.
Die Hinrunde
Teil 1 (Saisonstart bis Ende September)
Dortmund legte mal wieder einen starken Saisonstart hin. Nach fünf Siegen in Folge über Freiburg (3:1), Bochum (5:1), Frankfurt (4:2), Mainz (2:1) und Hoffenheim (1:0) kam es am 6. Spieltag zum Spitzenspiel gegen den erneut überraschenden HSV, welches dann 1:1 endete.
Drei Punkte hinter dem BVB lag ein Duo mit 13 Punkten, wobei man beide nicht so weit oben erwartet hatte. Der HSV unterlag zum Auftakt zwar Titelverteidiger Bayern (2:3), holte anschliessend aber vier Siege gegen Schalke (4:2), Köln (4:1), Nürnberg (4:0) und Gladbach (2:0). Massgeblichen Anteil an diesem Lauf hatte Arianit Ferati, der nach sechs Spielen bereits bei neun Saisontoren stand und dabei in jedem Spiel mindestens einmal getroffen hatte.
Ebenfalls 13 Punkte hatte Darmstadt, das damit schon fast gleich viele Punkte wie in der kompletten Hinrunde 2020/21 gesammelt hatte. Dabei gewann man nicht nur gegen die Aufsteiger Bochum (2:1) und Braunschweig (1:0), sondern auch gegen Bremen (2:1) und Leverkusen (1:0). Dazu gab es ein achtbares Unentschieden gegen Leipzig (1:1). Die einzige Niederlage setzte es auf Schalke ab (0:1)
Die Leipziger lagen zwar auf Rang 6, liessen aber schon viele wichtige Punkte liegen, als man gegen Mainz (1:3) verlor oder zuhause gegen Hoffenheim (1:1) eine Führung preisgab. Die Spiele im Oktober gegen Dortmund, Hertha und die Bayern würden wegweisenden Charakter besitzen. Erschwerend kam hinzu, dass Ende August auch noch Moussa Dembele den Verein für 61 Mio in Richtung Madrid verliess und sich Real anschloss.
Die Bayern kamen mal wieder nicht so recht aus den Startblöcken raus. Mit bisher zehn Punkten lagen sie auf Rang 9. Speziell die Niederlage in Köln (1:3) muss als Ausrutscher betrachtet werden. Für die Kölner waren das nämlich die einzigen Punkte. Deren Abwehr war des Öfteren heillos überfordert. Gegen Hertha (2:4), den HSV (1:4) und Frankfurt (2:5) fasste man viel zu viele Gegentore und lag ziemlich am Ende der Tabelle.
Noch schlechter starteten Werder Bremen und Aufsteiger Nürnberg, die nach sechs Partien noch immer auf Punkte warteten. Nürnberg droht dabei das gleiche Schicksal wie letztes Jahr Regensburg erlebte. Man hat nämlich bereits gegen Bochum (0:3), Braunschweig (0:1) und Freiburg (0:1) Niederlagen kassiert und konnte zuletzt beim 1:3 gegen Schalke das erste Saisontor erzielen.
Teil 2 (Oktober bis Mitte November)
Der BVB hielt die Kadenz bis in den Herbst hinein durchgehend hoch. Zwar kassierte man in Leipzig die erste Saisonniederlage (1:2), doch ansonsten hielt man sich schadlos. Schalke (2:0), Hertha (2:0) und Bremen (3:0) wurden nacheinander weggeputzt. Im letzten Spiel vor der Länderspielpause liess man aber in Nürnberg beim 1:1 unnötig Punkte liegen.
Erster Verfolger war zu diesem Zeitpunkt neu Hoffenheim, weil die anderen Überraschungsteams aus Hamburg und Darmstadt die Pace nicht halten konnten. Darmstadt holte aus den letzten fünf Spielen nur noch drei Punkte gegen Aufsteiger Nürnberg, während der HSV in Mainz und zuhause im Direktduell gegen Darmstadt siegreich war. Ein Grund für den Absturz von Hamburg dürfte die plötzliche Tor-Impotenz von Ferati sein, der nun seit fünf Spielen torlos war.
Die Bayern lagen mittlerweile auf Rang 5. Aus den wichtigen Duellen mit den direkten Konkurrenten Leipzig (1:1) und Hoffenheim (0:1) schaute aber nur ein einziger Punkt heraus. Die restlichen Spiele gegen Darmstadt (2:1), Nürnberg (1:0) und Gladbach (1:0) gewann man zwar alle, jedoch für die Meister-Anspr¨üche viel zu knapp.
Das Mittelfeld war sehr dicht zusammen. Die Hertha, welche nach elf Spieltagen auf Rang 15 lag, war näher an einem Champions League-Platz dran, als einem direkten Abstiegsplatz. Dort befanden sich nach wie vor Bremen und Nürnberg. Bremen lag auf dem letzten Platz mit nur drei Punkten, die sie in Mainz holen konnten. Die Nürnberger bezwangen Bremen im Direktduell und standen dank zwei überraschenden Unentschieden gegen Leverkusen und Dortmund zwei Punkte besser da.
Die beiden anderen Aufsteiger standen unterschiedlich gut da. Braunschweig konnte nach akzeptablem Start zuletzt aus sechs Spielen nur noch zwei Punkte holen. In den letzten drei Partien gegen Mainz (0:5), Leverkusen (0:4) und Hoffenheim (0:3) kassierte man drei Klatschen in Serie. Umgekehrt waren die Verhältnisse bei Bochum. Nach verhaltenem Saisonstart holte man aus den letzten fünf Partien satte zehn Punkte und lag auf Rang 9.
Teil 3 (Mitte November bis 17. Spieltag)
Auch nach der Länderspiel-Pause in die Adventszeit hinein stotterte der Dortmund-Motor gelegentlich. So setzte es zwei 0:1-Niederlagen gegen die Mittelfeld-Teams von Köln und Gladbach ab und nach einem Unentschieden in Leverkusen musste man sogar die Tabellenführung abgeben. Am 17. Spieltag stand dann auch noch das Duell mit Bayern München an, welches man dank Toren durch Sancho und Isak mit 2:0 gewinnen konnte.
Weil Schalke im Spitzenspiel in Sinsheim nur 0:0 spielte, rückte Dortmund wieder auf Platz 1 vor. Diesen hatten sich die Schalker zuvor durch sieben Siege in Serie erobert. Dabei zeigten sie sich sehr minimalistisch, denn ausser beim 3:1-Erfolg in Köln gewann man stets mit einem Tor Unterschied, was sich natürlich im Torverhältnis negativ auswirkt.
Die Bayern lagen zwar nur sechs Punkte hinter der Spitze, doch weiterhin holten sie gegen die direkte Konkurrenz kaum Punkte. Einem 0:0 in Leverkusen folgte das bereits erwähnte 0:2 in Dortmund. Weil diese Konkurrenz ihrerseits aber zahlreiche Punkte liegen liess, hiellten die Bayern den Anschluss und lagen auf Rang 6.
Direkt hinter dem Titelverteidiger lag mittlerweile der HSV. Die Hamburger, die seit dem 11. Spieltag auf ihren Torjäger verzichten mussten, der sich im Training einen Muskelbündelriss in der Wade zuzog und mehrere Wochen ausfiel, fingen sich im Dezember wieder. Man holte zuletzt zehn Punkte aus den vergangenen vier Spielen und stellte damit den Anschluss an die internationalen Plätze her. Weit davon entfernt auf Rang 10 lag Leipzig, welches die zahlreichen Abgänge nicht zu kompensieren wusste.
Im Kampf gegen den Abstieg sah es nach der Hinrunde beinahe so aus, als wären schon die meisten Entscheidungen gefallen. Nürnberg, Braunschweig und Bremen lagen zwar untereinander sehr dicht zusammen, doch der Rückstand auf das rettende Ufer war schon unglaublich gross. Die Braunschweiger setzten ihre Serie mit hohen Niederlagen fort. 0:4 in Dortmund, 0:3 gegen Frankfurt und 0:5 in München. Danach gab es immerhin zwei Unentschieden zuhause gegen Hamburg und Leipzig, ehe man zuletzt in Freiburg wieder 0:3 tauchte. Doch auch die anderen beiden Kellerkinder kommen nicht vom Fleck.
Die Tabelle nach der Hinrunde
1. Dortmund........ 36
2. Schalke............. 36
3. Hoffenheim..... 33
4. Frankfurt.......... 31
5. Leverkusen....... 30
6. Bayern............... 30
7. Hamburg.......... 29
8. Gladbach.......... 27
9. Köln................... 25
10. Leipzig............. 24
11. Hertha............. 23
12. Bochum.......... 22
13. Freiburg.......... 20
14. Darmstadt...... 20
15. Mainz.............. 19
16. Nürnberg........ 10
17. Braunschweig 10
18. Bremen............ 9
Auch in der 2. Bundesliga war die Spitze nahe beieinander. Augsburg lag nach der Hinrunde mit 33 Punkten auf Platz 1. Dicht gefolgt von Ingolstadt und Hannover mit je 32 Punkten. Von den Absteigern lag Düsseldorf mit 30 Punkten auf Rang 4 am besten da. Regensburg (8./26 Punkte) und Wolfsburg (10./23 Punkte) verschwanden dagegen im breiten Mittelfeld. Noch weiter von einer Rückkehr in die Bundesliga entfernt war Stuttgart, welches auf Rang 13 lag und nur gerade sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze hatte, auf denen sich die Ost-Teams aus Halle und Magdeburg befanden.