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So, da Siika04 es ja doch nicht tut, hab ich mich entschlossen eine Storie über den Radsportmanager zu schreiben. Mein jüngster ist der von 2014, der soll es sein. Wir schreiben also das Jahr 2014. Nach langem hin und her hab ich entschieden doch in der World Tour zu fahren und das Team Tinkhoff - Saxo zu übernehmen. Ich muss es vorher sagen, ich bin nicht der Beste auf diesem Gebiet, schon gar nicht was das Verfassen einer Story auf diesem Gebiet angeht. Das hab ich schon vor mehr als einer Dekade dran gegeben.
Wie auch immer, ich will es versuchen und bin selbst gespannt wie weit ich kommen werde. Inzwischen habe ich bestimmt 10 Stunden wenn nich sogar noch mehr allein in die Saisonplanung gesteckt. Das ist schlimmer als es im Football Manager je sein könnte. Am Anfang der Saison musst du planen, deine Sponsoren möchten das du Erfolge bei gewissen Rennen erzielst, deine Fahrer möchten gerne bestimmte Rennen fahren und das natürlich möglichst erfolgreich. Entsprechend muss der Formaufbau geplant werden. Man muss wissen ein Radrennfahrer ist in etwa in der Lage 60 Renntage zu bestreiten, spätestens dann macht sich die aufkommende Müdigkeit extrem bemerkbar. Dazu kommt der Weltverband (UCI), der für die Worldtour allein 29 fixe Rennen vorsieht an denen man als World Tour Team starten darf, aber auch muss. Startest du bei all den Rennen die da gewünscht sind brauchst du einen Kader von 35 und mehr Fahrern, Der Grund ist das du ja als Team startest das aus zwischen 6 bis 9 Fahrern besteht. Dazu kommen dann noch Veranstalter die dich gerne bei ihren Rennen am Start sehen möchten, was deine Planung evtl. wieder über den Haufen werfen kann, weil sie dich natürlich mit Geld locken. Und Geld im Radsport, was haben wir gelacht.
Ich habe es noch nicht deutlich gemacht, wir sprechen hier natürlich vom Straßenradsport der Profis. Zwar gibt der Radsportmanager auch Bahnrennen her, aber die ignorieren wir mal freundlicher Weise. Auch so geht die Saison schon von Mitte Januar bis Ende Oktober. Da müssen wir den Rest nicht auch noch machen. Kommen wir mal zu ein paar Begriffserklärungen, ich gehe mal davon aus das ihr im Radsport nicht so bewandert seit.
UCI - Union Cycliste Internationale
Der Weltradsportverband gegründet 1892, somit der Dachverband der nationalen Radsportverbände, richtet jährlich die Weltmeisterschaften aus (Straße, Bahn, BMX, Hallenradsport, Mountainbike, Querfeldein, Trials), hat darüber hinaus die Aufgabe den Radsport Weltweit zu verbreiten und zu fördern. Man muss dazu wissen das es früher eigentlich nur in Europa Radsportrennen gab, inzwischen finden Profirennen auf allen Kontinenten statt, was ein Ergebnis dieser Förderung ist.
Natürlich ist die UCI zu tiefst in der Kritik, wie sollte es auch anders sein, zum einen durch die Veranstalter die ein aus meiner Sicht nicht ganz ungefährliches Interesse daran haben ihre eigene Veranstaltung zu pushen. Die ASO, die u.a. die Tour de France vermarktet, aber auch und natürlich das Thema schlechthin, Doping. Lange wurde es Todgeredet, gibt es nicht, wenn überhaupt nur in Ausnahmen. Das gerade im Radsport viel gedopt wurde ist inzwischen ja vollkommen unbestritten und allgemein bekannt. Das ein Verband sich dagegen reflexartig wehrt ist ja vielleicht noch nachvollziehbar, wenn jedoch der Präsident des Verbandes das alles wusste und nichts dagegen unternahm dann ist das doch äußerst bedenklich. Allein dies Thema hat ja schon ganze Gazetten gefüllt. Die Tour de France führt in ihren Siegerlisten heute Lance Armstrong nicht mehr, das abschließend dazu.
Bedenklich ist es auch deshalb weil Radfaher zu Tode gekommen sind, was nicht hätte sein dürfen, wenn man eingeschritten wäre. Auch wurden derartige Vorgänge nicht richtig untersucht. Wie gesagt alles unter Begünstigung des jeweiligen Präsidenten der UCI, was der eigentliche Skandal ist.
Ranglisten und ihre Entwicklung
Die UCI hat den Radsport aber auch organisiert. Lange gab es im Radsport eben nur die Rennen und das war´s. Was darin begründet liegt das in den Anfängen des Radsports vornehmlich Tageszeitungen nach Auflage suchten und sich daher entschlossen über etwas zu berichten was es noch nicht gab. So entstand die Tour, so entstand der Giro und viele andere Rennen auch. Man muss auch unterscheiden zwischen Einzel- und Etappenrennen, sie zu bewerten ist gar nicht so einfach. Nach dem Krieg gab es einen ersten Versuch dies zu tun, nicht durch den Verband, sondern erneut über eine Zeitung. Die sogenannte „Challenge Desgrange-Colombo", Desgrange (Tourgründer), Colombo (Girogründer). Hier wurde erstmals nach dem 2. Weltkrieg versucht die Leistungen der einzelnen Radfahrer zu bewerten. In die Wertung gingen die wichtigsten Eintagesrennen und Rundfahrten der Radsportsaison ein. Dazu gehörten zunächst die Tour de France und der Giro d’Italia sowie die Klassiker Mailand–Sanremo, Paris–Roubaix, Flandern-Rundfahrt, La Flèche Wallonne, Paris–Brüssel, Paris–Tours und die Lombardei-Rundfahrt. 1949 kam die Tour de Suisse hinzu, 1951 Lüttich–Bastogne–Lüttich und im letzten Austragungsjahr 1958 auch die Vuelta a España.
Die „Challenge Desgrange-Colombo“ wurde naturgemäß von den besten Radsportlern ihrer jeweiligen Generation dominiert. Als erster Sieger wurde Briek Schotte ausgezeichnet, ihm folgten u. a. Fausto Coppi und Louison Bobet. Jeweils dreimal gewannen der Schweizer Ferdy Kübler (1950, 1952, 1954) und der Belgier Fred De Bruyne (1956–1958).
Unstimmigkeiten zwischen den Organisatoren führten 1958 zur Abschaffung dieser Wertung.
Drei Jahre später wurde die „Super Prestige Pernod“-Wertung ins Leben gerufen. Es gab sie von 1961 bis 1987. Die Super Prestige Pernod-Wertung wurde ebenfalls naturgemäß von den besten Radsportlern ihrer jeweiligen Generation dominiert: Eddy Merckx gewann das Jahresklassement – eine beeindruckende Demonstration der „Ära Merckx“ – insgesamt siebenmal in Folge von 1969 und 1975. Die Franzosen Jacques Anquetil und Bernard Hinault siegten je viermal. In den letzten Jahren der Wertung dominierten zwei Iren: Sean Kelly gewann von 1984 bis 1986, Stephen Roche die letzte Wertung 1987.
Ende der 1980er Jahre wurde in Frankreich ein Verbot des Sportsponsoring durch Alkohol-Marken verabschiedet. Unter diese Regelung fiel auch die Super Prestige Pernod-Wertung, die dann nach der Saison 1987 abgeschafft wurde. Parallel hatte sich seit 1984 die UCI-Weltrangliste als allgemeiner Index für die Einordnung der Radsportler durchgesetzt. 1989 wurde zusätzlich der Rad-Weltcup eingeführt, eine Serie der zehn wichtigsten Eintagesrennen des Jahres.
Die UCI-Weltrangliste gibt es bis heute, der Rad-Weltcup lief bis zur Saison 2004. Bei den Rennen wurden jeweils Punkte an Fahrer und Teams vergeben, die in eine Gesamtwertung einflossen. Der ursprüngliche Zweck der Rennserie war die Etablierung des professionellen Straßenradsports der Männer auch in Ländern ohne große Traditionen oder wichtige Eintagesrennen sowie die Erreichung einer größeren medialen Aufmerksamkeit. Dies sollte vor allem durch die Verbindung von Radklassikern und neueren Rennen erreicht werden. Man muss dazu wissen das der Radsport auf seine Kernländer Frankreich, Belgien, Niederlande, Schweiz, Spanien und mit Abstrichen Deutschland beschränkt war. Was schlicht an der Entwicklung des Radsports selbst lag, die ganz großen Rennen wurden bereits im 19. Jahrhundert erstmals ausgetragen spätestens jedoch vor dem 1. Weltkrieg. Heute gibt es davon nur noch wenige, man nennt sie die Monumente des Radsports oder Klassiker. Halbklassiker werden dagegen Rennen genannt die zwischen den beiden Weltkriegen erstmals ausgetragen wurden. Alles Rennen die in Europa ausgetragen werden. Dazu kommt der Osten Europas der durch den Eisernen Vorhang daran gehindert wurde entsprechend promotet zu werden, außerdem waren die Fahrer ja Staatsamateure. Zum Weltcup gehörten die Eintagesrennen Mailand-San Remo, Flandern Rundfahrt, Paris-Roubaix, Amstel-Gold-Race, HEW-Cyclassics, Clásica San Sebastián, Meisterschaft von Zürich, Paris-Tours, Lombardei Rundfahrt.
Die eigentliche Revolution im Radsport gab es dann zur Saison 2005. Die UCI führte ihre Pro Tour ein. Sie fand nur 6 Jahre lang, bis Ende der Saison 2010 statt, scheiterte an den Organisatoren der einzelnen Rennen und deren Kampf gegen den Weltverband bzw. dessen Präsidenten. Eigentlich nur vier Jahre denn die Saisons 2009 und 10 waren ein Zwitterding. Auch hier stand vor allem die Entwicklung in anderen Ländern und Kontinenten im Vordergrund. Man schuf ein Konstrukt das im wesentlichen bis heute Bestand hat. Amateurradsport gab es schon länger nicht mehr, der Profiradsport, konkreter die einzelnen Radsportteams wurden klassifiziert und damit nach Stärke sortiert. Mehr dazu unter Radsportteams. Die Pro Tour stellte sozusagen die erste Liga des Radsports da, darunter etablierte man Continentale Wertungen, also pro Kontinent eine eigene Wertung. Fahrer die auf dem jeweiligen Kontinent starteten und dessen Rennen eben nicht zur Pro Tour zählte wurden darin geführt. Diese Ranglisten richteten sich also nach dem Austragsungsort, nicht nach der Nationalität der Fahrer. In die Wertung flossen zunächst 27 Einzel- und Etappenrennen ein.
Das Ende dieser Wertung war kurz und heftig, die drei großen Veranstalter (Tour, Giro, Vuelta) lehnten von Anfang an die Einbeziehung ihrer Rennen in die UCI ProTour ab. Sie wandten sich insbesondere gegen das Startrecht der 20 lizenzierten ProTeams, welche die Möglichkeiten, weitere Teams per Wildcard einzuladen, ebenso einschränkte, wie Teams aufgrund ethischer Kriterien von der Teilnahme auszuschließen. Sie lehnten das Lizenzierungssystem der ProTour überdies ab, weil der sportliche Auf- und Abstieg der Teams ausgeschlossen war. Trotzdem wurden durch den Radsport-Weltverband UCI insgesamt elf Rennen der drei Veranstalter in den ProTour-Kalender aufgenommen.
Die zur UCI ProTour oppositionellen Rennveranstalter akzeptierten diese Einbeziehung nicht und behielten sich stets vor, die Teilnahmeregeln der UCI ProTour nicht anzuwenden. So luden sie im Jahre 2007 die damaligen ProTeams Unibet.com und Astana nicht zu ihren Rennen ein. Auch die Ausgliederung der Rennen aus der UCI ProTour 2008 brachte keine Beendigung des Konflikts. Der Streit eskalierte im Jahr 2008, nachdem die ASO erklärte die Fernfahrt Paris–Nizza als „nationales französisches Rennen“ auszutragen. Die UCI drohte allen teilnehmenden Teams und Fahrern mit Sanktionen; diese starteten gleichwohl und entschieden damit den Machtkampf zugunsten der ASO. Für die ProTeams wurde ihr Status wertlos. Sie erklärten geschlossen mit Ende der Saison 2008 ihre Lizenzen zurückgeben. Das Ende der UCI ProTour schien damit besiegelt.
Eine Änderung der Geschäftspolitik der ASO und die Vermittlung durch das IOC ermöglichten einen Kompromiss. Die „Rebellenrennen“ wurden bis auf Paris-Tours, welches in die UCI Europe Tour abgestuft wurde, in einen „historischen Kalender“ mit eigenen Teilnahmeregeln zusammengefasst. Der „historische Kalender“ bildete mit der UCI ProTour den UCI World Calendar 2009 bzw. 2010.
Mit Ablauf der Saison 2010 endete die Geschichte der UCI ProTour. Sie wurde durch die UCI World Tour abgelöst, die mit neuen ProTeam-Lizenzierungskriterien insbesondere der Reduzierung der ProTeams von 20 auf 18 und der Möglichkeit eines Abstiegs wegen sportlicher Erfolglosigkeit den Bedenken von ASO, RCS und Unipublic entgegenkam.
Womit wir bei der noch heute geltenden UCI World Tour angekommen wären. Teilnehmer sind die besonders lizenzierten UCI WorldTeams. Außerdem können UCI Professional Continental Teams durch den jeweiligen Veranstalter eines Rennens eingeladen werden. Bei einzelnen Rennen ist außerdem ein Nationalteam des Gastgeberlandes zur Teilnahme berechtigt.
Unterhalb der UCI WorldTour werden kontinentale Rennserien, die UCI Continental Circuits, veranstaltet.
Bis zu einer Reform zu Saisonbeginn 2015 wurden kalenderjährliche Rankings für Fahrer, Teams und Nationen erstellt. Mit Beginn der Saison 2015 sollten die WorldTour-Rankings für Fahrer und Nationen durch entsprechende Weltranglisten ersetzt werden. Es sollte eine Mannschaftswertung verbleiben, die sich aus den Ergebnissen der drei punktbesten Fahrer eines jeden Wettbewerbs - unter Einschluss der Punkte für Etappenergebnisse, Führungen, Berg- und Punktewertungen - errechnen sollte. Die Punkteskala sollte dabei derjenigen der Weltrangliste entsprechen. Teams, die sich im Mannschaftszeitfahren der UCI-Straßen-Weltmeisterschaften unter den ersten zehn platzieren sollten 400 bis 600 zusätzliche Punkte erhalten. Nach Protesten der Teams wurde diese Regeländerung für 2015 ausgesetzt. Soweit ein kleiner Vorgriff auf das Jahr 2015 das in meinem Radsportmanager natürlich noch nicht abgebildet wird.