Sydän pelissä - Mit dem Herzen im Spiel


  • Ein langer Weg


    Ich hätte auch einfach nach Hamburg oder Düsseldorf fahren und dort in den Flieger steigen können. 2, 2 1/2 Stunden mit dem Auto, weitere 2 1/2 Stunden mit dem Flieger, dazu noch die Wartezeit am Flughafen ... ich denke mit rund sechs Stunden wäre man locker hingekommen.
    Oder auch mit dem Auto nach Lübeck-Travemünde, dort in die Fähre nach H. und von da mit dem Mietwagen weiter. Das hätte schon länger gedauert, alleine die Fährfahrt nimmt ja immerhin 26 Stunden in Anspruch. Es wäre aber immer noch recht flott gegangen.


    Ich wollte es aber anders haben. Ich wollte es langsamer, wollte, dass schon die Anreise zu einem Erlebnis wird. Und so packte ich mein Auto mit allem voll, vom dem ich dachte, das ich es brauchen würde und fuhr los.
    Fuhr auf der A 7 immer weiter nach Norden, gelangte auf die E 45 und durchquerte ein - autofahrtechnisch - langweiliges Dänemark. Bei Kolding ging es von der E 45 nach Osten auf die E 20, die von Nyborg bis Korsør ein Highlight zu bieten hatte, nämlich die Brücke über den Großen Belt.


    (Quelle: privat)


    Die E 20 ging schließlich in die E 47 über, die mich nach Kopenhagen führte. Dort folgte das nächste Brückenspektakel - die Öresundbrücke, die das dänische Kopenhagen mit dem schwedischen Malmö verbindet. Kurz hinter Malmö suchte ich mir eine kleine, aber nette Unterkunft.


    (Quelle: privat)


    Am nächsten Morgen fuhr ich weiter, zunächst auf der E 6, dann in der Nähe von Helsingborg auf der E 4 grobe Richtung Nord-Nord-Ost. Es ging über Jönköpping nach Huskvarna und von dort aus eine ganze Weile entlang an Schwedens zweitgrößtem See, dem Vättern (immerhin 135 km lang und 31 km breit).


    (Quelle: privat)


    Dann folgte eine ganze Reihe von weiteren "köpings", nämlich Linköping, Norrköping und Nyköping, ehe ich mich langsam dem zweiten Etappenziel näherte - der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Nachdem ich mich in meiner Unterkunft, einem früheren Gefängnis, das zu einem Hotel umgebaut worden war, eingerichtet hatte, nutzte ich die Zeit, um mich in der Stockholmer Innenstadt unter die Menschen zu mischen. Ob es am Wetter lag, an der Umgebung oder meiner allgemeinen Euphorie - als ich am nächsten Morgen die Fähre bestieg, die mich zu meinem Reiseziel bringen sollte, und auf Stockholm zurückschaute, hatte ich ein gutes Gefühl.



    Die Fährfahrt verlief gänzlich ungestört, bei gutem Wetter konnte ich sie voll und ganz genießen. Der Zwischenstopp in Mariehamn verlängerte meine Reise nochmals, danach ging es in den Teil der Ostsee, den man das Schärenmeer nennt.Schären sind kleine Inseln, die in den Eiszeiten entstanden und die relativ flach sind. Sie können die unterschiedlichste Größe haben, von wenigen Quadratmetern bis hin zu einigen Quadratkilometern. Wie viele Inseln und Inselchen es im Schärenmeer gibt, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, sicher ist nur, dass es zig Tausende sind.



    Als die Fähre am Ende des Schärenmeeres schließlich anlegte, hatte ich nach rund drei Tagen und insgesamt 1.500 km mein Ziel erreicht - die finnische Stadt TURKU.



  • Kennenlernen


    Den Dienst bei meinem neuen Verein trat ich bei Dennis an. Bei Dennis gibt es laut Eigenwerbung die beste Pizza in ganz Finnland. Das kann man auch im Eingangsbereich nachlesen, wo ein Zeitungsausschnitt aushängt, in dem eine Rangliste der besten finnischen Pizzerien veröffentlicht ist. Dennis ist genau genommen eine Pizzeria-Kette, zumindest in Tampere gibt es einen Ableger davon. Näheres kann man übrigens unter http://www.dennis.fi erfahren.


    Bei Dennis traf ich jedenfalls erstmals den Vereinspräsidenten Jyrki Kurokallio (auf dem Foto rechts) sowie den Geschäftsführer Marco Casagrande (links) persönlich.


    [Blocked Image: http://s1.directupload.net/images/140901/temp/p478scfx.jpg]
    (Quelle: fc.tps.fi/perjantain_pressi_tps_tv_ssa.937.html)


    Warum wir uns beim Italiener trafen und nicht in der Geschäftsstelle im Stadion meines neuen Klubs? Anfangs schob ich es darauf, dass Casagrande nun einmal Italiener war, aber im Verlauf des Gesprächs kam ich hinter den wahren Beweggrund.


    Zuvor erzählte mir Präsident Kurokallio etwas über seinen Verein, meinen neuen Arbeitgeber Turku PS (offiziell: Turun Palloseura - finnisch für Turkuer Ballgesellschaft). TPS oder Tepsi, wie der Verein auch genannt wird, wurde im Jahr 1922 gegründet und konnte insgesamt acht Mal die finnische Fußballmeisterschaft gewinnen. Der letzte Meistertitel ist aber schon etwas länger her, genau genommen 36 Jahre ... Allerdings belegte der Verein in den letzten vier Jahren immerhin drei Mal den dritten Tabellenplatz.
    Den finnischen Pokal konnte TPS drei Mal gewinnen und dazu muss man nicht einmal so weit in der Historie zurückgehen: 1991, 1994 und zuletzt 2010 konnte man triumphieren - die Mannschaft würde in dieser Spielzeit also als amtierender Pokalsieger ins Rennen gehen.


    Dennoch waren die von Kurokallio formulierten Saisonziele nicht zu hochtrabend, im Gegenteil, sie erschienen mir zunächst eher bescheiden: Tepsi soll eine anständige Rolle in der Liga spielen. Uns schwebt ein Platz im oberen Mittelfeld vor. Und der Pokal? Nun, der steht auf der Liste der Prioritäten nicht sonderlich weit oben. In diesem Jahr ist Dabeisein alles.


    Warum die Saisonziele vergleichsweise bescheiden waren, wurde mir dann klar, als Marco Casagrande das Wort ergriff und mir die Kadersituation und die finanziellen Aussichten erläuterte:
    Aktuell verfügte die erste Mannschaft von TPS nämlich nur über 17 Spieler. Hinzu kamen drei U 19-Spieler, die für die Erste spielberechtigt waren - alles in allem eine sehr dünne Personaldecke, wie ich fand.
    Großartige Verstärkungen zu gewinnen, würde schwierig werden, weil für Transfers kein Geld zur Verfügung stand. Im Gehaltsbudget war noch Luft von ca. 1.000 € pro Woche, wie weit man damit kommen würde, würde sich herausstellen. Der aktuelle Kontostand belief sich auf rund 120 Tsd. €, was für eine komplette Saison auch nicht gerade üppig erschien (auch wenn im finnischen Fußball natürlich alles zwei, drei Nummern kleiner abläuft als im deutschen).


    Und dann kamen wir zu einem Punkt, der auch erklärte, warum wir uns bei Dennis trafen und nicht in der Geschäftsstelle: Es gab nämlich keine. TPS war nur Mieter des Stadions, in dem sie spielten. Besitzer war der Lokalrivale Inter Turku und Tepsi hatte als Miete 50% der Eintrittsgeld-Einnahmen abzuliefern.
    Finanziell war der Verein also nicht gerade auf Rosen gebettet, daher die moderaten Saisonerwartungen, die vor diesem Hintergrund schon nicht mehr ganz so kuschelig erschienen.


    Meine gute Laune hatte nach dem Gespräch mit Jyrki Kurokallio und Marco Casagrande zwar einen kleinen Dämpfer bekommen, dennoch ließ ich mir meine Zuversicht auf die neue Tätigkeit nicht vermiesen - ich freute mich auf Turun Palloseura.



    Etwas ratlos ließ mich jedoch eine Bemerkung zurück, die Präsident Kurokallio fallen ließ, als er mir zum Abschied die Hand gab: Und Sie heißen wirklich siika04? Als ich bejahte, schüttelte er lächelnd den Kopf und auch Marco Casagrande konnte sich ein Grinsen nicht verkeifen. Dann verließen beide die Pizzeria und ließen mich alleine.
    Vielleicht sind die Finnen doch etwas seltsam..., dachte ich, trank aus und verließ Dennis, um mich auf dem Weg zum Trainingsgelände zu machen.

  • Nachdem ich mich in meiner Unterkunft, einem früheren Gefängnis, das zu einem Hotel umgebaut worden war, eingerichtet hatte, nutzte ich die Zeit, um mich in der Stockholmer Innenstadt unter die Menschen zu mischen.


    So so, hier saß also mal einer hinter Schwedischen Gardinen! :mafia:


    Näheres kann man übrigens unter dennis.fi erfahren.


    Werbepause? Ok, gut zu wissen... :saugen:

    Zuvor erzählte mir Präsident Kurokallio etwas über seinen Verein, meinen neuen Arbeitgeber Turku PS


    Ein interessantes Einstandsgespräch - der Neue hat zwar null Ahnung vom Betrieb, aber hey, bei der Anreise wäre es ethisch inkorrekt den zurückzuschicken. :sarka:


    Und Sie heißen wirklich siika04?


    Ist aber auch wirklich eine groteske Frage. Kleingeschriebene und mit Nummern versehene Namen kenne ich zu Hauf. Vielleicht hat er für finnische Verhältnisse einfach zu wenig Silben. :schiefguck:


    ich freute mich auf Turun Palloseura.


    Dito! Über Turku weiß ich bislang herzlich wenig (früher geistiges Zentrum Finnlands und bedeutender Handelsort der Kalmarer Union, heute offiziell zweisprachig, politisch gut durchmischt und überregional v.a. als Hochschulstandort bekannt). Der hohe Norden fasziniert mich eh und gibt einen schönen Kontrast zu den "großen" Nationen der Welt. Finnland ist dann ja auch noch so ein Spezialfall (nicht nur kulturell, sondern auch sportlich). Ich bin neugierig. ^^


    Schöner Storybeginn, macht Lust auf mehr. Und ich werde meinen Jugendspieler Mika mal fragen ob er auch ein Fan von Turku PS ist.


    Single Malt: Woher kommt der Mika denn? Wenn er aus Turku kommen sollte, dann solltest du ihn gleich fragen, warum er von dort nach Lübeck gezogen ist. In allen anderen Fällen hätte er einen etwas ungewöhnlichen Geschmack. Wobei ich mir in Lübeck ja beides vorstellen könnte - aus dem Hinterland, Inter-Fan, bei TPS gelandet, vor siika geflohen! :rolleyes:


  • Erste Eindrücke


    Von Dennis bis zum Stadion war es nicht weit, eine Strecke, die ich bequem mit dem Fahrrad zurücklegen könnte, wenn ich mir denn erst einmal eins zugelegt hätte. Da ich etwas vor der vereinbarten Zeit angekommen war, machte ich mir zunächst ein Bild vom Trainingsgelände mit seinen Trainingsplätzen.
    Ein paar Minuten waren vergangen, da kam ein smart aussehender Mann meines Alters auf mich zu und sprach mich an. Wie sich herausstellte, handelte es sich um meinen zukünftigen Co-Trainer, Diego Corpache.


    [Blocked Image: http://s14.directupload.net/images/140906/temp/bflzxv3e.jpg]
    (Quelle: fc.tps.fi/diego_corpache_jatkaa_tps_n.1020.html)


    Nach Geschäftsführer Marco Casagrande der zweite Ausländer in einer wichtigen Funktion bei TPS. Und ich war seit kurzem der Dritte im Bunde.
    Corpache machte einen sympathischen Eindruck. Er begleitete mich zum Trainingsplatz, auf dem sich die erste Mannschaft gerade unter der Anleitung des Fitnesstrainers Mika Lehtimäki warm machte. Daneben gab es noch den Assistenztrainer Janne Henriksson, ein junger Mann von knapp 30 Jahren, und schließlich den Jugendtrainer Uolevi Nurmi, der für die U 19 verantwortlich war.


    Nach einer knappen Begrüßung machte mich Corpache nach und nach mit dem Kader vertraut. Er hatte hierzu eine Aufstellung gemacht, die für jede Position die einzelnen Spieler sortiert nach Leistungsstärke aufführte. Das Ganze war sehr übersichtlich, ich war tatsächlich ein wenig beeindruckt.



    Es stellte sich schnell heraus, dass wir auf der Torhüterposition keine Probleme haben dürften. Mit Jukka Lehtovaara hatten wir einen hervorragenden, begabten, jungen Tormann, der auf viele Jahren unsere Nummer 1 sein sollte.
    Henrik Moisander war sein Ersatz, ein guter Mann, der bei uns aber nicht auf der Bank verrotten, sondern auch zu seinen Einsätzen kommen sollte. Ich dachte da besonders an die Pokalwettbewerbe, von denen es in Finnland zwei gibt (dazu später mehr).



    Ganz anders sah es auf der Position des linken Verteidigers aus. Ähnlich wie bei der deutschen Nationalmannschaft gab es auch bei Tepsi niemanden, der diese Rolle voll und ganz ausfüllen konnte. Im Grunde hatten wir nur einen einzigen gelernten VL - und wenn man ehrlich war, war Kalle Mäkinen niemand, der sich wirklich aufdrängte.



    Auf der gegenüberliegenden Abwehrseite sah es wieder richtig gut aus, mit Jarkko Hurme und Sami Rähmönen hatten wir zwei nahezu gleichwertige Spieler, die ganz sicher beide zu ihren Einsatzzeiten als VR kommen würden.
    Rähmönen hatte außerdem den Vorteil, dass er auch noch als VL oder MZ aufgestellt werden konnte und seine Aufgabe auch dort sicher recht ordentlich erledigen würde. Auf VR war er aber eher zuhause.



    Die Kombination in der Innenverteidigung gefiel mir eigentlich sehr gut: Mit Jani Tanska hatten wir einen jungen, baumlangen Kerl da hinten drin, der sehr gute Anlagen hatte. An seiner Seite stand der 30jährige Jaakko Nyberg, erfahren, körperlich stark und präsent, aber auch passsicher.
    Was mir nicht ganz so gut gefiel war die Tatsache, dass es in der ersten Mannschaft von TPS keinen Spieler gab, der einen verletzungsbedingten Ausfall der beiden kompensieren könnte.
    Corpache wies mich zwar darauf hin, dass es in der U 19 mit dem erst 16jährigen Ville Rannikko jemanden gab, der beizeiten in die Erste aufrücken könnte. Aber bis dahin war die Personaldecke auf VZ doch arg dünn.



    Als defensiver zentraler Mittelfeldspieler (DMZ) kam aus dem aktuellen Kader nur Toni Kolehmainen in Betracht. Bei dem jungen Mann stellte sich aber die Frage, ob er nicht besser als MZ eingesetzt werden sollte. Dies führte zur Frage, ob unsere Taktik überhaupt auf DMZ aufgebaut sein sollte und das wiederum brachte mich zu der Frage, ob für den anderen als DMZ halbwegs brauchbaren Spieler in seiner aktuellen Spielstärke überhaupt ein Platz bei Tepsi frei wäre. Andererseits war Santeri Mäkinen noch sehr jung und ihm wurde eine sehr große Zukunft vorhergesagt. Sollte man auf solch ein Juwel verzichten?



    Als MZ konnte neben Kolehmainen und auch Rähmönen noch Juho Lähde eingesetzt werden. Auch er noch richtig jung, auch er richtig talentiert.
    So langsam bekam ich eine Ahnung davon, wie jung mein Team war, aber auch welche Möglichkeiten es hätte, wenn es (und ich) nur genügen Zeit bekäme.



    Die Vorschläge für die Positionen im linken und rechten Mittelfeld überflog ich ehrlich gesagt nur, denn mir schwebte als Formation im Mittelfeld keine Vierer-Kette in einer Reihe vor, sondern eine offensivere Ausprägung. Ein paar passende Spieler hatte ich dafür bereits im Kader, besonders drängte sich einer auf, der als OMR stark und als OML sogar noch stärker eingestuft wurde (und der außerdem noch unser nominell stärkster Stürmer war): Mika Ääritalo. Ihn wollte ich in erster Linie als OML einsetzen.
    Nächstbester Spieler auf der Außenposition war Petteri Pennanen, der am besten auf OMR aufgehoben war.
    Als Backups standen zwei Spieler bereit, die derzeit noch nicht so hoch eingestuft waren, denen aber gute Entwicklungsaussichten zugebilligt wurde. Zum einen der 20jährige Dennis Okaru, einziger Nicht-Finne in der Mannschaft (Nigerianer). Zum anderen Jeremias Kaari, erst 18 Jahre alt und offenbar mit einem Riesentalent gesegnet.



    Ganz vorne sah es ähnlich aus wie in der Innenverteidigung: Wir hatten einen erfahrenen Fahrensmann, nämlich den 33jährigen Mikko Hyyrynen, der derzeit als Anführer im Sturm gesetzt war. Und wir hatten Juho Lehtonen, ein 18jähriges Stürmertalent, das vor seiner ersten Spielzeit in Finnlands höchster Spielklasse stand.
    Darüber hinaus - er hatte es nicht auf den Bogen von Diego Corpache geschafft - gab es als Angriffsalternative noch Aleksi Ristola; auch er ein junger Spieler, aber mit nicht so viel Talent ausgestattet wie Lehtonen.



    Alles in allem ein Kader, der aktuell ordentlich war (CA-Bewertung) und der auf dem Papier eine große Zukunft hatte (PA-Bewertung).


    Abgeben wollte ich keinen einzigen Spieler. Nachzubessern war aber auf den Positionen VL und VZ sowie - wenn sich die Gelegenheit ergab - auf TJ. Wir mussten also auf dem Transfermarkt tätig werden.

  • Wenn du so vom Kader begeistert bist, dann bin ich das auch. Aber Vorsicht, jetzt liegt die Latte der Erwartungen auch entsprechend hoch. Glücklicherweise sind da ja noch Lücken auf die man es notfalls schieben kann, und die auch einen ersten Ausblick auf den finnischen Transfermarkt liefern könnten. Der diesjährige Besuch eines importierter Spieler dürfte TPS bei der ligaüblichen Kapitalausstattung ja wohl noch unwahrscheinlicher sein, als vom Weihnachtsmann persönlich.


    Vorsicht übrigens, was diesen Corpache betrifft. Der hat eine üble Vergangenheit. Er soll früher mal beim Stadtrivalen gewesen sein. :D


    Eine kleine Sache zur Optik: ich nehme mal an, dass diese schwarz-grauen "Tigerstreifen" kein Zufall sind (so wenig wie es diese Bezeichnung ist). Das ist einerseits ein hübsches Stilmittel, andererseits fand ich sie bei der Kadervorstellung im ersten Moment ein wenig verwirrend. Sollte das Schwarz jetzt diesen Bereich hervorheben, oder wurde beim letzten das Kolorieren vergessen... ach so, da wurde die Farbskala vom letzten Kapitel so stringent fortgeführt, dass sie in die Themenblöcke hineinreicht. Da muss man sich erst mal dran gewöhnen. Bedeutet auch, dass das Blau in Zukunft wegfällt, oder ist das ein anderer Teil des Farbencodes?


  • [headline]Über Fußball in Finnland[/headline]
    "Transfermarkt" war das Stichwort und schon an diesem Beispiel wird deutlich, dass es im finnischen Fußball etwas anders zugeht. Es gibt nicht nur zwei Transferfenster, sondern - zumindest im Jahr 2011 - fast so viele wie im Adventskalender ... naja, gefühlt jedenfalls.
    Das erste Fenster ist vom 1. bis 31. Januar geöffnet - hier kann man schalten und walten wie man will, Beschränkungen sind nicht ersichtlich.
    Das zweite Fenster öffnet in der Zeit vom 1. Februar bis 31. Juli. In dieser Zeit dürfen nur einheimische Spielertransfers getätigt werden sowie der Transfer ablösefreier Ausländer.
    Das dritte Fenster gibt es zwischen dem 1. und 31. August; hier sind der Transferlust offenbar wieder keine Grenzen gesetzt.
    Das vierte Fenster ist vom 15. November bis zum 31. Dezember geöffnet. Während dieses Zeitraums dürfen aber nur ablösefreie Transfers durchgeführt werden.


    Was gibt es sonst noch Wissenswertes?
    Spieljahr ist das Kalenderjahr, eine kalenderjahrübergreifende Saison gibt es nicht.


    Die Saison in der höchsten Spielklasse, der Veikkausliiga (benannt nach einem staatlichen Wettanbieter, der Hauptsponsor ist) ist für die Zeit vom 17. April bis zum 16. Oktober terminiert. Insgesamt spielen zwölf Mannschaften in der Veikkausliiga, da die Teams jeweils drei Mal aufeinander treffen, gibt es also insgesamt 33 Saisonspiele.
    Das beste Team der Liga darf sich finnischer Meister nennen und in der 2. Qualifikationsrunde zur Champions League einsteigen. Die Tabellenplätze 2 und 3 berechtigen zur Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde zur Europa League, als Vierter kann man an der Qualifikationsrunde zur EL teilnehmen - allerdings ist das nun wieder abhängig vom Gewinner des Suomen Cups.
    Die letztplatzierte Mannschaft der Veikkausliiga steigt in die Ykkönen ab.


    Jeder, der schon mal auf finnisch gezählt hat (yksi, kaksi, kolme ...), weiß natürlich sofort, was Ykkönen heißt - nämlich soviel wie "Erste Liga".
    Und jeder, der schon mal auf finnisch gezählt hat, weiß auch, wie die nachtiefere Spielklasse, also die 2. Liga (die ja eigentlich eine 3. Liga ist) genannt wird. Nämlich ... Kakkonen.
    Und wie heißt dann wohl die nächste Spielklasse ... Richtig: Kolmonen.


    Ähnlich wie in England gibt es in Finnland auch zwei Pokalwettbewerbe.
    Anders als in England wird der eine Pokalwettbewerb, der Liigacup, vor Beginn des Ligabetriebes komplett in einem Rutsch durchgespielt. Weitere Besonderheit des Liigacup: Er wird - zumindest in der 1. Runde - in einer Gruppenphase gespielt. Mit anderen Worten: Die zwölf Erstligisten werden in zwei Gruppen verteilt, innerhalb dieser Gruppen spielt jeder gegen jeden (ein Mal) und die besten vier Teams qualifizieren sich fürs Viertelfinale des Liigacup.
    Außer einer sicherlich schön anzuschauenden Trophäe erhält der Sieger des Liigacups aber wohl nichts.


    Neben dem Liigacup gibt es noch den Suomen Cup. Der ist so ähnlich aufgebaut wie der F.A. Cup in England, denn in den ersten Runden tummelen sich ausschließlich niederklassige Mannschaften jenseits der Kolmonen. Nach und nach steigen dann auch die höherklassigen Teams in den Wettbewerb ein. Die Spiele des Suomen Cups verteilen sich über die ganze Saison.


    Blöd: Die genauen Termine und den Zeitpunkt, zu dem Turku PS ins Rennen geht, kann ich derzeit noch nicht sehen, da muss ich mich überraschen lassen.
    Ebenso steht in meinem Terminkalender noch nichts von Qualifikationsspielen zur Europa League, aber eigentlich müsste Tepsi als Suomen Cup-Gewinner der letzten Saison sogar international spielen ...


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    Letzte Vorarbeiten

    Ich wollte möglichst schnell den Bedarf an Verstärkungen decken, den ich bei der "Kaderanalyse" ausgemacht hatte. Also nahm ich mir zuerst einmal die Berichte vor, die unser Scout Tapani Elmeranta (Ein Name wie Musik, oder? TAPANI ELMERANTA ...) noch für meinen Amtsvorgänger erstellt hatte. Danach begann die Zeit mühsamer Verhandlungen mit zunächst drei Spielern, die ich für die am besten geeigneten Kandidaten aus Elmerantas Liste hielt. Es waren dies
    - Petri Viljanen, ein 23jähriger Linksverteidiger, der auch VZ spielen konnte,
    -
    Vili Savolainen, 25 Jahre alt und als Innenverteidiger vorgesehen (er konnte auch als DMZ eingesetzt werden) sowie
    -
    Alexandr Kokko, ebenfalls 23 Jahre alt und Stümer von Beruf.


    Alle drei erhielten Angebote, die jedes für sich genommen die Gehaltsbeschränkungen des Vorstands beachtete, von denen ich aber befürchtete, dass sie in der Summe nicht abgenickt würden. Nach Abgabe der Angebote hieß es erst einmal warten und trainieren.


    "Trainieren" war das nächste Stichwort. Um die Mannschaft effektiv und zielgerichtet trainieren zu können, war meiner Meinung nach ein größerer Trainerstab erforderlich - wir hatten ja noch nicht einmal einen Torwarttrainer! Ich veranlasste daher die Ausschreibung einer Torwarttrainer- sowie einer Assistenztrainerstelle bei Turku PS. Auch hier hieß es dann: Erst einmal abwarten.


    Nicht warten konnte dagegen das, was Jyrko Kurokallio als "Saunagespräch" bezeichnete (was er aber als Scherz entlarvte, als er meinen entgeisterten Blick bemerkte): In kleiner Runde wurde mit einigen Journalisten über die anstehende Saison gesprochen. Angekündigt waren von den insgesamt vier Reporter (Pertti Nurmi vom Turunen Sanomat, Jussi Kaitajärvi vom Finnischen Fußballecho, Timo Ikäläinen vom Finnischen Sportboten und einem Vertreter von goal.com) Fragen zu den Bereichen "Der neue Job", "Transferpolitik" und "Taktik". Ich gab die erwünschten Auskünfte und machte dabei - so hoffte ich - einen recht ordentlichen Eindruck.



    Damit war die Sache eigentlich durch, doch eine Frage gab es dann doch noch - und ich wollte meinen Ohren kaum trauen: Und Sie heißen wirklich siika?

  • Das erste Spiel


    Zeit für das Einstudieren ausgefeilter taktischer Finessen und ausführliche Trainingseinheiten mit meiner Mannschaft hatte ich nicht: Gerade mal drei Tage nach meinem Dienstantritt bei Tepsi stand schon das erste Pflichtspiel auf dem Programm und zwar in der Gruppenphase des Liigacups - so etwas fiel wohl unter die Rubrik "Test unter Wettkampfbedingungen". Auch wenn der Liigacup wirklich nur der Vorbereitung auf die Veikkausliiga dienen sollte, so wollte ich doch nicht sang- und klanglos alle Spiele herschenken.


    Bevor es jedoch los ging, gab es noch eine gute Nachricht, denn Vili Savolainen meldete sich und war bereit, bei uns zu unterschreiben. Ich beeilte mich, die Sache in trockene Tücher zu bringen und so konnten wir noch am Vorabend des Liigacup-Spiels meine erste Neuverpflichtung vermelden.
    Savolainen, 25 Jahre alt, war ablösefrei zu haben. Zuletzt hatte er bei Tampere United gespielt und war dort eine Stütze der Mannschaft gewesen. 2007 hatte Savolainen sogar für HJK Helsinki gespielt - das war aber in dem Jahr gewesen, als HJK die schlechteste Saison seit zehn Jahren gespielt hatte und nur 7. in der Veikkausliiga geworden war.
    Ich freute mich natürlich trotzdem über den Neuen, der die Innenverteidigung verstärken sollte, aber auch als DMZ eingesetzt werden konnte.


    Tags darauf war es dann soweit, mein erstes Pflichtspiel als Trainer von Turku PS. Gegner war der FC Honka Espoo.


    Espoo ist die zweitgrößte Stadt Finnlands - aber wenn man Spöttern glauben darf, ist es nicht mehr als eine Art "Helsinki-West". In der Tat sind Helsinki, Espoo und die Städte Vaanta und Kauniainen derart zusammengewachsen, dass sie im Grunde eine einzige Großstadt bilden. Politisch sind die Städte aber weiterhin eigenständig.


    Der FC Honka war erst im Jahr 2006 in die Veikkausliiga aufgestiegen und seitdem nie schlechter als Rang 4 platziert. Genau genommen war Honka in den letzten Jahren entweder Vierter oder Zweiter - Fallobst sah also anders aus.



    Im ersten Spiel gleich der erste Sieg - das musste fotografisch festgehalten werden. Aber irgendjemand hatte da wohl die Uhr angehalten ...


    Die Stimmung nach dem Sieg gegen Honka Espoo war natürlich gut. Und sie wurde noch besser als uns die Nachricht erreichte, dass auch mein zweiter Wunschspieler bei uns unterschreiben würde:
    Aleksandr Kokko, der 23-jährige Torjäger, der auch schon in der U 21-Nationalmannschaft gespielt hatte, entschied sich für Tepsi und schlug ein Angebot des amtierenden Meisters aus Helsinki aus.
    Wenn das mal kein guter Start war!

  • Gefällt alles immer noch sehr gut und auch der Kader stellt sich weit besser dar als von mir erwartet (Danke für die detaillierte Übersicht!). Insofern sollten die Saisonziele erreicht, wenn nicht gar übertroffen werden. Und ich fürchte das müssen sie auch fast, damit der Verein finanziell den nächsten Schritt gehen kann. Der Auftakt ist dir auch gleich mal gelungen, Fan Tmu sagt: "Weitermachen"!


    PS: Fällt mir jetzt gerade nochmal beim Drüberlesen auf, dass du diesmal einen anderen Weg einzuschlagen scheinst, indem du nicht story-relevanrtes einfließen lässt. Bin gespannt wie dir das auf Dauer gelingen wird und was du da noch aus dem Hut zauberst.

  • Erst mal vielen Dank für die Aufklärung, vieles war schon bekannt, einiges nicht.


    Außer einer sicherlich schön anzuschauenden Trophäe erhält der Sieger des Liigacups aber wohl nichts.


    Hey, aber dafür lohnt es sich doch. Für diese Schönheit, eine wahre Zierde für jedes Wohnzimmer. Z.B. als Obstschale, mit Dekosteinen oder Blüten und Wasserkerzen gefüllt. Am besten gleich im Set mit dieser tollen Keksdose.


    "Saunagespräch"


    Ist das eine stehende Wendung? Wenn ja, dann nehme ich sie in meinen Wortschatz auf.


    Pertti Nurmi vom Turunen Sanomat


    Oder: der schnellste Schaumschläger aller Zeiten! Hinterfragt es nicht, wenn ich den Kalauer aufbrösele wird es noch alberner! Ich schäme mich jetzt schon dafür, ihn überhaupt zu bringen!


    Damit war die Sache eigentlich durch, doch eine Frage gab es dann doch noch - und ich wollte meinen Ohren kaum trauen: Und Sie heißen wirklich siika?


    Cut! So, und am Schneidetisch wechseln wir dann gleich die Szene. Das ist doch dramaturgisch viel spannender wenn man die Antwort erst in einem späteren Flashback zu hören bekommt.


    Aleksandr Kokko, der 23-jährige Torjäger, der auch schon in der U 21-Nationalmannschaft gespielt hatte, entschied sich für Tepsi und schlug ein Angebot des amtierenden Meisters aus Helsinki aus.


    Applaus, Applaus, Applaus! Jetzt sind wir aber neugierig: Wie schafft es ein völliger Neueinsteiger (noch dazu einer ohne Sprach- und Vereinskenntnisse) auf Anhieb die besten Talente aus den gierigen Klauen eines Rekordmeisters zu erretten? Ruhm, Geld, Großmutterentführung?


    wir hatten ja noch nicht einmal einen Torwarttrainer!


    Zuletzt eine etwas ernstere Frage: Wie sieht denn die Personalsituation an sich aus? Machst du auch die Hausverwaltung oder gibt es dann doch noch ein paar Mitarbeiter mehr?


    Ansonsten gibt's es noch nicht viel zu sagen. Glückwunsch zum ersten Sieg, auf dass er sich alsbald in guter Gesellschaft befinden möge.


  • Was soll das?

    Nachdem uns mit der Verpflichtung von Aleksandr Kokko schon ein kleiner Transfercoup gelungen war, folgte die Ernüchterung auf dem Fuße:
    Petri Viljanen, den wir als VL sehr sehr gut hätten gebrauchen können, entschied sich gegen uns. Stattdessen wechselte er, man höre und staune, in die Ykönnen zu Oulu PS. Was ihn da geritten hatte, womit Oulu ihn hatte ködern können, das würde wohl für immer Viljanens Geheimnis bleiben.

    Uns brachte das etwas in Bedrängnis, denn VL war ja unsere am schwächsten besetzte Position. Da ich durch die zwei Neuverpflichtungen das Gehaltsbudget bereits überrissen hatte und mich nicht schon in den ersten Wochen mit dem Vorstand überwerfen wollte, zog ich kurzerhand den VL aus unserer U 19 hoch.
    Joel Wulff hieß er, war 18 Jahre alt und sollte als "Backup" für Kalle Mäkinen dienen. Das war natürlich etwas gewagt und schwächte auch unsere U 19, aber ich sah zum jetzigen Zeitpunkt keine Alternative.



    Geld wurde dafür an einer anderen Stelle ausgegeben, die auch sehr wichtig war: Mit Jari Lehto, einem 54-jährigen, der zuletzt bei Jaro FF tätig war und dort keinen neuen Vertrag bekommen hatte, konnten wir einen Torwarttrainer verpflichten und so unseren Trainerstab ein wenig erweitern. Dies war auch nötig, denn so konnte sich Diego Corpache, der bis dahin auch für das Torwarttraining zuständig war, mehr um andere Belange der täglichen Arbeit mit den Spielern kümmern.


    Wo wir gerade bei Corpache waren: Mit ihm hatte ich ein Erlebnis der etwas anderen Art, denn im Vorfeld der zweiten Liigacup-Partie äußerte er sich kritisch über das Training zur Spielvorbereitung. Auch wenn der Fortschritt in den vergangenen Wochen gut war, so sollte das Team doch mehr als nur eine Taktik einstudieren. Dann ergänzte er noch: Neben dem Einspielen der Spielformation gäbe es noch weitere taktische Gesichtspunkte, an denen gearbeitet werden müsste. Wir sollten noch weitere taktische Varianten vorbereiten.
    Ich hielt dagegen, dass wir doch zunächst mal wenigstens die eine Taktik so weit einstudieren sollten, bis die Spieler mit ihr mehr als nur mangelhaft bis passabel vertraut wären. Wenn das 4-2-4 sicher beherrscht würde, dann könnte man über eine komplett neue Taktikvariante reden - jetzt aber noch nicht.
    Zufrieden war Corpache damit nicht. Am Ende konnten wir uns immerhin darauf einigen, im Rahmen der unmittelbaren Spielvorbereitung künftig Trainingsschwerpunkte zu setzen. Als erstes sollte das Teamwork gestärkt werden.


    Etwas perplex war ich aber trotzdem noch. Und ich erinnerte mich an den Zettel, den ich vor ein paar Tagen in meiner Sporttasche fand, auf dem etwas mysteriös stand: "Vorsicht vor Corpache! Der hat eine üble Vergangenheit ... P."
    Nun gut, die "Vergangenheit" Corpaches war mir durchaus bekannt: Von 2001 bis 2008 spielte er nämlich 151 Mal für den großen Stadtrivalen von Tepsi, für Inter Turku. Dass so viele Jahre beim selben Verein nicht spurlos an einem vorübergingen, davon war auszugehen. Aber musste ich wirklich vorsichtig sein, wie mich der anonyme P. warnte?


    Viel Zeit zum Grübeln blieb mir aber nicht, denn die Mannschaft musste auf das nächste Spiel vorbereitet werden. Gegner war HJK Helsinki.



    Über Helsinki selber gab es nicht viel zu sagen: Spätestens seit Otto (Waalkes, nicht Rehhagel) war die finnische Hauptstadt auch in Deutschland bekannt, wenn auch nur als finnische Übersetzung des Wortes "Sonnenuntergang".


    Mehr Worte konnte man da schon über HJK verlieren. Dieses Team schickte sich nämlich an, eine neue Ära im finnischen Fußball einzuläuten. In den vergangenen zehn Jahren war man drei Mal Vizemeister und vier Mal Meister geworden, in den letzten Jahren konnte jeweils der Titel geholt werden. HJK war das Maß aller Dinge im finnischen Fußball.



    Dafür konnten wir ein paar Erkenntnisse sammeln:
    1. Kokko ist offenbar ein guter Griff gewesen.
    2. Die Außenverteidiger verloren in der Vorwärtsbewegung zu oft den Ball und hatten dann große Probleme hinterher zu kommen.
    3. Moisander neigte manchmal dazu, den Ball nach vorne abprallen zu lassen - daraus resultierten ein Tor und eine Großchance.
    4. Die Mannschaft steckte - wie schon gegen Honka - auch nach Rückstand nicht auf.

  • Länderspielfreuden, ein Derby und noch mehr


    Kaum hatte ich die Arbeit bei Tepsi übernommen, hatten wir auch schon den ersten A-Nationalspieler! Das hatte natürlich nichts mit mir zu tun, sondern nur mit den starken Leistungen, die Jukka Lehtovaara in der Vergangenheit gebracht hatte. Heute war es nun tatsächlich so weit, in den letzten Minuten des Freundschaftsländerspiels gegen Belgien wurde er beim Stand von 0:1 eingewechselt. Den Kasten hielt Lehtovaara bis zum Schluss sauber, bei vier Minuten Einsatzzeit war das aber auch kein Wunder ...


    In der U 21 waren wir mit Petteri Pennanen vertreten. Er stand die vollen 90 Minuten im Spiel gegen Spanien auf dem Platz und konnte so seinen zweiten Länderspieleinsatz feiern.
    Mit Santeri Mäkinen und Juho Lehtonen spielten sogar zwei aus Tepsis Reihen für die finnische U 19-Nationalmannschaft. Lehtonen stand in der Anfangsformation und absolvierte 64 Minuten, Mäkinen wurde 20 Minuten vor dem Ende eingewechselt. Beide spielten ordentlich und halfen mit beim 2:0 gegen Bulgarien.


    Als die vier Nationalspieler wieder nach Turku zurückkamen, wurden sie freundlich empfangen - und zwar von einem neuen Assistenztrainer. Mikko Putkonen, 33 Jahre alt, verstärkte unser Team und sollte die Bereiche "Offensivspiel" und "Defensivspiel" übernehmen. Damit waren unsere Veränderungen im Mitarbeiterstab nunmehr abgeschlossen, mehr hätten wir uns finanziell auch nicht leisten können.


    Putkonen hatte das Glück, gleich in seiner ersten Arbeitswoche bei Tepsi dem wichtigsten Spiel des Jahres (bzw. einem der mindestens drei wichtigsten Spiele des Jahres) beiwohnen zu dürfen, nämlich dem Turkuer Stadtderby gegen den FC Inter.


    Der Klub wurde 1990 gegründet und zwar buchstäblich aus dem Nichts. Der Legende nach beschloss Stefan Håkans, der heute noch Vereinspräsident ist, einen eigenen Klub zu gründen, nachdem sein Sohn Patrik kein Erwachsenenteam finden konnte.
    Håkans ist der Spross einer erfolgreichen Familie, die in Schleppern, Barkassen und Eisbrechern macht, laut Eigenwerbung ist Alfons Håkans Ltd, dessen Geschäftsführer Stefan Håkans ist, "one of the foremost towage and salvage companies in the Baltic." Natürlich ist Håkans auch der Hauptsponsor von Inter, der Firmenschriftzug ziert die Inter-Trikots.
    Name und Klubfarben (blau-schwarz-rot) sind - man ahnt es - an die des FC Internazionale Milano angelehnt.


    Inter Turku war sehr gut in den Liigacup gestartet und hatte seine beide Spiele gewonnen. Gegen den FC Haka Valkeakoski hieß es 5:1 und danach hatte MyPa Anjalankoski mit 3:1 das Nachsehen.



    Durch das Remis gegen den Stadtrivalen waren wir in der Gruppe A des Liigacups auf Platz 4 zurückgefallen. Diesen Platz, der als letzter für die Viertelfinalteilnahme reichte, wollten wir nach Möglichkeit nicht abgeben. Die Chancen dafür standen gut, denn in den zwei noch ausstehenden Gruppenspielen trafen wir auf die beiden hinter uns platzierten Mannschaften aus Anjalankoski und Valkeakoski. Hier würden wir die erforderlichen Punkte schon noch holen, war ich sicher.


    Zunächst spielten wir gegen MyPa Anjalankoski.


    Wobei Anjalankoski eigentlich falsch war, denn der Verein hatte sich nie so genannt. Sein richtiger Name lautete eigentlich Myllykosken Pallo-47. "Myllykoski" war ein Industrieort im finnische Südosten, der zu Anjalankoski gehörte. "Pallo" bedeutete Ball und "47" meinte das Gründungsjahr des Vereins.
    2005 war MyPa finnischer Meister geworden, an diesen Erfolg konnte man nie wieder so richtig anknüpfen, meist dümpelte der Klub so im Mittelfeld der Veikkausliiga herum.



    Mit dem Sieg gegen MyPa waren wir schon vor dem letzten Gruppenspiel sicher für das Viertelfinale des Liigacups qualifiziert

  • Diego, Haka und die Taktik


    Heute musste ich mich wieder an den mysteriösen P. erinnern und seine Warnung vor Diego Corpache und dessen Vergangenheit. Warum? Nun, Corpache hatte Freundschaftsspiele vereinbart. Das durfte er zwar, aber was ihn geritten hat, in der Zeit zwischen dem 19. (unserem Spiel gegen MyPa) und dem 26.2. (dem nächsten Spiel im Liigacup) zwei (!) Spiele anzusetzen, würde wohl für immer sein Geheimnis bleiben.
    Er begründete es damit, dass so etwas Geld in die Kassen käme. Und da wir das Viertelfinale im Liigacup bereits erreicht hatten, hätte das letzte Gruppenspiel keine Bedeutung mehr und wir könnten taktische Varianten praktisch erproben.


    Daher wehte also der Wind, er war immer noch mit meinem taktischen Training unzufrieden und versuchte es nun auf diese Weise in seine Richtung zu lenken.
    Ich verwies darauf, dass die Spieler, wenn sie am 19., 21., 23. und 26. spielen müssten, nicht mehr in der Lage sein würden, morgens aufzustehen und dass ich so etwas nicht mitmachen würde.


    Da ich Corpache aber nicht vollständig vergrätzen wollte, durfte er ab sofort das Spielvorbereitungstraining übernehmen. Dort konnte er seine Ideen und Vorstellungen einbringen und umsetzen. Außerdem durfte er alle Pressekonferenzen für mich besuchen - sein lange erprobter Charme im Umgang mit den Medien würde uns sicher helfen.
    Und danach sagte ich die beiden Spiele (gegen Molde FK und gegen Odense BK) ab.


    Ein paar Tage später folgte das letzte Liigacup-Gruppenspiel gegen den FC Haka Valkeakoski.


    Valkeakoski ist eine kleine Stadt (rd. 20 Tsd. Einwohner) zwischen Tampere und Hämeenlinna. Größtes Aushängeschild ist der örtliche Fußballverein, der zu den erfolgreichsten Finnlands gehört: Neun Mal konnte man finnischer Meister werden und zwölf Mal den Pokal gewinnen. Die größte Zeit hatte Haka Mitte bis Ende der 1990er Jahre: Nachdem 1995 die Meisterschaft erspielt werden konnte, gelang in der Saison danach das Kunststück, abzusteigen. Nach einem Jahr in Liga 2 kehrte Haka aber umso triumphaler zurück: Von 1998 bis 2000 wurde der Klub dreimal in Folge finnischer Meister. Zuletzt konnte man dieses Gefühl 2004 genießen, danach ging es langsam aber sicher wieder bergab.


    Im diesjährigen Liigacup war Haka Valkeakoski bisher chancenlos. Drei Niederlagen und nur ein Unentschieden standen zubuche (letzteres ausgerechnet gegen HJK), was den letzten Gruppenplatz bedeutete.
    Ein Sieg sollte also eigentlich möglich sein, aber ich wollte die Gelegenheit nutzen und denjenigen eine Chance zum Spielen geben, die bisher noch nicht so zum Zuge kamen.



    An der ungefährdeten Qualifikation für das Viertelfinale des Liigacups, die ja bereits vor dem Spiel feststand, änderte die Niederlage nichts. Die Gruppentabellen sahen wie folgt aus:

    Das Viertelfinale war auf den 30.3 terminiert, lag also fast einen Monat entfernt.
    Die Auslosung der Viertelfinalpartien würde am 21.3 erfolgen.


    Bis dahin hatten wir also noch Zeit für ein paar Testspiele. Am Tag nach dem Hakaspiel setzte ich mich aber erst einmal mit dem Trainerstab zusammen und wir analysierten gemeinsam die vergangenen Partien. Dabei fiel uns Folgendes besonders auf:
    - Neun geschossene Tore waren ein sehr guter Wert (Platz 3 aller zwölf Teams).
    - Sechs Treffer erzielten wir nach einem Zuspiel per Pass, nur zwei nach einer Flanke.
    - Vier Treffer wurden durch die Mitte erzielt, nur drei resultierten aus Flügelspiel.


    - Zehn Gegentreffer waren ein sehr schlechter Wert (drittletzter Platz).
    - Immerhin vier Gegentore kassierten wir in den ersten 15 Spielminuten.
    - Außerdem fingen wir uns zwei Gegentore nach Eckbällen.
    - Vier weitere Gegentreffer fielen nach Flanken.
    - Drei Gegentore wurden per Kopfball erzielt.


    Wir mussten also - vereinfacht gesagt - das Flügelspiel verbessern, die Konzentration in der Anfangsphase steigern, unser Abwehrverhalten bei gegnerischen Standards anpassen und mehr Kopfballspiel trainieren.
    Dafür hatten wir die nächsten vier Wochen Zeit.

  • Von daher dürftest Du schon längst wissen, was es mit "siika" auf sich hat, oder?


    Ja, aber ich will es von dir hören. 8)


    Was ihn da geritten hatte, womit Oulu ihn hatte ködern können, das würde wohl für immer Viljanens Geheimnis bleiben.


    Na ja, vielleicht die Zukunftsplanung? Immerhin ist Oulu das bedeutendste Bildungszentrum Nordfinnlands und er plant als dritten Bildungsweg was technisches. OK, das finde ich jetzt auch weit hergeholt. Vermutlich war es das gleiche, das Kokko nach Turku lockte.


    In der U 21 waren wir mit Petteri Pennanen vertreten.


    Eigentlich ist es (aus Turkuer Sicht) ja gar nicht so wichtig, was da genau mit den Nationalmannschaften passiert. Aber wenn, dann wären die Resultate doch ganz schön. Wäre doch schade wenn der eigene Spieler ein Qualifikant würde und keiner hätte es mitbekommen.


    Der Legende nach beschloss Stefan Håkans, der heute noch Vereinspräsident ist, einen eigenen Klub zu gründen, nachdem sein Sohn Patrik kein Erwachsenenteam finden konnte.


    Nettes Anekdötchen! Solle mal jemand behaupten, Geld löse keine Probleme...


    Daher wehte also der Wind, er war immer noch mit meinem taktischen Training unzufrieden und versuchte es nun auf diese Weise in seine Richtung zu lenken.


    Interessanter Ansatz, zwei Platzhirsche an die Linie zu stellen. Vielleicht wird ja sogar etwas Produktives daraus.


    Und danach sagte ich die beiden Spiele (gegen Molde FK und gegen Odense BK) ab.


    Eigentlich fast schon schade, dass man jetzt auf ein erstes Indiz verzichten muss, wie TPS mit unbekannten, stärkeren Gegnern umgehen würde.


    Wir mussten also - vereinfacht gesagt - das Flügelspiel verbessern, die Konzentration in der Anfangsphase steigern, unser Abwehrverhalten bei gegnerischen Standards anpassen und mehr Kopfballspiel trainieren.


    Man könnte es auch so betrachten: die Mischung aus Stärken und Schwächen ist exakt jene, die den neutralen Zuschauer besonders gut unterhält. Aber den Fans gefällt es wohl weniger. Immerhin ist man wenigstens schön bodenständig (wie zweideutig).

  • Von Fisch und Schwedenhappen


    In den nächsten Wochen hatte ich immer mal wieder Gelegenheit, mich näher mit Turku vertraut zu machen. Oft wurde ich dabei von Hannu Virtanen, einem unserer Physiotherapeuten, begleitet, der für mich als Fremdenführer fungierte.


    Auch wenn ich kein großer Kirchgänger war, so wurde der Turkuer Dom zu einem Ort, der mich immer wieder anzog.

    Quote

    Auszug aus Wikipedia:
    Der Dom von Turku ist das Wahrzeichen Turkus und als Sitz des Erzbischofs von Turku die Hauptkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands. Zugleich ist er das bedeutendste Beispiel für den mittelalterlichen Kirchenbau Finnlands. Der Bau des Domes begann Ende des 13. Jahrhunderts, geweiht wurde er wahrscheinlich im Jahr 1300. Es ist aber unklar, ob es sich bereits um den Steinbau, der den Kern der heutigen Kirche bildet, oder einen hölzernen Vorgängerbau handelte. Womöglich wurde der steinerne Dom erst Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut. In jedem Fall ist der Dom von Turku aber die älteste erhaltene Kirche auf dem finnischen Festland. Im 15. Jahrhundert wurde der Dom mehrfach erweitert, sodass er als einzige mittelalterliche Kirche in Finnland die Größe mitteleuropäischer Kathedralen erreichte. In den nächsten Jahrhunderten wurde der Dom mehrfach umgebaut und erweitert; zuletzt musste er nach dem Stadtbrand von 1827 instand gesetzt werden. Dabei erhielt er die von Carl Ludwig Engel entworfene Turmspitze.

    Die Jahrhunderte sieht man ihm wirklich deutlich an, ebenso die verschiedenen Umbauten und Erweiterungen - so richtig zusammen passt das alles nicht.


    Auch an Turkus Fluß, dem Aurajoki, konnte man immer wieder entlangspazieren, zum Beispiel vom Dom in Richtung Hafen.


    Dort kam man an einem Segelschiff vorbei, der Suomen Joutsen.

    Quote

    Auszug aus Wikipedia:
    Die Suomen Joutsen (finnisch; Finnischer Schwan) ist ein dreimastiger Großsegler (Vollschiff), der im Jahre 1902 in Saint-Nazaire, Frankreich gebaut wurde und zunächst unter dem Namen Laënnec als Frachtschiff zwischen atlantischen und pazifischen Häfen im Einsatz war. Ende der 1920er Jahre wurde das Schiff in Oldenburg umgetauft und in Deutschland drei Jahre lang als Segelschulschiff für die Handelsmarine betrieben. 1929/1930 wurde es auf einer Fahrt von den USA nach Schweden in einem Sturm schwer beschädigt.


    Im Jahre 1930 wurde die Oldenburg von der Regierung von Finnland gekauft, um als Marineschulschiff eingesetzt werden zu können. Vor dem Zweiten Weltkrieg unternahm sie in dieser Funktion acht Fahrten. Während des Winterkrieges und des Fortsetzungskrieges wurde sie als Lagerschiff für U-Boot- und Schnellboottorpedos verwendet, nach den Kriegen dann als Begleitboot für ein Minenräumboot eingesetzt und nahe Utö auf den Åland-Inseln stationiert.


    1956 wurde sie zu einem stationären Schulschiff der finnischen Marine umfunktioniert. Seit 1991 liegt sie im Hafen von Turku auf dem Aurajoki als Museumsschiff.


    Die Suomen Joutsen war auch wesentlicher Bestandteil der Freilichtaufführung des Fliegenden Holländers, in die Virtanen mich schleppte.



    Virtanen war es auch, der mir erklärte, was es mit meinem Namen auf sich hat: siika ist nämlich eine Fischart und dass jemand mit Vornamen so heißt wie ein Fisch, das verleitete selbst die sonst so zurückhaltenden Finnen zu der einen oder anderen Nachfrage.



    Fußball spielten wir natürlich auch. Auf dem Programm standen zwei Partien gegen schwedische Vereine aus der Allsvenskan (der schwedischen 1. Liga) sowie zwei Spiele, bei denen die Partnervereine von Tepsi als Gegner auf dem Platz standen.


    Und wenn wir nur ein wenig von der Form der Testspiele mit in die Veikkausliiga nehmen könnten, wäre ich sehr glücklich!



    Im Viertelfinale des Liigacups wurde uns im Übrigen Vaasan PS zugelost. Die Aufgabe ließ sich schwer einschätzen, immerhin hatte Vaasa souverän die Gruppe B des Liigacups für sich entscheiden können.

  • Böses Erwachen


    Das Liigacup-Viertelfinale brachte die Mannschaft von Vaasan PS nach Turku.



    Vaasa ist eine Stadt an der Westküste Finnlands, die mit drei Universitäten aufwarten kann. Eine davon ist eine Zweigstelle der Åbo Akademi, also der schwedisch-sprachigen Universität aus Turku.


    In Vaasa gibt es zwei Fußballvereine, von denen Vaasan PS der zurzeit erfolgreichere ist, denn er spielt in Finnlands 1. Liga.
    Die Vergangenheit von Vaasan PS war aber ziemlich wechselhaft, mit neun Auf- und acht Abstiegen wurde man zur Fahrstuhlmannschaft Finnlands. Seit 2005 war VPS wieder in der Veikkausliiga und hatte zuletzt Plätze im gesicherten Mittelfeld belegt. Im diesjährigen Liigacup konnte der Verein aber bisher groß aufspielen und vier Siege sowie ein Unentschieden einfahren.



    Alle Ergebnisse des Liigacup-Viertelfinales auf einen Blick:


    Im Halbfinale trafen einerseits HJK Helsinki und und Jyväskylä aufeinander und andererseits Honka und Vaasan - das Endspiel sollte damit doch wohl HJK gegen Vaasan lauten.

    Die vier Verlierer der Viertelfinalspiele des Liigacups stiegen in die 6. Runde des Suomen-Cups ein. Im Lostopf waren insgesamt 24 Team, davon kamen fünf aus der Veikkausliiga (neben den vier Losern auch noch Rovaniemi PS) und zwei aus der Ykkönen - die 17 übrigen Klubs spielten noch unterklassiger.
    Und wen brachte wohl die Auslosung als Gegner für Turku
    PS, den Titelverteidiger??



    Die Tage bis zum Pokalknaller überbrückten wir mit einem weiteren Testspiel gegen einen unserer Partnervereine - dieses Mal trafen wir auf Salon Palloilijat.



    Das Halbfinale im Liigacup wurde unterdessen auch gespielt und hierbei setzten sich die Außenseiter durch. Honka Espoo behielt gegen Vaasan PS mit 1:0 die Oberhand und JK Jyväskylä entschied die Partie im Elfmeterschießen gegen HJK Helsinki.


    Im Endspiel schließlich gewann Honka mit 3:2 und verteidigte so den in der Vorsaison errungenen Liigacup erfolgreich.

  • Also erstmal: völlig unverdient, dass diese Story gerade keine Stimme bekommen hat! :maul: Naja, eigene Nase und so... Ich finde es aber toll, wie du das da rüberbringst, und das mir bis dahin völlig fremde Finnland (war nur mal für einen Tag in Helsinki) fängt an, richtig interessant und sympathisch zu werden. Sportlich lief es allerdings gerade ein bisschen enttäuschend, und vielleicht ist das System (vorn ohne Außen) ja doch nicht so optimal!?

  • So, endlich hab ich auch mal die Zeit gefunden, mich in diese Story einzulesen. Gefällt mir wirklich sehr gut. Ich selbst habe vor Jahren schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine Story über einen finnischen Verein zu schreiben. Aber es ist dann bislang doch entweder Schweden oder Norwegen geworden.


    Das Layout besticht bei dir wie immer durch eine klare Strukturierung, auch sprachlich bewegst du dich auf gewohnt hohem Niveau. Das vorweg.


    Inhaltlich bin ich auch mehr als angetan. Von einer Pizzeria namens Dennis über einen Typen, der den finnischen Namen des Ostseeschnäpels trägt bis zu einem scheinbar meuterei-willigen Co-Trainer ist alles dabei. Naja, nicht alles. Ein Torwarttrainer fehlt noch.


    Die Erklärung des Systems in Finnland war sehr aufschlussreich. Interessant, dass der Liigacup eigentlich nicht mehr als ein Vorbereitungsturnier ist. Zur Einschätzung über die Stärken diverser Konkurrenten aber überaus hilfreich. Täusche ich mich oder war eure Gruppe qualitativ stärker besetzt? Die Transferperioden aber sind der Hammer. Denke, dass das der Tatsache geschuldet ist, dass sich hier mitteleuropäischer mit skandinavischem Spielkalender schneidet?


    Jedenfalls bin ich überaus gespannt auf den endgültigen Saisonstart. Anhand einiger Ergebnisse kann man gut erkennen, dass siika und Corpache noch einiges an Arbeit vor sich haben. Aber wenn Leute wie Hyrynen, Ääritalo und Kokke in guter Form sind, bin ich sicher, dass Turku eine anständige Rolle in der Veikkausliga spielen wird.

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