Prolog - Teil 1:
Herr Rubio. Schön, dass sie die Zeit für ein Gespräch gefunden haben. Bitte setzen Sie sich. Wie geht es Ihnen?
Vielen Dank Herr Esteve. Der Bitte werde ich gerne nachkommen. Nun, die Saison bei meinem Verein ist gerade zuende gegangen. Ich hatte also Zeit mich ein bisschen von den Strapazen des Traineralltags zu erholen und noch ein paar Tage Zeit bis die Planung für die neue Saison wieder losgeht. Als Verantwortlicher ist man weitaus früher als die Spieler gefragt, Sie werden das kennen.
Gewiss, gewiss Herr Rubio. Sie sind also zufrieden mit Ihren Möglichkeiten und Ihrem Verein?
Wie meinen Sie?
Nun, sie erinnern sich sicher daran, dass Anabel Junyent, meine Vorgängerin im Amt, und Sisco Pujol im Sommer 2011 diesen Verein gründeten, nachdem der ursprüngliche Verein mit 27 Mio. € Schulden insolvent gegangen war und man kurzerhand dessen versteigerten Ligenplatz erwarb und so in der dritten Liga startete?
Wer könnte diese Geschichte vergessen?
Dann wissen Sie vielleicht auch, dass die Beiden sich zum Ziel gesetzt hatten mit den neuen Voraussetzungen möglichst schnell an die glorreichen alten Zeiten anzuknüpfen. Ach das waren noch Zeiten als wir zweite oder gar erste Liga gespielt haben. Aber wir sind leider immer noch hier in Liga drei, haben die vergangenen Jahre immer um den Aufstieg mitgespielt, es aber nie gepackt.
Herr Esteve. Ich habe die letzten Jahre so intensiv verfolgt wie es meine Zeit zuließ, aber ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen kann.
Als Präsident dieses Vereins bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass wir uns neu aufstellen müssen. D. h. ich beabsichtige Imandol Idiakez freizustellen und bion auf der Suche nach einem neuen Trainer.
Tut mir leid, aber ich wüsste niemanden, der über eine entsprechende Erfahrung verfügen würde und für diese Arbeit infrage käme. Ich fürchte ich kann Ihnen ...
Nicht so schnell, Herr Rubio. Ich habe bereits einen geeigneten Kandidaten vor Augen. Ich würde nur gerne Ihren Rat einholen ob Sie ihn für geeignet halten.
Wenn ich Ihnen damit helfen kann, werde ich das gerne tun. Um wen handelt es sich denn?
Ehrlich gesagt dachte ich dabei an Sie.
Sie belieben wohl zu scherzen. Ich habe zwar eine Trainerausbildung, aber zuletzt habe ich doch nur im Amateurbereich gearbeitet und ...
Nein, nein, Sie haben mich schon richtig verstanden. Sie müssen wissen, dass ich Ich ihre Entlassung 2006 für einen großen Fehler hielt, da man Sie aufgrund der katastrophalen finanziellen Lage nicht für den Abstieg aus der 2. Liga verantwortlich machen konnte. Ich habe ihren Weg weiterverfolgt und gerade Ihre beiden letzten Stationen im Amsteurbereich haben mir sehr imponiert, haben Sie doch beide Vereine in den Profifußball gebracht...
Dann wissen Sie aber auch, dass beide Vereine wieder abgestiegen sind?
Sicher, aber da waren Sie bekanntlich nicht mehr verantwortlich. Ich bin überzeugt, dass dieses Schicksal bei uns nicht droht. Und überhaupt Sie müssen es tun, denken Sie doch nur an die alten Zeiten zurück, als sie hier zuletzt tätig waren. Wäre es nicht ein tolles Gefühl hier wieder zu arbeiten? Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jemand wie Sie dem Verein noch fehlt. Ich bin zwar mit Leib und Seele diesem Verein verbunden, doch Sie sind ein Kind des Vergängervereins. Haben nirgendwo anders gespielt und sind mit Ihren über 400 Spielen eine lebende Legende aller, die sich daran erinnern können. So jemanden brauchen wir um unser Projekt voranzubringen.
Wie meinen Sie? Ich verstehe nicht recht...
Das ist doch ganz einfach. Sie sind eine Identitätsfigur für die Leute. Allein wegen Ihrer Popularität hier werden die Menschen ins Stadion kommen und die Vergangenheit hat gezeigt, dass Sie erfolgreich sein können...
Wie meinen Sie? Vielen Dank für Ihr Vertrauen, aber was genau erwarten Sie von mir?
Ist das ein Ja?
Sagen wir mal, dass Sie mir eine reizvolle, unerhoffte Aufgabe anbieten. Allerdings würde ich vorher gerne wissen wie die Voraussetzungen sind und welche Erwartungen an mich gestellt werden.
Nun finanziell sind wir nach den Investitonen bei der Übernahme nicht auf Rosen gebettet, doch mit dem sportlichen Erfolg, der Ihnen sicher gelingen wird, dürften wir in Zukunft besser dastehen. Machen Sie sich diesbezüglich keine Sorgen. Mein jüngerer Bruder Jordi weiß, was er tut. Angesichts des Kaders, den wir zusammen haben, halten wir einen Platz in den Playoffs für machbar. Das würden wir Ihnen auch als Ziel setzen. Sie erhalten einen 1-Jahresvertrag, den wir selbstverständlich verlängern werden, wenn unser Erwartungen erfüllt werden.
Ich dachte Sie wollten mit mir langfristig etwas aufbauen?
Gewiss. Doch sehen Sie. Ich vertrete hier nur die Interessen der Investoren in diesen Verein. Diese Herren sind nach den letzten Rückschlägen nicht bereit einem langfristigen Engagement zuzustimmen. Ich will auch nicht verhehlen, dass nicht alle überzeugt von meinem Vorschlag waren. Doch darüber machen Sie sich keine Gedanken, denn wenn ich von Ihnen nicht überzeugt wäre und die Investoren hätte umstimmen können, säßen Sie nicht hier. Preislich können wir natürlich nicht das bieten, was sie zu Zweitligazeiten oder als Profi verdient haben, aber ich denke das wir Ihnen mit 190.000 pro Jahr ein seriöses Angebot machen.
Wie meinen Sie?Haben Sie schon mit meinem jetzigen Verein gesprochen?
Ich war so frei Herr Perez darüber zu informieren, dass ich beabsichtige Sie als Trainer zu verpflichten. Er bedauert dies zutiefst, stellte aber auch klar einem Wechsel nicht im Wege stehen zu wollen, wenn dies Ihr Wunsch wäre.
Sie scheinen an alles gedacht zu haben...
Habe ich Ihnen eigentlich schon erzählt, dass Trainerstab - alles sehr kompetente Leute - und Mannschaft darauf brennen mit Ihnen zu arbeiten? Nein? Gut, dann wie Sie es jetzt. Nun sind sie auf dem Stand der Dinge. Wie lautet Ihre Antwort?
Sie verlangen ziemlich viel von mir, aber wenn die Gegebenheiten so gut sind, wie Sie sagen...
Sie haben mein Wort!
Dann sehe ich keinen Grund warum ich nicht unterschreiben sollte.
Ich wusste, dass Sie sich so entscheiden würden. Ich habe mir erlaubt bereits einen Vertrag anzufertigen. Wenn Sie bitte hier unterschreiben würden?